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1925 SächsischeSMszeitung den Zreistaat Sachsen StaatsanMger für Nr. 209 >1925 Dresden, Dienstag, 8. September des Völterb,indes Die Versammlung Der Marokko Feldzug In dieser Flugschrift lüge, wenn er seinen Die Rifleute würden Gebiete die tapferen Beine Blutver- ich dem erfolge u. a. einer privaten der italienischen einigen Tagen on der Ein- e sind ließen- ! zwei ft Eni. traßen- Flugblattes abgeworfen, wird erklärt, Abd el Krim Friedenswillen beteuere, bald auf ihrem eigenen zu sein, zwischen greifen, nahmen durch zwei Gesellschaft Küste aus seien diese den des d) sind Hafen und tue Wasserwege die Verwaltung HasenS von Tanzig zu führen hat. Innerhalb dieses Hafenverwaltungsgeb ete« diejenigen Teil; durch räumliche Ab- pcr ar!. >ikhl ^er Die Andjeras sollen die Absicht haben, Purnta-Altarez und Beni>Messaud anzu» Das spanische Kom mando ha! alle Maß- grtroffen, damit die Verbindung Ceeflugzeuge, die gehöiien und von abflögen. Erst vor Flugzeuge beinahe Erscheint Werktag- nachmittag- mit dem Datum de- ErscheinungStage-. Bezugspreis: Monatlich 3 Mark. Einzelne Nummern 15 Pf. Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 81295 — Schriftleitung Nr. 14574 Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. — Stadtgirokonto Dresden Nr. 140. zwischen Tanger uns Larasch nicht etwa abgeschnitten wiid. Ter Bruder Abd c! Krims, dessen Hauptquartier nahe bei Tetuan liegt, ist der Leiter der Operationen an der Westfront Die besten Kerntruppen der Risleute werden vor der W.-ssan- und Wrrzafront eingesetzt. In der Ostfront macht sich der Feind ebenfalls seit gestern bemerkbar. Ankündigungen: Die 32 mw breite Grundzeile oder deren Raum 30 Pf , die 66 ruoa breite Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 60 Pf., unter Ein gesandt 90 Ps. Ermäßigung aus GeschästSanzeigen, Familiennachrichten u. Stellen gesuche. — Schluß der Annahme vormittag- 10 Uhr. Kleine Entente nnd Sicherheitspakt. Genf, 7. September. Tie drei Außenminister der Kleinen Entente Benesch, Nintschiisch und Duca berieten heule mittag über die gemeinsame Haltung ihrer Regierungen während der weiteren B.'ratungen über den SiLecheitspakt. Tie drei Minister wollen während der Tagung der Völkerbunds- Versammlung dauernd in enger Fühlung bleiben thr. hr. Her, nier. -2«, oser, Ws. , b < uh» elde, uh» »ite» «en- SjUg ih» "HI. kure Der geplante Rhein Pakt werde nur die Staaten umfassen, «ntrr denen Lchwierigkriten entstehen könnten. Tie in Aussicht genom menen Londerabkommen stünden in keiner Weise z» den allgemeinen Regeln des Genfer Protokolls in Widerspruch. Hinsichtlich der Schiedsverträge erklärte Pain- levä, daß dis Schiedsverträge, wie sie vom Völker. Kunde vorgesehen se en, alle Streitfragen umfassen müßten. Ihre Aussühuing hänge Nicht allein von dem guten Glauben und den Abmachungen der Unterzeichner ab, sondein von der Garantie, d e der Völkeibund selbst bie'e. Das Sicherheils, pioblem stehe also heute unter anderen Beding» >- gen da, als im vergang.'nen Jahre. Dageg.n würden die allgemeinen Bei Pflicht ungen der Völkerbundsmitzlieder die gleichen bleiben. Am Schlüsse seiner Rede sagie Pa in levö zur Frage der Abiüstung, daß das Sicherheit?» Problem vor der Abrüstung geregelt werden müsse. Jede Umkehrung dieser Reihen folge würde große Gefahren für den Flieden mit sich bringen. Painlrvö gab die Anregung, daß die diesjährige Völk.lbundsaer- sammlung den VöUechundsrat zur Vorbereitung einer Konferenz zur Herabsetzung der Rüstungen ausfordern möge, sobald nach der Auffassung des Rates genügende Garantien für vi? Sicherheit vorhanden seien. Pinleve gab die feierliche Erklärung ab, daß der Völkerbund auf die unbedingte vorbehaltlose Mitarbeit Frankreichs rechnen könne. Nach Aus- sührungen