ZUR EINFÜHRUNG Kritiker stimmten mit ein. Gerade in Wien wurde damals russische Mu sik als vulgär und sentimental emp funden. Doch nach der Londoner Aufführung (April 1882), wieder mit Brodski und Richter, begann dieses Konzert seinen einzigarti gen Siegeszug. Heute gehört es zu den wenigen ganz großen Meister werken der konzertanten Violinlite- ratur. Obwohl in Deutschland noch wenig bekannt, gehört Pascal Dusapin in Frankreich unzweifelhaft zu den herausragenden Komponisten der jüngeren Generation. Schon früh zeitig hatte er seinen Hang zur mu sikalischen Entfaltung entdeckt, spielte Orgel und wandte sich dann schnell - anfänglich autodi daktisch - der Komposition zu. 1976 wurde er für einige Monate Gasthörer in der Klasse von Olivier Messiaen am Pariser Conserva- toire und besuchte zwischen 1974 und 1978 Kurse von lannis Xenakis an der Sorbonne. Xenakis denn war es auch, der eine solch starke Faszination auf ihn ausübte, daß Dusapin in ihm einen wirklichen Lehrer erblicken konnte. In einer autobiographischen Notiz stellt sich der Komponist vor wie folgt: „Ich bin am 29. Mai 1955 in Nancy geboren und lebe in Paris seit 1969, glaube ich. Ich erinnere mich, daß ich die Musik sehr früh geliebt und dann recht schnell ge lernt habe, will sagen, soweit sie mir unmittelbar unentbehrlich war. Mein Unterricht war geprägt von angeborenem Widerstand gegen Pädagogen. Zutiefst beeindruckt durch die Musik von Edgar Varese, habe ich wie von selbst lannis Xenakis entdeckt, ihn dann 1974 an der Universität Paris/Sorbonne getroffen, wo er las. Bis 1978 habe ich ihn einmal die Woche gehört. Mit der Zeit habe ich begriffen, daß er mein einziger 'Meister' war. Er war nicht einer, der lehrt, sondern einer, der 'öffnet'. Er hat aus mir weder einen Klon gemacht noch einen Jünger, und das ist zweifellos das schönste Kompliment, das ich ihm machen kann. Ohne sein Schüler zu sein, habe ich auch Andre Boucourechliev gehört, der es verstand, mit ein