Suche löschen...
Sächsische Staatszeitung : 14.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192509144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250914
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-14
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 14.09.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Auf Blatt 165 de- hiesigen Handelsregisters, die Firma Ott» Marx, Aebritette» »ornehmer Kan»n»agrn, Gesellschaft «tt Rtschril«kt«r Haf- t»«s 'n Reichenau betr., ist heute folgende- ein- getragen worden: Die Gesellschafter«!,ammlung vom 20. August 1S25 hat laut GerichtsprotokollS vom gleichen Tage die Umstellung de- Stamm- kapital- von neunhunderttausend Mark auf elf- tausend Reichsmark beschlossen. Tie Umstellung ist dulchgesührt. Die » ». 6 des Gesellschaft», vertrage- vom 22. Dezember 1221 sind abge» ändert, die » < «, », ro find aufgehoben. Otto Marr, Reinhold Bürger und Edgar Bürger sind al- Geschäftsführer auSgelch irden. Zum Geschäft-» führer ist der Kaufmann «Wald Reiutzow Friedrich i« Reichenau bestellt. Die Vertretung der Gesell, schast erfolgt durch einen GeschäftSsühier. 3461 Amtsgericht Steichen«« (L«.), am 4. September 1925. Au» Blatt 22L des hiesigen Handelsregisters, die offene Handelsgesellschaft in Firma „I. H. Richter L U». tu Riesa" bett, ist heule ringe» tragen worden: Die Handelsgesellschaft ist ans- «löst. Der Kaufmann Max Hagemann in Riesa ist au-geschieden. Da- Handelsgeschäft wird von der Mitinhaberin ANse verw. Schuchardt geb. Hallbaurr in Ri<a allein unter der bisherigen Firma fortgeführt. 3462 Amtsgericht Riesa, den 11. September 1925. In da- hiesige Handelsregister ist eingetragen worden: 1 . am 7.9.25 auf Blatt 1679, betr. die Firma Vogler L Marti« in Zittau: Die Firma ist erloschen; 2 am 9. 9. 25 auf Blatt 1660, bett, die Firma Vereinigte Dentsche Textilwerke ANiengefrUschast in Z ttau: Durch Beschluß der Generalversammlung vom 25 August 1925 ist das Grundkapital unter entsprechender Abänderung de- §4 de-Gesellschaft-- Vertrags um eine Million vierhunderttauseud Reichs» mark, zerfallend iu 1400 Stück auf den Inhaber lautende Aktien über je 1000 RM., mithin auf eine Million sünshunderttausend Reichsmark erhöht wor- den. Tiefe Erhöhung ist erfolgt. — Durch denselben Beschluß ist der Gesellschaftsvertrag in vielen Para- graphen abgeändert worden. § 2 erhält folgende Fas sung: Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung aller Artikel der Textilindustrie, sowie Handel mit solchen Artikeln und deren Rohstoffen. Tie Gesell- schäft kann Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art erwerben und veräußern oder sich an solchen beteiligen, und kann Jnteressengemeinschaftsverträge abschließen. Gegenstand des Unternehmens ist inS» besondere auch die Wahrung und Zusammenfassung der finanziellen, kaufmännischen, technischen und sonstigen Interessen von Gesellschaften und Unter» nehmungen auf gle chen oder ähnlichen Wirtschaft-» gebieten. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweig niederlassungen im In- und Auslände zu errichten und Grundstücke für ihre Zwecke zu erwerben. