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Freitag, 14. August 1»2L Vrplaxter Besmh des Reichs präsidenten in Lachsen. Berit«, 14. August. Reichspräsident v. Hindenburg wird im «nschlnß au die Besichtigung van Trntzpen -ei Übungen in Micktenbnrg - Schwerin am 1S. Sch>tcmd,r der mecklenburgischen Negierung in Schwerin einen Besuch abstatte«. Er beabsichtigt ferner, dem« nächst die sächsische Regierung in Dresden austnsuchc«. Ein Zeitpunkt für diesen Besuch steht noch nicht fest. Voraussichtlich in der »wetten Hälfte de- September wird der Reichs- Präsident in Begleitung des Reichskanzlers und einiger preußischer Maister das Einbrnchsgebiet nach seiner endgültigen Räumung, uud »war die Städte Bochum und E,sen, besuchen. Der Besuch des Reichspräsidenten in Bayern. München, 13. August. Ter Besuch de» Reichspräsidenten bei der bayerische» Staatsregierung fand mit der heute durchgeführten Besichtigungsfahrt zum Walchensee-Kraftwerk seinen Abschluß. Am Bahnhof hatte sich auch Staatssekretär Or. v. Frank, der an der Teilnahme an der Besichti gung verhindert war, zur Verabschiedung des Reichspläsid.'nten eingefunden. Bei der Abfahrt begleiteten lebhafte Hochruf: de« elektrischen Sonderzug, der überall auf der Strecke und bei der Einfahrt in Garmisch-Partenkirchen von der Bevölkerung jubelnd begrüßt wurde. Bor dem Bahnhofe halten die Kriegervelbände, die Fugend und dichte Menschenmassen Aufstellung genommen, die unter den Klängen des bayerischen Präsentier- Marsches dem Reichspräsidenten beim Verlassen des Bahnhofes eine begeisterte Huldigung dar brachten. Unter den Klängen des Deutschland- liebes, dem Krachen der Böller und erneuten leb haften Kundgebungen verließ der Reichsuräsivent Garmisch-Partei ktrchen mit seinem, die Präsidenten- standarte führenden Kraftwagen, geleitet von Ministerpräsidenten Dn. Held, zur Fahrt nach Mittenwald. * M ü nchen, 13. August. Bei der Ankunft des Reichspräsidenten in Garmisch-Partenkbrchen entboten Bezirks- aurtmann Frh-. v. Stengl, der Bürgermeister und Vertreter der Gemeinde dem Reichspräsidenten den Wrllkommgruß. Unter den Klängen des Deutschlandliedes und stürmisch.'« Kundgebungen der Bevölkerung verließ der Reichspräsident mit dem bayerischen Ministerpräsidenten I)r. Held Partcnkirche» iur Kraftwagen. Gegen 11 Uhr wurde das Einlauswerk des Walchenseewerkes er reicht. Bei dem von der bayerischen StaatS- regierung gegebenen Frühstück brachte der baye- rische Ministerpräsident folgenden Trinlspruch aus: Ich erhebe mein Glas auf das Wohl unserer hohen Gastes mit dem Wunsche, daß er in den bayerischen Bergen eine recht gute nnd starke Er- holung finden möge! Tas Hoch drs Minister präsidenten wurde begeistert ausgenommen. Der Reichspräsident dankte für alle Freundlichkeiteu, die ihm hier erwiesen wurden, und schloß mit Blutiger Zusammenstoß zwischen Kommunisten nnd Schutzpolizei. Berlin, 13. August. Heute abend kam es im Norden Berlins zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen demon strierenden Kommunisten und S.üutzpolrzisten. D e Kommunisten, die den Anordnungen der Polizisten nicht Folge leisteten, gingen mit Knüppeln uns Pflastersteinen auf die Beamten los, die schließlich von der Schußwaffe Gebrauch machten. Ein Polizeibeamter und ein Kommunist wurden verletzt. Dieser starb nach der Ein lieferung in? Krankenhaus. * Zu einem zweiten Zusammenstoß kam es in den Abendstunden in der Frankfurter Allee, wo zwei Polizeiossi iere und einige Polizeiwachtmeister von einer großen Menge angegriffen wurden, als sie eine Festnahme ausfühlten. Auf die Polizei- beamten wurde mit Stöcken eingeschlagen, sodaß sie von der Waffe Gebrauch machen mußten. Drei Polizeibeamte und ein Demonstrant wurden verletzt. Berlin, 11. August. Über die gestrigen