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Rabenauer Anzeiger : 03.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191401038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19140103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19140103
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-03
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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Politische Rundschau. Der Kaiser und die kriegervereine. In der .Parole", dem Blatte des Deutschen Kriegerbundes, wird bekannt gegeben, daß der Kaiser im Verlauf des Herbstes wiederholt seine Freude zu erkennen gegeben habe über Len vortrefflichen Eindruck, den die Kriegervereine an allen Orten heroorriefen, die der Kaiser besuchte. In großer An zahl erschienen, hätten die Mitglieder durch straffe Haltung, durch Erscheinung und Ausdruck — vielfach im Ordens schmuck — erkennen lassen, daß der alte Soldatengeist in ihnen weiterlebe. Das habe dem Kaiser wohlgetan. Eine Kanzlerkrise? Das Organ des nationalltberalen Parteiführers Bassermann, der „Mannheimer Generalanz.", schreibt: Kundige Beurteiler der Menschen und Dinge nehmen an, baß eine schwere politische Krise heraufziehe. Die konservative Partei ist im Aufruhr gegen die Regierung, well diese es zugelaffen hat, daß der Leutnant v. Forstner die gesetzliche Strafe erhalten hat. Polizeipräsident von Jagow, der bet Hofe beliebt ist, hat mit seinem Briefe an die „Kreuzzeitung" dir Führung des Ansturmes der Kon servativen gegen den Reichskanzler übernommen. Dieser befindet sich in einer überaus peinlichen Situation. Die Art der jüngsten Betrachtung der „Nordd. Allg. Ztg.", mit der vielleicht Eindruck bei den Konservativen gemacht werden sollte, wird vom gesamten Liberalismus abgelehnt. Der Reichskanzler stehe in offener Feindseligkeit mit den Konser vativen, ohne den Versuch zu machen, die verlorenen Sym pathien des liberalen Bürgertums miederzugewinnen. Der Artikel schließt: Sollte der Reichskanzler im politischen Duell mit Jagow erliegen, so würde sein Fall vom liberalen Bürgertum recht kühl ausgenommen werden, so schmerzlich auch ein neuer Triumph des altpreußischen Konservatismus berühren müßte. Herr von Jagow nicht zum Bericht aufgeforderl. Die Nachricht, der Berliner Polizeipräsident sei wegen seiner Erklärung über den Fall Forstner in der „Kreuz-Ztg." von seinem Vorgesetzten, dem preußischen Minister des Innern, zum Bericht aufgesordert worden und habe einen solchen auch eingeschickt, ist dem genannten Blatte zufolge, das augenscheinlich vom Polizeipräsidenten selber informiert wurde, unrichtig. Di« Indienststellung deutscher Offiziere im Heere der südamerikanischen Republik Paraguay trägt offiziellen Charakter und gleicht in dieser Beziehung der Mission in Konstantinopel. In der gen. Republik spielen die Deutschen eine hervorragende Rolle im wirtschaftlichen Leben. Daher sollte es verhindert werden, daß der wirtschaftliche Einfluß der Deutschen durch militärische Instrukteure anderer Groß mächte vermindert würde. Seln Deutschenmord auf Neu-Mecklenburg! Amt lich wird jetzt bekannt gegeben, daß auf der deutschen Süd- secinsel Neu-Mecklenburg ein Überfall der Eingeborenen auf die forstwirtschaftliche Expedition Deininger-Kempf allerdings stattgefunden hat, Oberförster Deininger und Forstaffeffor Kempf sind jedoch unverletzt geblieben. Dagegen find 5 eingeborene Soldaten und vier Träger gefallen. Aus Paris. Die führenden Politiker Frankreichs treiben keine sachliche, sondern eine rein persönliche Politik. Weil Clemenceau, Ribot und andere es dem Präsidenten Voincaree nicht verzeihen können, daß er im Februar aus oer Versailler Wahl als Sieger hervorging, suchen