1806 vollendet war, im März 1807 in Wien im Palais Lobkowitz im Beisein Opperndorffs aufgeführt wurde. Publiziert wurde sie Anfang 1808 im Wiener Bureau des Arts et d’Industrie. Eine weitere Sinfonie bekam Opperndorff allerdings nicht, weil Beethoven die 5. seinen wichtigen Gönnern Lobkowitz und Rasumows- ky widmen musste, um sie nicht zu verprellen. Was den heiteren Charakter der 4. Sinfonie betrifft, so ist dieser nicht ungetrübt. Die lang same Einleitung zum ersten Satz umkreist erst b-Moll und dann fis-Moll in fahlen Klängen, ein Anfang, an den sich anscheinend Mahler bei seiner ersten Sinfonie erinnert hat. Kurz vor dem Durchbruch zum Hauptteil des Satzes (Allegro vivace) spielen die Streicher ein paar wenige Takte in d-Moll, die warm und ver söhnlich klingen, aber Beethoven verfolgt diese Richtung nicht weiter, sondern bildet einen kurzen, alle Energie sammelnden Übergang, der so charakteristisch ist, dass er später zur Durchführung wichtiges Material beisteuern kann (und natürlich bei der Rückleitung zur Expositions-Wiederholung verwendet wird). Die Exposition ist reich an verschiedenen, zu meist kleingliedrigen melodischen Einfallen. Darunter sind harmlose, die eingängig sind, aber auch ein irritierendes Thema aus lauter Synkopen. Außerdem gibt es Momente, in denen das musikalische Geschehen fast auf null reduziert ist, auf einen bloßen Klang oder Rhythmus. Die einfache und kurze Coda des Satzes ist ein Hinweis auf die undramatische Haltung der Sinfonie im Ganzen. Am meisten Pathos gießt Beethoven in den langsamen Satz. Von Anfang an herrscht in ihm eine Spannung zwischen der extrem langgezo genen Melodie und dem rhythmischen Unter grund, den anfangs die zweiten Geigen berei ten. Später übernehmen auch die Bässe dieses Motiv, das eigentlich wie für die Pauken ge schaffen ist und am Ende auch dort ankommt. Noch größer ist die Diskrepanz zwischen die sem unerbittlichen Motiv und dem zögernden, fragenden Gestus des zweiten Themas. Das Scherzo hat Beethoven nicht als solches bezeichnet, aber es ist ohne Frage eines. Aller dings ist die Form zur Fünfteiligkeit erweitert. Nach der Wiederholung des ersten Teils kehrt auch das Trio noch einmal wieder, den Schluss bildet eine stark verkürzte Reprise. Beethoven hat Hauptteil und Trio sehr gegensätzliche