schweren Zusammenstöße zwischen der Polizei und demonstrierenden Kom munisten wissen einige Blätter noch folgende Einzelheiten mit-uterlen: Tie Kommunisten hatten mehrere Versammlungen unter freim Himmel einberufen, in denen gegen die Annahme der Zölle protestiert werden sollte. Bei dem Zusammenstöße in der Vadstraße handelt es sich um einen Zug von 600 Kommunisten, meist Angehörigen des Roten Fwntkämpserbundes, die von einer Versammlung vom Humboldthain kamen. Bet dem Angriffe auf die Polizei sollen die Demonstranten nicht nur Knüppel und Pflastersteine, sondern auch Schußwaffen ge braucht haben. Die Zahl der Verletzten auf sAte» der Kommunisten läßt sich nicht feflstellen, da sie sofort von Arbeilersamaritern fortgebracht wurden. Bei dem zweiten Zusammenstöße an der Frankfurter Allee, wo es zu einem su cht» baren Handgemenge zwischen den Kommunisten und den argbedrängten Polizeibeamten kam, soll ebenso wie in der Badstraße ein Demon strant, dessen Name bisher nicht festgestellt werden konnte, getötet worden sein. Tie drei verletzten Polizeibeamten hatten Messerstiche und Stockschläge erhalten. Etwa 4 0 Komm» nisten sind bei den Zusammenstößen ver haftet worden. * Berlin, 13. August. Heute vormittag wurde ein Demonstrations- zug von etwa 70 Mann, der mit roten Fahnen uns Plakaten die Kailstrabe entlang zog, wegen llberschreitungdeSBannkreises festge nommen. Nach ihrer Feststellung wruden die Teil ehmer wieder entlassen bis auf zwei, die man als Rädelsführer dem Polizei präsidium zuführte. Wie verlautet, soll es sich nur streikende Bauarbeiter aus dem Bezirk Osten handeln, die sich auf dem Wege zum Reichsarbeitsministerium befanden. einem „Auf Wiedersehen! ' Gegen Mittag wurde das Hauptwerk am Walchensee erreicht, dos der Reichspräsident unter Führung d.s TnektorE Menge eingehend besichtigte. Gegen 3 Uhr verließ v. Hindenburg das Werk uud trat, begleitet von dem bayerischen Ministerpräsidenten, dem Staats- mini ier des Innern Stützel und seinem Sohns Major v. Hiirrenburg, im Kraftwagen d e Fahri nach seinem Sommeraufenlhalt an. Voraussicht lich wird drr Reichspräsident am 9. September wieder zurückkehren. (*inc Zentrumserkläruug. Berlin. 13. Augnst. Die „Germania" veröffentlicht eine von den Reichslagsabgeordneten Fehrenbach und Marx unterzeichnete Erklärung der Reichstags- fraktion und des Reichsparteivorstan- des des Zentrums, in der es nach einem Rückblick ans die Beteiligung des Zentrums an den letzten gesetzgeberischen Arbeiten heißt: Da die Schaffung einer Regierungskoali- tion auf breitester Grundlage sich als unmöglich erwies, war sie gezwungen, die cr- foidrrlichen Gesetz: mit einer sicheren arbeits fähigen Mehrheit zu machen. Sie bedauert, daß diese Notwendig!?it von den Parteien, mit denen wir jahrelang zusammengearbritet haben, nicht vollauf verstanden und gewürdigt worden ist. Nach wi: vor und unbeeinflußt vom Wechsel der Regierungnnehrheilen, hält sich die Zentrums- sraktion des Reichstages in Übereinstimmung mit den Parteien der Länder verantwortlich für eine Außenpolitik, die von einem ehr lichen Verständigungswillen getragen ist, gleichzeitig aber den Lebensuotwendigkeite n des deutschen Volkes gerecht wird. In der Innenpolitik bleibt unser Programm des Ausgleiches der vorhandenen Spannung unverändert. Dabei bedeutet für uns die Ver fassung die Grundlage des Staats- lebens, denn sie gewährt einen ruhnen und stetigen Aufstieg. In einer Reihe von kultur- poliiischen Anträgen, aber auch in seiner ganzen Grundeinstelluug hat das Zentrum zu erkennen ge- geben, daß es das Christentum als frucht bare Quelle des öffentlichen Lebens betrachtet. Die preußische Amnestievorlage. Berlin, 13. August. Dem ständigen Ausschuß des preußischen Landtages ist jetzt die Vorlage