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Sächsische Staatszeitung : 14.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192508143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250814
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250814
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-14
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 14.08.1925
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Vreuag, 14. «ugnft smd vom 1. August 192b ab nach den Sätzen der ckgemeinen Umsatzsteuer steuerpflichtig. 3. Mit Wirkung vom 1. Oktober 192b wird dtr Latz der allgemeinen Umsatzsteuer von 1^ vom Hundert auf 1 vom Hundert, der Latz oer Hersteller- und KleiuhandelSsteuer von 10 vom Hundert auf 7^ vom Hundert herab- g setzt. Die auf 1 und 7^ vom Hundert ge- senkten Lätze der allgemeinen Umsatzsteuer und der Hersteller- und KleinhandeUsteuer haben Monate zahler erstmals bei den Umsatzsteuervorauszahlungen im November 1925, VieiteljahrSzahler erstmals bei den UmsatzsteuervorauSzahlungen im Januar 1926 der Umsatzsteuer zugrunde zu legen. Bei den im August, September und Oktober 1925 zu leistenden llmsahsteuervoraukzahlungen haben Monats- und ^ierlcljahiszahler die Steuer in Höhe von 1^ vom Hundert und von 10 vcm Hundert zu ent- richten. 4. In den Übergangsbestimmungen wird in entsprechender Weise wie bei den Er- näßigungen der Umsatzsteuer im Jahre 1924 ein zivilrechtlicher Anspruch auf einen Preisnachlaß in Hohe der Steuerminderung für Leistungen aus Pertlägen gewährt werden, die vor dem 15. August abgeschlossen wurden, aber erst nach dem 30. Sep- wmbcr 1925 aurgeführt werden. Dik dt«tsch-spa«ifchen Wirtschafts- verhandlunge«. Berlin, 13. August. Tie deutsche Delegation zur Führung der Wirischoftsverhandlungen mit Spanien ist so- eben in Berlin eingetroffen. Der Grund der Abreise der deutschen Delegation aus Madrid ist darin zu sucben, daß die spanische Regierung auf die deutschen Vorschläge Gegenvorschläge machte, die jedoch dem brutschen Standpunkte nicht genügend entgegenkamen. Die deutsche Delegation wird in Berlin neue In struktiven einholen und sich baldigst wiever nach Madrid zur Wiederaufnahme der Verhand lungen begeben, die durchaus nicht abge brochen sind. Erholuttqsrtise des Reichskanzlers und des Anßenministers. Berlin, 13. August. Laut „B. Z. am Mittag" werden der Reichs- lünzler vr. Luther nud Reichsminister vr. Strese mann morgen oder übermorgen eine Erholungs- reise auf einige Tage antreten. Wenn di; Über reichung der französischen Antwortnote angektindigt wird, werden beide rechtzeitig in Berlin eintrefsen. l)r. Ltresemann zwei Aahrc Minister. Am heutigen Tage blickt Vr. Stresemann aus eine zweijährige Tätigkeit als Mitglied des Rcichskabinetls zurück. — Die „Tägl. Rundschau" erinnert daran, daß, als vr. Str-semann vor zwei Jahren den Posten des Reichskanzlers über- nahm, die Not im Ruhrgebiet und der Sieges- Übermut Poincaiös ihren Gipfelpunkt erreicht hatten, während sich die innerpolitrschen Gegen- sätze in Deutschland noch zu verschärfen schienen und das bis dahin immer noch erträglich fließende Gewässer der Inflation im Begriffe stand, mit unheimlicher Geschwindigkeit zum rasenden Strom anruschwellen. vr. Stresemann hatte den Mut und die Opferbereitschaft, in