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Sächsische Staatszeitung : 03.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192507035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250703
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-03
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 03.07.1925
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Geile e zu Nr. 152 «Achstsche GtOatSzettung — Freitag, 3. Juli 1925 gung: Befähigung zur Erteilung von Turnunter. richt. Gcjctzl. E-nk. nach OrtSll. ü.z eine Fach. Irhrerinnenstelle für Radelarbeit an den Bol», schulen in Oberlungwitz. Gesetz!. Einkommen * »ach Ottskl. Bewerbung bis 20. Juli an bei Bezirksschulrat zu Bl auch au. * Leipzig. Der Rat der Stadt Leipzig ha, dem Beschluß der Stad.verordneten auf Auf. Hebung derBeherbergungssteuerabll. Juli 1925 zugestimmt. Bon den Besuchern der Leipziger Messe wird dieser Beschluß sehr begrüßt werden. vhemnitz. Boni l. Juli ab werden im Bereich der Etadt Chemu tz sämtliche Posts ährten durch posteigene eletirisch betriebene Kraftwagen und Kiafiräder verrichtet. Damit hat die Posthalterei in Chemnitz, die seit über 1, 0 Jahren besteht, ihr Ende gefunden. — Nach dem Ergebnis der Volkszählung 'n Chemnitz sind 323 153 Onsanwcsttide in Ehen,, nitz sestgestellt worden. Die voraussichtliche Zahl der Einwohner, die noch besonderer Feststellung bedarl, wird 325 000 betragen. Zwickau. Der Zw ckaiier Verein für Luftfahrt und Flugwesen erstrebt unter anderem die Er- richlung ei»es Flugplatzes sür Zwickau und die Beschaffung eines eigenen Klemflugzeugee. Plauen. Ter Verein Sächsischer Rich-, ter und Staatsanwälte hielt hier eincn Vcrtretertag ab. Einstimmige Annahme fand eine Entschließung, die kommenden Arbeits gerichte unter Beibehaltung des erprobten, schnellen und geringe Kosten verursachenden Ver sahieus in allen Rechtszügen den ordenll chcn Ge richten, im ersten Rechtszuge ' den Amtsgerichten, cinzuglicdern, eine Forderung, die nicht nur im Interesse der Albeitnehmcr und Arbeitgeber, sou- .ern auch in dem der , csam'cn Rechtspflege liegt. Ausführliche Behandlung wurde der Frage der Übernahme jugendrichterlicher G e - jchäfte auf den Bormundschaftsrichtei zuteil. Dringend gefordert wurde eine Modcrni sierung der technischen Einrichtungen bei den Justizbehörden, die »n Interesse der Beschleu nigung der Rechtspflege liegt. Bon Standes fragen fand d e einer neuzeitlichen Berufsbildung besondere Behandlung. Im Interesse des An sehens der Rechtspflege und der Hebung des ge sunkenen Bei trauens zu ihr wurde eine der außer ordentlich erhöhten Beranlwortlichkeit und Nm gesteigerten Maße von Arbeitsleistungen cnl- 'prechende Gewährung von Bezügen gefordert Ter Bewein hat sich für eine cinheitl che Fest setzung der Altersgrenze der Richter für sämtliche Länder, in Anlehnung an die für die Reichsrichtci auf 68 Jahre festgesetzte