der preußischen Staatsregierung über die preußische Landes- amnestic zugegaugen. Sie sieht zunächst — ent sprechend der Nerchsamnestie — für die in dieser ausgesnhrlen Straftaten unter den gleichen Vor aussetzungen und in dem gleichen Umfang Straf- erlaß und Niederschlagung schwebender Verfahren vor, soweit die Straftaten nicht von Gerichten des Reiches, sondern von preußischen Gerichten abgeurteilt oder abzuurteilcn sind. Sie geht jedoch über den Rahmen der Reichs amnestie hinaus, indem sie nicht nur eine An zahl verwandter politischer Delikte ein- bezieht (z. B. Ministerbcleidigungen, un erlaubten Waffenbesitz, Zuwiderhandlungen gegen die Verbote politisches Parteien oder politischer Verbände und damit in ZusammcnlMg stehende Straftaten), sondern auch die Amnestie überhaupt auf öffentliche Kund gebungen im politischen Kampf erstreckt, um so den der gan en Amnestie zugrunde liegen den Gedanken einer politischen Befriedung in möglichst weitem Umfange zu verwirklichen. Berlin, 13. Augusts Di« Vorlage wiid, wie die Blätter melden, voraussichtlich am kommenden Montag vom ständigen Ausschüsse des Landtage» beraten werden. D»S Jnkrajttreten der Zölle. Berlin, 13. August. Nach Mitteilungen, die dem Verein Berliner Getreide- und Produktenhändler zugegangen sind, sollen die Einfuhrzölle für Getreide und Mehl ungefähr in der Zeit zwischen dem 29. August und 1. September in Kraft treten. Mehreren Blättern zufolge dürften außer den Zöllen für Getreide und Mehl auch die Zölle für Vieh, Fleisch (mit Ausnahme des Gefrierfleisches) und Zucker in der Zeit zwischen dem 29. Augnst und spätestens dem 3. September in Kraft trelem Mit der Aufhebung des Getreideaus- fuhrverbotes dürft: etwa zn dem gleichen Termin gerechnet werden. Tie ^Weinzölle sollen im Zusammenhang mit Abmachungen auf Grund der Kündigung des spanischen Handels- Vertrages erst am 17. Oktober in Kraft treten. Die übrigen Zölle sollen am 1. Okto ber in Geltung kommen. Der Reichs-Landbmld über de» „ersten schüchternen Schritt" der Zollvorlage. Berkin, 13. August. Tie Vertreterversamml« ngdesReichs- La ndb undes faßte eine Entschließung zur Zollvorlage, in der e? u. a. heißt: Weder der von drr Negierung vorgelegte Zolltarif, noch das von den Parteien vereinbarte Zollkompromiß sind ausreichend, nm die Land wirtschaft instand zu setzen, ihre gewaltige natio nale Aufgabe zu erfüllen und die volkswirtschaft lichen Gefahren der passiven Handelsbilanz zu be seitigen. Ter Reichs-Landbund kann deshalb in dem vorliegenden Kompromiß nur einen ersten schüchternen Schritt auf dein Wege zu dem großen nationalen Ziel erblicken. Der Reichs-Landbund wird alle Kräfte anspannen, die eridgültige Lösung der gioßen volkswirtschaftlichen Fragen trotz der hem- mend im Wege stehenden starken parteipolitischen Zerklüftung in dem von ihm vertretenen Sinne durchzus tzen Die Senkung der Umsatzsteuer. Berlin, 13. Augnst TaZ Gesetz zur Änderung der Ver kehrs st euern und das Gesetz über Zoll- änderungcn sehen folgende Ander inge» aus dem Gebiete der Umsatzsteuer vor: 1. Mit Wirkung vom 1. Januar 1925 sind Privatgelehrte, Künstler und Schrist« steiler von der Umsatzsteuer befreit, sofern die stenerpslichtigen Umsätze im Kalender jahre den Betrag von 0000 NM. nicht über- steigen. Vom gleichen Zeitpunkte ab sind ferner voit der Umsatzsteuer befreit Handlungs- agenten und Makler, sofern die steuer pflichtigen Umsätze im Kalenderjahre den Beirag von 6 000 NM. nicht übersteigen. Diese Befreiung seht aber voraus, daß Handlung»- agenten und Matter Bücher sichren. 