über die Frage des Beitritts Deutschlands zum Völkerbund sprach Painleve schließlich d n Gedanken aus, daß der Völkerbund und Amerika beieits heute zur Zu- sammenarbeit zum Wohle der Menschheit berufen seien. London, 8. September. Tie „Times" melden au? Tanger: In der Gegend von Tetuan sammeln sich andauernd Dsiballahkrieger. Ein großes Kontingent von ihnen ist durch die spanischen Linien in das Andjera- land eingedrungen, um insbesondere auch die Eisenbahn Ceuta —Tetuan an,»greifen. Am Sonnabend nachmittag erschienen 40 spanische Kriegs- und Truppentransportschiffe auf der Höhe von Wadlau und beschossen die Küste. Ta am Montog starker Ostwind herrschte, ko mten Ausschiffungen nicht vorgenommen weiden. Der Berichterstater der „Tim-s" teilt ferner mit, daß in einem vom 29. August datierten an ihn gerichteten Briefe Abd el Krim be streitet, Friedensbedingungen erhalten zu haben. Es Hindle sich um ein politisches Manöver. Tie öffentliche Meinung in Frankreich und Spanien solle bearbeitet werden, um den Krieg weiter fonzusetzen — „Daily Mail" be richtet aus Hendaye an der französisch-spanischen Grenze, daß gestern 4 0 000 Spanier ihre Garnisonen verließen, um an der großen Offensive im Rifgebiete teilzunehmen. Spanien führe damit die letzten unter den Waffen befindlichen Soldatenklassen ins Feld. Die Aufrechterhaltung der Ordnung liege von nun an in den Händen der Polizei und Gendarmerie. Ter Berichterstatter erfährt, die Landung bei AlhucemaS sei infolge der starken Verteidigung Abd el K,ims bisher nicht möglich gewesen. Die Waffenversorgung des RifgebreteS r Amts- Iwagen- ien Ver- lenn sich ladeburg stärkere c Linien ber den leli. c wrd n. P o st - cichtung neukrch dichten m nicht queren, >r. floz Däusern >ern an eim so- : Rot- ! Fahr- o, »ii« i.-, Ifrr, Irr« ,L0, iü» Tie Deutschen in Pole» »« de» Bölkerb»»d. Genf, 7. September. Eine parlamentarische Abordnung der deutschen Minderheiten in Polen hat dem Generalsekretär des Völkerbunds- eine dringliche Denkschrift übergeben, in der sie den Schutz de» Völker bundes gegen die minderheit-feindlichen Bestimmungen des polnischen Agrar- Bor einer großen offensive im Risgebiet — Eingreifen spanischer Kriegs schiffe — Schwerer Kampf um TeNmn. grenzung auszuwählen, innerhalb deren wirkliche postalische Interessen für de« Verkehr mit Polen vorhanden sind. c) Z» regeln ist die Kontrolle der Grenzen detz polnischen Postdienste S, sowie die Frage der Währung, der Sprach«, der Anwendung der Danziger Gesetze, der Steuerpflicht der polnischen Poüvernaltuag und der Anstellung Danziger Staatsangehöriger. Ter Ehrenpräsideut der Bersammlnug. Genf, 7. September. Tie Völkerbundsvrrsammlung hat den kanadi schen Senator Dandurand mit 41 von 47 Stimmen zum Ehrenpräsidenten gewählt. Painlevs beglückwünschte Dandurand zu der Wahl und lud nach einem Hinweis darauk, daß in Kanada die britische und die französische Kultur seit langem in enger Zusammenarbeit verbunden sind, Dandurand ein, den Vorsitz zu übernehmen. Dandurand dankte unter lebt af em Beifall der Völkerbundsversammlung für seine Wahl. durch ein französisches Torpedoboot abgefaßt worden. — „Daily New-" berichtet aus Tanger, daß trotz der Sperre der Straße Tanger—Tetuan Eingeborene Berichte brachten, daß die Schlacht bet Beni Karrich weiter andaure. Die Rif- und Tjeballahkrieger unlernehmen einen Ang'iff auf die Eisenbahn Ceula-Tetuan, die für den Personenoerleh: gesperit sei. — „kaly Telegraph" meldet aus Tanger, um Teturn wü te ein schwerer Kampf. Aus der französischen Zone werde berichtet, daß eine gewisse Zahl oon Angehörigen de« Taulstamme« wieder zu Abd el Krim übergetreten sei. Wie schon gemeldet, ist am gestrigen Montag vormittag 11 Uhr in Genf die vierte Ver sammlung des Völkerbundes durch den sranzö- ischen Ministerpräsidenten Painlevö feierlich er- öffnet worden. 