ALEXIS EMANUEL CHABRIER Alexis Emanuel Chabrier, geboren am 18. Januar 1841 als einziger Sohn eins Rechtsanwalts in Abert (Auver gne), schien wie nur wenige die Hoffnung seiner Gene ration zu rechtfertigen, war er doch weitgehend Autodi dakt und konnte sich, unverbildet vom „europäischen" Lehrstoff der Konservatorien, in originärer Weise ent wickeln. Uber 18 Jahre lang war Chabrier nach einem Studium der Rechtswissenschaften zunächst als Beamter im Ministerium des Inneren tätig, bevor er sich 1879 ent schloß, aus dem Staatsdienst auszuscheiden und sich fort an ganz der Musik zu widmen. Freundschaften mit den Komponisten Saint-Saens, Massenet, d'lndy und Franck oder mit dem Maler Manet hatten ihn schon früh in die Avantgarde der französischen Kulturszene eingeführt und ihn ein Gespür für die Forderungen und Entwicklungen seiner Zeit gewinnen lassen. Trotz der engen Bindungen an die musikalische Prominenz hat Chabrier stets zu ei ner eigenen kompositorischen Sprache gefunden: „Chabriers Stil ist immer reiner Chabrier", schrieb Vincent d'lndy. „Seine rei che Bildersprache, sein oft unerwartet aufbrechender Witz und vor allem der un widerstehliche und über strömende melodische Atem sind das Wesen sei nes Genies." Im Sommer 1882 reiste Emmanuel Chabrier mit seiner Frau Marie für einige Wochen nach Spanien, wo er be rühmte Volksweisen wie die „Jota aragonesa" oder die „Malaguena" kennenlern te und notierte.