Altersgrenze, aueae- iprochen. Die Wohlsahrlsemrichtungen des Ver e.ns sollen auf den bestehenden gesunden und e, w/iterungsfähigen Grundlagen aukgebaut werden. — Ter Bezirksausschuß der Armshauptmaun- schast Plauen hat die Aufnahme eines Darlehnk von 100 000 M. durch den Bezirksverband z Förderung des Wohnungsbaues beschlossen Plaurn. Nach 2L,ähriger Tätigkeit ist der Bürgermeister Max Belters in den Rube- stand getreten. Die Etadt crannte ihn zum Ehrenbürger rind gab der Straße nach der Siedlung Neundorf den Namen Vetteisstraße Vetters halte in allen Abteilungen d.r Stadtver- Wallung gearbeitet und sich g oße Verd enste c:- worben. Zum Nachfolger Vetler's wurde der bis. herige driite Bürgermeister Dr. Schlotter gcwäl >!. Zwönitz. Aus der Krafipostlinie S tollberg— Zwönitz ist der Betrieb wegen Unrentabilität eingestellt worden. Nur an Sonn- und Fest- tagen verkehrt die Kraftpost auf dieser Linie wüb. rcad des SommcihalbiahrcS werter. Thalheim. Die hiesige Gemeinde, die jüngste Stadt Sachsens und Zentrum der crzgebirgifchen Strumpfindustrie, mit regem Durchgangsverkehr Chemnitz-Erzgebirge, macht rüstige Fortschritte. Nachdem vor einigen Jahren der alte Bahnhof durch einen neue» ersetzt worden ist, hat die Reichsbahn eine neu erweiterte Gleisanlage in Angriff genommen, die dem gesteigerten Güter- verkehr dienen soll. Um dem mehr und mehr zu nehmenden Verkehr, der sich aus dem Strümps- mdustrie-Gebiet hier zusammenzieht, gewachsen zu sein, steht die Stadt vor der Regulierung der Straße unweit des Ralhau.Platzes, die eine neue Überbrückung des Zwvwtzflnsses und Gcbäud.. Regul erungen notwendig macht. Tie Handels- und Gewerbeschule, die vor einigen Jahren unter dem ersten Direktor Dr. Hesie ins Leben getreten ist, hat so starken Zuzug, besonders auch ans der Nachbarschaft, zu verzeichnen, daß sie mit Unterstützung der Industrie und des Sächsischen Wirljchaftsministermms em neues Gebäude er- hüll, dessen Planung von Prof. Kranz-Ehemmtz stammt und das auf städtisches Telände zu stehen kommt. D e Schule baut in den neuen Rau nen al- Volksschule den Wirkerei.Unterricht »och mehr ans. Mügeln. Vom 4. b s 6. Juli findet h er das zweite M ügeInerHeimatse st und die B»n)eS- laguiig der Sächsi'ck-Thüii gischen Landsmann schäften statt. Von besonderer Bedeutung wird das Fest noch durch de Banner weihe der Mügelner Landsmannschaft Leipzig und ! o e Jubiläumeseicr der Dresdener Land-mannschast, ^die mittels Sondcrzuges hier eintreffen. Für die Bewältigung des zu erwartenden Verkehrs hat die Bahnverwallnng eine größere Anzahl Sonverzüge beieitgestcllt. Welchen Umfang das Fest annehmen wird, erhellt die Tatsache, daß bere.ts etwa 2000 Nachtquartiere angesvrdert sind. Im Mittelpniki der Veraustaltuiig steht der in eincn altgeschichtlichen und in seinen neuzeitlichen Teil gegliederte Fest- nig am Sonntag, für den rund 25 Festwagen bi^ jetzt