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Sächsische Staatszeitung : 09.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192509097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250909
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-09
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 09.09.1925
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Mittwoch, S. September 1925 dec Nahrung gegeben sind, zum Teil in se ner Tätigkeit, zum Teck durch dcs Mima. Ohne diese Reize veikümmelt er. Seitdem die Hekkunde dies «n,gesehen tat. legt sie Gewicht auf die Zu. sührung d eser Reize in der Nahrung (ElgänznngS- stosse), in der Tätigkeit (Leibesübungen) durch Zu sührung der atmosphärischen Reize für den Körper (Licht-, Lust-Wasserbad). Es ist uachgewiesen worden, daß sich hiernach sogar die Jnunumtät deS Körpers gegen ansteckende Krankheiten bedeu- tend steigern läßt Ter geschlossene Raum verhindert den Menschen an ausgiebigen Körper- bewegungen, entzieht ihn aber vor allen Dingen den k.imatischeu Reizen; er darf nicht unser Taucraufenthalt werden, wen» unsere Ge. sundheit nicht schwersten Schaden erleiden soll. Es drängt sich uns deshalb die Notwendig, leit eines Ausgleich- auf. Wir dürfenncht sllein in der „Wohnung" wohnen, wir brauchen drqzu einen sogenannten Ergänzungswohn. raum, d. h. Freiflächen: für Kinder Spiel Plätze, für Erwachsene Garten- oder Cpo.tplätze. Tas Wohnen ist erst dann vollkommen, wenn wir durch den geschlossenen Raum einerseits frei sind ,on den störenden Wirkungen der Natur, wenn wir aber du:ch leicht zugängliche Ergänzung-- wohuräume anderseits in Verbindung bleiben mit den segensre chen Einflüssen, mit den für unsere Gesundheit unbedingt nötigen LcbcnSreizen. Tiefe Anforderungen, die wir vom gesundheitlichen Standpunkt aus unbedingt an das Wohnen stellen müssen, sind für den Städter in leichter Weise nur vom Flach- bau, wm Kleinhaus, zu erfüllen. Beim Großhans wären sie nur unter Verschwendung von Geld und technischen Mitteln möglich. Eine noch so ge räumige, Helle Wohnung im Sto ckWerks- Haus ist noch nicht vollkommen, ist immer noch gesundheitswidrig, solange sie nicht „ergänzt" ist durch Garten, Spielwiese, Turnplatz und solange nichtdie Ergänzung in de« Praxi» (Arbeiterfrau im vielen Stock) auch wir» ch benutzt werten kann. An die Vorräge schloß sich eine längere und lebhafte Aussprache, die ihren Abschluß sand in dcr Annahme nachstehender Entschließung; .Ter Flachbau ist »!e wabusarm, die durchwc« für de» Katznungödau »naeftrtbl n>cr«e» muh. «baefehe» vau den »««l«» »es -lacht»»«« sar dir Boi! goacodc" ist »er Flachbau eine übrrau« wirlschntNütz» w»«»t«r« und wejcnNich wirischasllicher »>« «asltnmtethau« »er »orNie^ ,eit. Au den M eelnffenten Bo,«csetze« <«>,», va»>eI»A». r«»vt«na»u»»,ni »bar »ccgituh»») «ff »rr Flachbau ,»r «»»»al,,, »»» In»s,lft«» SS-»n»u«s»,lt«tk >» machen und der BNI. lamiliendaua»«« ;a arrhiad»»».