47 Staaten sind vertreten. Nach einem Bericht der Mandatsprüfungs lommission sind aus der Völkeibundsvsrsammlung von den 55 Völkerbundsstaaten 47 ver treten. Unter den fehlend.» acht Slaaten ist besonders Argentinien ui nennen, das seiner zeit seine Delegation zurückzog, weil sein Postulat auf sofortige Herstellung der Univeisalilät des Völkerbundes nicht berücksichiigt worden war, und seither auf keiner Versammlung mehr vertreten nar. Außer Argentinien fehlen noch folgende südamerik,Nische Staaten: Bolivien, Costa- rica, Guatemala, Haiti, Honduras, Peru und Santo Domingo. Paris, 8. September. Nach einer vom „Echo de Paris" wieder- gegebenen Meldung aus Tanger macht sich der Feind an der Wessanfront lebhaft bemerkbar. Am Lukkosflusse werden starke Abteilungen der jTj.ballas gemeldet, unterstützt von Ristluppen und Ghomaras. In der westlichen Zone steht die Stellung von Darben Kariich seitdreiTagen mit dem Feinde im Kampf, dessen Zahl sich täglich vergrößert. Er hat den Befehl er halten, sich dieser Stellung um jeden Preis zu bemächtigen. Beide spanische Stellungen von Fondak und Rsgaja scheinen ebenfalls vom Feinde bedroht BicNach di-irn rasst- idar! oie». >r. Ia- n einen «c neu her ab- nach- ni » !) ,cd.si» heriaen !> hafle Geun» »ü der insoiae mißlich jrcis - : Ucil- tc der Minen» fallend gehör! ig st e n ur Ge ¬ est!,aü vor- Inge > erster Naiv Angus! -segle n KwSer Pulver uengen »inan-. r!i Hai le uns klin« mstlti- helfen, l! md se bis njolgc durch «ur «innen tubcr- zb c- aur- ingen, » ja dielen nelcn Sivllc « die nngc» n des en honci > dem Tie Au-, st an- le ist Smse 1 gc> ftiea mmcr sich erden Die Eröffnung der Tagung. Genf, 7. September. TaS Schauspiel der Ankunft der Völker- bundsdelegierien im großen Reformationssaale wurde mit großem Interests verfolgt. Als eine der ersten Telegationcn erschien die französische. Chamberlain, der kurz darauf den Saal be trat, ging sogleich auf Briand zu und begrüßte ihn auf das herzlichste. Nach etwa zehn Minuten nahm der französische Minister präsident Painlevä, von lebhaftem Beifall begrüßt, den Präsiventensitz ein und eröffnete mit der alle Aufgaben des Völkerbundes um fassenden Rede die Versammlung. Painle vä sprach langsam und marki.rte einzelne Abschnitte seinsr Rede nach ihrer Bedeutung. Besonderen Beifall fand die Bemeikung deS Redners, daß Frankreich dem Geiste deS Genfer Proto- kolls treu bleibe und daß es die Anwendung von Gewalt entschieden verwerfe. Auch bei der Stelle, die sich auf die Frage des Eintritts Deutschlands m den Völkerbund be og, wiederholte sich der Beifall. Die Eröffnungssitzung wurde nach Konstituierung der Mandatsplüsungskomnns- sion vertagt. spanischen und französischen Soldaten, begleitet von angesehenen Risführern sehen. Im Ulli- matum wird den Rifleuten zur Unterwerfung eine Frist von drei Tagen gewährt. Wenn sie weiter in ihrsr jetzigen LaNung ver harrten, würden sie ihrem Untergang zusteuern, ebenso die Ausländer, die bei ihnen seien. Für den Fall, daß die französichen und spanischen Kriegsgefangenen schlecht behandelt oder >n ge- ährdeie Zonen übergesührt würden, droht das lltimatum mit Repressalien. Tie Rede des srauzöfische» Ministerpräsidenten. Deutschland und der Bölkerbnnd. Genf, 7. September. Zur Frage des Eintritt- Deutschlands in den Völkerbund erklä te PainlevS in seiner Eröffnungsansprache: Es ist wichtig, daß der Völkerbund rollkommen die Rolle eines im Frieden arbeitenden Organismus spielen kann. Im Jahre 1920 hat der damalige fchwei- ze ische Bundespräsident Motta ans« lebhafteste den Tag herbeigesehnt, drn wir mit ihm herbei wünschen, an dem alle Völker dem Völkerbunde und dem Völkerbundsxait sich anschließen würden. Damals zählie die Völkerbund-Versammlung 41 