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Politische Rundschau. Vas vagdadvahnavkommen, Vas in allen wichtigen Punkten soeben zustande gebracht wurde, bildet den erfolg gekrönten Abschluß mehrjähriger Verhandlungen, die wieder holt auf so große Schwierigkeiten stießen, das ihr Abbruch unvermeidlich schien. Die Möglichkeit eines Gelingens sicherte erst daS im August 1611 abgeschlossene deutsch- russische Übereinkommen über die persischen Bahnen, durch das Deutschland Rückenfreiheit erhielt. Nachdem das Ein vernehmen mit der Regierung des Zaren erzielt worden war, galt es noch die Wünsche Englands, Frankreichs und der Türket mit denen Deutschlands, mit besten Gelds die Bag dadbahn erbaut wurde, unter einen Hut zu bringen. Dank der unter allen Interessenten erzielten Einigkeit ist ein Kulturwerk bedeutsamster Art geleistet und eine der wichtigsten Eisenbahnen der Welt ermöglicht worden. Vom persischen Golf bis zum Bosporus und zum Schwarzen Meer wird eine direkte Eisenbahnverbindung geschaffen, an die das russische Eisenbahnnetz PerstenS und die französischen Bahnen Syriens Anschluß erlangen, sodaß Asten bis zu den Grenzen Indiens und Afghanistans in direkten Bahnverkehr mit Europa zu treten vermag. Das Zustandekommen des großen Werkes ist vornehmlich Deutschland zu danken, das lediglich seine wirtschaftlichen Interessen an dem Bahnbau betonte und damit vorbildlich auf die übrigen Interessenten einwirkte. Frankreichs Sorgen. Zu der wirtschaftlichen Krise, deren Ausbruch in der Republik nicht mehr wegzuleugnen ist, gesellen sich die ernsten Sorgen der Franzosen wegen der in bedenklichster Weise zunehmenden Erkrankungen unter Len Truppen, sodaß die Stimmung jenseits der Vogesen an Verzweiflung grenzt. Man hatte die schier unerträgliche Last der dreijährigen Dienstzeit auf sich genommen und die Zähne zusammengebissen; aber was hat man nun von dem gewaltigen Opfer, nachdem festgestellt werden mußte, daß infolge unbegreiflichen Schlendrians in den Kasernen und sonstiger Nachlässigkeiten und widriger Umstände, weit mehr als der vierte Teil des 717415 Mann zählenden Mannschaftsstandes an ansteckenden Krankheiten, wie Scharlach, Masern und der tödlichen Genickstarre in den überfüllten, feuchten Kasernen darnieoerliegt. Mehr als 65 006. kranke Soldaten waren außerdem in Lazaretten und irr; Haioitälern unteraebracht. Selbst die Chauvinisten wüsten sich sagen, wäre Deutsch land der kriegslüsterne Nachbar, als der es immer hinge stellt wird, dann schritte eS jetzt zum Angriff; denn Frank reich ist wehrlos. Dieses Gefühl schmerzt die Franzosen um so tiefer, als ste ihre Wehrhaftigkeit mit Opfern zu erkaufen gesucht hatten, die eine schwere wirtschaftliche Krise im ganzen Lande nach sich ziehen. Die Eisenbahneinnahmen zeigen einen bedenklichen Rückgang, allein im Januar um 7 Millionen, die Bank von Frankreich wagt im Unterschied zu England und Deutschland keine Herabsetzung ihres Zinsfußes vorzunehmen, und in den Kohlengebieten fehlt eS an Arbeitern, so daß die Förderung auffallend zurückgeht. — Die nationalistischen Blätter Frankreichs wollen an die Feststellungen über den traurigen Gesundheitszustand der Truppen nicht glauben und erklären sie für einen Vorstoß der Gegner gegen die dreijährige Dienstzeit. In den sozialdemokratischen Organen werden die nassen und un zureichenden Kasernenräume als die Wurzel des Übels be zeichnet. Herabsetzung der Schweinefieischpreise. AuS einer Reihe von Städten Westdeutschlands wird gemeldet, daS die Fleischerinnungen beschlossen haben, Lie Preise für Schweinefleisch um 5 bis 10 Pfennig pro Pfund