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Kette V Fu Nr. — ELchstsche — Lien-tag, L.LMber 19»» «an nicht die Arbeite» eines Uuteisnä.ungSauS- Ichu^eS. Dis Rundschreiben und Protolove kom- munistischer Bureaus oder Parteitage seien sttr die polizeilichen Taten der thüringischen Regierung völlig belanglos. Der Regierung-Vertreter w«ve> Holle seinen Antrag und fand bei der Abstimmung et« Mehrheit» welche die Auf rollung der gesamten kommunistischen Bewegung Mlteldeuischlands a» «forderlich erachtete. Nun bestand auch Abg. Brill auf einer Erweite rung der BeweiSantrüge dahingehend, daß der Fall Kahr, der Hitlerprozrß und die Broschüre de» Münchener Professors Bvthenbücher in die Beweisaufnahme ein- bezogen werde. Ein kurze -es Thüringer LanbtngeS. Weimar, b. Oktober. Der thüringische Landtag tritt am 1L Oktober zu einer kurzen Tagung zusammen. Er wird sich nach Verabschiedung der Amnestie Vorlage wieder vertagen, um erst im November zu einem längeren Tagungsabschnitt zusammenzutreiew Tie kommunistische Fraktion des thüringischen Landtages hat eine Interpellation eingebracht, in der sie gegen den Abschluß eines Sicherheitspaktes Einspruch erhebt und die Regierung auffordert» ihre zustimmende Stellungnahme zur Haltung der Reick'Sregierung zu begründen. Armrldnng von Reichsanleihe alten Besitzes zum Umtausch. Berlin, 5. Oktober. Es ist bereits betanntgegeben worden, daß am 5. Oktober d. I. die Frist für die Anmeldung von Reichcanleihen alten Besitzes zum Umtausch in die Anleiheablöjungsschulv des Deutschen Reiches und für die Stellung von Anträgen auf Ge währung von Auslosungkrechten beginnt. Wer ein Auslosungerecht erholt, nimmt m t dein Betrage des Auslosungsrechtes an der Tilgung dei Anleiheablösungsschuld teil und erhält bei der Einlösung 12^ Proz. des Nennbetrags der alten Anleihen zuzüglich 414 Pro'. Zinsen für jedes Zahr vom Beginn der Tilgung an. Es ssr be reits jetzt zu Beginn der Anlragkfrist vor Ver suchen gewarnt, für Markanleihen, die nicht Allbesitzanleihen sind oder als solche zu gelten haben, die Anerkennung als Alt besitzanleihen und die Gewährung von AuS- losungerechten sich zu verschaff.n. Derartige Versuche sind mit schwerer Strafe be- droht. Das ReichLfinanzministerium hat eine Reibe von Kontrollmitteln an der Hand, die eS ihm ermöglichen, den Altbesjtzcharakter der Mark anleihen nachzuprüfen und sich gegen Un redlichkeiten zu schützen. Bekanntlich hat die Reichsanleihe A.-G. zum Zwecke der Stützung deskkurses derReichsanleihenvom^ahre1919 ansehr erhebliche Beträge der Reichs- anleihen je nach der Lage de- Markies ge- oder verkauft. Es ist ein Nummernver zeichn iS hrrgestellt worden, in dem die Num- mein aller Anlerhestücke enthalten sind, welche nach dem 1. Juli 1920 von der Reichsanleihe-A.-G. verlaust norden ftnd, also nicht Reichsanleihen alten Besitzes sein können. Dieses Nummernver- zeichnii enthält Anleihen im Betrage von 15 Milliarden Mark verzeirimet. Im übrigen sind mit der Vorprüfung der Anträge auf Ge währung der Auclvsungkrechte Anleihe alt- Anekdoten. Zn der „Franks. Zig." wird er zählt: Anton Kuh liest in einer Gesellschaft Aphorismen vor. Ein kleiner Dackel, der Dame d.'s Hauses gehörend, beginnt zu bellen. Kuh (nervös): „Also, wenn der Hund Aphoris men vorliest, kann ich nicht bellen." * Pros. Tandler spricht über den Gesichtsnerv, den nervus laviaiik: „Bei Kmdern liegt er knapp unter der Haut, bei Erwachsenen kiefer. Daher kommt eS vor, daß eS ungeschickten Hebammen gelingt, diesen N-w Kindern schon bei der Geburt zu lähmen. Bei Erwachsenen gehören schon Chirurgen dazu." * Anton Kuh sucht im Cafö em junges Mädchen. „Entschuldigen Sie, Herr Ober, war meine Freundin, meine Braut, meine Frau nicht