diesem Augenblicke, dcr wenig Dank veisprach, die Zügel in die Hand zu nehmen. Das Blatt weist dann weiter darauf hin, daß Streefemann als Außenminister Mittelstädte den Hauptteil der Bevölkerung auf- nehm-», denn sie gewähren alle Vorzüge städtischer Kultur und vermeiden ihre großen Übelstände. vr. meck. V. Hähnlein Meeresleuchten. Eines Abends wechselt der Wind überm Wattenmeer. Lauwarme Luft strömt um und staut langsam ab, als ob sie lief Atem schöpfen wollte. Die Hinrmelsgrenzen umtrüben sich; der Wolkenzug stockt. Seetang- und Muschelgeruch quillt aus; krafilos plätschern die Wellen. Die Ebbe wandelt sich nur mühsam in die Flut zurück und die Flut leckt träge über die flache Sandküste hin. Stille fließt ein: wie im Theater, wenn sich der Vorhang teilt. Schauspiel! Tie brechenden Kämme der Uferwellen blitzen im Tunke! zauberisch auf; Phosphorscheine flinkern üter die Wasserfläche; huschender Ausglanz nah und fern; v«ischwi?gcne Lichtzeister der Tiefe, Millionen, heimlich vom Seegrund ansgeschwärmt: — Meeresleuchten! Im Ctrandhotcl weckt man die Badegäste. Männlein und Weiblein, notdürftig in Mäntel und Tücher gehüllt, eilen hinunter ans Ufer, ent- blößen Fuß und Wade und patschen im seichten Wasser: von weitem gespenstisch anzusehen wie Riesen-Seepferdchen. Jeder Fuß watet in goldenem Schaum, wühlt in gleißendem Silber; jeder Schritt rührt funkelnde Perlen auf. Wie schön! Man lacht und jauchzt und tanzt, und wer unversehens a'f einen TaschenkrebS tritt, schreit auf. Stimmenläim hallt übers nachtstiNe Meer. Ta.naht sich, vom Fischerdorf her, eine ver- nwmmte ManneSgestalt; der Strandwächter kommt, gebietet Ruhe. Und jeder nimmt folgsam Strümpfe und Schuhe, begibt sich zurück in seinen Raum,-viel- leicht zu einem glückleuchienden Traum. F. K. Benndorf. Die belgisch - amerikanischen Kriegsschulden Verhandlungen. Unterbrechung. Washington, 13. August. Die Verhandlungen über die belgischen Kriegs schulden an Amerika wurden heute unter brochen, um den belgischen Veitrete» Gelegen- heit zu geben, sich mit ihrer Regierung in Brüssel int Einvernehmen zu setzen. Mair nimmt an, daß die belgischen Vertreter ermächtigt wurden, dem amerikanischen Ausschuß morgen neue Vorschläge zu unterbreiten. Auch von ome ika nischer Seite dürsten neue Vorschläge gemacht werden. Es wird vermutet, daß den Belgiern die von Amerika gewünschte Verzinsung von 4^ Proz. zu hoch erscheint. * Ungenügende Vorschläge Belgiens. PartS, 13. August. HavaS meldet aus Washington, die Tatsache, daß die belgischen Delegierten und die ameri kanische Echuldenfundierungskommission täglich lange Sitzungen abhalten, wird als Beweis für den beiderseitigen Wunsch ausgelegt, zu einem Ziele zu kommen. Man habe in dessen den Eindruck, daß seit Beginn der Ver handlungen wenig Fortschritte erzielt wur den. Die Besprechungen seien arbeitsreich. Die Auffassungen wichen noch voneinander ab. Man habe ernste Gründe anzunehnnn, daß die eisten belgischen Vorschläge als nn genügend befunden wurden und daß die Amerikaner einen vom belgischen Standpunlt und im Hinblick auf dessen Zahlungsmöglrchkeit unannehmbaren Plan vorgelegt halten. Nach Beendigung der gestern nachmittag abgehobenen Besprechungen erklärten die belgischen Delegierten, trotz der noch bestehen