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Ualmmm Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnemenlspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes t,S0 Mk. Zeitung für Unrundt, Seisersdses, Klein- n. EeoPlsa Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auS- . wllrtige Inserenten IS Pf. Reklamen i 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 8. ««i De«»«» 2120 Sonnabend, den 17. Januar 1914 ser» p-eH-rrsiso 27. Jahrgang. Die Anmeldung der Schulpflichtigen in Rabenau. Die Kinder, weiche Ostern 1914 schulpflichtig werden, sind an nachstehenden Tagen anzumelden: Knaben: Montag, den 19. Januar 2—4 Uhr nachmittags hierorts geborene; Dienstag, den 20. Januar 2—4 Uhr nachmittags auswärts geborene; M ädchen : Mittwoch, den 21. Januar 9—11 Uhr vormittags hierorts geborene; Donnerstag, den 22. Januar 9—11 Uhr vormittags auswärts geborene. Schulpflichtig sind die Kinder, die bis Ostern 1914 das 6. Lebensjahr erfüllt haben. Auf Wunsch der Eltern oder Erzieher dürfen auch solche Kinder ausgenommen werden, welche bis zum 30. Juni d.J. das sechste Lebensjahr vollenden. Beiznbringen ist: 1 ., für alle: der Impfschein; 2 ., für auswärtsgeborene Kinder außerdem: entweder ein standesamtliches Geburtszengnis mit Hofswirtschaft ungehörig gegen den Obersten benommen. genuß und Kunstverständnis bedingt häufige und innige Be Meter mehr, als am Schluffe des Vorjahres. Vollspurig sind sich die 16jähiige Tochter des Arbeiters Uhlemann in Groß ¬ solt der Grund des Selbstmordes sein. gen. Hier ist Empfindling und der Hauch wahrer Kunst. Farbenwerte besitzen die Bilder W. Kandinskys, die auf alles Gegenständliche Verzicht leisten. Schwer findet man sich in Jawlenskys Kunst, während A. Erbslöh durch seine Land schaften anspricht. Ein Vorurteil über die neue Kunst aus- znsprechen, bleibt dem künftigen Geschlecht Vorbehalten. Vieles wird spurlos verschwinden, wahre Kunst wird bestehen. S. Kleine Notizen. — In Prösitz bei Mutzschen trug — 16 Grad Kälte gab es in der Nacht zum Donners tag. Infolge der anhaltenden scharfen Kälte ist in den um liegenden Ortschaften beobachtet worden, daß Hasen und Rehe bis in die Nähe der menschlichen Wohnungen kommen, da sie im Freien keine Nahrung finden. Man möge auch der hun- schäftigung mit der Kunst. Vom Kritiker aber verlangt der Expressionist gehörige Rücksichtnahme auf seine Persönlichkeit. — Die Ausstellung der Galerie Arnold will ein Gesamtbild des deutschen Expressionismus geben. Einheitlich ist es nicht; es zeugt von der Verworrenheit der neuen Bestrebungen. Neben viel Gutem ist auch Schlechtes. Natürlich wird bei Betrachtung eines Bildes nicht allein das Gegenständliche auf den Beschauer wirken. Auch eine Farbensymphonie kann Stimmung wecken. Eine solche Schöpfung sollte dann aber überhaupt keinen Zusammenhang mit dem natürlichen Schauen — Im Jahre 1864 regte die Weißeritz - Zeitung eine Bahnlinie Dippoldiswalde-H a insb e rg oder Edle Krone- Niedersedlitz „aus eigenen Mitteln" (Privatmitteln) an und sei es auch nur eine Pferdebahn. Das Blatt meinte, des Land werde an den anderen bewilligten Bahnen sicher ein Jahr zehnt zu bauen haben, so daß also zunächst wenig Aussicht — Ein tödlicher S ch l i t t e n u n f al l ereignete sich nachts bei Altchemmtz. Der Fleischermeister Berthold aus __ Altchemuitz war mit zwei Freunden in einem Schlitten nach Einsiedel gefahren. Als die Gesellschaft gegen 11Uhrzurück- hiervon 2861,25 Kilometer, schmalspurig 511,16 Kilometer. Dem Personen- und Güterverkehr dienen 328,41 Kilometer, nur dem Güterverkehr 94 Kilometer. Hierin ist die Länge der in der Staatsverwaltung stehenden Privatbahn für öffent lichen Verkehr Mittweida-Dreiwerden-Rmgetal von 10,^3 Kilometer nicht mit enthalten. — Für die 3 ständigen Lehrerstellen