- Tie deutschen Bautvirtschaftler im Stathanff. AuS Anlaß der Tagung für wirtschaftliches Bauen wurden am Dienstag abend in den Festräumcn des Neuen Rathauses die auswärtigen Dele, gierten durch de« Rat und die Stadtverordneten empfangen. Bürgermeister vr. Külz wies in seine! Begrützungsanlprache darauf hin, daß in Dresden in d esem Jahre eine ganz stattliche Anzahl von Kongressen stattgefimden haben und noch statifinden, die sich mit der Wohnungsfrage beschäftigen. Ter Willkommensgruß der Stadt sei besonders herzlich, weil Nat und Stadtverordnete an den Bestrebungen deS Ausschusses für wirtschaftliches Bauen den lebhaftesten Anteil nähmen. Außer- dem sei der Ausschuß ein Dresdner Kind, das auch in Dresden sein Heim gesuuden habe denn Dresden sei Vorstandssih nud Vorort deS Ans- schusses. Tie Arbeit des Ausschusses übe aber auch ihre Rückwirkung aus auf die Arbeiten der Stadtgemein, den, nachdem diese Großfinanziernnginstitute für da- Wohnungsbauwesen und zugleich Großunternehmer und Großaustraggeber geworden seien. Weite, seien die Länderregierunge», die Städte usw. die hauptsächlichsten Träger dcr Arbeit der Bauwirt, schaftler. Daraus ergäben sich auch ethische Ge- sicht-punlte. Die Mtglieder de- Deutschen Au?» schusses für wirtschaftliches Bauen leisteten ihre A,beit ohne materielle Hintergedanken im Dienste der Allgemei, heit, der Aus chvß habe sich in verhältnismäßig kuizer Zeit zu einem bedeuten- den nvd beachtlichen Umfange entwickelt und die Trerdner Tagung zeige, daß die Grundlage seiner Arbeit eiue immer breileie werde. Die Teilnahme der Reichsregierung und fast aller Länderreg-erungen sei ein Beweis dafür, daß d e Arbeit des Aus- schusses als wertvoll erkannt und aneikannt werde. Vielleicht sei auch die Zeit nicht mehr fern, wo auch der Bund Deut cher Arch tcklru Fühlung Mit dem Ausschuß für wirtschaftliches Bauen nimmt, die im Jnlercssc dcr Allgemeinheit uur wünschenswert wäre, denn Bau Wirtschaftler und Architekt seien nichts Wesensfremde-, sondern eng Zusammengehöriges. Solange die Schwerig- leiten unserer Verhältnisse andauern, sei es eine ««bedingte Notwendigkeit, daß Technik und In- genieunv ssenschoft auf die höchste Stufe neuzeitlicher Erkenntnis gebracht werden. Tie gegenwärtige Zeit zwinge auf vielen Gebieten zur Umstellung auf technischem und wirtschaftlichem Gebiete. Tas Fest- ballen am Althergebrachten sei gewiß etwas Schönes, aber bestimmt nur dann, wenn es in die neue Zeit paßt. In der Bauwirtschast seien die Fragen der Arbeitsmethoden, der Aibeitsorgani. ation und Arbeitsleistung keine ewg gültigen Dogmen, sondern technische, wiitschaftl che, soziale und auch psychologische Probleme, an denen ständig gcarbe tet werden müsse. Ter Weitbl ck der Arbeit des Ausschusses für wirtschaftlches Bauen liege darin, daß er eine Zentralstelle zielbe. wußter Forscherarbeit ist. