geb.ll.6.18M in München; gest. 8.9.1949 in Garmisch private Musik ausbildung (u. a. Fr. W. Meyer) 1885 Kapellmeister in Meiningen, später auch in München und Weimar 1888/89 „Don Juan“ 1895 „Till Eulen spiegel“ 1898 Hofkapellmeister an der Lindenoper Berlin 1905 „Salome“ 1908 GMD in Berlin 1910/11 „Der Rosen kavalier“ 1919 Leitung der Wiener Staatsoper (gemeinsam mit Fr. Schalk) 1933 - 35 Präsident der Reichsmusik kammer, danach freischaffend als Komponist und Dirigent 1935 „Die schweig same Frau“ 1942 „Capriccio“ der bewiesen. Vor allem hat sie das in ihren Zyklus-Konzerten der Saison 1998/99 mit hoher Spielkultur kundgetan. Der Schwerpunkt lag dabei naturgemäß auf den großen „Sinfonischen Dichtungen“, wahren Tongemälden, großartigen musika lischen Schilderungen von höchstem An spruch. Wir trafen auf solche Titel wie „Don Juan“, „Till Eulenspiegel“. Wir erleb ten aber auch „Ein Heldenleben“. In die sem Werk war der Meister so weit, sich selbst als solcher zu bekennen und sich in aller Bescheidenheit selbst zu konterfeien. Das war bereits 1899, und Strauss zählte 35 Jahre. Seit fünf Jahren war er mit der Sängerin Pauline de Ahna verheiratet und hatte eine Traumposition erreicht. Er war seit einem Jahr Hofkapellmeister in Berlin. Nun hatte er aber auch genügend geübt und ausprobiert, die Orchestersprache so gar bis in die entlegensten Winkel ausge reizt. Er war in Klangräume vorgestoßen, die dergestalt vor ihm undenkbar erschie nen, malte in Klangfarben, die bisher noch nicht gehört worden waren. Sein eigenes harmonisches Verständnis hatte er auf ein Niveau gebracht, das kein Komponist vor ihm so weit getrieben hatte. Und so konnte er mit seinen Tondichtungen in der musi kalischen Welt regelrecht Furore machen. Nach seiner - noch sehr an Wagner orien tierten - symphonischen Fantasie „Aus Ita lien“ (1888) schockierte die Tondichtung „Don Juan“ (1888/89) das Publikum ganz gewaltig, so sehr, daß der Tondichter sich wegen der für die damaligen Verhältnisse hart klingenden Tonsprache als „Neutö ner“ beschimpfen lassen mußte. Er war gleichsam zu einem Avantgardisten gewor den, zu einem, der Türen in eine andere Welt aufriß. Und das hing ihm lange Zeit