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die neuen Aktien werden zum Nennwerte auSaegeben; 3 auf Blatt 1781 die Firma k. A. Flechfi»» Gesellschaft mit deschräukter Haftung i« Zittau. Gegenstand de- Unternehmens ist der Betrieb einer Likörsabrik. Außerdem wird dieser Fabri kation noch der Handel mit Weinen, Spirrtuosen und in das Fach einschlagenden Nahrungs- und Genußmitteln angegliedert und ein Kleinverkauf in den, erm eteten Laden Zittau, Nathausplatz 5. Das Stammkapital beträgt sechstausend Reichs mark. Der Gesellschaftsvertrag ist am iS. Juli 1925 I abgeschlossen woü>en und zwar zunächst für die l Zeit vom 1. Juli 1925 bis zum 81. Dezember 1990. Die Kündigung der Gesellschaft darf erstmalig bis zum 8. Juli 1980 für den 81. Dezember 19^0 erfolgen. Erfolgt sie nickt, so gilt dieser Beitrag stillschweigend al- um ein Jahr ^längert. Für die spätere Zeit gilt er je unr ein Jahr verlängert, wenn die Kündigung nicht spätestens bi- zum 8. Juli de- Jahre- erklärt ist, für besten Schluß sie ausgesprochen wird. Zum Geschäftsführer ist befallt d« Direktor Kurl Adels Flechstug m Zitta». Al- nicht eingetragen wird veröffentlicht: Herr Kurt Adolf Flechsing bringt al- Sacheinlage Apparate, Maschinen. Fastage» »nd Waren im Weite von 4000 RM. ein. Alle Bekanntmachungen der Gesellschaft erkolaen nur im Deutschen Re chs- anzeiger. Dw Gejciwsksräume befinden sich in Zitiau, Reusalzaer Straße 21: 4. am 10. 9. 35 auf Blatt 886, bett, d e Firma «ag»er L Mara» «NtengrseUschäft in Zittau: Durch Beschluß der General Versammlung vom 25. August 1925 ist der Gesellfchaftsvertrag in vielen Paragraphen abgeändert worden, j 3 lautet künftig: Gegenstand de» Unternehmens ist die Her stellung aller Artikel der Textilindustrie, sonne Handel mit solchen Artikeln und deren Roh stoffen. Die Gesellschaft kann Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art erwerben und veräußern oder sich an solchen beteiligen und kann Interessen- gemeinschastS-Verträge abschließen. Gegenstand de« Unternehmen» ist insbesondere auch die Wahrung und Zusammenfassung der finanziellen, kaufmän nischen, technischen und söhligen Interessen von Gesellschaften und Unternehmungen aus gleichen oder ähnlichen Wirtschaftsgebieten. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweigniederlassungen im Iw und AuSlande zu errichten und Grundstücke sür ihre Zwecke zu erwerben; 5. auf Blatt 1722 die Firma Franz Rippl in Zittau. Der Souditor Franz Rippl in Zittau ist Inhaber. Als nicht eingetragen wird ve>öffentlicht: Angegebener Geschäftszweig: Großhandel mit Kakao und Schokoladenwaren. Geschäftsraum: Schmeidelgäßchen 1. 3472 Amtsgericht Aitt««, den 11. September 1925. In da- Handelsregister ist eingetragen worden auf Blatt 2641, betr. die Firma Otto König Ak» 1i«gesrUschast in Zwickau>am 26. Oktober 1924 und auf Blatt 1151 des Amtsgerichts Crimmitschau, betr. die Zweigniederlassung de: Firma in Crim- mitfcha», am W. Mai 1925: Die Generalversamm lung vom 26. September 1924 hat die Umstellung der Gesellschaft durch Ermäßigung des Grund- kapitals von 10 000 000 Papiermark auf 400 000 Reichsmark beschlossen. Das Grundkapital zerfällt in 400 auf den Inhaber lautende Aktien über je 1000 Reichsmark. Tie beschlossene Ermäßigung des Grundkapitals ist erfolgt. Der Gesellfchaftsvertrag ist durch den gleichen Beschluß laut Notariats- Protokolls vom 26. September 1924 in den 3 und 15 geändert worden. 