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß die Dresdner Tagung eine Vertiefung der Arbeit des r.usschusses bringen und dem Ausschuß neue Freunde werben und aas Verständn s für diese Arbeit in immer weitere Kreise tragen möge. In seinen Dankesworten gab der Ausschußvor sitzende, Regierung», und Baurat Stege man« der Freude darüber Ausdruck, daß die Bestre bungen des Ausschusses bei der Stadt soviel Ver. ständnis finden. Hierauf begaben sich die Teilnehmer der Tagung nach dem Ausstellungspalast, wo sie Gäste der Jahresschau waren. An dem geselligen Bei- sammensein nahm auch der Volksbildungsmmister vr. Kaiser leck. Lsirne Stellen für Geistliche ».Lehrer. Im regelmäßigen Verfahren sind zu besetzen: die Pfarrerstelle z« Leulitz mit Altenbach (Grimma). Koll. Graf Karl v. Hohenthal.Püchau auf Püchau; — die dritte Pfarrelstelle zu Schwarzenberg (Schneeberg), Koll. Landes. Kmsistorium. Auf Grund von § 11 des Sch.-Bed.-G. vom 31. Juli 1922 zu besetzen: eine Lehrerstelle m Börnicheu b. Grünhainichen lOrtsll. v), Sch.-A -Bez. Flöha. Musikalisch befähigte Lehr- kraft erwünscht. Wohnung für Verh. zurzeit nicht vorh., für nächstes Frühjahr aber in Aussicht; — eine Lehrerstelle in Brunndöbra (Ortsll. ö), Sch.-A.-Bez. Auerbach i. V. Befähigung zur Er- teilung von fremdsprachl. Unterricht (Englisch oder Französisch) erwünscht. Besondere Eignung zur Er. teckung 'von Fortbildungsschulunterricht. Wohnung für Verh. vorh.; — eine Lehrersielle in Döbra (Orisll. L), Sch.-A.-Bez. Dippoldiswalde. Musi, talifch befähigte Lehrkraft erwünscht. Wohnung für Verh. vorh. Bewerbungen sind beim Bezirks, schulrat des AnstellungsorteS des Bewerbers bis zum 3. Oktober einzureichen. — Fachlehrerinstelle für Haushaltung, Nadelarbeiten u. Turnen an dcr Volks- n. Fortb-Schule zu Oberwiesenthal (OrtsL. v). Vew. bis 20. Sept, au den Bezirks, oberschulrat zu Annaberg. Trcsoner Kurse vom 8. Septbr. ». ». 1/7 1/7 i/7 1/7 s/a '/7 1/7 1/7 1/7 v. v. Teutichc S aatspapiere. Wcrib. Aul. d. T. Reichs 1—» Dott. s Z dcsgl. « A, 10—lovo Doll. Dl. Toll. Sch.-Amo. DlMschc RcichSanlcihe 8 desgl. desgl. 8'/> desgl. drsgl. » « dcsgl. dcsgl. b Deuische IV.- V. Reichs Sch. lSl« 4'/, dcsgl. vi—ix dcsgl. 4'/, T«Mickie Cchutzgedieis-Anleih« 4 Teutkck e Lum Prämien Anloihs 0 küchslfche Rente » desgi. Liaaisonl. v. 5L/68 S 1500 M. 8'/, dcsgl. dcsgl. «Reichsschuld) 4 desgl. dcsgl. (LandcSschuld) 4 desgl. dcsgl. vom i /i. LS 8 tbbau Zillancc Sisenb. AN. S 300 M. 2'/- dcsgl. desgl. t 7S M. 4 Landeökutturrcnte ä «xxr M. S'/, desgl. L Rv.o u L0O00M 4 Prrntz. kvns. AM. ihr S desgl. desgl. L'/, desgl. desgl. 4 100 bi so,LS b, 93,so Ä V,S8 G V.3K G V.SSö A o.sa B v.rs B V,L3S b« 6>i iö V.1SS bG 0,30 B V,LS G V,!4S Ä 0,19 Ä V,OVS Ä 0,S0 G 3,40 G 0,3S B 0,3« B V.SLS dB Verschiedene Anleihe». 1/7 Weibeiitztaisperre i/7 Dresdner Handelskammer 1/7 Dresdner Logen Anleihe 4 s.r» G 4 w,»o ci> 4 7^v <s Stadt-Anleihen. «/io Dresdner Ttodtschuldscheine v. 1S0> 2'/. 