hier?" .Nein, Herr Kuh, die drei Dame» waren nicht da." * Egon Dietrichstein, Bekannte heimsuchend, wud vom Haushund angekellt. Dietrichstein er- schrick und traut sich nicht in die Wohnung. „Aber, Herr Dietrichstern", sagt der Hausherr, „Hunde, die bellen, beißen doch nicht." „Ja, ich weiß das", erwidert Dietrichstein, „aber weiß ich, ob der Hund da« wei^?" Archäologischer Fund. Reuter meldet aus Philadelphia: Die Leitung des Museums der Uni- versiiät von Philadelphia erhielt ein Kabeltele- -ramm, daß dar in der Bibel erwähnte Hau ber Aschwret, da- Heiligtum her Philister, wo die Rüstung SaulS nach seinem Tode im Gilbao- gebirge aufgehängt war, aufgefunden worden sei. Hochschulnachrichten. Der Leiter der Staat lichen Frauenklinik in Dresden, Geheimrat Prof. Vr. Lehrer, ist vom preußischen KultuSministe. rium alS ordentlicher Professor für Frauenheil kunde an die Universität Marburg berufen worden. Lem Bernehmen nach hat er die Be rufung angenommen. besitzstellen bei den Firanzämteru be saßt, die in geeigneten Fälle» an Hand der früheren Steuererklärungen der Antrag- steiler seststeven werden, ob die jetzt als Alt- besitz bezeichneten Anleihen bereits im Jahre 1920 dem Antragsteller gehört haben. Weitere Schutzmittel stehen gegen betrügerische Maßnahmen zur Verfügung, die etwa v 0 mAuS- lande her indie Wege geleitet werden sollten. Eins dieser Schutzmittel sei erwähnt. Ja dem nach dem Versailler Vertrag vorgeichriebeneu Ausgleichs verfahren waren die ZinSforderungen, die bis zum 1V. Januar 1920 fällig wurden, unter Beifügung der ZinSscheine an^umel- d en. Diese Anmeloungen und die Nummern der ZmSschstue werden für die Nachprüfung der Angaben autländischer Anlrihebestzer verwertet werden. * Aulrug aus Borzugsreule. Berlin» b. Oktober. Nach dem Anleiheabiösungkgesetz haben be dürftige Anleihealtbesitzer einen Anspruch auf eine BorzugSrente. Wrr eine Borzugsrente 'beantragen will» muß -unäckst bei einer Vermitt lungsstelle (Bank, Sparkasse, Genossenschaft usw) seine Anleihen zum Umtausch anmelden und die Gewährung von AuslosungSrecklen für sie bean tragen. Nach Stellung dieses Antrages kann die Vorzugsrente bei einer Bezirksttnsorgestelle bean tragt werden. Die Anträge sind auf Vordrucken zu stellen, welche die Bezilks>ülsorgestell?n ver ausgaben. Die Aniräge sind nur beiden Bezirks- fürjorgestellen einzureichen. Aussperrung im uiederschlefischen Kohleurcvier. Breslau, ö. Oktober. Wie der Verein für die bergbaulichen Inter essen NiederschlesienS mitteili, haben dieGruben- vrrwaltungen im Waldenburg.Neu- roder Stetnkohlenbezrrk am Montag den gesamten Belegschaften von rund 30000 Mann ohne Ausnahme die Kündigung zu gestellt. Die Kündigung ist als Protest aktion gegen den vom Reichsarbeitsministerium für verbindlich erklärten Schiedsspruch ersolgt, der eine Lohnerhöhung von sieben Prozent vorsieht. Schiedsspruch im oderfchlestschen Lohukouflikt. Breslau, 5. Oktober. Im deutsch-obersclüesischen Lohnkonflikt ist ein Schiedsspruch gefällt worden, nach dem die Löhne im Steinkohlen- und Erzbergbau; auf dem gegenwärtigen Stande er-i halten bleiben. Die Gewerkschaften halten eine 20prozentige Lohnerhöhung ge fordert In den Kokereien und Hochofenwerken soll nach einem weiteren Schiedsspruch entgegen dem Verlangen der Gewerkschaften zu- nächst bis zum 30. November die zehn stündige Arbeitszeit berbehalten werden. Lohusorderuugeu der Bergarbeiter. Essen, 5. Oktober. Die „Rheinisch - Westfälische Zeitung" meldet: Wie wir hören, steht eine Konferenz der vier Bergarbeiterverbände bevor, die sich mit neuen Lohnforderungen befassen wird. Infolge der Ablehnung des letzten Schiede- fpruches durch die Bergarbeiterverbände und die nicht ausgesprochene Verbmülichkeilserttärung