den Mrinnngsverschiedenh.'iten hege man die vertrauensvolle Hoffnung, zu einer Verständigung zu gelangen. Di; Stellung Belgiens be- ruhe besonders auf seiner Zahlnngs- fähigkeit unter Berücksichtigung seiner Bedürf- wisse sür die wirtschaftliche Wiedererhebung. Es sei in der Tat von Bedeutung, die Lebensfähig keit der Industrie und des Handels Belgiens zu gewährleisten und ihnen eiw Gedeihe» wieder- zugeben, damit Zahlungen möglich würden. Hi« politisches Zwischenspiel ans der Egerländer Gmoi. Prag, 13. August. Am 9. August fand in Karlsbad die Eger länder Gmoi statt. Für diesen Tag hatte die Polizeidirektion das Tragen von farbigen Studenten Mützen verboten. Trotzdem versuchten, wie das Tschechvslowakische Presse- büro meldet, die Abgeordneten Kallina und Maher mit Kouleur-Studenteukappen nach Karlsbad zu kommen. Sie seien von einer Polizeiwache angehalten worden und hätten sich zu Beschimpfungen hinreißen lassen, die gegen das Gesetz zum Schutze der Republik verstoßen. Die Aufforderung, sich zu legiümtieren, hätten die beiden Abgeordneten abgelchnt und ihre Eigenschaft als Abgeordnete zunächst verschwiegen. Aus dem Wege zur Wache hätten sie dann staats feind- liche Ausdrücke gebraucht. Kall na habe sich unterwegs entfernen wollen, sei aber an der Hand zurückgchalten worden. Darauf habe er dem Polizeiinspektor mit einem Stock einen Hieb ver setzt. Ein Wachmann habe weiter: Schläge verhindert. Kallina hat sich dann mit Gewalt aus den Händen der Wachleute befreit. Kallina erklärte, daß er bei dieser Gelegenheit voir einem Wackmanne gegen den Bauch getreten worden sei, was von diesem bestritten wird. Der Vorfall wird, wie das Tschechoslow. Pressebüro milteilt, eine Strafanzeige zur Folge haben. Kallina hat sich erst auf dem Polizcikommissariat als Abgeordneter ausgewiesen. Ter Abg. Maher hat sich vor den Toren des Polizeikommissariais legitimiert. Auf dem Kommissariat halten beide gegen die Verletzung ihrer Abgeordnetenimmunität Beschwerde erhoben. ihnen in» Reichsgebiete befinden und jedrnfall- mehr, als deutsche Optanten sich gegenwärtig noch in Polen aufhalten. Ei« englisches Urteil über die Lage in Marokko. London, 14. August. „Tailh Telegraph" berichtet aus Tanger: Tie französische Presse kündigte zwar die General offensive für einen baldige» Zeitpunkt im Sep tember an. Bisher sei jedoch die Initiative bei Abd el Krim und es müsse zugegeben werden, daß di; französische Streitmacht beim Zurückdrängen der Rifkabylen keinen wirklichen Fortschritt gemacht hat und auch nicht bei der Eindämmung des Aufstandes in ihrer eigenen Zone. Es sei unwahischeinlich, daß eine fianzösijche Expedition in irgendwelchem Um fange in das Rifgebiet eindringen werde. Eine solche Expedition sei kostspielig und daS Jahr sei bereits zu weit vorgeschritten, um den Franzosen zu gestatten, eine solche Operation vor der Regenperiode zu vollenden. „Daily Telegraph" meldet weiter aus Fez: Man nimmt an, daß die große französische Offen sive bis zum Eintreffen weiterer Verstärkungen verschoben worden ist. Di: Truppen an der Front sind durch die letzten Ope ationcn und die große Hitze stark ermüdet. Außerdem herrscht unter ihnen Turmkranlheit. Die von den treu gebliebenen Stämmen Südmarokkos gestellten Kontingente haben sich in den