sehen Klassiker praktiziert hatten. Chausson suchte durchaus auch eine Weile auf diesem Weg einer neuen Klangsinnlichkeit, kehrte aber immer in irgendeiner Weise zum klassisch-romantischen Vorbild zurück. Sein Platz ist also eher zwi schen Franck und Debussy einzu ordnen und mehr in die Nähe von Faure zu rücken. Das umreißt an deutungsweise seine stilistische Richtung. In seiner künstlerischen Ausdrucksweise liegt etwas Schwer mütiges. Musik war ihm Herzens sache, kam tief von innen. Ersuchte die Sonne, „die im Dunste leuch tet", ein etwas verschleiertes Licht. Hell und Dunkel sind Kontraste, Mi schungen daraus sind eher seine Sache. Die Loslösung von lähmen den Vorbildern gelingt nicht ganz, doch das Neue liegt recht nah. Sei ne Musiksprache bleibt prunkvoll, vielleicht etwas schwerfällig, im mer aber klangschön und gefühl voll. Debussy hatte das Pathos Wagners (und Francks) überwun den, Chausson hingegen war nicht so weit gelangt. Viele seiner Wer- Frühling ist daaa... SCHUHE schön - natürlich (&) fußfreundlich Schau-Fuss 01309 Augsburger Str. 1 01099 Alaunstraße 41 ke tragen aber achtungsgebieten de Kennzeichen von hoher hand werklicher Meisterschaft und einer großen künstlerischen Inspiration. Sehr zu Unrecht ist sein Schaffen in den Schatten anderer Komponisten geraten, und nur wenige Werke haben die Zeiten wirklich überdau ert. Dazu gehört ohne Zweifel ebenso die Sinfonie B-Dur op. 20 - sie wurde im Februar dieses Jah res (5. Zyklus-Konzert) durch die Dresdner Philharmonie aufgeführt - wie auch das Poeme Es-Dur für Violine und Orchester op. 25. Chausson hatte das einsätzige Werk 1896 komponiert und es dem großen belgischen Geiger Eu gene Ysaye (1858-1931) gewid met, der es im selben Jahre auch zur Uraufführung brachte. Seither gehört es zu den beliebten Virtuo senstücken und wird immer wieder, meist allerdings in der Fassung mit Klavierbegleitung, aufgeführt. Die etwas überschwenglich erscheinen de klangliche Gebärde und die Harmonik mögen zwar an Cesar Franck erinnern, was gelegentlich als Vorwurf gewertet wird, doch schimmern soviel lichte und poeti sche, aber auch gesanglich-virtuo se Momente voller eigenständiger Inspiration hindurch, so daß gera de dieses Werk mit Fug und Recht die Zeiten nicht nur überdauert hat, sondern wirklich lebendig geblie ben ist. Biographisches: •geb. 20.1.1855 in Paris, gest. 10.6.1899 in Limay bei Montes • zunächst Jura studium, 1879 Rechtsanwalt • 1879 Musikstudium am Pariser Conservatoire (bei J. Massenet und danach bis 1883 bei C. Franck) • unterhielt in Paris einen gefragten Salon, den bekannte Künstler besuchten • 1886 General sekretär der „Societe Nationale de Musique" • starb (1899) an den Folgen eines Fahrradunfalls Aufführungsdauer: ca. 15 Minuten