3463 Amtsgericht AMicka«, den 9. September 1925. In das Handelsregister ist beute auf Blatt 2596, betr. die Fa. Stba»i ä: Wirrtler m Mosel einge tragen worden: Der Baumeister Fritz Ench Ackam in Oberrothenbach ist auSgeschieden. Die Gesell- schäft ist aufgelöst. Der Bauunternehmer Alfred Paul Winkler in Mosel führt das Handelsgeschäft als Linzetkaufmann weiter. Die Firma lautet künftig: Paul Winklers 3464 Amtsgericht AMicka«, den 10. September 1925. Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Nach vorausgegangener Ausschußsitzung am Freitag sand am Sonnabend in Dresden unter zahlreicher Beteiligung die Jahreshauptversammlung statt. Vertrelungen hatten entsandt die sächsischen Mi nisterien des Innern, der Justiz und der Wohl- sahrt, ferner das Reichsgesundheitsamt, das Reichs ministerium des Innern, die Landesversicherungs- anstalt Sachsen, zahlreiche Polizei- und Gemeinde behörde», Pflege- und Fürsorgeämter, charitative Verbände, Krankenkaffen u. dgl. m. In seiner Begrüßungsansprache lenkte der erste Vorsitzende, Geh. Medizinalrat Prof. vr. Jadas sohn, Direktor der Klinik in Breslau, die Auf merksamkeit auf den Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, dessen Verabschiedung höchste Zeit sei. Das Gesetz werde die Grundlage bilden, aus der die Volksseuche ersolgreich bekämpft werden könne. Generalsekretär Prof. vr. Pinkus gab den Geschäftsbericht. Die Gesellschaft zählt gegen wärtig 60 Ortsgruppen in allen größeren Städten. Als besonders bemerkenswert verdient hervorgehoben zu werden, daß neuerdings zu den bisher an gewandten Aufklärungsnntteln Propaganda- Veranstaltungen aus den Jahrmärkten hin zukommen, die sehr ersolgversprechend sind und besonders geeignet erscheinen, die Landbevölkerung und die Jugend aufzuklären. Die Vormitlagssitzung wurde von der Behand lung der Frage der Zusammenarbeit von Geschlrchtskraukrusürforge «nb Gesährbetnihilse ausgefüllt. Das Referat hierzu hatte die Landes pflegerin in Mecklenburg-Schwerin, Frl. Irmgard Jäger, übemomme«. Nach ihren mit starkem Beifall ausgenonnnenen Ausführungen hat sich, den veränderten Formen des Sexuallebens Rechnung tragend, in den letzten Jahren die Prostituierten- fürsorge ausgeweitet zu einer Gcfährdetenhilfe, die viel mehr «beitet verbreitet und mög lichst große Kreise sittlich gefährdeter Personen zu erfassen und ihnen wirtschaftliche Fürsorge (Regelung der Familien-, Wohnungs- und Arbeits- Verhältnisse usw.) angebeihen z« lassen und sie er ziehlich zu beeinflussen sucht. Da die Geschlechts krankheiten trotz des p.ten Fortschritts medizinischer Wissenschaft noch «icht erheblich abgcnommen haben, «uß der Kampf gegen sie auch in größerem Maße als bisher durch wohlfahrtspflegerisch» Maß nahmen geführt werde». Der behandelnde Arzt und di« Fürsorgerin «üssen aemeinsam dasür sorgen, daß auch bei de« Geschlechtskranken die wirtschaftlichen Verhältnisse geordnet, dieJnfektions- Möglichkeiten erforscht und ihnen nachgegangen, die nötige Aufklärung üb er Wesen und Gefahren der Krank heit erteiltunddie Durchführungder Behandlung über wacht werden. Wegen des häufig gleichen Kreises der Pfleglinge müssen Gesährdetenhilfe und Go schlechtekcankenfürsorge von der gleichen Fürsorge- stelle ausgeübt werden, die in allen Maßnahmen darauf bedacht sein muß, das Vertrauen des Publikums zu erhalten und zu behalten. Die all gemeinen Wohlfahrtsämter und die Fannlienfürsorge kommen für diese intensive Einzelarbeit nicht 'n Frage, sondern sie muß entweder kleinen