des «ächsijchr Sliatstdealer. Ov? r » h > ur. Donners tag, am «.Oktober, Amechisreche v, „Fidelio- von Beethoven mit Eugenie Burkhardt <zum erstenmal Lconore), Fritz Bogelsirom (Florestan). Robert Burg cDon Pizarro), Adolph Schoepflin («um erstenmal Don Fernando), Willy Bader (Rocco), Angela Kolniak (Marcellin«), Heinrich Teßmcr (Iaquino). Mniikalische LrNung: Fritz Busch. Spiel- leitung: Alois Mora Anfang ^8 Uhr. Fräulein Elisa S tü nz ner hat sich in der Borstellung „Der fliegende Holländer- am 11. September d. I. eine Sehnenzerrung zugezogcn: da die Künstlerin, um den Spiel- plan nicht zu gefährden, gleichwohl wiederholt aufgetreten ist, bat das Lstden iich verschiimmeit so daß Fräulein Stünzner auf ärztliche Anordnung für mindestens eine Woche nicht singen kann. Schauspielhaus. Das Liebesdrama „Jugend- von Max Halbe, dessen Erstaufführung am Donners tag . de n 8. Oktob er außer Anrecht stattfindet, ist folgendermaßen vesetzt: Plärrer Hoppe — Alfred Meyer Annchen — Herta Schroeter und Lotte Gruner, Amandus — Marita Hellderg. Kaplan Gregor — Walter Liedtte, Hans Hairwig — Hanns Herbert Witt, Maruschka — Earla Hatter. Spielleitung: Lothar Mehnert, Bühnenbild: Adolf Mahnke und Georg Brandt. Trachten: Leonhard Fanto. Anfang k« Uhr. Drr Lv«»baniech,r wird au« Anlas, seines zehnsährigen Bestehens am 1. November in der Drcikäntgrrlrche da« Ora- torium Le Landt für Soli, Chor und Orchester von Her mann Suter zur Aufführung bringen. Das Werk wird in dem italienischen Original, welches von Franz von Assisi stammt, gesungen. «ei'drnzthrater. Sonntag, den tl, und Montag, den 1L Oktober, abend« hi" Uhr, findet ein zweimaliges Gast spiel d-r Operettensängerin Margarethe Rosner au« Leipzig al» Anneliese in „Anneliese von Tssau" bei yewöbnllchen Preisen statt Bestellungen auf Karten zu diesem Gastspiel werden ab heute an den Kassen und telephonisch entgegen, genommen. »Morgen. Mittwoch, HS im Palmongarten Chopin-, Abend von Jgna, Friedman (Kirrten bet F. Ries.) Dtchter-Aben». Morgen, Mittwoch, abend« 8 Uhr im Feftsaai der Harmonie(Laudhmi»ftraße II,: Et n ma I tg e r Vortragsabend von Paul Keller. »tue Bischer. (Eingehende Besprechungen behält sich die Schrisileitung vcr.) Kaust, eine WeUdtchtung von Alben Küster (Verlag sür Kulturpolitik in München); Sammlung von Retchtgesegen und Verordnungen arbeit». rechtlichen und sozialpolitischen Inhalt« von vr. Gustav vühm (L H. Bettschr Verlagsbuchhandlung Mün chen), Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen, bearbevet von vr. Arnold Streit, Juristische Handbibliothek (Roßbergsche Verlagsbuchhandlung, Leipzig); Vornholmer Novellen von Martin Andersen Nexü (verltu, I W Dietz Rachsogrr); Die »riese von Fried, rich Engel« an Eduard Bernstein, tzerau«g»geben von Eduard Bernstein (verltn, I H. W Lietz Nochlowcr); Ertnueruuarn von Eugeni« Schumann, Musi, kalische Volksbücher, herausgegeben von Adolf Kpemann »od >H«go Holle Q Sngclhorn, Nachf. in Stuttgart): «onver- Isahr« in «e,«k» non «mti LnndeNber^r (Seip»», F. «. iBrotthaM). Schiedsspruches besteht im Ruhrbergbau augenblicklich rin HertragSlvser Zustand. Ss ist wahrscheinlich, daß die Bergarbeiteiorgani- sativnen die Forderung auf 15 bis 20 Proz. Lohnerhöhung stellen werden. Stabttzerordueteuwahlen in Pom- «ereüe». Dirschau» b. Oktober. Gestern wurden in Pommerellrn die Stadt- verordneten wählen vorgenonnnen. Es er hielten in Dirschau von 30 Sitzen die Deut schen 8, bisher 9, trotz der Abwanderung der Opianten, die Sozialisten erhielten in Dirschau 3 Eitze, in Konitz errangen die Deutschen 8, die Sozialisten 4 Sitze. - Zur Berliner Tagung der Sudetendeutscheu. Prag, 6. Oktober. Der Abgeordnetentlub der tschechischen nativnalsozialistifchen Partei hat