herabzü- setzen. Die westfälische Landwiltsckastskammer hatte schon vor einigen Tagen die Magistrate der größeren Städte der Provinz Westfalen ersucht, die Entwicklung der Fleischpretse im Verhältnis zu den Viehpreisen gerade im gegenwärtigen Zeitpunkt einer Prüfung zu unterziehen. Die Hofhaltung des Fürsten von Albanien wird nur klein sein. 32 Personen werden außer Kutschern und Dienern den ganzen Hofstaat und das Beamtentum des Hofes darstellen. Hofmarschall des Fürsten ist der deutsche Hauptmann Thilo von Trotha, der mit einem Teil der Dienerschaft bereits fest einigen Wochen in Durazzo weilt und die Vorbereitungen für den Empfang und die Aufnahme der Ende dieses Monats in Durazzo anlangenden fürstlichen Familie trifft. Gekeimlekretär Der Ritter der „blauen Rose". Roman frei nach dem Englischen von W Conrady. Obwohl die Einzelheiten ihrer Toilette'Edgarss ungeübtem Auge entgingen, so haftete Loch sein Blick mit Wohlgefallen auf dieser eigenartigen Frauenerscheimmg, Leren Anmut und Reiz unter ihrem Berufe nicht im min desten gelitten hatte. Sie schien ihm noch um viele- schö ner als damals, als er ste zum letztenmale gesehen hatte. Der junge Lord trat auf ste zu und dankte ihr irr lebhaften Worten für alles, was ste Lisstes Gutes getan.' „Ich erfaßte ein lebhaftes Interesse für Ihre Schwes ter", erwiderte Isabel ruhig. „Ich scch, daß ste nicht aus» gewöhnlicher Familie stammte, aus Kreisen, wo man ge wohnt ist, sich recht und schlecht durchs Leben zu schlagen. Zudem war ste damals in einer beständigen Angst und Sorge um das Leben ihres kleinen Henry." „Und gefällt Ihnen denn dieses Doktorspielen mit allem, was drum und dran hängt?" fragte Edgar jetzt in seiner etwas unvermittelten Weise. Isabel lächelte. „Ob es mir gefällt? Aber Spiel ist es mir nicht, ich lebe ganz in meinen Beruf und ich bin nur dazu geschaf fen", rief sie aus. „Aber — aber — es ist wirtlich schade", sprach Lord de Bruce etwas ungeschickt, „daß heißt, ich meine, eK ist bedauerlich, wenn Damen, die für ein viel ruhigeres und friedlicheres Los geschaffen scheinen, so hart arbeiten und bet Tag und Nacht im Doktorwagen herumrasseln müssen." „Ich Hosse damit der Menschheit zu nützen, Lord de Bruce, mehr zu nützen, als Ich es könnte, wenn ich so ruhig dahinlebte —" „Wenn Ste für einen anderen leben —" wollte Lord de Bruce eben beginnen, als Lisste, di« kurz vorher sachte hinausgeschlüpft war, mit verschämtem Lächeln hinzutrat, ihren Kleinen auf dem Arm, um ihn dem Bruder zu Zeigen. Edgar bewunderte gebührend Haare, Marn, rewck und die rosigen Mngerchen und erklärte ihn als ein dei nes Wunder von Schönheit. Miß Mure meinte, jetzt werde Mrs. Langdon doch wohl endlich eingesehen haben, daß er nicht Masern, Keuchhusten und Friese! auf ein mal bekommen werd« oder gar schon habe. „O, ich weiß, daß er gesund und stark werden wird, wenn Sie, lieb« Isabel, mir zur Seite stehen werden", erwiderte die junge Mutter glückstrahlend. Hier brach Lord Edgar plötzlich in Lachen aus, er hatte im Geiste noch einmal das verblüffte Gesicht seiner Mutter vor sich gesehen, als er ihr eröffnete, daß man Len wahren Erben der „blauen Rose" entdeckt habe. Mit ten in diesem HeiterkeUsausbruch siel ihm ein, daß er Miß Mure unbedingt von dem glücklichen Funde erzählen müsse, den Miß Amy Flitterdash gemacht, und daß durch denselben ihr, Isabels, kleinen Schützling die Ehre zu- kam, als echter Sprössling der erbberechtigten Linie Ler Stuarts zu gelten. - Edgar zog dies« Erzählung etwas sehr in die Länge; er entschuldigte sich damit, Laß er Lisste Zett geben wollte, sich auf eine Zusammenkunft