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Wenau er Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung für Tharandt, Skisersdars, Klein- n. GroMa Ins er are kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., sür aus- . wiirtlge Inserenten 15 Pf. Reklamen i 20 Ps. Annahme von An zeigen sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 5. Kernsprecher: Amt Leube« 2120 Sonnabend, den 10. Januar 1914 Ferit Viecher: Amt L-uben 2120 27, Jahrgang. Bekanntmachung, die Hundesteuer betreffend. In Gemäßheit -es Gesetzes vom 1. August 1868 und der Ausführungsverordnung hierzu vom selbigen Tage, sind alle Diejenigen, welche ani 10. Januar 1914 Hunde be sitzen, verpflichtet, dieselben zu versteuern- Es werden daher die hiesigen Einwohner, welche Hunde halten, hierdurch aufgefordert, bis spätestens zuin 15. Januar dieses Jahres in der Ratsexpedition hierselbst anzuzeigen, wieviel und welche Art Hunde, (Luxus- oder Zughunde) sie besitzen. Die Versäumnis dieser Anzeige wird als Hinterziehung der Hundesteuer angesehen und nach W 3 und 7 des ange zogenen Gesetzes mit dem dreifachen Betrage der Hundesteuer bestraft. Nach deu lokalen Bestimmungen sind an jährlicher Steuer für 1 Hund 8 Mark, 2 Hunde 20 Mark, 3 Hunde 40 Mark, für jeden weiteren Hund 25 Mark zu entrichten. Die Entrichtung der Steuer hat gegen Empfangnahme der betreffenden Marke, welche am Halsband des versteuerten Hundes gut zu gefestigen ist, bis längstens zum 31. Januar 1914 zu geschehen. Im Falle des Verlustes der Steuermarke ist sofort eine neue Marke gegen Erlegung von 1 Mk- 50 Pf. zu entnehmen. Rabenau, am 31. Dezember 1913- Der Bürgermeister. Bekanntmachung, die Anmeldung der Militärpflichtigen zur Aufnahme in die Nekrntierungsstammrolle betr. In Gemäßheit W 25 und 57 der Deutschen Wehrord nung vom 22. November 1888 werden alle im Jahre 1894 geborenen Wehrpflichtigen, welche im hiesigen Orte ihren dauernden Aufenthalt bezw. Wohnsitz haben, ferner die hier aufhältlichen Zurückgestellten früherer Jahrgänge hierdurch aufgefordert, sich behufs Aufnahme in die Rekrutierungs stammrolle in der Zeit vom 2 Januar vis zum 15. Januar 1914 auf hiesigem Rathause zu melden. Die Militärpflichtigen aus dem Jahre 1894 haben dabei, soweit dieselben nicht hier geboren sind, ein Geburtszeugnis (sogen. Militürgebnrtsschein), welches von den betr. Standes ämtern nur zu diesem Zwecke kostenfrei erteilt wird, vorzu legen : diejenigen aus früheren Jahrgängen den im 1. Militär pflichtjahr erhaltenen Losnngsschein mit zur Stelle zu bringen. Vorübergehend von hier abwesende Militärpflichtige (auf der Reise begriffene Handlungsgehilfen usw.) sind durch ihre solchenfalls hierzu verpflichteten Eltern, Vormündern usw. innerhalb obiger Frist anzumelden. Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stamm rolle ihren dauernden Wohnsitz von hier nach einem anderen Orte verlegen, haben dieses behufs Berichtigung der Stamm rolle sowohl beim Abgang dem Unterzeichneten als auch nach der Ankunft am neuen Orte bei der Behörde oder Person, welche daselbst die Stammrolle führt, spätestens innerhalb drei Tagen zu melden. Versäumnis der Meldefrist entbindet nicht von der Meldepflicht. Wer die vorgeschriebenen Meldungen zur Stammrolle oder zur Berichtigung derselben unterläßt, ist mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haftstrafe bis zu 3 Tagen zu bestrafen. Rabenau, am 29. Dezember 1913. Der Bürgermeister. Kur Nab una fern Rabenau, den 9. Januar 1914. — Auf Blatt 148 des Handelsregisters, die Firma Arthur März in