angemeldet wurden. Oschatz. Unter sehr starker Beteiligung der ge« samten Bürgerschaft, der verschiedensten Organisa tionen von nahezu hundert Vereinen, Vertreter der Schulen und Behörden und der auswärtige» Oschatzer Landsmannschaften ist unlängst in öffent licher Sitzung beschlossen worden, »ach zwanzig- jähriger Pause im Sommer 1926 ein großes Heimat sest mir Festumzug, Ausstellung, Füh- rungen durch die altertümliche Stadt und Um. gegen) von Oschatz, Bergnüguiigspark usw. zu ver- anstalten. Tie Ausschüsse sind bereits in Tätig- leit. Den Vorsitz hat der Erste Bürgermeister Or. Sieblist übernommen. Ohorn. Bei der Volkszählung am 16. Juni l925 wurden hier 432 Wohnhäuser mit 722 Haus haltungen und 1230 männlichen, 1316 weiblichen, zusammen 2546 Personell gezählt. Fcrmr wurden abgegeben 335 Landwirtschaftsbogen und 514 Ge- Meldebogen. Bei der Volkszählung 1910 wurden hier 2428 Enwohncc und bei der Volkszählung 1919 2258 Einwohner gezählt Hörnitz (Lausitz). Nicht gebilligt hat die A uss ich t sb e hörd e den Beschluß der Ge in e i n d e v e r o r d n e t e n , die Bürgermcister Ernst Meier vorlänsig von seinem Amte entbinden wollten, bis gewisse Unstimmig keiten im Kastenwesen der Gemeinde, jür die er eventuell hälie verantwortlich gemacht melden können, geklärt seien. Die Aufsichtsbehörde hat nach Untersuchung der Angelegenheit dem Vorgehen der Gemeindeverordneten nicht zugestimmt, sondern vielmehr enOchieden, daß Bürgermeister Meier sein Amt weiter ausübt. Trcsvner Kurse vom 2. Juli 3 »/. »'s, IM Sf.IMM 8-!« Tentsche Pfand- n.Hhpotheken-vriefe v 2'/« » Reih« 1 2',.. 8 bi» detgl. de»gl. IS d«»gl detgl. I« »'/. 8 4>/, 8 5 b, S « i» >» « 1/7 1/7 1/7 r/7 1/lO 1/7 >/7 »/S !!»Z ISS2 18»? IS03 ISIO isrr 8/1 i 8 0 8 8 8 »'/. 8,10 i.« 8 S 8 i» <» D >» r/7 1/7 r/r '/? 1/7 1/12 1/13 v v. -7- '/7 de»gl. detgl detgl de««l det-l. i 2 8 b 8 5 b b 8 8 5 8 5 a 8 8 v o. detgl. VH-L d»«gl. lXl detgl. detgl. detgl. detgl- detgl. detgl. de,gl. detgl. B-uhen isr, detgl. detgl. detgl. 0,8» 0,70 0,25 t,1v t/w 4/lv t/W 1/7 1/7 1/7 1/7 1/7 1/7 1/? k 1905 v. WlS v. 1920 v. 1S23 b. WÄ s n. 1/7 l/t >/r 1/7 1/7 1/7 v. v. detgl. detgl. 8 tzL r.or 8,08 5,05 8,08 8,08 o.vl G 1.88 B 1,80 <L 6,10 B 0,025 G 0,88 « 0,888 <» 0,86 <9 1/7 V. 67 v. 100 b, 90.»8 bi g»,»S G 0,71 B 0,88 B 0,83 üi 0,tl HL 0,376 G 0,378 bÄ 5,90 Ä 0,2« B 4 Ä 8,10 b, 6,10 Lj Plauen i. detgl detgl. detgl. detgl. detgl. Zwickau 8 »/. 10 6 6 I 6,40 » L,07S Ä V,S8 G t« 2. iI 1 »'N- II 8-20 r/s »7- 8 i—18 1/7 1/7 1/7 1/7 1/7 V. 2,25 G 2,25 0> 2,25 G 7 G 6,50 « 8,60 « , 6,10 B 7«, »6 LS 1,77 S SS B 0,»s bz 67 S 86 « 5,1 dB 8 S 1 »' 4,65 bi 1 S 4,S « 1,7 bA 0,13 G 0,»8 S 14 b, 13,6 S 0,S S S S » s 0,05 S 6,3 S 4,4 S 3,5 » 0,» « 5,6 bB detgl. detgl. 14» «om.-odllg. Serie Wiuudr. u- Lbpolh.-Aufl Tr. Psddr- Reihe I—IV, Vl 13,25 « 15 »5 bS »,S G vaudw. detgl. detgl detgl ' detgl. detgl. detgl. Vau j>»c r detgl. detgl detgl. 