die klanglichen Möglichkeiten des modernen Ventilhorns (in seiner Jugendzeit wurden immer noch gern die Naturhörner verwendet, weil sie innerhalb ihres Obertonbe reichs als klangschöner galten) bis zu den Grenzen ausgeschöpft. Un gewöhnlich ist auf jeden Fall seine Fähigkeit, die spezifischen Umrisse seiner Horn-Themen aus dem „klin genden" Naturhorncharakter des Instrumentes zu erfinden und aus zuwerten. Hier zeigt sich im Detail wie im Ganzen der große Könner. Nicht so fruchtbar für die eigene Entwicklung dürfte im Vergleich zum „Handwerk" der Gestaltung des Hornparts das stilistische Vor bild des Vaters gewesen sein. Denn DA MARGARETHA LEY MODE - ART Königstraße 8, Dresden Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-20 Uhr, Sa 10-16 Uhr Franz Strauss war nun mal als Ver treter seiner Generation ganz und gar dem Klassisch-Romatischen ver haftet, in Wagner den musikali schen „Mephisto" verabscheuend und jeden Ausbruch in die Sphäre des neudeutschen „Fortschritts" mit Skepsis betrachtend. Seine frühen Werke lassen kaum ahnen, daß der junge Stürmer und Dränger schon bald mit seinem „Don Juan" dem damaligen Musik bürgertum einen heftigen Schock versetzte. Im Jahre seines Münche ner Universitätsstudiums 1882/83 schrieb er das Hornkonzert Nr. 1 op. 11 (ein zweites Hornkonzert entstand erst gegen Ende seines Le bens, im Jahre 1942). Er benutzte die für das Instrument ideale Tonart Es-Dur. Als das Hornkonzert 1 883 mit Gustav Leinhos und der Meinin ger Hofkapelle unter Bülow zur Ur aufführung gelangte, sah man dar in wohl eine starke Talentprobe im klassizistisch-romantischen Geist, ohne daß man an der Komposition bereits die individuelle Note erken nen wollte. Daß sich Strauss hier im Großen und Kleinen auf bewährten Pfaden bewegt, ein kundiges und lebensfrisches Weiterwirken auf ge wohnten und erprobten Bahnen, ändert nichts an der Ursprünglich keit seines Musizierens, dem man sich innerhalb dieses Nachklangs süddeutsch-romantischer Gefühls welt willig hingibt. Neben der Kla vier-Burleske (1885/86) genießt das frühe Hornkonzert durch die Virtuosi tät des Soloparts unter den Jugend werken besondere Verbreitung. Biographisches: •geb. 1.6.1864 in München, gest. 8.9.1949 in Garmisch • private Musikaus bildung (u. a. Fr. W Meyer) •1885 Kapellmeister in Meiningen, später auch in München und Weimar • 1888 „Don Juan" • 1895 „Till Eulenspiegel" •1898 Hofkapell ¬ meister an der Lindenoper Berlin • 1905 „Salome" • 1908 GMD in Berlin • 1910/11 „Der Rosenkavalier" •1919 Leitung der Wiener Staatsoper (gemeinsam mit Fr. Schalk) • 1933-35 Präsident der Reichsmusik kammer, danach freischaffend als Komponist und Dirigent • 1942 „Capriccio" Aufführungsdauer: ca. 17 Minuten