Rabenau betr., ist eingetragen worden: In das Handelsgeschäft ist eingetreten der Kaufmann Ernst Albert Bischoff in Nabenan. Die Gesellschaft ist am 1. Jan. 1914 errichtet worden. Die Firma lautet künftig: März u. B i s ch o f f. — Nach dem neuesten statistischen Jahrbuche des Königr. Sachsens bestanden in der Holzindustrie, für welche Ra benau und Oelsa in gewisser Beziehung als Hauptsitze mit gelten können, 6 Aktiengesellschaften mit 2 200000 Mk. Aktienkapital. In Liquidation befand sich, die Angaben be ziehen sich ans das Jahr 1912, eine Gesellschaft mit dem Betrage von 1200000 Mk. — Kirchlicher Jahresbericht 1913 von Oelsa. In Oelsa wurden im Jahre 1913 getauft 47 Kinder, eiugescgnet (in Seifersdorf) 32 Konfirmanden, getraut 17 Paare, beerdigt 26 Verstorbene. Am heiligen Abendmahle nahmen teil 513 Personen (32 Proz.). Für kirchliche Zwecke wurden gesammelt in den Häusern 74,30 Mk., in der Kirche im ganzen 212,90 Mk. Unser Beitrag zur Nationalspende (sür die Heiden mission) betrug 68,10 Mk. Inspektion ernannt und nach Konstantinopel berufen. — Der Kronprinz Georg vollendet am 15. Januar 1914 verlängert wird. gesehen. — Am 1. Januar fand der Wechsel des Kommandanten Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, den 11. Januar 9 Uhr Predigtgottesdienst. 19. Armeekorps in der Person des Majors v. d. Decken vom 106. Infanterie-Regiment zu Leipzig. Er wird bis zum 31. März in dieser Stellung verbleiben. Kirchennachrichten von Oelsa. Sonntag, 11. Januar vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst Halb 11 Uhr Kindergottcsdienst. — In Kötitz bei Meißen wurde der vermißte Lackierer Hanf aus Dresden tot aus der Elbe gezogen. — Der in Lockwitz erscheinende „Lokal-Anzeiger" beging am 1. Januar sein 25 jähriges Bestehen und wurde aus diesem Anlaß zum Amtsblatt für Lockwitz ernannt. Kleine Notizen. In Großmergthal bei Warnsdorf wurde gegen die Eheleute Richter die Anzeige erstattet, daß sie ihre 46 Jahre alte taubstumme und schwachsinnige Tochter Emilie in der unmenschlichsten Weise mißhandelten. Es wurde festgestellt, daß das bedauernswerte Geschöpf vor einigen Tagen blutend und am Auge verletzt aus dem Stalle lief und bedeutete, daß ihr die Stiefmutter einen Topf auf den Kopf geworfen habe und daß kurz darauf, als sie ein Stück Fleisch von Mittag für abends aufheben wollte, der Vater mit einem Küchcnmesfer nach ihr stach. — — Bei der Frau verw. Gutsbesitzer Schönfelder in K unnersd 0 rf b. Zittau war ein neuer Knecht angezogen. Dieser zeigte dem 15jährigen Knecht Irmer einen geladenen Revolver. Irmer richtete im Glauben, daß der Revolver nicht geladen sei, den Lauf auf sich. Der Schuß traf Irmer in den Kopf. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er bald darauf starb. — Der im Juli bei dem Eisenbahnunglück in Esbjerg tödlich verunglückte Stickereifabrikant Wellner in Plauen hat genannter Stadt 100000 Mk. vermacht, deren Zinsen an hilfsbedürftige Personen verteilt werden sollen. Nach dem Tode seiner Ehefrau, die bei dem Eisenbahnunglück ebenfalls schwer verletzt wurde, sollen weitere 200 000 Mk. der Stadt znfallen, die zur Verschönerung der Stadt dienen sollen. — Im Prozeß gegen den Obersten v. Reuter beantragte der Anklagevertreter die Freisprechung des Obersten von der Anklage, daß er sich die Exekutivgewalt in Zabern ange eignet habe. Er habe nicht das Bewußtsein der Rechtswidrig keit gehabt. Wegen der Freiheitsberaubung, Einsperrung in den Pandurenkeller, beantragte der Anklagevertreter gegen den Obersten v. Reuter 7 Tage Gefängnis. Gegen