1/7 dcsgl. dcsgl. v ISI-i 4 «/io dc-gi. desgl. v. 1LL0 4'/. l/t dcsal. detal. v. 19L3 8 l/7 3/!) 8/A 1/7 4/10 1/7 1/7 1/7 1/7 1/7 1.H 4/1» desgl. desgl. Bautzen IM desgl. «nchholj ISO« Ehemni- desgl. Lctpjtg isrr Plauen i. B. 1S0S desgl. 18SS desgl. 18S7 tcsgl. 1S0I desgl. 1810 desgl. issr Zwickau v. rvrs s—18 ii 8-30 4 I'/. 4 8 4'/. S 4 4 4 4 8—r« .1,7» <S IL G 0,16 Ä 30 G 2,8 B 2^ ü» 2,SS Ä 2,SS Ä 2,SS « 2,S5 2,SL Ä 0,70Gs IMll- Leutsche Pfand- «. Hypotheken-Briefe. v Grundr. u. Hhpoth.-Anst. Dr. Psdbr. Reihe I—IV, VI 4 teSgl. VIl—L s'/„ 4 v. dekgl. XI 4 v. teSiil. cj rnndrentenbr. Reihe I—III 4 4/iv drsgl deSai. deägl. IV 4 v. Nrcditmisl. Sacht. Gem. jkom. Lieditbriese Ser. YII 4 v. dr«gl. dergl. III 4 v. desgt. dergl. iv/v 4 4/l0 dcsgl. dcsgl VI 1/7 dcsgl Koni. Pfandbr. Reihe I 4 4/10 Landw. Pfandbriefs g v. dcsgl. dcsgl. gi/, ». dcsgl. dcsgl. 4 1/7 deSgl. ürcditbrlcfs z 1/7 desgl. dcsgl. g'/, d. dcsgl. desgl. 4 1/7 desgl. dcsgl. 7 1/7 L Uscher Pfandbr. Ser. II, IV g, 8'/. 1/7 dcsgl. »rrditbr. dgl. V s>/. 1/7 dcsgl. dcsgl. dgl. Vt 4 1/7 dcsgl. dcsgl. dgl. VII 4 v. Lcip« HYP -Bk. Serie S, 0, 0, », n, VII-XVI 8>/„ 3»/„ 4 1/7 dcsgl. Serie XVII 4 1/7 dcsgl Serie XVIII gz v. Millcld. Bodenk. Pfandbr. I,TV, VI, VII s-/„ 4 dc4gl. «nindrbr. R. I—VI 8,3>/„ 4, 4>/, 1,7 dcsgl. «ommunaloblig. « ». Preuß. Lcntr. Bod. 18SS, 1SVI, 07 4 1/7 dcsgl desgl. dgi. ». 0. isoi/iz 4 ». Sachs. Bodentredltansialt Hyp -Pfandbr. Serie I—li 3'/» 3»,^ 4 4/ia de«j,l. desgl. desgl. 1» 4 4/>a dcsgl. dcsil. dcsgl. iz 4 4/10 »rsgl. desgl. desgl. 14 4 Itw desgl- desgl. dcsgl. 14» 4 4/7 dcsg« Nom-vbUg. Zerle l 4 1/7 dcsgl. dcsgl. dcsgl » 4 1/7 desgl. de«gl. desgv » 4 1/7 Gächl- »rbl. Serie 17», 20» »,4 1,7 des«,. «./. 1/7 des««. Serie 22» 4 1/7 dcsgl. desgl rr 4 4 G 4 « 0,75 G 3,SS G v'vS B o.z B 12 G 12,4 G 10 B a.» iS 0,02» Ä s.llü « 4 dB » <s 0^ Ä ü,t» b« 4,2 Ä 1.SS « 4,1 bÄ L,« <S 0)» « 0,0ö » 0,0« « 11,7» « 11,7» G 1,6 « Wertbeständige Anleihe«. Sachs Braunkohlen I/ll dc«gl, III desgl. IV Sachs. Roggen Anlnhe Dresdner Roggc» Anleihe Bouhncr Roggen-Anlcihe Landesldltur Roggenrenlrnscheinr «old Laudcctullmientcnschetna «oiopidbr d.«r»ndr.n.Hyp.-A Tret», Soldgrundrenlenbr. desgl. «elivfandb» d. landw «redin». LaMchrr «oidpfanddrief« Niosiwcrk Plauenschcr «rund Sü<l>s. Bodeucred« Goid-Hiw -Pfandbr. dcsgl. desgl des«,. Reihe » dcsgl. desgl. desgl. Rrihc 4 drtgl. desal. dcsäi. ««»»« «rcdilanfv SS«, »«m «oldkrediid». Luckauer SteintohlenNecrMn>I»ihe » b a » » s a s » » a » » » « s 1« » » 0,1s « «« « «7 « 84,7» 's «7^ « s^S « 2^S « 2,2» » 7 « S « d S «,« G 78 bB 6»^ <» KSZ « 1,73 S Bolkswirtfchaft und Handel. Der sächsische Steinkohlenbergbau. Deni Geschäftsberichte des Bergbaulichen Vei- eins zu Zwickau e. V. für 1924 sind folgende iehr interessante Angaben über die Verhältnisse im säch sischen Steinkohlenbergbau enmvmmen: Trotz aller erdenklichen Verbesserungen dci Wirke zur Erleichterung der Arbeit ist es nicht ge lungen, die