mit ihrer Mutter vorzubereiten. Uebrigens glaubte er, daß die stolze Mut ter nach dem jähen Zusammenbruche ihrer kühnen Hoff nungen doch milder gestimmt sein und Lisste und ihren Kleinen mit Freuden begrüßen würde. Nabel indessen protestierte als Arzt gegen diesen Be such der Mutter schon am heutigen Tage. Ste sei, meinte sie, lange genug Lisstes und Roberts Arzt gewesen, um zu erklären, daß es für heute genug der Aufregung sei; für beide sei setzt Ruh« und Erholung geboten. Dann erst dürften ste der Lady gegenübertreten. Robert und Lisste hatten denn auch gar keine Lust, dem Rare ihre» Fräulein Doktor zuwider zu handeln. — Edgar wollte im ..Hotel Langham" Zimmer für alle mie ten, und dort konnten sich morgen alle in Gemütsruhe aus das ZusammentteM Ml der gefürchteten Mutter vordv, «tim., — — des Fürsten ist ein Engländer, Kr frühere Offizlef der englischen Armee Heaton Armstrong. Die auswärtigen Angelegenheiten leitet ein Deutscher, der frühere Konsul Buchberger, Haushofmeister ist wieder ein Engländer, Mr. Clark. Rendant der fürstlichen Verwaltung ist der frühere Feldwebel beim Alexander Garde-Grenadierregiment Jarstenich. Als Gouvernante der beiden Kinder LeS Fürstenpaares, der fünfjährigen Prinzessin Marie Eleonore und des einjährigen Prinzen Karl Victor, fungiert die Eng länderin Miß Warthon. Leibarzt ist Dr. Berghausen-Köln. Für den Marstall find einige Pferde und Equipagen aus Potsdam mitgenommen worden, daS übrige Pferdematerial wird mit Rüsicht auf das Klima in Durazzo zusammenge stellt. Der jugendliche Fürst, der eine schwierige Aufgabe übernimmt, steht unter dem Schutze der Großmächte, ins besondere derer des Dreibundes, deren aufrichtige Wünsche ihn begleiten. Ein Trost im Leiden ist den Franzosen die Ankün digung zweier Königsbesuche während des Frühjahrs. Das englische Königspaar wird zur Abstattung seines Gegenbe suches am 21. April in Paris eintreffen. Der König und Lie Königin von Dänemark werden um die Maimitte Gäste des Präsidenten Poincaree sein. Die albanischen Deputationen. Dem Prinzen zu Wied wird nicht nur von einer, sondern von drei verschie denen Deputationen Albaniens der Thron des neuen Fürsten tums angeboten werden. Es soll damit zum Ausdruck ge bracht werden, daß an seiner Thronbesteigung sämtliche Albanier, auch die außerhalb der albanischen Grenzen woh nenden, freudigen Anteil nehmen und von dem jungen Herrscher das Heil des Landes erwarten. Eine Deputation mit 14 Notabcln unter der Führung Essad Paschas vertritt Nord- und Mittelalbanien, eine zweite kommt aus Süd albanien und besteht vornehmlich aus Vertretern der zur Zeit noch von den Griechen besetzten Gebiete. Diese beiden Deputationen werden in Neuwied ihre Aufwartung machen, wo sich die prinzliche Familie dann aufhält. Die dritte Deputation erwartet den Prinzen in Triest. Sie besteht aus Vertrauensmännern der in Rumänien und Süditalien lebenden Albaner. Die Prinzessin zu Wied beschäftigt sich mit verschiedenen Planen, die darauf abzirlen, die weibliche Bevölkerung Albaniens der Kultur entgegenzuführen. Griechenland und die Znselsrage. Mit der Regelung Ler Jnselfrage durch die Großmächte, wonach Griechenland alle von ihm besetzten Inseln, mit Ausnahme von TenedoS, Jmbros und Castellorizo, behalten soll, ist man in Athen zufrieden. Nur die Bedingung, daß die Zuweisung der Inseln erst nach der Räumung Südalbaniens, die bis zum 31. März beendigt sein müsse, erfolgen könne, erregt Miß vergnügen. Griechenland fordert in seiner Antwortnote an die Mächte Garantien für die Sicherheit der Griechen auf den der Türkei zufallenden Inseln und in