sie das dem Präsidenten der Republik mißliebige Kabinett Dou mergue zu halten, obwohl sie besten Politik verurteilen. Die genannten Politiker und ihre Anhänger wollen für die Vorschläge des Finanzministers Caillaux zur Deckung der jüngsten Militärvorlage stimmen, um einen Kabinettswechsel und die Berufung des dem Präsidenten genehmen Briand mm Kabinettschef zu verhindern. Verschiedene Forderungen oeS neuen Ministeriums wurden vom Senat bereits bewilligt. In Mexiko reiste der deutsche Gesandte nach St. Leon zur Untersuchung des Falles Haller. Der Reichsdeutsche dieses Namens soll bekanntlich ermordet worden sein. — Mexikanische Neaierungstruppen, die am Rio Grande auf amerikanisches Gebiet übergegangen waren, wurden von Unionstruppen entwaffnet und zur Rückkehr gezwungen. Orient. Die Antwort der Dreibundmächte auf den englischen Vorschlag über die albanische Grenzfestlegung ist jetzt erteilt worden. Die Note stimmt laut „Tag" dem Vorschläge Englands, die Räumuna von Epirus durch die griechischen Der Ritter der „blauen Rose". Raman frei nach dem Englischen van W. Conrady l „Man spricht Wohl diel vom Scharfsinn der Frau", bemerkte Chartes und vergaß augenscheinlich, daß er mit einer Frau redete, „allein so weit ich beobachien konnte, ist er nicht viel größer, als der des Mannes. Aber Du magst recht haben, Miß Flitterdash kann uns am Ende von Nutzen sein; wenigstens bringt sie einen frischen, vor urteilsfreien Geist der Sache entgegen. Miß Flitterdash ist eine kluge und sehr angenehme Dame von scharfer Be obachtung; sie interessiert sich für unsere Sache und sprach mehrmals mit hohem Lobe von meinem W-rken für den Orden der „blauen Rose". Ich will doch einmal bei ihr vorsprechen." „Aber nun kommst Du mit und sagst Onkel Jamie „guten Tag", rief Isabel, da Charles rm Gehen inne hielt, als sei er gewillt, sofort zu Miß Flitterdashs luf tigem Reich empor zu eilen. „Du solltest auch Robert Langdon besuchen; es wäre das beste, wenn es zwischen Euch beiden zu einer Aussprache käme", fügte sie nach drücklich hinzu. „Für mich kann dieses Wiedersehen nur unangenehm sein, nachdem ich ihn so zugerichtel hake!" „Er trägt Dir nichts nach. Er sprach immer von dem Streit als von einem ehrenvollen, in dem Du den Sieg davontragen mußtest, weil Du dr- stärkere bist, lind er weiß auch, daß Du Alicia liebtest. Ihr könnt jetzt freundschaftlich zusammen reden, Charles, da sie nun tot und Euch beiden verloren ist." „Das können wir ntchtl" rief Charles erregt und stich mit dem Stocke heftig auf das Pflaster. „Wenn er mit mir Freundschaft schließen will, dann muh er sehr feige sein!" „Nennst Du Edelsinn Feigheit?" In Isabels Augen stammte es zornig auf. Trappen erst nach dem 18. Januar eintreien zu lasten, zu, ohne Garantien von Griechenland für die Einstellung grie chischer Agitationen in Süd-Albanien zu fordern. Auch die Jnselfrage wird in nächster Zeit zur allseitigen Befriedigung gelüst werden, obwohl die Regierungen der Dreibundmächte den diesbezüglichen Vorschlag Englands erst in einiger Zeit beantworten werden. Vie deutsche MMtiirmission hat ihre erste Inspektions reise begonnen. General Liman von Sanders hat sich nach Kirkilisse, östlich von Adrianopel, begeben, die Generale Posseldt und Weber besichtigen in Begleitung türkischer Offiziere die Tschataldscha-Liwe und Demotika, um dann in Kirkilisse mit General von Sanders zusammenzutreffen. — In Serbien hat das Kabinett paschttsch demissioniert. Die Gründe des Demissionsgesuches sollen in internationalen Schwierigkeiten liegen, die aus der Regelung der Orient bahnfrage erwüchsen. König Peter verhandelt mit den Präsidenten des Parlaments über die Berufung eines neuen Kabinettschefs. Vie Türkei