Kämpfen gegen die Rifkabylen als nicht sehr wertvoll erwiesen. London, 14. Augusts Tie „Times" meldet aus Tanger: Tie Ak- huz emasbuchi, in deren Nähe Abd el Krims Hauptquartier gelegen ist, wird jetzt stark be festigt. Tie Kabhlcn stellten dort von den Spaniern und Franzosen erbeutete Geschütze auf und bauten ein regelrechtes System von Schützengräben und sonstigen Befestigungen. Die Spanier wissen sehr wohl, daß jeder Ver such, an dieser Stelle zu landen, von ernsten Schwierigkeiten begleitet sein würde. Der Be- rtchterstatter sügt hinzu, daß aus diesem Grunde ein Angriff der Spanier an dieser Stelle sehr unwahrscheinlich s.i. die Kühnheit hatte, der Erste zu sein, der einen „Silbnstrkifen" an dem trüben Himmel der deut schen Politik wahrnahm. Inzwischen ist es klar geworden, daß er recht behalten hat. Es läßt sich heute nicht mehr leugnen, daß wir vorwärts gekommen sind. — Auch das „Achtuhr-Abendblatr" kommt in einem Überblick über die letzten zwei Jahre Außenpolitik zu dem Schlüsse, daß sie uns unzweifelhaft ein Stück Weges vorwärts gebracht habe. Wir lönnen, so schreibt das Blait weiter, n der Außenpolitik die Gegner nur von Schütz-»- graben zu Schützengraben treiben. Für einen Generalangriff der Umkehrung der welipolilischcn Verhältnisse sind die Milte! nicht in unserer Hand. Diese zähe Arbeit ist nicht geeignet, Po pularität zu schaffen; aber sie wird einmal ur rückwirkender Betrachtung späterer Zeiten mehr gewürdigt werden, als es die Gegenwart tut. Das Kautpsprogramm des Allgemeine« Deutschen GewerkschastSbundeS. Berlin, 14. August. Dcr Ausschuß des Allgemeinen Deut schen Gewerks chaftsbundes beschäftigte sich am 12. und 13. August in einer außerordent lichen Sitzung in Berlin mit der Lage der dsut- * Dresdner «ünstler auswärts. Die Dresd ner Konzertsängerin und Gesangslehrerin Mar- garethe Fahnert gab auf e.n r Spanienreise in Sevilla einen Liederabend mit Erfolg. R»fw»uzltz<«i»r. Sonnabend, den 15. August abends Uhr Erslausfühning dec Rcuemftudicrung von „Der liede Augustin", Musik von Leo Fall mit Wi»i Graditz als «am Weiler» Hauptrollen sind besetzt mir Charlotte Schaedrj», Otto Glaser, Will« Sari, Sari SuNüll, Ricco Langer, Poldi Harlan»». Aeuinsjcnterung Joies Groh, musikalische Lciiung Heinrich SunjSrause. Die vollständig ncuausgefiaiiete Oprrette wird am Eonntaz, r en 1». August abend« ^8 Uhr wiederholt. „Gräfin Marti«" gelangt am Sonntag, den 16. August nachmittags z;« Uhr znm vorläufig letzten Malo zur Ausführung. Zentral,Heater. Heule Freitag, letzte Aufführung des Schwankes „ Un scre kleine Fran ". — In der morgen 8 Uhr stalistndeaven Erstaufführung derSomodte „Walzer" find i» den Hauptrollen beschäftigt: Die Damen Olga Lim- bürg, als Gast! Irma Zeibig, Lis« Hellwig und die Herren Franz Schünemann, Werner Wcsterholt al» Gaste: Franz Kullmann, Theodor Rocholl. Spielleitung: Robert George. Bühnenbild: Leopold Lnstlg. - Raturtheater Hei»»»art (Haltestelle Saloppe) Sonn- tag, den 16. August, nachmittag, 1 Uhr: „Die Zwischen- Ehe!", Lustspiel in drei Akten von Ma; Holzmann. Ein trittspreisc: Erwachsen- 60 Pf., Bercinsmitglieder «1 P- Kinder 20 Ps. '' Freilich«»»»« (Schlobpark Großsedlitz). Am Sonntag, den 16. August, H5 Uhr, wird im Schtvtzpark Großsedlitz der „Raub der