eine dringliche Interpellation an den Außen minister eingebiacht, die sich gegen die Berliner Tagung des „Sudetendeutschen Heimatbundes" richtet und dagegen Stellung nimmt, daß das Reichslagsgebäude für diese Kundgebung zur Verfügung gestellt worden sei. Der Außen minister wird gefragt, ob er dagegen einzu- schreiten gedenke. Italienisch - österreichischer Zwischenfall. Rom, 5. Oktober. Die Agentur Stefani meldet folgende-:- Der italienische Gesandte in Wien hat gegen eine im österreichischen Parlament vom Abgeordneten Ellenbogen gehaliene Rede beim österreichi schen Außenminister Verwahrung eingelegt. Der Minister bedauert den Zwischenfall und schicke sofort seinen Vertreter der italie nischen Gesandtschaft» um das lebhafte Bedauern der österreichischen Regierung wegen der un besonnenen Worte des Abgeordneten auszusprechen. Die italienische Regierung erklärt, sie sei dadurch nicht zuf riedengestellt. Der Zwischenfall wird vielleicht noch weitere Folge» haben. Zusammenstöße in Florenz. Rom, 5. Oktober. Nack Zeitungsberichten kam es in Florenz zu Zusammenstößen zwischen Faschisten und Frei maurern, bei denen eS auf beiden Seiten Tote und Verwundete gab. Die Behörden haben die strengsten Maßnahmen getroffen, um dre öffentliche Ordnung aufrechtzuerhaiten. Der Polizei ist es gelungen, die Ordnung wie- derherzustellen. Vom französischen Kabinett. Paris, b. Oktober. Wie die Abendpresse mitieilt, hat Minister präsident Painlevü heute eine längere Unter redung mit dem Justizminister Steeg gehabt, dessen Ernennung mm Gemralresidenten von Marokko nunmehr feststeht. Als sein Nachfolger im Justizministerium wird UnterrichtSmmister de Monzte genannt, der seinerseits durch einen der nächsten Freunde Herriots, den radikalen Abg. Daladier, ersetzt werden soll. Die Blätter sprechen auch oon der Möglichkeit daß Painteos das Portefeuille des Kriegsminiftermms abgäbe» das dem sozialistischen Abg. Paul Boncour übertragen werden solle. Ersatzwahl z»m französischen Parlament Paris, 5. Oktober. Zm Departement Hauies Pyrenäes wurde bei der Ersatzwahl für den zum Senator gewählten radikalen Abgeoidneien MogerS mit 2000 Slim men Mehrheit der Kandidat der Bereinigten Linken gewähll. Keine Audschrritnngen in Damaskus. Paris, 5. Oktober. Die Agence Havas meldet auS Beirut: Die im Auslande verbreiteten Meldungen, französische Offiziere seien von der einheimischen Bevölkerung belästigt worden, entbehrt jeder Grundlage. Das Fest der Geburt des Propheten wurde in Damaskus in voller Ruhe gefeiert. Die Untersuchuug gegen General Michaud. Paris, 5. Oktober. Die heute vormittag vom „Journal" ver breitete Meldung, der aus Syrien zurückberufene General Michaud, dessen Truppen von den Drusen geschlagen wurden, habe eine kiiegSgericht- liche Verhandlung gegen sich beantragt, wird im Kriegsministerium als unrichtig bezeichnet. In Wirklichkeit habe Ministerpräsident Painlevs, als er in der vorigen Wote General Michaud emp- fing, eine Untersuchung angeocdnet und damit General Dupont, Mitglied deS Obersteu KriegS- rateS, beauftragt. Die Untersuchung hat bereits begonnen und wird später an Ort und Stelle in Syrien fortgesetzt werde». Britisch-dänischer Notenwechsel über Grönland. Kopenhagen, ö. Oktober, Aus Anlaß des Notenwechsel- zwischen dem britischen Gesandten in Kopenhagen und dem dä nischen Ministerium de- Äußern, betreffend die Meistbegünstigung von britischen Staats bürgern und Firmen in Grönland, hat der norwegische Gesandte in London am 85. Sep tember unter Hinweis auf das schwedisch-dänische Abkommen über Grönland die Auimeik amkeit der britischen Regierung darauf gelenkt, daß die «orwegtsche Regierung die dänische Souve ränität über ganz Grönland nicht an erkannt hat. HLikS über die kommunistische Gefahr. Liverpool, 5. Oktober. In einer Versammlung der Konservativen er klärte der Minister deS Innern Sir Joynsons Hicke, trotz der Ergebnisse des Paiteitages sei eS nicht ganz sicher, wo Macdonald und die Arbeiterpartei,n Wirklichkeit ständen. Die kommunistische Partei sei klein, b.