86,78 S »7,»a » so » 11 « Psandbriese detgl. detgl. Sreditbricb' detgl. Cfabt-Anleihcn t/10 krctdner Stadilchuldscheine Reihe S »tih« 4 Reihe 6 detgl. Serie XVll detgl. Serie IVIN Mtield. Bodenkr Pfandbr. vr, vii eesgl. Srundrbr- N. I—VI betgl. Kommunalodlig. detgl. detgl. IV/V retgl. detgl. VI detgl. Kom. Pfaudbr. 6 05 S g <» i 0,6 S 0,15 b, o,os 'S -V., 1» 7 8. »7, Wcrtbestöndlge Anleihrn. kächl. Braunlbhlen 1/rl detgl. in detgl. IV SSchs. Roggcn-Äüieihe Trekdner Roggeu-Auleihe ivautzner Roggen Auleih« UciidctluUurRvggcnreiitenschein« Gaid LandrskuNurreulenslbeine Galdpfandbr. des landw. Credit» vausiher «olbpsaudbriese Nrasiwerk Plaucnicher Grund Sachs, ivodencredit Gold-Hyp.-Pfandbr. Teullche Echutzgebicts-Äuleihs Tentsche Spar Primieu-Nnlethe Sächsische Rente bergt. L taatsanl. v. 4 1510 v'i. detgl, detgl. lRcichkschuld) detgl. detgl. cLandetschuld) desgl. detgl. vom 1./1. LS Vklau-ZUtaui-r LisenL.-Alt. 6 80<> M. des«,. detgl. tl 75 M. v. r. «/io 1/7 t/W 1/7 1/7 v. detgl. Sach«. ÜM. Serie »et-l drtgl. Serie »etgl. dgl. detgl- detgl. dctgl. detgl. dgl. dgl. 17», L0» rr» LS I. IV. »V., s S /„ t't'/. Preub lleiitr. Bod. WSS, isoi, 07 4 detgl. detgl. dgl. K. 0. isoi/i» 4 Sachs. Bodenkreditanilast Hyp -Psandbr. Serie 1—11 37,3»/-, detgl detgl. detgl. 1» » detgl. detgl. Plandbr. Ser. Il, iv lkreditbr. dgl. V detgl. dgl. Vl detgl. dgl. VH Vrlpj. H»P -Bk. Serie v, 6. o. V, Vll-rvi " detgl. detgl. >>ctg!. detgl. Pcrschlcdtne Anleihen. Weißeridialfperre Dretduer Handeltkammer rretdner pogeu-Anleihs eetgl Srundrentenbr Reihe I—Ilt 4/lv detgl. detgl. detgl. IV ». arediianst. Cöchs Sem. Asm, Krediwriese Eer. I/ll detgl detgl. 171 de»«l. betgl. , — «nditanst. Eächj. Sem. S-Idttediibr. Zwickauer Steu'kohlenwrrltunleih, vandetluliurrcnle ü 6000 M. LH detgl. ü »0000 u 20000 M. 4 Preuh. lauf. Anleih.- il/A detgl. 1/7 Buchhoij IS« llhemnitz detgl. t/lo Leipzig ISL3 Teutfchi Ltaatspapiere. chrrib. Ani.0. D. Reich» 1—5 Doll. drtgl. 6 A lo—iooo Doll. Dl. DoU.-S ch.-Anw. Leiilschc Rcichsanicihs detgl. detgl. detgl. detgO detgl. detgl, T „Ische O.-V. Reicht-C ch.lSI« detgl. VI.—IX, detgl. Volkswirtschaft und Handel. * Tic auf dcn Stichiag des I. Juli berechnete GroßhandklSindtrziffer des Slatistischen Reichs- ainles ist gegenüber dem Stande vom 24. Jm-i nm 0,5 auf 134,9 gestiegen. Für den Durch- schnitt Juni ergibt sich eine Steigerung der Groß- händelsindexziffer von 131,9 im Turchschnitt Mai auf 133,8 oder um 1,4 Tic Andttstriczölte. Ta der R eichSw > rt s ch a ftsr at bereits slüher die Jiidustriezölle eingehend erörtert hatte, ging der von ihm cingefetzte Zolltarifausschuß in e.ster Lmie auf die mit der kleinen Zollvorlage vereinigten Agiarzvlle ein. Trotzdem wurde eine Anzahl von industriellen Positionen in den Kreis der Erörterung gezogen; in-besondere be. Behänd- lung der Frage der Vorbelastung der