Sonder- behörden oder aber Sonderabteilungen der Wohl fahrtsämter, die um der Diskretion halber eigene Akten und Kartotheksührung haben müssen, oder Fachabteilungen der Gesundhcitsbehörden mit gut geschulten Wohlfahrlspflegerinnen übertragen werden. Die Aussprache darüber war sehr eingehend und brachte eine große Anzahl wertvoller Anregungen. Zwei Gesichts punkte verdienen besonders hervorgehoben zu wer den. Es wurde nämlich im Interesse der unbe dingt notwendigen Diskretion <uS eine säw:rc G e- sahr betont, Kosten für erfolgte Behandlung Geschlechtskranker bei der Gemeindebe hörde ernzusordern. Ferner wurde sür eine Steigerung der Denkens und der Auf- fassung im sittl chen Sinne propagiert und zu diesem Zwecke der Entfachung einer Volksbewegung das Wort geredet. Auch die parke Vermehrung der erwerbslosen Mädchen im kaufmänni- schen Berufe wurde als höchst bedenklich emp funden. Am Nachmittag wurde zu der Frage der Gesang rurnfürsorgr Stellung genommen. Den einleitenden Vortrag hielt Prof. Herwart Fischer (Würzburg) über die Notwendigkeit durchgreifender ärztlicher Versorgung der Geschlechtskranken in unseren Strafanstalten und Untersuchungsgefängnissen. Danach ist die Verbreitung der Geschlechtskrankheiten unter den Gefangenen erschreckend groß. Die Prozentzahl der einzelnen Länder selbst ist eine sehr verschiedene. Sie ist in Sachsen und Baden bester als in Preu- ßen, in Bayern (0^11 Prozent) und in anderen Ländern schlechter. Die Gefangenen aller deutschen Gefängnisse sind in Alter, Charakter, LrbenSgewohn- heiten usw.) annähernd die gleichen. Diese und di« in verschiedenen Teilen Deutschlands b«i planmäßi ger Bekämpfung der Seuche sehr ähnlichen Ergeb nisse, gleichgültig, ob das Gefängnis in einer GnH- stabt oder Kleinstadt, i« einer Industrie- oder Agrargegend lag, lassen erkennen, daß jährlich eine fehl große Anzahl syphift-kvanker Gnanoener nicht behandelt wird. Errcchnutgen auf Grund behörd lich mitgeteilttr Gefirmt-Gefangenenzahlen ergaben, daß m Deutschland wenigstens jährlich 125000 Sy- phittskranke einsitzen. Behandelt werden von diesen im Höchstfälle rund 20000. Die Gonorrhoe ist gleich falls in sttrkfler Weise unter den Gefangenen verbreitet. Alle diese Gesangenen müssen behandelt »erden. Sie, die meist skrupellos und nach Entlassung obdachlos sind, tragen, wieder aus freie« Fuß gesetzt, »it in erster Linie zur Verbreitung der Geschlechtskrank heiten bei. In allen Gefängnissen mutz deshalb baldmöglichst eine durchgreifende Sichtung und Be- handln, z d«r Geschlechtskranken emsetzen. Der Einwand, daß die Gefangenen wegen häufiger Entlassung i» Verlause einer Kur in Gefahr sind, nur artbehandett zu werden und so noch mehr ge schädigt zu werden, ist nicht stichhaltig. Jeder Ge- fangene mutz bei der Entlassung der zuständigen Landesversicherungsanstalt gemeldet werden. Dazu ist nötig, daß überall Beratungsstellen errichtet werden, die so organisiert sein müssen, daß sie in der Lage sind, auch die asozialen und meist nicht einer Klasse «»gehörenden Elemente zu erfassen. Die Kosten, vor denen im Interesse der Volk-gesund- heil nicht zurückgeschreckt »erden darf, müßten, so weit die beratende Tätigkeit in Frage kommt, von den LandeSversicherungSanstalteu, während zu den Kosten der Behandlung die Krankenkassen heran gezogen werden sollten. Gefangene, die eigene Mittel