Leistung der Arbeiter je Schicht w eder auf den Friedensstand zu bringen. Während in Westfalen, Niederschlesicn und Oberschlesien 90 der Vorkriegskeistung überschritten worden sind, hob sie sich in Sachsen Ende des Jahres erst auf Immerhin ist gegen 1923 eine Verbesse rung der Leistung um 27 eingetreten, eine Folge der Verlängerung der Arbeits eit um eine Stunde. Das ist der schlagende Beweis dafür, daß inr Bergbau die Verkürzung der Arbeitszeit nicht durch größe e Intensität der Leistung auSge- glichen werden kann. Das Leistungsergebnis je Schicht und Aibeiter beirug ohne Nebenbetrieber Ruhrgebiet 1913: 934 kg -- 100 H 709 Ke 100 A> 192Z; — — 372 - --- 5247«A» 1924 : 857 - 91,76°^ 472 - - 66,57 °/<» Dez.1L24:L88 - °- 95,07^ 522 - -- 73,63 Die verwertbare Steinkohlenförde, rung in Sachsen betrug: 1313: 5 527 000 t 1923 : 3 757 000 - - 67,97«^ v. 1913 1924: 3 793 000 - -- 68,63^ v. 1913 Die Förderung ist also trotz der Leistungssteige- rung um 27 <A> ganz unwesentlich gestiegen. Dies liegt daran, daß durch den siebcnwöchigen Streik ein Förderaussall von 540 734 t entstanden ist, der für Lie Arbeiter einen Lohnaussall von 4 376 000 Mark brachte. In Anbetracht der verhältnismäßig geringen Durchschnitlsleistung war es schwer, den Arbeitern die Löhne zu zahlen, wie es in ihrem und auch im Werksintercsse wünschenswert wäre. Auf eine Lohnerhöhung kann deshalb nur mit größter Vor- sicht eingegangen werden. Immerhin erreichte der Turchschniltslohn Ende des Jahres 1924 120 dy des BorkriegSlohnes. Damit blieben aber die Löhne der Bergarbeiter zum Teck erheblich hinter denen anderer Industrien zurüch so daß es zu sehr nnerfrcnlichen Arbeiterabwanderungen aus dem Berg- bau kam. Angesichts der geringen Förderung fallen die stark gewachsenen Unkosten um so stärker ins Ge. wicht. Tie Materlalkostk« betragen etwa 140 der Borkriegskosten. Besonders schwer belastet ist der Bergbau durch Steuern und so-iale Abgaben. So wurden dem Steinkohlenbergbau, obwohl seine La„e durchaus ungünstig war, durch die Voraus« zahlimgen auf Einkommen-- und Körperschaft-- steuern, die sächsische Gewerbesteuer, Beträge ent- logen, die ungefähr 7 des Erlöses ausmachen. Namentlich die Arbeikgeberabgabe der sächsischen Gewerbesteuer belastet den Steinkohkenbergbau mit seinem hohen Zvhnanteil an den BestehnngSkosten ungewöhnlich hoch. Das rechnungsmäßige Gesamt- einkommen des Arbeiters je t machte vor dem Kriege im Durchschnitt 48,91 des Wertes, jetzt dagegen 55,79 des Wertes aus. Tie sozialen Ausgaben, besonders die Ausgaben für das Knappschaft-Wesen, sind erheb lich gestiegen. 