Das Largo (4. Satz) ist eine tönende Kafka-Version, ein Nachtstück, das vom Alpdruck des Totalitarismus handelt, von jener „Angst vor dem Denunzianten oder Angst, wenn es klopft an die Tür“. Auf dem Höhepunkt des gespenstischen Notturno zitieren Hörner, Posaunen und Tuba die Untreu- und Verrat-The matik aus Wagners „Ring“-Tetralogie. Die Angst, die als Nachtmahr umgeht, ist nicht nur Angst vor dem Zugriff der Gewalt - sie wird zur Angst um die eigene künstlerische Kraft, „ob mir hier auch das Beste gelang“. Auch der 5. Satz („Karriere“) schließt - aus leeren Klängen heraus - ebenfalls attacca an und öffnet sich in lichtere Bereiche. Zwei Flöten musizieren in Sexten. Ein kräftiges Finale bahnt sich an, ein ermutigender Ausklang nach den Schreckensbildern aus dem Jam mertal von gestern und heute. Die Überschrift des Satzes meint Männer, die trotz Diffamierung und Verkennung zur Heiterkeit des Geistes gefunden und auf lange Sicht im wahren, bes seren Sinn Karriere gemacht haben. Genannt werden Galilei, Newton und Pasteur, aber auch Shakespeare, Meliere und Tolstoi. (Jewtuschenko spielt in seinen Versen auf den Wortsinn von Tolstois Vornamen an: Lew = Leo, Löwe.) Im steten Wechsel zwischen Vorsänger und Männerchor gleitet die auf dem Streicherklang basierende Oratorienszene zu einem Wälzer mit weichen Hornklängen und Baß-Pizzi- cati; Schostakowitsch bekundet seine lebenslange Beziehung zu den Walzer und Ländlerszenen Mahlers. Ein Fuge tritt dazwischen. Maestoso kehrt der „Reigen seliger Geister“ zurück zum leeren, sphärischen Klang des Beginns. Ätherisches B-Dur läßt das Finale aus klingen. Geigenbaumeister Neubau von Meisterinstrumenten Reparaturen und Restaurationen Schülerinstrumente • Bögen und Zubehör Montag geschlossen Dienstag bis Freitag 8.00-18.00 Uhr Samstag 9.OO-13.OO Uhr und nach Vereinbarung Loschwitzer Straße 44 01309 Dresden Telefon 03 51/3 11 9602