Charakteristika gegeben. Nicht nur dominie ren im Trio die Bläser gegenüber dem vollen Orchester im ersten Teil und ist das Tempo etwas ruhiger, sondern auch Takt, Metrum und Periodik sind völlig überschaubar, nachdem Beethoven in den anderen Teilen darauf ab zuzielen scheint, Hörer wie auch Mitspieler zu verwirren. Der vierte Satz hat wie der erste die Sonaten hauptsatzform mit Exposition, Durchführung, Reprise und Coda, wie es seit Mitte der 1780er Jahre die Regel ist, nicht mehr die leichtere Ron doform. Bereits in der Exposition, im Fortspin- nungsteil des zweiten Themas, kommt es zu ei ner Krise, einer Zusammenballung dissonanter Fortissimo-Akkorde, wie sie Beethoven in der Durchführung des ersten Satzes der 3. Sinfonie als katastrophischen Höhepunkt eingesetzt hatte - hier aber bleibt das ohne Konsequenz, die »grässlichen« Klänge werden gleichsam abgeschüttelt. In der Durchführung kommt dergleichen nicht vor, sie ist mehr intellektuell angelegt, mit polyphonen Entwicklungen. Seltsam ist die Tempobezeichnung »Allegro ma non troppo« bei diesem Satz, denn die Metro- nomisierung, die Beethoven einige Jahre später veröffentlichte, passt eher zu einem Allegro molto oder gar Presto (im 2/4-Takt Halbe = 80, d.h. bei den vielen Läufen in Sechzehnteln mehr als 10 Töne pro Sekunde). Wie halsbrecherisch das Tempo sein kann, zeigt sich besonders bei dem Fagottsolo im Übergang zur Reprise. Auch das Seitenthema, das von der Oboe vorgestellt wird und mit seinen ruhigeren Notenwerten geradezu beschaulich wirken könnte, erhält durch die Triolenbegleitung der Klarinette einen außerordentlichen Vorwärtsdrang. Wie wichtig in diesem Satz die pure Bewegung ist, zeigt sich in der Coda, wo das Hauptmotiv für einen Moment im halben Tempo gespielt wird. Peter Sarkar IMPRESSUM Redaktion | Konzert-Direktion Hans Adler OHG und First Classics Berlin GmbH & Co KG Telefonischer Kartenservice: (0 30) 8 26 47 27 (0800) 633 66 20 Satz | Mike Hopf | winkelhaken.com Druck | X-PRESS Berlin | Mail info@x-press.de