in Grüna mel deten sich 210 Bewerber. — Schreckli che Folgen hatte eine Tierquälerei, die sich die fünfjährige Tochter des Handwerkers Maringer in Falkenau im Erzgebirge zuschulden kommen ließ. Sie hatte die Hauskatze gequält, und obwohl die Mutter vor ihrem Fortgange die Tochter ermahnt hatte, die Katze nicht länger zu Peinigen, klemmte sie doch den Schwanz der Katze in einen Holzblock ein, den sie vorher gespalten hatte. Das Tier fuhr, wie toll vor Schmerz, auf die Peinigerin los und zerfleischte ihr das ganze Gesicht. Die herbeieilende Mutter sand die Tochter blutüberströmt liegen. Die Augen waren aus den Augenhöhlen gerissen, Nase, Wangen und Kehle waren zer fleischt, und zwei Stunden später starb das Mädchen. Das in einem Korb im Zimmer liegende 14/,jährige Söhnchen hatte vor Schreck eine Kugel, mit der es gespielt hatte, ver schluckt und war, als die Mutter zurückkam, bereits tot. Dresden. Kronprinz Georg wurde anläßlich der Er reichung der Volljährigkeit vom Kaiser Franz Josef zum Ritter des Goldenen Vlieses ernannt. — Einbrecher drangen Donnerstag Nacht nach Zertrümmern einer Fensterscheibe in eine auf der Sebnitzer Straße befind liche Filiale des Konsumvereins „Vorwärts" ein und erbeu teten 164 Mark. — Zn dem Einbruchsdiebstahl im Scharf- fenbergschen Juweliergeschäft in Dresden wird gemeldet, daß jetzt die genaue Aufstellung einen Wert von über 70 000 M. ergeben hat. Die Wertsnmme ist also höher als angenommen. — In Sachen des Dresdne r Gardisten Zesewitz, der sich erhängt hat, behauptet ein Dresdner Blatt, bei der Beerdigung habe der amtierende Pfarrer in Anwesenheit von Offizieren und Mannschaften erklärt, die Soldaten sollten wie Menschen behandelt werden. Mit Zesewitz werde kein Selbst mörder beerdigt, sondern ein armes Menschenkind, das in den Tod getrieben worden sei. — Dasselbe Blatt behauptet, Obermusikmeister Stock seien auf dem Disziplinarwege acht Tage gelinder Arrest auferlegt worden. Die Bestrafung sei erfolgt wegen Verfehlungen gegenüber dem verstorbenen Zese witz und zwei anderen Untergebenen. — Die Zweite Kammer überwies den Antrag Niet hammer auf Vereinfachung der Verwaltung der sächsischen Staatseisenbahnen den beiden Finanzdeputationen. — Der König hat aus Anlaß des Geburtstages des Kronprinzen mehrere Gnadenakte erlassen. — In der Ersten Kammer erklärte Kultusminister Dr. Beck auf Grund eines Beschlusses des Gesamtministeriums, daß die Regierung die Errichtung einer zweiten Universität nicht für angemessen erachtet. — Dem Leiter der türkischen Militärmission, General leutnant Liman v. Sanders, wurde vom Kaiser der Charakter als General der Kavallerie verliehen. Darauf hin wurde der General zum Marschall des türkischen Heeres ernannt. — Nach drahtlosen Berichten des japanischen Kreuzers „Tone" ist Kagoschima 15 Fuß hoch mit Asche bedeckt. 600 Häuser sind eingestürzt. Die Insel Sakuraschima ist dem Verderben preisgegeben, sie ist in Rauchwolken gehüllt, durch die Flammengarben zucken. — Der Vulkan Sakura schima ist teilweise in sich zusammengestürzt. Die vulkanischen Ausbrüche beginnen nachzulassen. — Vor 200 Jahren. Das Jahr 1714 begann mit heftigen Stürmen. Im April stieg der Weizen bis auf 3 um das Haus verlassen zu können. Verschiedene Gebäude sind durch die ungeheuren Schneemassen voneinander abge schlossen und vermögen einen gegenseitigen Verkehr kaum herzustellen. Die Schneehöhe ist dermaßen, daß man ver schiedentlich bis in das obere Stockwerk der Häuser blicken kann. — Der Schlußtermin in dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gastwirts Sigl in Niederpohritz bei Dresden ergab, daß infolge der großen Hypolhekenaus- fälle bei der Versteigerung nicht einmal 1 Prozent zur Ver teilung kommen kann. Die bevorrechtigten Forderungen be tragen 893,41 Mk., die