den Leutnant Schad beantragte der Anklagevertreter Freispruch von der Anklage der Freiheitsberaubung und des Hausfriedensbruches, dagegen 3 Tage Gefängnis wegen Körperverletzung, weil er es für erwiesen hält, daß der Angeklagte den Zeugen Korn mann auf die Backe geschlagen habe. Das Urteil wird am Sonnabend gesprochen. — In Oberitalien erreichte in der Nacht znm Mitt woch die Kälte die Rekordhöhe vow 10 Grad, — Ganz — Das achte Petitionsverzeichnis ist soeben bei der Zweiten Kammer eingegangen. Es umfaßt die Nummern 415 bis 441. Es befinden sich darunter 6 Peti tionen von Naturheilvereinen um Errichtung eines Lehrstuhls für Naturheillehre an der Universität Leipzig, solche des Schulvorstandes zu Coßmannsdorf und des Stadtrats zu Leisnig über den Entwurf eines Gesetzes betr. die Be willigung fortlaufender Staatsbeihilfen an die Schulgemeinden, weiter solche von Landwirtschaftlichen Vereinen betr. das Zu wachssteuergesetz. Verschiedene beziehen sich auf Eisenbahn angelegenheiten. Sie betreffen : die Herstellung einer Straßen bahn von Pillnitz über Graupa—Copitz nach Pirna; eine bessere Zugverbindung von Dresden; den zweigleisigen Aus bau der Linie Ebersbach—Oberoderwitz; bessere Zugsver- bindnng von Spremberg mit Zittau; die Errichtung einer Haltestelle in Niederlungwitz; die Anlegung einer Halte- und Verladestelle in Straßberg und die Verbreiterung der Pirna- Copitzer Elbbrücke aus Staatsmitteln. — D r. Kleinstück, welcher von 1907 bis 1910 am chemischen Laboratorium der Kgl. Forstakademie zu T h a- randt wirkte, ist dieser Tage von der vonseiten Leipziger wissenschaftlicher Vereine und der Techn. Hochschule zu Dres den unterstützten Weltreise zum Studium ausländ. H ö l z e r und ihrer Verwertungsmöglichkeit zurückgekehrt. — Der Herzog von Braunschweig wird bei seinem An trittsbesuch als regierender Bnndesfürst am Kaiserhofe von seiner Gemahlin nicht begleitet werden, — Auf der abschüssigen Straße von Kaitz nach Nöth nitz verunglückte ein Auto. Da die Glätte sehr stark war, rannte das Auto mit ziemlicher Kraft an einen Straßenbaum an, welcher abgeknickt wurde. Das Auto ging in Trümmer. Zwei Insassen des Autos erlitten Verletzungen. boren und 34 getauft. Von den 27 ehelichen Müttern hielten 15 ihren ersten Kirchgang unter erbetener Fürbitte öffentlich. Am Palmsonntage wurden 74 Katechumen, darunter 40 aus Gr 0 ßölsa, konfirmiert. Das Aufgebot iu der Kirche haben 19 Personen begehrt, von denen 14 auch in derselben ge traut worden sind. Gestorben sind 22, daselbst begraben 21 Personen. Außer 120 Kommunikanten aus Großölsa kamen 990 Glieder der Parochie znm hl. Abendmahl, 63 Proz. der evang. Einwohnerzahl. Die Kollekten ergaben 118 M, der Klingelbeutel 53,58 BZ, das Kommnnionbecken 28 M. Aus der Kaffe für kirchliche Armen- und Krankenpflege wurden 40 M. verteilt. — Der Stanspiegel der Talsperre Malter ist in den letzten Tagen wegen der auch im Gebirge eingetretenen Schnee schmelze vorsichtshalber etwas gesenkt worden. — Das Ge rücht, es habe sich eine weibliche Person in der Talsperre ertränkt, beruht nicht auf Wahrheit. — Der vermißte Gendarm Hentschel aus Dresden- Strehlen wurde im Gasthof Klingenberg bewußtlos aufgefunden. Ein hinzugezogener Arzt stellte fest, daß der Gendarm seit zwei Tagen keine Nahrung zu sich genommen hatte. — Der Dachdecker Mende in Freiberg wurde wegen Betrugs im Rückfälle zu 3 Jahreu 6 Mon. Zuchthaus 450 Mark Geldstrafe oder weiteren 60 Tagen Zuchthaus vom Landgericht Freiberg verurteilt. — 50 Prozent niedriger als in der Privatindustrie