landwirt- schafüüchen Prvduklion:kvsten durch Jiidustriezölle. Das ausführl'che Gutachten, das der Reichs- wirtschaslsrat Mitte dieser Woche der Pr sfe z». leitete, entlält nicht unr recht interessante Angaben, sondern auch wesentliche Änderungen in den bis. herigen Vorschlägen. Zunächst dürfte von Jnteresje sein, daß eine sehr wichtige Jüdnstrie freiwillig auf den Zoll- ich u tz verzichte! Hal. Es hand.'It sich dabei um die Position 269 (Phosphor). Für Phosphor, das in der Vorkriegszeit einsilhrfrei war, wurde auf Veranlassung der Vertreter der chemischen In. dustrie vom Zolltarifausschuß ein Zoll von 10 M. beschlossen, den die Regierung auch m die Vorlage eingesetzt hat. Tie Phosphorindustrie hatte diesen Zoll mit dem Beilust ihrer Palcnle infolge des Krieges begründet, der dem Aus/L-sswelt- bewerb zugute kommt. Während der Neüberalung machte ein Vertreter der chemischen Industrie u a. davon Mitteilung, daß es gelungen sei, auf Grund neuer Verfahren neue Patente zu erlangen. Er 'og deshalb seinen Antrag auf Zoll zurück, dem von dem Ausschuß stattgcgeben winde. Nicht immer findet man aber gleich einsichtsvolle Industrie- Vertreter. Sv halte der Reichswirtfchaflsrat für die Position 328 (Farbholzextrakte) einen Zoll von 10 M. für flüssige und 20 M. für feste Farbholzexlrakte vorgeschlagen. Die Regierung blieb mit 4 bzw. 8 M. in ihrem Entwurf hinter dem Gutachtervorschlag zurück. In den Neuberalungeii verlangten die Jndnstrievrrtieter Festsetzimg des Zolles anf 8 bzw. 16 M. Ter Ausschuß blieb aber bei 6 bzw. 12 M. Eine ganz gegensätzliche Behandlung wie die Farbhvlzextrakte fand die Position 934 (Wand- und Stand uhre n). Die Uhrenfabrikanten hatten, mit Ausnahme von Automobil- und Fahrraduhren, überhaupt keine Zollerhöhung verlangt. Ter Re chswiltschastsrat aber setzte dcn Zoll auf 200 M. und die Regierung anf 400 M. fest. Der Zoklarifansschuß fordert nun von der Regierung eine Herabsetzung des Zolles von 400 M. um 50^, da er de» Erwägungen der Regierung auf Ver Koppelung des gutachtlich vorgeschlagenen Zolles nicht zusiimmcn kann Anderseits hat der Re chs wirtschastsrat von sich aus höhere Sätze borge- schlagen. Hier kommen in Frage die Positionen 354 bis 358 (künstliche Riechstoffe, Salben, Pomaden, Parfümerien, Puder, Schmin. ken und Zahnpulver).- zum Teil hat die Ne- giernng dafür in der Zollvorlagc überhaupt kemc Positionen eingesetzt. Der Zolllarifarisschuß stellte sich auf den Standpunkt, daß zur Erleichterung der Einfuhr dieser Luxusartikel eine Veranlassung nicht gegeben ist und fordert die Wiederherstellung des autonomen Zolles von 200 M. aus Volkswirtschaft- lichen und Ersparnisgründen. Dagegen war der Ausschuß geneigt, wesentliche Reduzierungen der Vorschläge bei den Positionen 417 bis 426 (Wollgarne) vorzunehmen. Die Sätze für Woll- garnc sind von der Regierung gegenüber dem Gut achten des Reichswirtschaflsrats wesentlich