verwendet die von ihr glücklich zustande gebrachte französische Anleihe zum schleunigen Ankauf von Rlesenpanzern. Von England kaufte sie soeben gegen eine erste Kontozahlung von 22,2 Millionen Mark den Dreadnought Rio de Janeiro. Der Rest von zwei Teil zahlungen soll im Laufe der nächsten Monate folgen. Außerdem sollen zwei von England angeblich für Argen tinien und Chile gebaute Riefenpanzer in den Besitz der Türkei übergehen. In Paris erregen diese Tatsachen große Besorgnis, man fordert dringend Maßnahmen dagegen, daß di« erwähnten großen Kriegsschiffe unter die Einfluß sphäre des Dreibundes fallen. I^önigmivitve von Schneiten Die Königinwitwe Sophie von Schweden ist am Dienstag nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren an Lungenentzündung gestorben. Die hochbetagte Fürstin erkrankte während der Weihnachtsfeiertage so ernst, daß die ganze königliche Familie sich um sie versammelte. Am Montag trat eine Besserung im Befinden ein, und man hoffte bereits auf Genesung, als in der Nacht zum Diens tag heftiges Fieber den Zustand aufs äußerste verschlimmerte und in der siebenten Morgenstunde der Tod eintrat. Die Königinwiiwe Sophie war als eine Tochter des Herzogs Wilhelm von Nassau am 3. Juli 1836 auf Schloß Bieberich a. Rh. geboren worden. Ihre Mutter war die zweite Frau des Herzogs, Prinzessin Pauline von Württem berg. Im Alter von 21 Jahren vermählte sie sich mit dem damaligen Kronprinzen und späteren König Oskar 2. von Schweden. Die Ehe, der außer dem jetzigen König Gustav 5. die Prinzen August, Wilhelm und Eugen entsprossen, war überaus glücklich. Die Verstorbene nahm an den wissen- -chaftlichen Bestrebungen ihres Gemahls lebhaften und ver ständnisvollen Anteil. Im September 1872 bestieg König Oskar als Nachfolger seines Bruders Karl 5. den Thron von Schweden und Norwegen. Seine Gemahlin war dem Volke eine treue Landesmutter. Daher schmerzte es auch sie tief, als im Mai 1905 Norwegen die seither bestandene Union zerriß und den dänischen Prinzen Karl als Haakon 7. zu seinem König erkor. Zweieinhalb Jahre später, im De- zember 1907, starb König Oskar 2. an einer Verkalkung der Herz- und Gehirnarterien. Die Königin überlebte ihren Ge- mahl also gerade um sechs Jahre. Das Haus Bernadotte, als dessen Seniorin die Köni gin Sophie soeben aus dem Leben schied, ist die einzige durch Napoleon 1. begründete Dynastie, die alle Stürme der Zeit überdauerte. Es war um das Jahr 1788, als in der Stadt Marseille der dort wohnende reiche Seidenhänd ler und Hausbesitzer Clary einen Unteroffizier zur Einquar tierung erhielt. Dem Anspruchsvollen genügte dieser Ouartiergast nicht und er forderte einen Offizier. Der ab gewiesene Unteroffizier hieß Bernadotte. Er trat trotz des unfreundlichen Empfanges in nähere Beziehungen zu dem Hause Clary und heiratete, inzwischen zum General aufge rückt, ein Jahrzehnt später die schöne Tochter des Seiden händlers, die am 8. November 1777 geborene Desiree Clary, um die Napoleon selber früher geworben hatte. Napoleon wünschte Glück zur Hochzeit und übernahm bei dem ersten und einzigen Sohne, der im nächsten Jahre dem Paare ge boren wurde, Patenstelle, er gab ihm auch nach einein 1er Helden seines Lieblinasdicküers Ossian den Namen Oskar. „Er weiß ebm, baß er rm ür-rechl ist- Zw rann niemals freundschaftlich mit Langdon verk-hren, nein, nicht einmal seinen Anblick kann ich ertragen, nachdem er mir in niederträchtiger Weise Ltssies Liebe weggestohlen!" „Niederträchtiger Weise? Nein, Charles, das kannst Du nicht behaupten." „War es nicht niederträchtig von ihm, ste heimlich zu heiraten, sie heimlich bei sich aufzunehmen, die gute Mut ter und die törichte alte Tante zu betrügen?" Charles hatte