Sabinerlnnen" wiederholt. Richter. Gemälde, Aquarelle, Pastelle und Radle, rm^en von Robert «en in ; im Graphischen Kabinrti Zeich- nuagen von Hans Frohne; in der Eingangshalle Litho- graphien von Marta Worrt n g e r. Galerie Nncoid zeigt in den oberen Räumen eine Aus stellung von Aquarellen, Zeichnungen und Graphik von Lovis Eorintb. Im Vestibül sind Werke Ende de» vorigen Jahr- Hunderts, Gebhardt, Achenbach, Kuehl, Zügel, Grützner. Kunst«,isstellan, «üül u. Kühn. Gemälde und Zeich. n,ingen von Friedrich Loo« (Men) au, dem Nachlab etwa so Arbeiten aus den Jahren w.'n bis in die wer Jahre. Graphische Abteilung: Lovis Üorinih-Radierungen und Litho graphien. Geöffnet von S bi, 6 Uhr. Der Reue «erkür (Augustheft, 8. Jahrgang, Heft 11. Herau^eb^: »sraim Frisch: «erlag: Deutsche ««ri-g^tlnstalt, SIuttgLtt-Beriin). Inhalt: Adols Grabowsky. Der neue ruf' fische Menich; Heinrich Mann, Victor Hugo und I7»z W E ZE«», Da, Morgenltch», Erzählung: Hug» Preller, Die Aktenpubvlätwn de, Autwanige» «mir,,- Kelte «raun, U Menschen- Ereignisse — Stimmen: Michelangelo al, Zeichner von Wilhelm Hausenstew: «äfar und die neuer» Geschiästtschreibun« von Eduard Allendorf. schen Wirischaft und faß!e laut „Vorwärts" ein- stimmig eine Entschließung, in der es heißt: Durch die preiSstcigeriiden Wirkungen der Zoll- ges.tzgebung wird die Lebenslage der Ar beiterschaft unerträglich verschlechtert. Die Erhöhung der Wohuungsmieie liifft besonders schwer di: uvb:miltelte Bevölkerung. Ter Amschuß richtet an die Arbeiterschaft die Aufforderung, sich fester denn je in Gewerkschaften zusammenzuschließen, um in erfolgreichen Wir!- schaftSkämpfen die Grundlage ihres Lebens zu sichern. Verfahren gegen Or. Thiele. Berlin, 13. August. Laut „Berliner Tageblatt" hat der General staatsanwalt beim Kammergeiicht im Auf trage des Justizministeriums gegen den seines Amies enthobenen Gefüngnisarzt vr. Thiele ein Verfahren eingeleilet. Dieses stützt sich auf die Feststellungen, di: im Unter- suchungkausschuß des preußischen Landtages zur Prüfung Les Strafverfahrens gegen den Reichs- Minister a. D. vr. Höfle gemacht worden sind. kleine politische Nachrichten. Nürnberg, 13. August. Ter Streik auf dem Nürnberger Rangier« bah »Hofe ist, wie die Eisenbahndirekt on mit- teilt, gestern abend beendet worden. Unterzeichnung des Danzig-pol«ischen Zollabkommens. Tan zig, 13. August. Tas am 30. Juli 1925 mit der polnischen Republik abgeschlossene Abkommen über die Anwendung der Ausfuhrzölle fürDan- ziger Erzeugnisse ist am 12. August 1925 unterzeichnet worden. Tie Zahl der Optanten. Berlin, 13. August. Von dcr polnischen Presse sind die in der deutschen Rote vom 10. d. M. angegebenen Zahlen über die Optanten angezweifelt worden. Dazu ist zu bemerken: Nach den von der polnischen Regierung übergebenen Listen sollten sich anfangs des Jahres noch etwa 35000 deutsche Optanten in Polen be finden. Durch Zuschriften an jeden einzelnen Optanten wurde festgestclll, daß es in Wirklich, keit nur noch 26300 waren. Es sind bereits 17000 deutsche Optanten au- Polen ab gewandert. Wenn die Zahl der polnischen Optanten in Deutschland sich nicht mit der gleichen Exaktheit feststellen läßt, so ist dar die Schuld der unvollständigen polnischen Listen. Zu Beginn de- Jahre- sollten sich noch ctwa 19 000 