1913 betrugen die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbe träge für soziale Zwecke zusammen 1,11 M. je Tonne, das sind 7,7 deS Erlöses. Im Jahre 1924 betrugen sie 2,S4 M. je Tonne und machen 14,2 des Erlöses aus. Kein« Nein« Rolle jpielen serner die Zinsen für die Darlehen, d,e wegen Verluste- in der Ji flalionSzeit unv wegen Aufrechterhaltung des Grubenbetriebes ohne Förderung und Einnahmen während de« siebenwöch'gen Streik» ausgenommen werden mi ßten. Ter Koblenabfatz war im ver- angenen Jahre zufriedenstellend, trotz des überaus milden WinierS Das ist vor allem oarauf zurück- zuführen, daß die Fördermenge on sich wesentlich geringer ist al» früher. Ebenso wie dw Förderung noch n cht d e Vorknegshüh« erreicht hat, dürfte die- auch beim Verbrauch der Fall sein. Die In dustrie hat mangels genügender Kaufkraft und vor allem durch vie Zeit der «ohkenkuappheit gelernt, mit den Brennül'ffen erheblich «u» sparen. In- folg« dessen wird sich mit der Zeit ein scharfer Wettbewerb zwischen den einzelnen Kohlenrevieren fühlbar machen und der sächshche Steinkohlen vergbau wird darunter be onders zu leiden haben. Einesteils hat sich der Mitteldeutsche Braunkohlen- üerzbau außerordentlich staik entwickelt, und audernteils ist durch die gegenüber früher elr viel weilergeh-nde Staffelung der Eisen- 'ahntarise der Frachlvorjprung im engeren Absatzgebiete wesentl ch verringert worden. Früher war die L nie Chemnitz — Berlin die Grenze der Absatzgebiele des Ruhrgebietes und Oberjchlesiens. Sachsen war also nur Randgebiet. Jetzt hat sich die östliche Absatzgrenze des Ruhr- gebietes verschoben etwa auf die Linie Stettin— Görlitz und die wesentliche Absatzgrenze Ober- schlesiens liegt etwa auf der Linie Eifurt— Nürnberg. Sachsen ist also in das Absatzgebiet der beiden großen Reviere einbezogen. Ter fach- fische Steinkohlenbergbau ist mit seinen ungünstigen Verhältnissen diesem Wettbewerb um so weniger gewachsen, als er seine gesamte Produktion in diesem Gebiete unteibringen muß, während die große» ProduklionSgebiete hier nur überschüssige Mengen abstoßen und deshalb auf einen an- gemessenen Preis weniger Wert zu lege» brauchen. * * Zusammenschlußbestrebungen der Schwer- industrie. Entgegen den Meldungen, wonach fünf rheinisch - iocstfälische Werke, nämlich Krupp, Phönix, Rheinstahl, Thyssen und Rhein- elbe-Union, an eine Holding-Gesellschaft über- gehen sollten, meldet die „Köln. Ztg", daß die Gründung einer vollkommen neuen Aktiengesell- ichaft beabsichtigt ist, deren Aktien mit denen der Aktionäre der bisherigen Unternehmungen nach einem gewissen Schlüssel ausgetauscht werden sollen. Über die Höhe des Aktienkapitals liege» zwar endgültige Entsche'dungen noch nicht vor, doch soll es sich nach dein gleichen Blatte nm etwa 800 Mill. M. bewegen. * Tie größte Waiferkrastanlage D«utfchlo»vs. Die Fertigstellung der größten Wasserkraftanlage Deutschlands, dcs Inn Werkes, wurde in München gefeiert. Tas Werk, das in der Nähe MühldoNs, alo auf historischem Boden, liegt, wurde vom Reiche, von Bayern und drer Firmen der chemischen und elektrischen Großindustrie, begründet. Es dient nicht der bayrischen Lande-Versorgung, wie die Werke Walchensee und mittlere Isar, son dern der Erzeugung von Aluminium und