2. Satz Ergreifend ist der wunderbare Gesang des Englisch Horns, mit dem das Largo (Des-Dur, 4/4-Takt) eröffnet wird. Bilder der Erinnerung an eine frühere, vergessene Welt ziehen auf. Andacht, Ruhe werden suggeriert (und vielleicht auch die Weite des Landes). Ein bewegter Mittelteil (E-Dur und weiter modulierend) führt zu einem feierlichen Gesang der Holzbläser, zu fröhlichem Vogelgezwitscher (Oboe, dann Flöte) und steigert sich schließlich zu heftiger Dichte mit beiden glanzvoll aufstrahlenden Hauptgedanken aus dem 1. Satz. Und dann erklingt, wie von Ferne, die klagende Melodie des Englisch Horns und führt zurück in die Stille und Nachdenklichkeit des Anfangs. 3. Satz Das Scherzo (Molto Vivace, e-Moll, 3/4-Takt) führt uns in eine gänzlich andere Welt. Ein rhythmisch akzentuiertes, kanonisch geführtes Thema treibt zu lebhaft wirbelnder Bewegung, die in einem anmutig-lyrischen Mittelteil (E-Dur) aufgefangen wird. In der Überleitung zum Trio erscheint unvermutet das Hauptthema des 1. Satzes. Sehnsuchtsvolle Klänge erinnern an die böhmische Heimat. Eine strahlende Coda schließlich krönt den wiederholten Hauptteil, in der das Hauptthema aus dem 1. Satz kraftvoll vorgetragen wird. Zart verklingt der „Hochzeitstanz“. Ihr Instrument in guten Händen I Joachim Zimmermann Wasastraße 16-01219 Dresden-Strehlen Telefon (03 51)476 3 3 55 zu erreichen mit: S-Bahn: Bahnhof Strehlen Straßenbahn: Wasaplatz Nr. 9/13 Bus: Wasaplatz Nr. 75/89 und 61/93 jGeigenbaumeister in Dresden^ wollte er dann doch nicht gelten. Er habe zwar von keiner dieser Melodien Gebrauch gemacht, ge stand er, doch „ich habe ... eigene Themen geschrieben, denen ich die Besonderheiten der Indianer musik verlieh. Indem ich diese The men zum Vorwurf nahm, habe ich sie mit allen Errungenschaften der modernen Rhythmik, Harmonik und Kontrapunktik sowie des Orchester kolorits zur Entwicklung gebracht". Er sagte aber auch, „es scheint, ich habe ihnen den Verstand verdreht! Bei uns zu Hause wird man begrei fen, was ich meinte!" Tatsächlich ließ er mit diesem Gruß „Aus der Neuen Welt" eines seiner besten und zugleich typisch tschechischen Schöpfungen in die ganze Welt hinausgehen, ein Werk das seither zu den volkstümlichsten und belieb testen des sinfonischen Repertoires gehört. Das Werk wurde am 15.12.1 893 (Wiederholung 16.12) in der New Yorker Carnegie Hall (Leitung: An ton Seidl, Freund R. Wagners und Dirigent des Philharmonie Orche stra New York) uraufgeführt. Immer wieder ist vermutet worden, daß sich der Komponist für seine Sinfonie gedanklich anregen ließ über das amerikanische Versepos „The Song of Hiawatha" von Hen ry W.. Longfellow und besonders den wunderschönen langsamen Satz programmatisch als indiani sche Begräbnisszene oder den drit ten Satz als indianischen Festtanz gesehen haben wollte. Dieser di rekte Bezug ist zwar nirgends be-