augenscheinlich nicht« vergessen, wie Wenig Sympathie er bet Lady Graeme genoß, und in seinem Herzen war er geneigt — vielleicht auch nicht ohne Unrecht — ihr die Hauptschuld an Ltssies heimlicher Hei rat betzumessen. „Ich müßt« nicht der Mann sein, der ich bin, Isa bel, wenn ich Langdon so leicht vergeben könnte. Sage Dr. Jamie, er möge zu mir in meine Wohnung kom men", setzt« MackWZir hinzu U^L col e-me kch dann schnell, um jede Entgegnung seiner «ousrne avMHNeiben. „Das Mädel scheint mir auch bis über die Ohren in Langdons glatte Larve verliebt zu sein", murmelte Mak- kenzie verdrossen vor sich hin, als er eilig htnwegschritt. „Das kann ein schöner Spektakel werden, wenn die Ge schichte einmal zum Klappen kommt! Anstatt zu begrei fen, daß der Bursche mir im Wege steht, geht si« hin und schließt zärtliche Freundschaft mit ihm. Ich sehe einstweilen keinen Ausweg vor mir. Jetzt müssen vor al lem Edgars Ansprüche klar gestellt werden, und dann soll «r heiraten. Wenn ich ihn nur dazu bringen könnte, daß er Isabel heiratet! Aber er mochte mich nie und wird auch meiner Verwandtschaft keine Sympathie entgegen- bringen." Mit diesen Gedanken beschäftigt, stieg Charles in einen Omnibus, der nach Charing Croß hinübersuhr; denn er hielt für Verschwendung, bet jeder Gelegenheit einen Wagen zu benützen. Isabels Vorschlag hatte ihm so eingelcuchtet, daß «r ihn noch heute ausführen - . . . „ . .—» ' Dieser würde im Jahre 1810 vom Ausschuß r schwedischen Stände zum Kronprinzen von Schweden geM und von König Karl 13. an Kindesstatt angenomm- Im Jahre 1818 bestieg er als erster Bernadotte st schwedischen Königsthron als Oskar 1. Das gallssw Geschlecht der Bernadotte wurde in Schweden schnell germofiert. Während der ganz romanische Oskar 1. mit eü Herzogin von Leuchtenberg vermählt war, war db jetzt verstorbene Gemahlin König Oskar 2., wie sck> gesagt, eine deutsche Prinzessin auS dem Hause Naff- Die Gemahlin des regierenden König« Gustav ö. istme Schwester des Großherzoas von Baden uno damit ei Enkelin des ersten deutschen Kaisers. Dagegen ist der 1 jährige Kronprinz Gustav Adolf mit der englischen -inzesfin Margarete vermählt. — Im neuen ahr. DaS Jahr 1913 ist vorüber; ber was in ihm ent standen ist, und die Folgen, die eMigen wird, das haben wir noch zu überwinden. DariiÜegt die Bedeutung des Opferjahres, das auch die vielen hebenden Gedenktage für 1813 gebracht hat. Der Sylveste war der kritischste Tag des ganzen verflossenen Jahres,an ihm waren die Ver mögens-Aufstellungen zu mache nach welchen der Wehr beitrag entrichtet werden soll. Ler Ertrag ist bekanntlich auf rund 900 Millionen Mark-emessen, aber das neue Jahr erst kann die Gewißheit veben, ob diese Summe er reicht worden ist. Denn zahlräe kleinere Kapitalien und Vermögen sind von der Abg<e frei, wie denn auch der „kleine Mann" gänzlich verscho bleibt. Der Ruf, daß der Besitz „bluten" müsse, wird 1-4 erfüllt werden, schwache Schultern sind nicht bedrückt. Durch die Opfergabe gennn das Jahr 1913 eine Be deutung nicht allein wirtschastHer, sondern auch politischer Natur. Sie ist eine Ausnatte, die nicht gut wiederholt werden kann, weil sonst i Schaffensfreudigkeit beein trächtigt werden würde. D bayerische Ministerpräsident Freiherr von Hertling hat si in einer der letzten Sitzungen des Münchener Landtages numwunden in diesem Sinne ausgesprochen, und man da vorausfetzen, daß dieser Aus spruch im Einvernehmen rt der Reichsregierung gefallen ist. Es steht aber heut» schon fest, daß in dieser vom deutschen Volke übernommien Leistung Frankreich nur noch schwer mitkommen kann, enn die Auseinandersetzungen in Paris wegen der Kostewfbringung für die Heeresoer stärkungen wollen kein Cd« nehmen. Ein