Stickstoff. Die Bauarbeiten haben über sünf Jahre beanspiucht. Durch einen 20 km langen Oberwasselkanal, der im ersten Teil 4 bis 5 m, im zweiten Teil 8 m tief ist und bei dem 14 Mill, edm Material entfernt werden mußten, wird das Wasser des Inn bis Toeging, unterhalb Mühldorf, geführt, wo sich eine Stnse von etwa 30 m Höhe bc findet. Hier bringen von dem hoch ragenden, turmarlig flankierten Wasserschloß 15 riesige Rohre mit einem Durchmesser von 4 m und einer Länge von 50 m das Wasser in die Turbinen. In dem 170 m langen Krafthaus arbeiten sieben Einheiten zu je 5750 Kilowatt für die Aluminiumschmelzüfcn und acht Einheiten von je 8200 Kilowatt für die Stickstofferzeugung. Ins- gesamt sind mit Einschluß eines Keinen Generators im Krafthaus 128 000 ?8 installiert. Tie mittlere Jahreserzeugung ist auf eine halbe Milliarde Kilowattstunoen berechnet, also auf das Dreifache der vom Walchemeewerk erzeugbaren Energiemenge. In einem 3 Km langen Kanal fließt das Wasser wieder zum In» ab. * Tie ÄeHti-eirute in Bulgari««. Die Ernte ist überall eingebracht und gut, in einigen Land- strichen ausgezeichnet ausgefallen. Laut offiziellen Nachrichten sind m diesem Jahr« 1413 000 da mit Herbstsaaten bebaut, gegenüber 1165 000 da im Jahre 1924 oder 248 000 k» mehr als im ver- gangenen Jahre. Die Ernte an Herbstsaaten be. läuft sich auf 2653 Mill, k« oder 1524 Mitl. kg mehr als 1924. TteErnte der FrühlingSsaaten ist mittelmäßig, sie wird ungefähr 800 Mill. Ke be- tragen, fodaß ein großer Überschuß au» Früh. lingS- und Herbstsaaten an Getreide vorhanden sein wird. Dieser Überschuß wird sich noch durch di« bevorstehende gute Maisernte erhöhen. * LreSdnt, Strlckmafchtmnfa-rik Irmscher L Witte, A.'G. Tie Generalversammlung genehmigt« den dividendenlosen Abschluß. Mitgeteilt wurde, daß die verspätet« Abhaltung der General- Versammlung in Verbindung steht mit bestehende« Auslandsdifferenzen, wegen deren die Bilanz nicht früher festgestellt werden konnte. Zurze t ist die Gesellschaft nicht voll beschäftigt. Tie Verwaltung hat aber Hoffnung, daß der Gc- schäftsgang sich im Herbst beleben wird, und be- urteilt die Aussichten im allgemeinen günstig. * Berbands-Neugründung im Metallhandcl Anläßlich einer Tagung der Vereine Teutscher MctaUhäudler und des Vereins der Interessenten der Metallbörse zu Berlin wurde in Berlin eine Metall Ire 11 Han dvereinigung gegründet, der bisher 33 Firmen, unter denen sich große Unternehmungen befinden, beigetreten sind. Ter Zweck des neue» Verbandes besteht darin, durch eine Art Krediikonlwlle gesunde Grundlagen für den Zahlung-- und Kreditverkehr mit de» Kon- sumenteufirmen zu schaffen. Diese Maßnahme erwies sich als notwendig, um den Metallhandcl, der sich von den bekannten Schwierigkeiten des vorigen Sommers noch nicht ganz erholt hat, vor den Nachteile» einer unzweckmäßigen Kreditgewährung zu schützen. Zum Vor- sitzenden der neuen Vereinigung wurde Scheyer, Mitglied des Vorstandes der Metallbörse Berlin, gewählt. * Odligationtrverlammlung d«r Mollwtrke A.