Staaten. Heute zählte sie 54. Am 12. Dezember 1»24 richtete Deutsch land au den Völkerbund einen Brief, der die vedtngnngen der Anfnahme in den Völkerbund betraf. Deutschland gab darin seiner vesorgni» gegenUer dem Artikel 1« de» völkerbmrdr Paktes nnd der r»entnelteu varpfltchmng znr vetntlltgung de» Dnrchmarschr» anderer a» Völkerbünde Ein spanisches Ultimatum. Pari-, 8. September. Havas meldet aus Tetuan: Spanische Flieger haben über der Rifgegend Tausende von Exem plaren eines in arabischer Sprache abgefaßten und von General Piimo de Rivera unterzeichneten angcschlosstner Staaten Ausdruck. Am 15. März 1S25 erinnerte der völkerbundsrat in seiner Antwort einstimmig an die formellen Be stimmungen zum Beitritt eines Staates in den Völkerbund, die im Artikel 1 des Bölkerbundspaktes niedergelegt sind. Der Böikerbundsrat versuchte, die Befürch tungen der deutschen Regierung zu zer streuen und sprach Deutschland gegen über den aufrichtigen Wunsch ans, rS an den Arbeiten des Völkerbundes teilnehmen und damit für die friedliche Organisation eine Rolle übernehmen zu sehen, die seiner Stillung in der Welt entspricht. Die völtkrbttndtzversammluug schließt sich sicherlich einstimmig diesem Wunsche des völker- bunksrates an. Tie ungeheuren Hoffnungen, welche die Welt auf den Völkerbund sitze, könnten nur schritt- weise verwirklicht werden. Nach einem Hinweis auf die Bedeutung oer diesmaligen Zu sammensetzung der Völlerbundedelegaiionen er klärte Painlevö; Wenn ein unpmtenscher Richter damit beauftragt würde, den Wert des Völker bundes zu beurteilen, so würde er überrascht sein von der Emwicklung des Völkerbundes, der dazu berufen sei, eine neue Denkungsart in der Welt und eine neue Moral unter den Völkern zu schaffen. Painlevö gab dann einen Überblick Note der Stadt Tanzig an den Völkerbund. Tanzig, 7. September. Tie Regierung der Freien Stad! Tanzig la! eine Nole an den Vmkerbunderat in der An gelegenheit dks polnischen Postdienstes ,m Hafen von Danzig gerichtet, in der sie be antragt, der Rat des Völkerbundes möge in Ab weichung von dem durch den Ausschuß dsr Sach verständigen erstatteten Bericht entscheiden: a) Als Hafen von Tanzig im Sinne deS Artikels 29 des Pariser Vertrages vom 9. No vember 1921 ist das Verwaltungsgebiet anzusehen, innerhalb dessen der Ausschuß für über die Tätigkeit des Völkerbundes, wobei er die Arbeiten des internationalen Gerichtshofes bksondeis betonte. Ter Völker bund habe noch mit der Kodifizierung des inter nationalen Rechts begonnen und di; Fürsorge für die Flüchtlinge aller Länder ausgearbeitet. Er habe feiner zur Er reichung des wirtfchasilichen Wiederaufbaues Österreichs und Ungarns beigetragen. Zum Beweis für die Leistungsfähigkeit des Völker bundes brauche man nur an die vielfachen Schwierigkeiten Polens und der. freien Stadt Danzig zu erinneui, die einer glück lichen Lösung enlgegengeführt worden seien. Aber alle diese Fragen träten gegenüber Lem Hauptproblem, dem Problem der Sicherheit, voll- stäncig >n den Hintergiund. Das Verlangen nach einem Frieden, der auf die Gerechtigkeit gegründet sei, habe den Völkerbundspatt und ins besondere dessen wesentlchen Teil zustande ge- bracht, der in den Artikeln 14, 15 und 16 nieder- gelegt sei. Um aber diese Artikel den verschie denen Möglichkeiten anzupassen und um ihnen ihre ganze Wirksamkeit zu verleihen, seien er gänzende Konventionen unentbehrlich. Die bedeutendsten Persönlichkeiten des Völker bundes arbeiteten denn auch eifrig an der Aus stellung solcher Konventionen, die trotz ihres obligatorischen Charakters die Souveränität der Völker respektieren. Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, Verkaufs!,ste von Holzpflanzen auf den Staatsfochrevieren. Verantwortlich für die Redaktion: I. B.. vr. Fritz Klauber in Dresden.