2. Mit Wirkung vom 1. August 1925 wird die Beherbergungssteuer, die Berwah- rungssteuer, die Reittiersteuer und die Nnz eigen steuer aufgehoben. Die bisher diesen erhöhten Steuern mue»liegcnd:n Leistungen «mist und Wissenschaft. Abend in den Alpen. In Nebeldämmerung verfloß der Sommertag. Erst als Natur zur Abendmesse ging, erhellte sichs in Höhen, ^Veiten, Tiefen, befreite sichs aus feuchter Dunstumarmung; aufatmete die schwarze Välderrunde, der Felsen stieß die Nebel von sich fort: der Nebel klebendes Gewölke kroch im Schneckengange vom Gebirge weg. Und alsbald große Gipfelauferftehung, und blaue Wölbung strahlend ausgetan. In alle Täler fällt die Sonne ein: die Sonne läßt das Firngefild erglänzen, die Wasserfälle, die der Bergeswall von Fels- zu Felswand weitergibt, die Uchen auch, die sich aus klammen blindlings in den vergsee stürzen, und den See und sein Gestade mit dem Dorf und Wiesengrün — läßt das Menschenherz erglänzen: Leuchtendes Herz-Mpenglühnl F. X. Venndorf. Kroßstadttzerkehr und Bolköges«ndheit. Im Jahre 1918 wUlden allein durch die öffentliche»» Verkehrsmittel in Berlin über 1 Milliarde Personen befördert. Man macht sich wohl keiner Übertreibung schuldig, wen» man die Zahl der in Berlin jetzt jährlich be förderten Menschen gleichsetzt der Zahl aller Menschen, die die Erde trägt, nämlich 1,7 Milliarden! Wohin soll da- führen!? Wenn die Prophezeiungen verschiedener illustrierter Blätter in Erfüllung gehen, dann werden in einigen Jahrzehnten unter der Erde in mehreren Stockwerken die Schnellbahnen rasen, das Pflaster wird den Automobilen vorbehalren sein und darüber werden die Hochbahne» und Flugzeuge verkehren. Der Fußgänger? — Gott, diese alt modischen Wesen haben in vrr Weltstadt der Zukunft eben nichts zu suchen! Man braucht wahrlich nicht Arzt oder Städte bauer zu sein, um sich die Frage vorzulegen, ob diese Entwicklung berechtigt oder wünschens- wert sei! Zweifellos ist die Entstehung un serer heutige»« Großstädte auf das innigste mit der Ausgestaltung des Ortsverkehrs verknüpft. Die Mehrzahl der Einwohner hat ihr Heim soweit entfernt von der Arbeitsstätte, daß der Weg nur mit Hilse eines Beförderungsmittels täglich zweimal oder öfter zurückgelegt weiden kaum Diese Abhängig keit von den Verkehrslinien wird noch bedeutend größer werden, wenn der Wohnungsbau eist in stärkerem Maße clS bisher zur Errichtung von gesunden Kleinhäusern zurückkchr«, und das ist ja glücklicheiweise schon j.tzt t» steigendem Maße der Fall. Dabei muß natürlich der Stadiunisang noch bedeutend schneller wachse»» als beim Miet- kaselnenbau und die Beanspruchung der Verkehrs, mittel wird immer stä,k.-r weiden. Im Jnteiesse einer gesunden Entwicklung der Wohmmgsoerhält- nisse wtiden die Gemeinde»» allen Verkehrs- fragen besonderes Augenmerk schenken müssen. Schnelle Zubringeilinien sind für dir Außen- viertel zu fördern, ein möglichst dichtes Brrkehrsnetz für die Innenstadt. Ungemein bedeutsam ist auch die P»eispol>tik für die künstige Gestaltung des Wohnwesens, denn selbst bei den billigsten Fahrpreisen bedeutet diese Aus- gäbe für die unteren Schichten (die Hauplbenutzer öffentlicher Verkehrsmittel) eine gewaltig« Be lastung, die den ohnehin schon drückenden Mieten zuzurechnen ist. Die Berkihttmitiel sind al- sozial« Einrichtungen an,»sehen, ein Finanz- Überschuß da,s vvn ihnen nicht gefordert werden; ja, bei dem Bau neuer Linien dürfen Rcnabili- täisrücksichten nicht einmal bei» Ausschlag geben. Es sind preiswürdige Umsteigefahrscheine zu for dern, die eine restlose Ausnutzung aller öffent- Uchen Verkehrsmittel dec Stadt ermöglichen, die verschiedenen Beförderungsinstitute müssen also in Tarifgemeinschaft treten. — Je intensiver eine Verkehrspolitik in diesem Sinne getrieben wird, nm so ausgesprochener wird der Orts verkehr zu einem hygienischen Hilfsmittel erste» Ranges, um so größer wird die Zahl gesunder Vorortsiedlungen, um so erheblicher die Schar dcijenigen fein, die in drr