richtig sein Weg sich erweisen soll te, zeigte sich bald schon, aber zu nehmend mehr nach seinem frühen Tod. Aber Maderna war nicht nur Kom ponist, Dirigent von internationa lem Ruf und Dozent, sondern auch ein großer Liebhaber und Kenner alter italienischer Musik. Er galt als einer der profiliertesten Herausge ber der Renaissance-Musik seiner Heimat. Aus einer solch intensiven Beschäftigung mit dieser Musik er wuchs geradezu der Wunsch, sie kompositorisch in sein eigenes Werk einzubeziehen, sie auch ge legentlich aus- oder umzudeuten, ESCADA MARGARETHA LEY MODE ART Königstraße 8, Dresden Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-20 Uhr, Sa 10-16 Uhr immer aber sich dieser Wurzeln bewußt zu bleiben. So liegt es ganz auf der Linie seines musikali schen Denkens, auch vorhandene, völlig auskomponierte und derge stalt niedergeschriebene Werke zu bearbeiten und ihnen ein moder nes Gewand (sprich: neues Instru mentarium) anzulegen. Die vier zehnstimmige Motette (für zwei Soli, zwei Chöre und Instrumental begleitung) In ecclesiis von Giovan ni Gabrieli war 1615 posthum im 2. Buch der „Sacrae Symphoniae" erschienen. Bruno Maderna hat daraus 1965 ein Instrumentalwerk für großes Orchester geschaffen. Und daß es aber auch früher durchaus möglich war, ein solches Werk rein instrumental aufzufüh ren, beschreibt Michael Prätorius 1619 in Hinblick gerade auf das 2. Buch der „Sacrae Sympho niae": „So finden wir doch in Joh. Gabrielis letzt publicirten opere, daß er unter obgenandtem Wort Simfonia auch dieses will verstan den haben, wenn etwas ohne Vocal Stimmen allein mit Instrumen ten ... musiciret werden sol." Maderna nahm diesen Gedanken seinerseits auf, ein reines Orche sterwerk zu schaffen. Warum aber die Neuinstrumentation, wenn es schon eine originale gibt, wenn gleich sie auch dem Vokalensem ble folgt? Diese Frage stellt sich trotz allem und ist auch verschie dentlich Bruno Maderna gestellt worden. „Liebe für diese alte, wun derbare Musik" - antwortete er - „und mein Wunsch, sie wieder Biographisches: • geb. 21.4.1920 in Venedig als Bruno Grossato (nahm später Na men der Mutter an}, gest. 13.11.1973 in Darmstadt • musikalisches „ Wunderkind", dirigierte als 7jähriger verschie dene Orchester Norditaliens • ab 1934 solide Musikausbildung u.a. bei G. Fr. Malipiero in Venedig, Dirigiertätigkeit • 1948 Begegnung mit H. Scherchen, der ihn zur Neuen Musik führte, aber auch Bach und die Wiener Schule begreiflich machte • ab 1950 Besuch der Internationalen Darmstädter Ferien kurse für Neue Musik • 1955 Gründung des „Studio di Fono- logia Musicale" (elektronische Musik) in Mailand (gemeinsam mit L. Berio) • Lehrtätigkeit als Komponist und Dirigent in verschie denen internationa len Musikzentren Aufführungsdauer: ca. 10 Minuten