polnische Optanten in Deutschland befinden. Nach den Feststellungen der deutschen Behörden hatte jedoch schätzungsweise der dritte bi- vierte Teil dieser Optanten Deutschland damals schon Verlagen, so daß die wirkliche Zahl auf 13 000 bis 15 000 anzunehmen war. Wenn noch nicht allen zurückgebliebenen polnischen Optanten der Abwandelung-- bzw. AnSweisungSbefehl zugeflellt worden ist, so liegt die- nur an der Mangel haftigkeit der polnischen Listen. Toch ist kein Zweifel daß sich noch mehrere Tausend von Eine neue französische Schlappe in Syrien. London, 13. August. BläUermeidungen aus Bagdad zusvlge haben die aufständischen Drusen drei franzö- fische Flugzeuge und sechs Geschütze erbeutet und 300 Mann gefangen ge nommen. Tie französische Strafexpeditioir habe sich eilig zurück-iehe» müssen. London, 14. Augusts Ter „Timts".Korrespondent in Jerusalem telegraphiert über die weitere Entwickelung des Drusenaufsiandes: Von zuverlässiger Seite in Damaskus verlautet, daß di.- Drusen über 2 0 000 bewaffnete Männer und durch Araber und Beduinen verstärkt worden sind. In der Stadt herrscht große Beunruhigung, da man plötzliche Unruhen befürchtet. Handschriftliche Proklamationen, in denen zu einem Auf- staub« ausgefordert wird, wurden im geheimen verteilt. Die Regierung hat Maßnahmen ge troffen, um eiwaige Unruhen, die man am Frei tag nach den Gebete» in der Moschee befürchtete« z» verhindern. Plünderung von Nahrungsmittelln-e« in Schanghai. Schanghai, 13. August, In der Chines enstadt kam es heute zu Plünderungen von Nahrungsmittel- läden durch Banden streikender Werst- kulis, die darüber erbittert sind, daß die Aus« Zahlung der Streikgelder auf sich warten läßt. Die Polizei machte von der Schußwaffe Gebrauch und verwundete eine» Plür,derer. Einige hundert Streikende zogen dann nach den Fremdennieder lassungen und veranstalteten vor der chinisischen Handelskammer eine Kundgebung. Die Polizei verhinderte weitere Ruhestörungen. Dresden. * Gewerbesteuer-Vorauszahlung. Es war nachgelassen, die am 15. Mai fällig gewesene erste Teilzahlung der Vorauszahlung auf die Gewerbesteuer sür das Rechnungsjahr 1925 (1. April 1925 bis 31. März 1926) in zwei Raten je zur Hälfte am 15. Mai und 15. August zu entrichten. Der Jah re-betrag der Voraus- zahlung setz! sich zusammen 1. au- einem Beirage von 30 NM., den jeder sür 1923 24 zur Gewerbe- steuer veranlagte Gewerbebetrieb zu entrichte» hat, und 2. aus einem weiteren Betrage von 1 Proz. de- sür die Vermögenssteuerveranlagung 1924 sestgestellten BelriebSvermögenS. Soweit Unternehmer gewerbefieuerpflichtiger Betrieb; von der Vergünstigung der ratenweisen Zahlung Ge brauch gemacht haben, werde» sie aufgesordert, die am 15. August fällige Rate — das ist ein Viectel der obigen JahreSbeträge — zu befahlen; — Außer der Vorauszahlung ist von solchen Unternehmern, die in ihrem Betriebe Arbeit nehmer beschäftigen, am 5., 15. und 25. jede» Monats die Abgabe nach Maßgabe der im Gewerbebetriebe gezahlten Gehälter und Löhne zu entrichten. Diese (Arbeitgeber-) Abgabe beträgt ein Viertel der Steuerabzüge, di« der Arbeitgeber von dem Arbeitslohn dcr itt seinem Betriebe beschäftigten Arbeitnehmer ein- zubetzalten und an das Reich abzusühren hak.
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