besitzen, müssen die Kosten ihrer Behandlung selbst tragen. Im übrigen werden die interessierten Reichs- und LandeHellen sicher für diese Zwecke die erforderlichen Mittel flüssig machen können. Im gleichen Sinne wäre» die Ausführungen! des zweiten Referenten Prof. vr. Galewsky (Dresden) gehalten, der speziell die sächsischen l V'erhältutss« schilderte. Das sächsische Justiz. Ministerium hat auf seinen Vorschlag und im Ein vernehmen mit de» Landesgesundyensamt zur Be handlung der geschlechtskranken Gefangenen (vor läufige) Richtlinien herausgegeben, die zwar nur als Mindestforderungen gelten, aber gerade deswegen ohne weiteres in jedem Gefängnis sofort durch- geführt werden können, bis durch eine allgemeine Regelung im Reiche eine bessere AuSftattliag der Gefängnisse m t Behandlung-räumen möglich wird. ES wurden zwei Anträge anaeuommen. I« dem ersten wird eine dem Wes« der Geschlechts- krankherten angepaßte Reuorgauisati« her Kra«kenh»«ser für Geschlechtskranke gefordert und als deren wesentliche Aufaaben u. a. bezeichnet tue Beseitigung jeglicher den Geschlechts kranken-und Pr^tttuiertenstationen einen gefängn,?- artigen, charaktergebenden AuSghstaltung, die Ver bindung der Grschlechtskrankenstationen mit Lehr- und Arbeitsstätten und di« Erstellung von Spiel- und Tumgelegenheit, auch für Profii1uiert«stationen. Der zweite Antrag verlangt, daß in alle» im Be reich der Justizverwaltungen bestehenden Ber- wahrungsanstaltcn ohne Unterschied bei allen Iu- fassen beiderlei Geschlechts systematische Feststellungen über das Vorhandensein von Geschlechtskrankheiten vorgenommen und, wo solche bestehen, sachgemäße Behandlung tunlichst durch Fachärzte wahrend der Haft und sachgemäße Belehrung vor der (^»tlassung durchgeführt werden. Außerdem fand einstimmige Annahme ein« Ent schließung, in der nachdrücklichst eingettete» wird für den Ausbau der offenen und geschloffene» Für- sorge für Gefährdete und Geschlechtskranke, ins besondere sür den Ausbau von Pflegeämtern und Pflegeheimen, zum Zwecke der Bekämpfung der hygienischen, sittlichen und soMen Rot. Aus Sachsen ur^ Reichswehr durchGeneralMüller vertreten großen Freude des Vereins war auch dessen erster Vorsitzender, Ministerialdirektor a. D. Michel trotz eines küristuh erlittenen alpinen Unsalls anwesend. Den musikalischen Teil des Festes bestritten mit vorzüglich gewählten Darbietungen die Kapellen vom 1. Bataillon (Obermusilmeister Thiele) und vom 3. Bataillon (Obermusikmeister Arnold) des Inf.-Regis. 10. Bere ls in den eisten Nachmittags- stmiden herrschte eine rege Nachfrage nach den Losen einer reichauSgestatteten Tombola, zu der die heimische Geschäftswelt die »leisten Gewinne beigesteuert hatte. Große Verdienste um den LoS- absatz, auch sür eine Pfefferkuchenlotterie, erwarb sich eine Anzahl Mitglieder der beiden StaatStheoter, und so sah nian vom Opernhaus die Damen Frenckell Nast und Obholzer, sowie die Kammersänger Lange, Burg und Büssel, vom Schauspiel die Damen Bastä, Diacono, Dietrich und die Herren Meyer und Ost- wald, sowie Herrn Wörtge vom Residenz theater unermüdlich ihres Amtes walten. Einen prächtigen Anblick gewährte der Einmarsch des Sportvereins „Dresdensia", der sich am Fest nnt turnerischen und waffersportliche» Vorführungen beteiligte. Letztere fanden auf dem PalaiSieich« statt, den prachtvoll mit Blumen geschmückte