-sitze aber große Aktionskraft und sei mit Ruß land verbündet. Die Moskauer Propaganda sei entschieden englandfeindltch, weil die Welt England als Bollwerk der Vernunft betrachte. Die Schwierigkeit einer Auseinandersetzung mit den Extremisten liege darin, daß sie als Engländer Anspruch auf den Schutz der Gesetze hätten, so- lange sie die Linie verfassungsmäßiger politischer Betätigung nicht überschritten. Er sei fest über zeugt, die Volkkmeinung werde der Regierung die nötige» Vollmachten gewöhien, um der kom munistischen Gefahr Herr zu werden. Was die neugegründete Organisation zur Aufrechterhal- tung der Vorräte betreffe, so habe die Regierung Pläne ausgearbeitet, um nötigenfalls eingreifen zu können. Er würde törickt sein, wenn er es ablehnte, eine Hilfe anzunehmen, die für den Fall eines Generalstreiks auf Grund besonderer Listen sich aus Sicherheitsmannschaften, Inge nieuren und Transportarbeitern zchammensetze. Wenn dir Kommunisten es wagen sollten, dem englischen Volle den Fehdehandschuh hinzuwerfen, würden sie zerschmettert weiden. Beilegung des Streiks in Schanghai. Schanghai, 5. Oktober. Im Streik der chin esischen Telegraphen- beamten ist eine Verständigung erzielt worden. Der «ene chilenische Präsident. Santiago de Chile, 5. Oktober. Sämtliche Parteien haben als gemeinschaft- ichen Kandidaten für den Posten des Präsi deulen der Republik Emiliano Firueron aufgestellt, der di- Kandidaiur angenommen hat. In ganz Chile herrscht Ruhe. Der Marokko-Krieg. Paris, 5. Oktober. Wre aus Fez gemeldet wnd, wird im mitt- leren Frontabschnitt em allgemeiner Lor- 'toß unternommen werden, um di« Operations- mfis weiter nach Norden zu verlegen. Rach einem Bericht sollen die südlich von Ajdir wohnen den Stämme der Melalas sich zum große» Teil unterworfen haben. * Kämpfe bei Melilla. Madrid, 5. Oktober. Nach einem offiziellen Bericht hat gestern in der Gegend von Melilla eine Abteilung der auf spanischer Seite kämpfenden Beni Bujahi und eine Mehalla-.'Abteilung in der Niederung von Gerrano die Ortschaften Me)aits, Tschebir, Mesaiva und Segir besetzt. Der Gegner habe drei Tote und einige Verwundete verloren. Die Souveränität über die Palmas-Znseln. Washington, 5. Oktober. In dem Slreir zwischen Holland und den Vereinigten Staaten wegen der Souveiänitat über die Palmas-Inseln auf den Phlippinen ist nach einer Bekannimachung des StaaSjekretär- Kellogg eine Vereinbarung zwischen den Regierungen der beiden Staaten getroffen worden, wonach Max Huber, der P ösident des internationalen Ge richtshofes im Haag, zum Schiedsrichter deS StreiifalleS ernannt werden soll. Briefe Pages au Wilson aus dem Jahre 1914. Paris, 5. Oktober. „New Uoik Herald" beginnt heute mit der Veröffentlichung einer Reihe von Briesen des früheren Botschafters der Bereinig!en Staaten in London Walter H. Page an Präsident Wilson aus dem Jahre 1914. Diese Briefe, die einen halb offiziellen, halb literariscken Charakter tragen, haben wegen der engen Be ziehungen, die die beiden Staatsmänner verbanden, eine besondere Bedeutung. — In einem Briefe, der vom 15. Dezember 1914 aus London datiert ist, schreibt Page an Wilson: Ich erfahre vrn maßgebender Stelle, daß alle Berhardlungen bezüglich eines Friede neschlusseS hier in in London als unfreundlicher Akt angesehen werden würden. Man würde die Ansicht ver treten, daß diese Vorschläge durch Berlin inspiriert seien. England vührt lein GesM der R«he.