Nordepirus, dem südlichen Albanien. Die Entscheidung der Großmächte über die ägäischen Inseln wurde der türkischen Regierung gleichfalls in einer gemeinsamen Note bekannt gegeben. Aus Petersburg. Eine der nächsten Folgen LeS kaiserlichen Erlasses an den neuen Ftnanzminister wird die Gründung einer Volksbank sein, die die Aufgabe hat, den kleinen Landwirten Kredit zu verschaffen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wird in der nächsten Dumasession eingebracht werden. Die Petersburger Ochrana (Geheimpolizei), Lie schon so viel Unheil angerichtet hat, wird wesentlich ver ringert. 239 Schutzleute der Petersburger Polizei, die Sü den Mitteln der Ochrana besoldet wurden, find soeben ent lassen worden. Der russische Minister des Auswärtigen Safonow hatte bekanntlich seine Erklärung, daß Deutschland zur Erreichung eines ihm günstigen Handelsvertrages dem russischen Nach bar eventuell politische Schwierigkeiten bereiten würde, auf Vorstellungen des deutschen Botschafters Grafen PourtaleS zurückgenommen oder besser gesagt, er sei mißverstanden worden und habe die Äußerung überhaupt nicht getan. Nun ist es merkwürdig, daß von diesem Widerruf weder in russischen noch in französischen Blättern auch nur mit einer Silbe die Rede ist. Man befürchtet daher, Latz dem Dementi LeS Herrn Sasonow wenig Glauben beizumessen sei. Die Republik China wird am 1. März dem Weltpost verein beitreten und dessen Satzungen vom September ab in -kaft treten lassen. Kus clen Parlamenten. Der Deutsche Reichstag beendigte am Sonnabend die zweite Lesung des Etats des Reichsamts des Innern, der er zwanzig Sitzungstage gewidmet hatte, nachdem vor her die Kapitel Kanal- und Reichsverstcherungsamt be sprochen und auf eine kurze Anfrage vom Vertreter des Auswärtigen Amts erklärt worden war, daß von Reichs wegen für die Sicherheit der Deutschen in Mexiko jede nur mögliche Schutzmaßnahme getroffen worden sei. Bei den einmaligen Ausgaben wurden 15000 Mark für die Be kämpfung des Typhus und 10000 Mark Zuschuß für das Handwerksblatt bewilligt sowie die Erhöhung des Reichs« Zuschusses für den Verband der gemeinnützigen Auskunfts stellen. Den breitesten Raum in der Sitzung nahm die Debatte über die von der Kommission gestrichene erste Rate von 46000 Mark des Reichszuschusses zur Vor bereitung der Olympischen Spiele 1916 in Berlin ein. Abg. Rühle (Soz.) bekämpfte die Forderung, weil die sozial demokratischen Turnvereine von der Teilnahme an den Olympischen Spielen ausgeschloffen seien, Abg. Stöve (ntl.) nannte ihre Bewilligung eine Ehrenpflicht der deutschen Nation. Abg. Massow (ks.) trat lebhaft für die Forderung ein, der auch Abg. Müller-Meiningen (Vp.) beitrat. An griffe des letzteren auf den Präsidenten des Reichsausschusses für die Olympiaspiele, Herrn v. Podbielski, wies Abg. Mertin (Rp.) zurück. Ministerialdirektor Lewald bot dringend um Annahme der Regierungsforderung. Abg. Bruhn (Rfp.) sprach für, die Abg. Hanssen (Däne) und Heine (Sozd.) wandten sich gegen die Forderung, vom Zentrum sprach niemand. Die Abstimmung findet am Dienstag statt. Die Reste deS Etats wurden debattelos erledigt. Montag 2 Uhr: Justizetat. Das preußische Abgeordnetenhaus besprach am Sonnabend bet fortgesetzter Beratung des Etats deS Ministeriums des Innern zunächst den Antrag auf Fürsorge für gemeingefährliche Geisteskranke durch den Staat. Minister v. Dallwitz bat nochmals, den Antrag als un zweckmäßig abzulehnen. Die Redner aller Parteien sprachen sich jedoch für den Antrag auS. Dann ging die Besprechung auf die dänische Frage über, Minister v. Dallwitz erklärte, das die Reoieruna an