-G. in Lhemmtz. Am Montag fand im Amts, gericht Chenrmtz eine stark besuchte Versammlung der Besitzer der 5proz. Obligationen des Unternehmens statt, die zunächst zustimmend Kennt. n>s nahm von dem Vorgehen der Dresdner Bank sowie der Commerz, und Privatbank, die gelegent. lich der Hergabe eines größeren Kredites inr ver- stoffenen Jahre als Treuhänderin der Obligationen eine Sicherungshypothek in Höhe von 60 000 Gmk. auf die Grundstücke des Unternehmens hatte eintragen lassen. Die Odligationsgläubiger werden sonach, da nach den gegenwärtigen gesctz. lichen Bestimmungen eine Aufwertung von 15 Proz. in Frage kommt, von diesem Ausweltungsfatz keinerlei Verluste erleiden, zumal auch der Ver- treter dcs Konkursverwalters eiklärte, daß er nicht die Absicht habe, diese Sicherungshypothek anzu. fechten. Nach längerer Aussprache wurde be- schloffen, sür die Obligationsgläubiger, Serie 1 und 2 die Commerz- und Privatbank, sür die Serie 3 die Dresdner Bank mit der weitere» Ver- tretung ihrer Interessen gegenüber dem Konkurs. Verwalter zu beauftragen. * Liquidation der Rauchwarrn-A.-W. in Lcip-ig. Tie in Berlin abgehaltene General- Versammlung genehmigte den Jahresabschluß 1924. Die im letzten Berichtsjahr erwähnte Verbindung mit der Deutsch.russischen Handels- gesellschaft hat sich als ein Fehlschlag er- wiesen. Da das neue Jahr eine Besserung dcs Gejchäfts nicht gebracht hat, wurde die Liqui- dation beschlossen, Ta der gesamte Aussichtsrat sein Amt nievergelegt hat, wurden neu in den Aufsichtcrat gewählt: Kaufmann Max Bank, Kaufmann Georg Faigman»-Memel, Bücher- revifor Karl B o r n - Leipzig. * »ardin«nfabrtk Plau«« Al.»«. Die Ver- wattung wird der Generalversammlung (15. Okto- ber- eine Dividende von 12 Vorschlägen. * D«»d«erPreif< für SUmhf«tt«r (Stroh und Heu» festgestellt durch das Statistische Amt der Stadt Dresden. Großhandelspreise (Preise in Reichsmark ab Bahnhof) am 7. September 1925; (Brcildrusch) Mottstroh mit Strohbändern ge- bimdcn ...... »0 N« d»n L,«0 R. bi« L,L) R> Raschinenbreitdnilch) mit Büidsoden geb and«» — Langprehstroh — , , so » . i so . . ?,L0 Trahtprehstroh .... eo . . s, io . . a.so - e»; in Bündeln, stichst (neue«) »0 . . »,za » - »,ia - lote, lSchstt«" (neues) . b0 . . s,00 . - »,« . in Bündeln, «ißerRchs. (nenet). .....Iw». — - » - - lote, anher stich stsche» . » S« . » 4.80 . . »,00 . Preis« für Rff»hf«ttnk lH«u und Stroh) im Waggon, weisen «erkauf durch den Großhandel (Großhandels- pseiß) m Leipzig am 7. September 1925. (Festgestellt durch da« Statistische Amt Leipzig.) Wiesenhe», los», neue«, »,S0. Ro«,»«strotz in »«»dein 1,80. Roggenstroh in vindsadeuballe«, Brettdorsch l.SS» Roggenstroh in Trahtball« »A». Li« Preis« »«rftrhen stch »ür gut«, sand', Nocke« w« per Zentner n Ret««»-rt
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