nicht bevorrechtigten 87 675,94 Mk. — Die neue Malerei. — Vor den Fenstern des Arnoldschen Kunstsalons trifft man jetzt täglich eine große Anzahl Schaulustiger, auf deren Gesichtern sich die verschie densten Empfindungen widerspiegeln. Eine neue Malerei ist es, die diese Anziehungskraft, aber auch den Aufruhr der Ge müter bewirkt: der E xP r e s s i o n i s m u s. Zweifellos bringt uns die neue Kunst etwas Neues. Waren wir bisher gewöhnt, an einem Bilde Gefallen zu finden, das der Maler mit Liebe der Natur abgelanscht, so müssen wir uns jetzt den farbigen Darstellungen anbequemen, die den rein seelischen Ausdruck (Expression) des Künstlers schildern. Die Natur dient dem bindnng etwa von Niederschlottwitz oder Glashütte über Dippoldiswalde nach Klingenberg für vorteilhafter. Noch heute ist das ein unerfüllter Wunsch! — Wie bestimmt verlautet, ist das Rittergut K reis ch a um den Preis von 8o0 000 Mark verkauft worden. Eine auswärtige verwitwete Dame soll Käuferin sein, die Kreischa nur als Sommcrwohnsitz benutzen wird. — Einen „selbsttätigen Apparat zur Verhütung von Eisenbahnzusammenstößen" hat A. G. Bognsch, ein junger-,^, Buenos « uc Physiker in Glashütte konstruiert und in Deutschlands galt für sehr vermögend. Eine unglückliche Börsenspekulation ^ttd gebeten, bereits ein Patent darauf erhalten. Die Erfindung besteht " " ° - - aus einem Rohre, das zwischen den Schienen angebracht ist und in welchem elektrische Leiter verlegt sind, und aus kleinen Apparaten, die sich auf den Lokomotiven befinden. — Eins der von dem Hüttenarbeiter Straube in Frei ¬ berg in einem Anfalle von Wahnsinn aus dem ersten Stock- kehrte, scheute in der Nähe des Reichenhainer Bahnhofes das werke seines Hauses auf die Straße geworfenen Kinder ist Pferd vor einem Zuge und ging durch. Berthold wurde seinen Verletzungen erlegen. herausgeschleudert und war auf der Stelle t 0 t, die beiden — In Oberwiesenthal „is a altmodischer Winter" anderen kamen mit leichteren Verletzungen davon. hört man aus dem Munde alter Leute. In Wirklichkeit hat! — Wegen Beleidigung des Obersten Hoch, Kom- Oberwiesenthal und Umgegend seit Jahren nicht so viel chiaudeur des Jnf.-Reg. Nr. 103 in B a u k e n, wurde der Schnee gesehen, wie in diesem Jahre. Interessant ist es, Elfenbeinbildhauer Lange von dort vom Landgericht zu 5 durch die Hinteren Gaffen zu gehen. Die Bewohner haben Monaten Gefängnis verurteilt. Lange hatte sich in der Bahn- sich ungefähr maulwurfartig durch die Schneemassen gewühlt, Hofswirtschaft ungehörig gegen den Obersten benommen. gerndcn Vögel gedenken! — Am Mittwoch nachmittag gegen 4 Uhr wurde die hiesige städtische freiwillige Feuerwehr alarmiert. Bei der Firma Kolbe u. Schulze war die Verpackung von außerhalb der Fabrik befindlichen Heizkörpern in Brand geraten. Der . . „ . , „ , , entstandene Schaden ist unbedeutend. ^mehr zeigen, wie es tatsächlich in den Bildern des Russen — Zwischen Tharandt und Edle Krone wurde Kandinsky der Fall ist. Wenn man der Natur nicht das am Donnerstag vormittag einviertel 10 Uhr der Eisenbahn- Recht gibt, zn herrschen, sollte man sie auch nicht vergewal- bedienstete Richter aus Höckendorf vom Schnellzug erfaßt und tigen. Denken wir uns solche Gestalten auch vom Bildhauer getötet. R. stand im Alter von 62 Jahren und war bereits geformt, dann werden unsere Kunstausstellungen bald Krüppel- über 20 Jahre an der Bahn beschäftigt. Er war unverheiratet.! Heime werden. Ein ernst strebender Künstler ist Wladimir — Die Betriebslänge der sächsischen S t a a t s e i se n-jv. Bechtejeff. Sein „Begräbnis" ist ein Kunstwerk von bahnen (mit den gepachteten undohne die verpachtetem ferner Berechnung, sauberer Zeichnung und harmonischer Strecken) betrug Ende 1913 3372,41 Kilometer, 2039 Kilo-!Farbigkeit. Tiefergreifend