ibrer.Dänenvolitik festbalte. _ Aus aller Welt. Wilvgeworoene VSren. In Freienwalde a. O. wurden mehrere Bären durch die Straßen geführt. Eine Dame ging an eines der Tiere heran und wollte es füttern. Der Bär aber fiel über die Ahnungslose her, versetzte ihr mit den Tatzen einen Schlag ins Gesicht und brachte ihr blutige Verletzungen bet. Die Dame floh in einen be nachbarten Laden. Auch ein Schulknabe wurde von dem Bären angegriffen, konnte aber rechtzeitig die Flucht er greifen. Tragödien. Im Magdeburger Bestechungs-Prozeß gegen die Firma Thurm 8 Beschke verlas unter allgemeiner Bewegung im Auditorium der Vertreter der Anklage ein Telegramm aus Kiel, wonach der in dem Prozeß vielge nannte Werkmeister bet der Kaiserlichen Werft in Kiel Gerdes Selbstmord begangen hat. — Die Gattin des Buch- druckereibesttzers Gniers aus Radolfszell, die mit dem ehe maligen Gewerkschaftsführer Nexhünser vor Weihnachten entflohen war, ist diesem jetzt in den Tod gefolgt. Im Krankenhaus in Füssen im Algäu mußten ihr noch beide Füße abgenommen werken, und die Unglückliche ist, ob wohl die Operation selbst günstig verlief, an den Folgen der seinerzeit erlittenen Erschöpfung gestorben. Der Zahnarzt bei der Kartenlegerin. Eine Karten legerin in Hamburg hatte einem Zahnarzt und 2 Dienst mädchen vorgeschwatzt, sie hätten in Italien eine Erbschaft von 120 000 Mark zu erwarten, die jedoch erst ausgcklagt werden müsse. Zu diesem Zweck gaben die beiden Mädchen und der Zahnarzt richtig 5400 Mark her. Sie merkten zu spät, daß sie einer Betrügerin zum Opfer gefallen waren. Erbitterte Reger kämpfe in Vrittsch-Ostafrita. 200 Männer, Frauen und Kinder des Negerstammes der Rendille in Brittsch-Ostafrika wurden vom Stamme der Borant überfallen und getötet. Die Borant sind sonst ein fried licher Stamm, der aber forgesetzt von den Rendille hetm- aesucht worden war. Mittlerweile war ein solennes Frühstück angerichtet worden. Dr. Jamie, den seine Nichte zuvor mit den seltsamen Ereignissen bekannt gemacht ha t«, wollte an fangs den Brummigen spielen, der sich in seinem Neffen gekränkt fühlte. Nachdem er aber erfahren, daß jene« selbst von Robert Langdons hoher Abstammung über zeugt sei, und daß Lord de Bruce unter seinem Dache Weile, erwachte die traditionelle Gastfreundschaft in dem alten Doktor, und er holte selbst aus dem Keller die stau bigste Flasche Wein und den auserwähltesten Likör. Er küßte Lisste mit altväterischer Grandezza und verneigte sich vor Edgar; er konnte sich immer noch nicht mit Ler Tatsache aussöhnen, daß dessen Ansprüche auf Langdon, den jungen Maler, übergegangen seien. Beim Frühstück aber brachte er selbst dessen Gesundheit aus. Dann fuhr Robert mit seinem jungen Weibe und dem Kleinen fort, nachdem er sich nochmals mit herzlichen Worten von Isabel verabschiedet hatte, während Lisste Dr. Jamie ihren Dank abstattete. „Nicht wahr", hatte Robert zu Isabel mit einem bittenLen Blick in Lie Karen festen Augen gesagt, „Sie bleiben stets unsere Freundin?" „Gan- gewiß, und bitte, sagen Sie doch Mrs. Lang ton heute noch nichts von unserer gewesenen Verlobung. Erst wenn ste sich von allen diesen Aufregungen erholt hat, Las arme Frauchen, wirL sie alles besser verstehen — und wird nicht böse werden. Es war ja auch nicht Liebe, welche Ste mir entgegenbrachten, Robert, ich weiß es nur S» gut, Laß Las nicht der Fall war!" „Liebe Isabel, eS gibt wenige, die so würdig find, geliebt zu werden, wie Sie. Glücklich derjenige, der Sie gewinnen wird!" „Ich weiß nicht", meinte Isabel lüchelnd, „öS man DM LeyM Wieder w leichten Kaufes erobere Wtrd^^ jFortletzung folgt.