Giovanni Gabrieli (1557-1613) lebte als Komponist von 1575-79 am Hofe in München, kam 1584 als 1. Organist an die Markuskirche nach Venedig und wurde bedeutsam in seinen mehrchörigen, voll stimmigen Kirchen werken, markierte damit einen Wende punkt in der Geschichte des Tonsatzes und des Instrumenteneinsatzes; Lehrer u. a. von H. Schütz. häufig in den Konzertsälen zu ha ben. ... Wenn man aber überlegt, daß vier Jahrhunderte wirklich viel zu weit weg sind und der musikali sche Geschmack im Grunde ge nommen wirklich sehr beweglich und veränderlich ist, können wir dem nur aus einem kritischen Ansatzpunkt zu den damaligen historischen Verhältnissen heraus mit unserem Instrumentarium be gegnen." Hinzu käme, meinte er weiter, daß man heute kaum ein Ensemble finden würde, daß für knappe 10 Minuten diese Motette aufführen würde. Dies allerdings - ist kritisch entgegenzuhalten - mag als weiterreichende Legitimation für eine Bearbeitung wohl kaum tragfähig sein, da immer wieder gewisse Spezialensembles ganze Konzerte geben und solche Musik in ihrem Original wiederzubeleben versuchen. Doch der eigentliche Ansatz, diese wundervolle Musik in einer modernen Orchesterver sion, in Klangfarben, die wir ken nen, vorzustellen, ist durchaus ein gangbarer Weg, sicherlich ebenso berechtigt, wie Bachs Cembalo konzerte mit einem Klavier zu be setzen.