erhöht worden. In den Erörterungen stclllen sich die Vertreter der Industrie auf den Standpunkt, daß die von der Regierung vorgesehene» Zölle überaus mäßig seien, weil uuter Berücksichtigung der Umsatzsteuer die vorgesehenen Zollsätze geradezu einer Einfuhrprämie gleichkämen. Allerdings be- tonten die Wollgarnverbraucher, daß gewisse Sorten von Wollgarnen nach wie vor unbedingt vom Auslände bezogen werden müßte» und ins besondere der Zoll aus harte Kammgarne als reiner Finauzzoll zu betrachten sei. Der Autschnß sah, nachdem die Regierung vertrauliche Mit- teilunaeir handelspolitischer Art gemacht hatte, von einer Beschlußfassung darüber ab. Ähnlich erledigt wurden auch die strittige» Posiiiotteii 443, 444, 461, 472, 483 uud 489, 492, 493 »nd 503. Es haiidelt sich hierbei durchweg um Textil- rohstofse bzw. Te xt il Hal b f er t ig wäre». Ter Ausschuß beharrte jedoch bei de» Positionen 392, 393, 398 nnd 401 (Seiden n »dSeiden- gewcbe) bei scmem ursprünglichen Vvrschla.i, der in der Regierungsvorlage mchl unerheblich erhöht worden war. Ter Vorschlag des Reichs- wirtschafisralrs sah z. B. für gefärbte Nohs.ide 36 bzw 250 M. vor, während die Regierung d e Sätze auf 100 b w. 300 M. erhöhte. Auch bei der Position 416 (gekämmte Wolle) hielt der Reichswirtschaflsrat an einem Zollsatz von 2 M. fest, während die Ncgienmgsnorlage 3,50 M. forderte. Eigentümlich berührt die Stellungnahme des Reichswittschafttrales zu ter viel erörterten Posi- tion 915 (A u tomo b ilzöl le). Tas Gutachten sieh! hier von AbäudeiungSvoischlägen ab. I» der sehr umsangreichcn Erötteumg dieser Position brachte der Re chswirischaft aber von neuem zum Ausdruck, „es werde von der Automobil- industrie erwartet, daß sie den ihr ge- währ 1cn Zolllchutz nun auch zur Um stellung ihrer Betriebe benutzen werde. Insbesondere habe die Industrie in ihren einzelnen Unternehmungen sobald wie möglich zu ent- scheide» iilwicweit sie zur Serieiiprodukiivii über gehe» od. r sich weiler i» der Qualitäisproduk! o» zu bctärige» wünscht." Die Frage der Eisenzülle ist in der zweiten Beratung nicht zur Debatte gestellt wo>de», da die neue Vorlage eine Aoänderung des geltenden Eisenzolls nicht enthält. Dadurch wurde die Arbeit des Ausschusses bedeutend erleichtert, da von der Höhe des Eisciizolls mehr oder weniger die Normierung fast aller Zottposiiionen abhängt. Ob die Frage der Eisenzötte damit cndgüttig geklärt ist, muß immerhm bezweifelt werden, da auf der Saarbrücker Tagung der Eiscii- nnd Stahlmdnst>i. ellen bekanntlich erhöhte Eisenzöllc gesondert woiden sind. ' Por der Erhöhung der Fliijch-nnd «ctrcidc. Preise. In dcn letzten Wochen haben wir wieder, holt darauf hingewiesen, daß die aus den Zollplänen drohende neue Tcucruugs-wclle in Deutschland heftige Krisen für die Kaufkraft dcr Mark und den Be schäftigungsgrad unserer Wirt chaft auslvsen muß. Nun nimmt dec bekamiteFachmann