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diesem Gebiet hatte er schon be achtliche Erfolge aufzuweisen, wenn auch gerade nicht in Wien selbst. Was macht's? Immerhin war sein „Idomeneo" kurz vorher (Januar 1781) höchst erfolgreich in München herausgekommen. Aber nun sollte die nächste Oper Wien gehören. Auch hörte er viel Musik von anderen Komponisten, italieni schen z. B. und auch Werke von Haydn, den er tief verehrte. Er be gegnete vielen Menschen, solchen, die ihm nützlich sein konnten und anderen, von denen er darüber hinaus auch noch lernen konnte. Mozart lernte immer - meist unbe wußt. Er nahm einfach auf. Und dann heiratete er auch noch. Con- Dresdner Piano-Salon FÜR MUSIKFREUNDE Konzertreihe „Mittwoch im Konzertkeller“ • August Förster • Yamaha • • Steingraeber & Söhne • • Schimmel • Seiler • • Sassmann-Cembalobau • Vermietung von Instrumenten Unsere Klavierbaumeister beraten Sie gern. Heinrichstraße 16 - Ecke Palaisplatz Tel.: 03 51/8 04 42 97 stanze war's, die zweite der vier „weberischen" Töchter. Von Mann heim her kannte er bereits die Fa milie, traf sie in München wieder und freute sich, daß sie nun nach Wien gezogen war. Damals war er für die Altere, Aloysia, ent flammt, jetzt, als er bei Webers Quartier nahm, bandelte er mit Constanze an. Glückliche Zeiten für ihn. Seine erste Wiener Oper, „Die Entführung aus dem Serail", ent stand (Uraufführung im Juli 1782). Erfolgreich waren auch seine eige nen Akademien, also öffentliche Konzerte auf eigenes Risiko. Ein nahmen gab es tüchtig. In der Saison 1783/84 hatte er bereits in der Fastenzeit zwei Dutzend solisti- sche Auftritte zu absolvieren. Die Wiener Gesellschaft drängte sich zu seinen Konzerten, und er hatte in der Zwischenzeit alle Hände voll zu tun, neue Werke zu Papier zu bringen, die das Wiener Publikum bei dieser Gelegenheit von ihm er wartete. Besonders beliebt waren modische Variationen und vor al lem Klavierkonzerte mit Begleitung eines Orchesters. Er gab dem Publikum, was es wollte, kompo nierte viel fürs Klavier und spielte selbst, war er doch ein glänzender Pianist. Muzio Clementi, nur etwas älter als er (1752-1832), war als herausragender Klavierspieler sei ner Zeit im pianistischen Wettstreit 1781 gegen Mozart angetreten. Er bekannte neidlos: „Ich hatte bis da hin niemand so geist- und anmuts voll vortragen gehört." „Das ging ans Herz" - urteilte Haydn gele- Biographisches: •geb. 27.1.1756 in Salzburg, gest. 5.12.1791 in Wien • musikalische Ausbildung bei Vater Leopold • 1762/65 mehrere Reisen als Wunder kind durch West europa bis nach Paris und London • 1769/73 drei Italienreisen • 1769 unbesoldeter, 1772 besoldeter Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle • 1777/78 Paris reise, Hoforganist in Salzburg •1781 Wien • 1782 Heirat mit Constanze Weber • 1787 zwei Reisen nach Prag (Uraufführung „Don Giovanni") •1789 Reisen nach Dresden, Leipzig, Potsdam, Berlin • 1791 Pragreise („Titus")