Ministerium ist darüber schon gefallen, >nd der Sturz des zweiten steht nahe bevor. Das ist die politisck Bedeutung des Jahres 1913, daß das Deutsche Reich inchm gezeigt hat, wie es in seinen patriotischen Leistungerfür die nationale Ehre allen anderen Staaten voran ist. M darum konnte auch der Leiter der bayerischen Regierung seinen vorerwähnten Ausspruch tun, denn wir werden v>« keinem Rivalen eingeholt werden. Sollte diese Möglichst, woran aber nicht zu denken ist, doch eintreten, so würde sie den Anfang einer Abrechnung be deuten, die nicht tm^chlimmen zu erfolgen brauchte, immer hin in irgend einerForm erfolgen müßte. Den Franzosen fehlt außerdeni schä lange das erforderliche Menschen-Ma- terial, und die Rökehr zur dreijährigen Dienstzeit machte schon beinahe üb-menschliche Anstrengungen nötig. Diese Tatsachen verfehpn den Eindruck auch bei den Frankreich nahestehenden Rgierungen in Petersburg und in London nicht. Die Stnmung ist ruhiger geworden. Das deutsck Volk hat mit seinen Aufwendungen für die Waffenrüstung Lande und zur See, für Zwecke der Kultur und der allgemeinen Fürsorge eine Großtat allerersten Ranges vollbrajt, wie sie in diesem Umfange niemals früher geleistet worbe, ist. Die Aufwendung hatte zur Voraus setzung das K-men, und dies war nur wieder möglich durch die hervorrarerde geistige und technische Entwickelung der Nation. DM ist auch der Beweis erbracht worden, daß die ÄußerliMten der modernen Zeit nicht das Übergewicht über die Schaffenskraft und die Schaffensfreudigkeit des deutschen Mikes erreicht haben, daß sie nur Begleiterschei nungen sii», welche für die Weiter-Entwickelung keinerlei Ausschlaggebende Bedeutung haben, sie auch nicht gewinnen werden. So wird 1914 nach allem, was im Jabre zuvor ae- So llcmm er denn die endlosen Stufen zu Miß Fltt- teröashi Tureau hinauf. GäMcherweise war es Dienstag, sonst hätte nicht einma« dis Ansehen seiner Person ihm die Pforte zu Mtß Lays Reich erschlossen. Wenn Lie Geschäfte nicht allzusehr drängten, war unsere heitere junge Freundin durchaus nicht abgeneigt, Besuche zu empfangen, nament lich, wnn ihr dadurch Gelegenheit geboten wurde, Cha- raktersirdien zu machen. Mckenzies Besuch betrachtete sie Wohl nur tn diesem Lichte Sie lauschte seinem Berichte mit schlecht verhehlter Urrgetuld. Sofort hatte ste alles begriffen, und ehe er Noch mit seinen langatmigen Erklärungen Halbwegs zu Ende war und seine Notizen mit nachdrucksvoller Wichtig keit auf ihrem Pulle ausgebrettet hatte, wußte Amy schon, Was er von ihr wünschte. h- „Zu welchen Scropes gehört« dieser Gilbert Scrope? Ist der Zweig erloschen? Mit welchen Familien hohen bisse Scropes Ehen eingegangen?" So stürmten ihre Fragen aus Charles ein, obgleich « ihr vergeblich klar zu machen suchte, daß ste nicht zur Sache gehörten. Miß Flitterdash gab ihm aber zu verstehen, baß st« überhaupt nichts berühre, was nicht zm Sache gehöre. Innerlich war sie empört über die Unverschämtheit, mit der er es wagte, eine so viel beschäftigte Frau wie sie in Anspruch zu nehmen. Denn soviel hatte.j e schon her ausgefunden, daß Charles es für selbstverständlich hielt, Amy könnte es sich zur Ehre amechnen, an dieser „hohen" Sache mitzuarbeiten. Trotzdem schien ste nicht abgeneigt, ihre Hilf zuzusagen. Ihr schien es nur, meinte ste, als sei mit Miß de Bruces unvorhergesehenem und früh zeitigen Tode der Hauptreiz und die Poesie der ganzen Sache geschwunden. Da Mtß Flitterdash von Charles Werben um die schöne Prinzessin von der „blauen Rose" wußte, so war sie im geheimen erstaunt, daß er noch Witter nach der Krone strebte, nachdem Lissie nicht mehr war.- (Fortsetzung folgt.)
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