vr.Raupold zu diesem Thema in der „Allgemeinen Aleischerzeitung" ausführlich Stellung. In seinen Darlegungen, die zn einer Ablehnung der Agrarzölle kommen, führt I)r. Raupold u. a. fol- gendes aus: „Jeder Zoll drückt aus die Kauskrasl des Geldes. Tie Kaujk-aft dcr Verdraucherkreise ist heule aber schon so gesunken, daß es viele» nicht mehr möglich ist, die zur Ernährung noiwendise Menge an Fleisch zu kauscii. Finden die im Entwurf vorgesehenen Zollsätze ihre Verwirk- lichung, so wird'mit einer durchschnitt, lichen Erhöhung der Preise jür Fleisch undGetreideproduktc mit 46^, zu rechnen sein. Diese Steigerungen finde» wegen der immer noch anhattcnden Zahlungsknapphcit nur zmn Teil ihreii Ausglc ch durch unzureichende Lohnerhöhungen, so daß die Kaufkraft der Konsumenten »och geringer wird. D>e Ha»pilons»nncrung wird sich immer mehr aus die billigeren Fleisch- und Wurstwaren beschränken, während der Verbrauch der besseren Sotten den Kra»sen vorbeh-ilten bleibt, deren Einkommen das Eristenzm:nimum übersteigt. Die durch den Zoll erhöhten Preiie für Agrar- Produkte bedingen also, daß an allen Kousumartikelu gespart, nnd daß da; Mehr der Lebenshaltungs- tosten wieder ausgeglichen wird. Von diesem Rückgang im Verbrauche werde» vor allem diejenige» Gewerbe betroffen, deren Kundenkreis sich aus den jenigen Schichten zusammeiisetzl, die am stärksten die kinsetzc. de Tenerung zu fühlen haben." * Vtlcbüug am Braunkahltnmarkk. Von maß- gebender Seite erfährt die „Magdeburger Zeitung", daß seit etwa 2 Mocken bei dem ost el bischen Braunkohlen sh ndik.at eine deutlich erkenn- bare Belebung des Geschäftes zu konsta- ticren ist. Tie Belebung dürfte damit zusammen- längen, daß die Zeit dcr Preiserhöhung hcran- uaht. Anscheinend beginnt der Konsum sich jetzt mit Hausbia ndkvh le cinzudecken; das ist auch bei der LandwiitHatt der Fall. Tis erhöhten Lohnforderungen der Arbeiter um 20 habe» verschiedentlich die Auffass.ing aufkommen lassen, als ob eine verstärkte Preissteigerung in Aussicht stehe. Das ist jedoch, wie erllärt wird, nicht der Fall. Tas vstelbifche Braunloilensynd kat wird am 1. 'August nur die beabsichtigte Preis erhöhung von 1 Mark für die Tonne vornehmen. Ter -lrbeitsmarlt m Lachsen. Las Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Acbeitsmarktc für die Zeit vom 21. bis 27. Junr 1925 folgenden Bericht: Tie Gesamtarbeilsmarktlage hat in dieser Bc- richiswoche eine wesentliche Veränderung nicht er fahren. Ter Beschäftigungsgrad sowie die Ne, ansorderrmg von Aibeitskräften hielten sich in den Grenzen dcr Vorwoche. Unterkommen fanden nach wie vor Arbeitsuchende in größerer Zahl in den Ziegelei- und Steinbruch, betrieben, desgleichen in der Glas-, Metall» und Textilindustrie, und gut blieben eben falls Gc.chäftsgang und BeschästigungsmögUchlcite!! im Buchbinder., Friseur, und Verviel- fältigungsgewcrbe. Während in diesen