sollen die Löhne sein, die die be l gisch e n Klö ster als Unternehmer zahlen. Dabei leben die Arbeiterinnen, selbst verheiratete Frauen, i» Unfreiheit und Abhängigkeit. Sie dürfen nur unter katholischem Patronat stehende Veranstal tungen besuchen und nicht ins Theater oder zum Tanz gehen. Die Behörden verbieten hier und da, daß private Konkurrenz unternehmungen eröffnet werden. Es wird von einer klöster lichen Korsettfabrik berichtet, in der die besten Arbeiterinnen 22 Frank pro Woche verdienen. Es gehen ab 7 Frank an die Fischbeiuarbeiterinnen; auch das Garn müsfen sie vom Kloster kaufen. Die meisten verdienen nur 10 Frank, von denen noch 3 Frank abgegeben werden müssen. Für die Benutzung der Maschinen, sowie für Licht und Heizung müssen 35 Centimes bezahlt werden. In den Klosterbetrieben ist die Kinderarbeit sehr verbreitet. Dresden. Am Johannstädter Ufer in der Nähe der Jägcrkaserne glitt der 26 Jahre alte Kutscher Eberhard aus, geriet unter seinen Kohlenwagen und wurde über fahren. Schwerverletzt wurde er ins Krankenhaus gebracht. — Das für Dresden bestimmte Militärluftschiff „Z. 7" trat von Friedrichshafen aus seine erste Probefahrt au. — Prinz Heinrich der Niederlande ist zu längerem Kur aufenthalt in Hohenmark im Taunus eingetroffen. — Sechs Schulknaben im Alter von 12 bis 14 Jahren, die seit etwa 2 Jahren Schaufenster erbrachen und daraus wertvolle Gegenstände stahlen, wurden von der Kriminal- Kirchennachrichten von Rabenau Sonntag, den 11. Januar Dom. 1 p. Epiph. Vorm, halb 9 Uhr Beichte u. Feier des heil. Abendmahls: Pfarrer Pescheck. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst, Pastor Zülch. Nachm. 2 Uhr Kirchentaufen. Geboren: am 1. Januar dem Tischler Paul Oskar Göhler hier eine Tochter. — Im Landtag ist der nationalliberale Antrag einge gangen, die Regierung zu ersuchen, mit Rücksicht darauf, daß die Vorarbeiten zur Abgabe der Vermögenserklärung für polizei in Dresden ermittelt und verhaftet, den Wchrbeitrag zum Teil viel umfangreicher sind, als ur-! — Unter einem Baume in der Nähe des Krematoriums sprünglich anzunehmen war, im Bundesrat dafür einzutreten, der Stadt Dresden wurde der Leichnam eines Kindes weib- daß die Frist zur Abgabe der Vermögenserklärung gemäß ftichen Geschlechts aufgefunden. dem Anträge des Deutschen Handelstages bis Ende Februar - — Unter dem Verdacht der Brandstiftung wurde in Spanien steckt in Eis und Schnee; die Oel- und Wein- Deuben ein Schneider verhaftet. Ec soll den Brand in einem Pflanzungen haben schwer gelitten, und Tausende von Schafen Produktengeschäst am Bahnhof in Deuben angelegt haben, sind der Kälte zum Opfer gefallen. nm sich in den Besitz der Versicherungssumme zu setzen. j — Mahmud Mukthar Pascha, der bisherige türkische — In der 1576 evang. Einwohner zählenden Kirchfahrt Botschafter inBerli n, wurde zum Inspekteur der 3. Armee- Seifersdorf wurden im Jahre 1913 29 Kinder ge-Inspektion ernannt und nach Konstantinopel berufen. sein 21. Lebensjahr und tritt somit auf Grund der Verfassung -— Den ersten Gewerbe- und Kleinhandelstag in Sach- als Mitglied in die Erste Kammer ein. Eine feierliche Ein sen veranstaltet die Gewerbekammer Zittau im kommenden führuug ist an diesem bezw, einem der folgenden Tage vor- Monat in Bautzen. — Oberbürgermeister Dr, Beutler der Stadt Dresden der Festung Königstein statt. Für diesmal stellte ihn das hielt am Donnerstag in der ersten Stadtverordnetensitzung des neuen Jahres die Etatrede, in der er auch die Fragen der Tierärztlichen Hochschule und der Universität behandelte.