Paddel- boote belebten. Nach einem Reigenfahren kam auch der Humor zu seinem Rechte, wobei sich dre Be- teiligten sogar den reichlich kühlen Fluten anver- trauten. Auf einen» Podium erfreute die Tanz gruppe von Frau M a r 1 h a Kaufmann-Pratsch von der Staatsoper mit entzückenden Aufführungen und im Naturtheater sangen etwa 100 Kinder der 35. Volksschule (Leitung Lehrer Rüdenz Arnold) einige Volkslieder. Hieran schloß sich eine sehr gelungene Aufführung der Künst lerischen Laienspiele. Die Jugend aber wurde durch Gansauges volkstümliche- Kaiperle, theater in heiterste Stimmung versetzt. Ein von Damen des Vorstandes bewirtschaftetes Kuchrn- Dresden. * DaS Gartenfest detz AldertdereinS halte am gestrigen Sonntag trotz deS unsicheren Wetteis e ne stattliche Besucherschar nach dem Großen Garten gelockt, wo sich in der Umgebung deS PalaiLteichee vald ein srohbewegteS Trecken abspielte. Eine stattliche Anzahl Ehrengäste hatte der Einladung zum Feste Folge geleistet; die Staatsregierung war durch Ministerialoireltor vr. Schulze und die berg und zurück. Abfahrt Dresdeu-A., Schloß' platz 1 Uhr und 1 Uhr 20 Min. nachmittags- Rückfahrt (mit einem Omnibus) ab Radeberg Bahn' Hof 7 Uhr 30 Min. abends. Preis für eine Fahrt 50 Pf. Vorausbestellung von Plätzen und nähere Auskunft am Schalter 5 der Briefausgabe des Postamt 1 (Postplatz) in Dresden. Altstadt, Fern sprecher 12052. und Kaffeezelt war das Ziel vieler Gäste. Als aber der Tanz im Freien eingesetzt hatte, öffnete» sich ganz programmwidrig des Himmels Schleusen und der weitere Verlauf deS Festes erlitt hierdurch leider eine empfindliche Beeinträchtigung. Der Regen verhinderte auch die so schön r orbereilet« Illumination, «nd der restliche Teil der veran- staltu,rg mußte sich in den am Paloisteich gelepenen Kaffees abspielen, wo bald kaum ein Plätzchen mehr zu haben war. Ein bunter Abend in Schönes Gastwirtschaft, bestehend in Tanz und künstlerischen Darbietungen, b ldete den Ausllang des Festes, das der Pensionskasse der bereits im Ruhestand lebenden Albertinerinnen trotz der Un. gunst d«S Wetters einen ersreulichen Ertrag ge bracht haben dürfte. Er wäre wenigstens der schönste Lohn wochenlanger Vorarbeit des von General a. D. Max Schmidt geleiteten Festausschusses, dem auch Prof. Seyffert feine schätzenswerte Mitarbeit geliehen hatte. * Bertängerung der gahreSscha« „Wohnung »ad Siedlung". Auf vieljache Anfrage» auS dem Publikum sei nochmalr darauf aufmerksam gemach», daß die diesjährige Jahretschau „Wohnung und Siedlung" erst am 30. September geschlossen werden wird. Sollte der erwartete Brsuch deS Reichspräsidenten Anfang Oktober be- stimmt erfolgen, fo dürste noch mit ein?r weiteren Verlängerung der Jahresschau biS in dte ersten Tage de» Oktober hinein zu rechnen sein. * DrntfchrS Htzgt«, - Muftu«. Mit Rücksicht auf die in der Ausstellungshalle am Zwingerterch (ehemaliges Marstallgrbäade) eröffnete Aus stellung über Rassen-Hyg ien e blecken die Schau,L»m« ZirkuSstraß« 38/40 vom 15. d. M. an b« auf weiteres geschlossen. * ««ftp^tfahrgettgeuheit. Am Mittwoch, 16. September, ist Fahrgelegenheit mit zwei «er», zeitliche» luftbereiften Kro stomnidusie» der Reich». Sächsischer VerlehrSverbKiid. Sitz»«, de- Verkehr-ausschusses. Die Tagung deS Cächsi chen BerkehrSvelbandes begann mit einer Borstandssitzung; anschließend daran tagte