vor- gemmnten Industriezweigen und Bcrufsgruppen Spezial- und Fachkräfte in beschränkter Zahl noch geiucht werden, konnte der Bedarf an Arbeits- träften m derLandwirtschaft, imBcrgbau, inr Baugewerbe, im Gast, und Schank wirt s ch a f t s g e iv c r b e an Koch- und weibl chem H Ifscersonal, nnd im Privalhaushalt an weiblichem Dienstpersontt mit gulcn Zeugnissen bei weitem nicht gedeckt werde». Arbeüsmöglichkeiten bote» sich »och für müttuliche nnd weibliche Kräfte in der chemischen, Papier- und Kartonnagen- industrie und für Bäcker, nnd Fleischer- ge Hilfen in üblicher Zahl. Inder Zigaretten, industrie wurde teilweise mit Überstunden ge- arbeitet und herrscht jetzt noch Bedarf an tüchtige» weiblichen Kräfien, namentlich an Packerinnen, dagegen nahm die Zigarrenindustric nur vcr. einzelt Neueiustellungen vor. Uneinheitlich gestal- tete sich die Lage in der Süßwarenindustrie, in der Schuhbranche nnd im Kürschner- ge werbe, in denen cs neben Nenemftellungen auch zu Entlassungen kam. Nachgelassen Hai die Nachfrage nach Arbciiskräfte» im Gärt nergc werbe und nach Musikern, und weiter zurückgcgange» ist der Beschäftigungsgrad im Tapezierer- und Sattlergewcrbc, im Herren- und Da- mcnsch neidergew erbe und infolge Saison- schlusscs in der Strohhu tindustric. Im Holz, rind Sch nitzstoffgewerbe wurde die Vermittlung-tättgkeit durch die Aussperrung un« günstig bceinfliißt. Noch nicht gebessert haben sich die Aussichten ans Beschaftignng in cer Stickerei- Industrie und für la.ijmäl'.nifche uud Vuicau- aiigrstcllte. Freistaat Lachsen. HolzversteigerungHergebnisse. c mtikauMmann- lchast Revier r-'6 Mose im tzoiiart und Zeirm Brel» >e ln> in Goidmart b. irem 13/15 cm 16/22 cm 23.2» cm »O/36emf 37 u. m r«ndes»nrchjchu>ii Moi r 8V8 MNc »loh Fichte Kloy 22,66 L',.14 28,S2 34,3- 37,63 IS, 41 «irirndtra OiberiiLa» 8. «. 331 — 26,70 32,00 » 5 SO »5 10 ci».. Schmannewitz 16 6. »so Nieser Stamm — 15.81 21,80 30,81 — — 51 Kieser «los — 18,S6 2S83 34,27 — 2chw»kjt»b«ri Breltenlios 18. 6 S8S Fichte «loy Fichte irivtz 28,81 2S,14 32,91 3S 87 47 OZ 4S,25 Schwar^iider, Lauter 18. 6. 313 —» — 2!) 85 «0.22 — Ai,,r»«ch Rrheseid 18. 6. 678 Fichte «log Fichte Stamm 21,66 27,31 Hi 3i>,83 40,87 10,65 RaMeMranz rr. 6. 103 — — 26,15 31 Sl 34,05 —— 303 Fichte «tov Fichte Stamm 26,56 26,71 61,58 33 74 36,06 ««rrduck, Sachsengrund LS. 6. 314 — 28,V7 31,03 35,08 38,! 5 —— rs Fichte Aloh 23,91 2N 17 31.67 33,64 —»» Pirn« Lohmen L3. 6. »18 Ftckpe Stamm — l.O,N Lil,05 30,03 33 61 — 126 Fichte kwd 16,33 111.60 25,08 30,50 33,07 »<«»« 85 Kieser Stamm — 16.06 18,12 25,03 — 33 Kiesrr «Io8 — — 20.13 2»,S5 30,12 Pirn« Rievltdvrs »6. 6. 65 Fichte Stumm Kieser Stamm — 21,78 24.27 — — 175 — 20,27 22 14 Li, 5 29,22 — 83 »tesrr Kto, Uchtt «1°, 16,71 18,23 »0.50 23,50 2V,t» Viencnmühi« 25. 6. 798 »8,13 »9,SZ 32.84 3«,>7 39.0« 4V, I«
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