ist es zu sehen, wie die Gestalten, mcter mehr, als am Schlüsse des Vorjahres. Vollspurig sind rn strengem Rythmus schreitend, ihren Toten zur Ruhe brin- — Wie aus den Kircheunachrichteu hervorgeht, beab- Expressionisten nur als Anregung. Er malt die Dinge nicht sichtigt Herr Pastor Zülch sich von hiesiger Gemeinde, wie sie sein Auge, sondern wie sie seine Seele sieht. Ihm welcher er seit dem 15. Juni 1913 seine Dienste gewidmet kommt es nicht auf das „Was", sondern das „Wie" der hat, im Vormittagsgottesdienste zu verabschieden. Wir Darstellung au. Er erkennt keinen nationalen Charakter der begleiten seinen Weggang mit den besten Wünschen für seine Kunst mehr an. Die Kunst ist international. Von einem zukünftige geistliche Wirksamkeit, über welcher sich das Wortchaiven Kunstgenießen kann nicht mehr die Rede sein; Kunst erfüllen möge: „Ich will dich segnen u. du sollst ein Segen sein." Taufbefcheinigung oder ein pfarramtlich beglaubigtes Taufzeugnis. Die Kinder sind persönlich vorzustellen. Hinsichtlich der Personalien sind Name, Stand und Wohnung der Eltern, bezw. der Mutter oder Pfleger recht genau anzugeben, also sämtliche Vornamen, der Rufname, genaue Bezeichnung des Standes, der Wohnung etc. Rabenau, den 9-Januar 1914. Die S chuldirektion. Mr Nab uns fern Rabenau, den 16. Januar 1914. sich ein F a mi l i e n d r a ma zu. Der 23jährige Sohn des . „ ... Gutsbesitzers P. unterhielt mit einem bei seinem Vater in Taler 18 Gr.,^ das Korn auf 3 Taler und die Gerste auf Diensten stehenden Mädchen ein Verhältnis, dessen er über- 2 Taler, der Hafer dagegen blieb äußerst wohlfeil. Im fol« drüssig geworden zu sein scheint. P. versuchte das Mädchen genden Jahre wurde der Scheffel Hafer nach der Ernte nur zu erschießen, was aber nicht gelang, da die Kugel nur den mit 12 Groschen bezahlt. Am 23. März erschien ein Landes- Kopf streifte. Darauf stürzte er sich auf das Mädchen und befehl, daß auf dem Lande vor der Trauung keine Mahlzeit für eine Staatsbahn bestehe. Bald darauf wurde wieder für! wollte es mit einem Sttick erdrosseln. Die Angegriffene gegeben und keine Hochzeit Freitags und Sonnabends mit eine bessere Straßenverbindung der Gegend Propaganda ge-! wehrte sich aber, so daß es dem Wütenden nicht gelang, sein Fortsetzung des Sonntags angestellt werden dürfe. macht und auf eine Nebenbahn oder Straße durch das Wei-.Opfer zu überwältigen. Das Mädchen ergriff die Flucht. — Die Strafkammer von Luneville sprach den wegen ßeritztal hingewiesen, hielt aber damals schon eine Querver- P. ging auf den Boden des elterlichen Grundstücks und er- Spionage angeklagtcn ehemaligen Eisenbahnwerkmeister Karl Mnwinn hängte sich. — Der Buchhalter Schmidt aus Dresden, der Hermann frei. — Der feierliche Einzug des Prinzen zu Wied seinem Chef 1100 Mk. unterschlug, konnte nach mehrtägigem in Durazzo wird nach den bisherigen Bestimmungen am 25. Suchen in Nossen verhaftet werden. — Beim Rodeln zog Februar erfolgen. f f _ . Kirchennachrichten von Rabenau. Hartmannsdorf schwere Beinbr ü ch e und innere Ver- Sonntag, den 18. Januar, Dom II p. Epiph. Vorm, lctzungen zu. — Der Pächter des „Hotel Noß" in Brüx, halb 9 Uhr Beichte und Abendmahlsfeier: Pfarrer Pescheck. Josef Stambach, welcher viele Jahre lang Pächter der Bahn- Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Abschiedspredigt des Pastors Hofsrestauration des Anssig-Teplitzer Bahnhofes in Teplitz Mch. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst: Pfarrer Pescheck. war, hat sich erschossen. St. stand im 56. Lebensjahre und Abends 8 Uhr Jünglingsverein. Um vollzähliges Erscheinen Kirchennachrichten von Oelsa. Sonntag, 18. Januar vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kircheunachrichteu von Somsdorf. Sonntag, 18. Jan. 9 Uhr Predigtgottesdienst.