der Verkehr-au-jchuß. Der lebhafte Gedankenaustausch bestätigte allgemein, dsß die Reiselust auch in d esem Jahr« wieder größer ge worden ist. Leider müsse man aber z geben, Laß gerade in Sachsen die Preise in den Hotel« und Gaststätten ungerechtfertigt hoch seien. Um hier em« Wandlung herbeizuführen, müsse der Berkehrs verband sich mit den Fachverbänden der Hotel besitzer »«bedingt einmal zu Verhandlungen zu- sammenfetzeu. Weiter wurde u. a. auch darauf hingew esen, daß besonders in Dresden nach dem Kriege zu viel Hotel» und Gaststätten industriellen Zwecken dienstbar gemacht werden seien. Ter Vertreter der Re chsbahndirektion Dresden Finanz- rat vr. No»« führte als Neuerung auf dem Ge- »iew H«S Verkehr» die W«rb es ander» üae der Neuregelung de» SieRerabzr-g» vom Arbeit»loh« vom 1. VNober 1925 ab. Durch das Einkommensteueigesetz vom 10. August 1925 (Reichsgesetzblatt I Seite 189) ist der Steuer abzug vom ArbeiiSlohn neu geregelt worden. Tie Neuregelung tritt am 1. Oktober 1925 in Kraft. Der bisherige steuerfreie Lohnbetrag von 960 RM. jährlich (80 RM. monatlich) ist beibehall« »orve». Er wurde jedoch iu drei Teile zerlegt, »urd zwar ur einen steuerfreie» Lohnbeirag im engeren Sinne von 600 RM. jährlich (50 RM. monatlich) und in zwei Beträge von je 180 RM. jährlich (15 RM. monatlich) zur Abgeltung der Werbungskosten und Sonderleistung«. Für die Berücksichtigung des Familienstandes findet eine Verbindurrg de« bisherigen Systems der prozentualen Ermäßigungen mir dem System Ler festen Abzüge statt. Der Steuersatz von 10 v. H. vernuudert sich für die Ehefruu und jedes zur Haushaltung des Sieuerpflichiigen zählende minder jährige K nd um je 1 v.H. Im Gesetz ist dies da- durch zum Ausdruck gebracht, daß außer dem Be- trage von 960 RM. jährlich (80 RM. monatlich) 10 v. H. des über dielen Betrag hinau-gehenden Arbeitslohns sür jeden Familienangehörigen steuer- frei bie ben sollen. Die nach dem Eteuerüber- le.tungsze-etz bestehende Crmäßigusg von 2 v. H. vom zweiten bzw. dritten Kinde an ist fortgesallen. Minsesten« bleiben folgende feste Beträge steuerfrei: für die Ehesrau 120 RM. jährlich (10 RM. monatlich), . für das erste Kind 120 RM. jährlich (10 RM. monatlich), sür das zweite Kind 240 RM. jährlich (20 RM. monatlich), sür das dritte Kind 480 RM. jährlich (40 RM. monatlich), für das vierte und jedes folgende Kind je 600 RM. jährlich (50 RM. monatlich). Durch die Verbindung von zwei Systemen soll sowohl den kleinen wie den größeren Lohnsteuer pflichtigen Rechnung getragen werden. Die Frage, welches System für die Berücksichtigung der Fanii- lienermäßigungen anzuwenden ist, ist damxh zu entsche.de«, ob das System der prozentuale» Er- Mäßigungen oder das System hcr festen Abzüge sür den Arbeitnehmer rm emzelnen Falle in seiner Gesamtheit günstiger wirkt. Die Arbeitgeber müssen sich schon jetzt auf die Änderungen cmstellen, damit sie in der Lage sind, den Steuerabzug vom 1. Oktober 1925 ab richtig zu berechnen. Die Einzelheiten der neuen Regelung ergeben sich aus einem Mertblatt, daS bei den Finanzämtern unentgeltlich abgeholt werden kann. Weiter ist eine Steuerabzugstabell« m Arbeit, aus welcher der Steuerabzug abgelesen werden kann. Sie wird demnächst srr iggestellt werden. Es er geht darüber »och besondere Benachrichtigung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)