in Wien nicht mehr so herzlich auf genommen, seine Prager Sinfonie und der „Don Giovanni" fanden in Wien weniger Resonanz als noch vorher in Prag. Das Publikum woll te den entschiedenen „Hang für das Schwere und Ungewöhnliche" - wie merkwürdig uns das heute auch klingen mag - nicht mehr tei len und blieb aus, obwohl Mozart gerade jetzt zunehmend mehr ver suchte, so zu komponieren, daß sowohl Kenner als auch weniger anspruchsvolle Hörer „Satisfaktion erhalten" könnten. Allerdings woll te er sich am reinen Vergnügen und dem Unterhaltungsbedürfnis der Hörer nicht mehr ausschließlich Schau-Fuss natürlich. & ’ 5 f ußf reuri'dlicji Augsburger St'r. 0.3.5 1/4 4 1 5 8 8 1,.- Alaunst.r.4'1 0351/8 0.3 67 67 orientieren, sondern ganz persönli chen Vorstellungen und Empfindun gen Raum geben, er selbst sein oder es doch werden. Bereits 1786 gab Mozart seine letzte ei gene Akademie in Wien, und der einstige Publikumsliebling von 1783/84 mußte im Sommer 1789 erleben, daß sich in die Abonnen tenliste für ein geplantes Konzert nur noch ein einziger Musikfreund einschrieb: der Baron van Swieten, Mozarts Freund und Gönner, der ihm einst die Bekanntschaft mit der Musik Bachs und Händels vermittelt hatte. Die letzten, seine wirklich großen drei Sinfonien entstanden 1788 ohne eigentlichen Auftrag, ebenso die späte Kammermusik, darunter das wunderschöne Klari nettenquintett (1789). Mozart muß te sich verschulden, trotz immer noch günstiger Einnahmen über seine Verleger, und geriet künstle risch, wohl auch menschlich, in ei ne gewisse Isolation. Trotz eines riesigen Schaffensrausches 1791 - „Titus", „Die Zauberflöte", das Klarinettenkonzert und das letzte Klavierkonzert B-Dur, KV 595 wa ren an Großwerken entstanden, nicht zu vergessen das Requiem- Fragment - starb er verarmt, ver einsamt und restlos erschöpft. Das berühmte Verzeichnis Mozart- scher Kompositionen des Ludwig Ritter von Köchel - erstmals 1 862 erschienen - benannte allein 51 Sinfonien. Nicht alle entstamm ten - wie sich nach und nach her ausstellte - seiner Feder, einige andere waren auch nur fragmen-