Umgebung in Wald und Feld Erholung und neue Nervenlraft suchen. Tas sind die Lichtseiten eines hochent wickelten Ortsverkehrs nnd sie sind wahrlich nicht gering zu schätzen, aber — an Schattenseiten fehlt es ebensowenig; und bedauerlicherweise sind die Übelstindr so eng mit dem ganzen System verknüpft, daß sie sich nicht restlos be seitige» lassen. Auch die beste Etraßendifziplin wird »richt olle Verkehrs» nsälle mit ihren Gefahre»» für Leib und Leben aus der Welt schaffen könne»». Schon heute erfordert die Abwicklung des binnen städtischen Straßenverkehrs eine solche Unzahl von Polizeivorschriften, daß die einzelnen Fahrzeuge in ihrer Bewegung stark gehemmt sind. So kommt es in den Hauptstraßen und Plätzen zu einer ständigen Verstopfung, und man hat an geblich in New Po»k schon wieder zahlreiche Pferdedrvfchkeir eingeführt, weil das Auto „ja auch nicht schneller vorwärts kommt". Tie VerkehrSentwicklung setzt sich also selbst ihre Grenze und kann nicht inS Uferlose gesteigert werden. Aber diese Überlastung der Großstadlstraßen mit hin- und herflutenden Menschenmassen und tretenden, knatternden, kreischen den, klingelnd«» Fahrzeugen hat schon jetzt das Wohnen in der Innenstadt zu einer Qual ge macht. Wie sollte da» erst werden, wenn die Zukunsttpläne jener phantastrbegabten Zeichner in Erfüllung gingen?! Aber der Weltstadtverkehr bringt »och größer: Grsundheiisgefahren mit sich. Wer je einmal be obachten konnte, wie die großstädtischen Ange stellten ir» größter Eile morgens zur nächsten Halte- stelle laufen, dann bis 1 Stunde in dein rüttelnden Fahrzeug stehrn (nur die wenigsten bekommen eine»» Sitzplatz), auf dem Wege wv- möglich in jagender Hast umsteigen (man denke an das Berliner Gleisdreieck), um dann nach einer anstrengenden AibeitSzeit noch einmal diese nervenLufpeilschende Fahrt zurückzulegen — wer das einmal mit ansah, der wird begreifen, warum diese Menschen einen solch abgehetzten, nervösen, übrireizten Eindruck machen. Dem „Provinz- onkel" schwindelt vor dem Chaos am Potsdam« Platz, er wagt nicht vor noch zurück zu gehen, seine ungeübten Nerven sind diesem „Betrieb" noch nicht gewachsen. An dem Großstädter rauscht das alles scheinbar wirkungslos vorüber, aber eben nur scheinbar, mit der Zeit versagen auch seine Spannkräfte gegenüber diesem Hetztempo l Tie rasende Geschwindigkeit der modernen Berkehrs- Mlttel haben in uns allen einen Geschwindigkeits- raptu» erzeugt, wir haben die Gelassenheit, das Wartenlönnen verlernt, wir haben die Kraft zum ruhige»» Genießen verloren, etwas Unflates, Flackerndes beherrscht unser Wesen — kurzum, wir sind nervös geworden. Der Weltstadtverkehr ist ein treffendes Sinnbild des welistüdt-sche» Lebens, jener Menschenmühle, die nach drei bis bis Generationen die Widerstandskraft eines ge sunden Geschlechts gebrochen hat. Co stehen sich zwei Folgeerscheinungen des WelistadtverkehrS schroff gegenüber! Auf der einen Seite ist feine Arsgestaliung im Interest: der Volksgesundheit zu begingen, auf der anderen in eben demselben Jnlereste zu fürchten! ES gibt aus diesen Schwierigkeiten nur einen Ausweg (der auch auS vielen anderen Gründen wünschens wert erscheint) — eS muß dem ungehemmten Wachstum der Großstädte ein Ziel gesetzt werdem Statt einzelner Riesenplätze müstrn zahlreich« sm! alh dir vo La 10 As sen der zah im den der riu, Um ?ie von richt Wirt näß zivil Hoh Ver abz« temt r der eben ?lbn dar« die mach nich deuts strn nach Ning, brvl kauzl mam reise reich» wird, St eine Reich eiinn zwei nahm bbei» Hatter iä(>e und i Gewi unhei anzus und l der » Hand darau Mitte nehm Hultu L Wald flaut wollt! Molk, quillt wand die I Stille Poch L I im D über und MM - D 3 Man» und ü Kötzer Waste Riese I m glr Perle 1' u»v« aus. r MUNN gebiet U Schut leicht