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Sächsische Staatszeitung : 03.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192507035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250703
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-03
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 03.07.1925
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n sein l säße, eines n be t' die Zweck i. um den sei. kinder- reiben, Schutz inder- >tls- uli. dels I den emp- wort ressend retckt. Die ittigen Dele- erde», t zn- ranzö- ocnen telbar uli. Her der Kom- r, die eine »dl ich des ck. die tung inea 1924. )t des Auf- eine ndals- neuen Hane. t au uli. hat zen an bien, Note eichen ungen nrung l Be- g der »resen, olrdie- laaten ». Le- Ivnern teress: eltors rllend: 5 zer- Selbst, i; das nnden -achen ilichcn chtung ) ver- st. der d sich ie un- r mit vier- -elbst- ; die ; und e, die hrhss- > un- e ge- sind, irilich, lyliker ntasi> Aus- ihren n, die eit an ) als S der »sinnig n und seinen diesem : aus z und n Be- Diese ucken, Freitag, 3. Juli 1»L5 de? englischen Cleuerzahlels hält sich die Regie rung für berechtigt, auf die Erledigung der An- gelegenheit zu dringen. Pari-, 2. Juli. Der diplomatische Mitarbeiter der Agentur Haras will erfahren haben, daß gestern die bri tische Regierung der französischen Re gierung aufs neue Kenntnis von ihrer Ansicht Ober die Regelung der Kriegsschulden- frage gegeben habe, und zwar in einer Mittei lung d.S StaalksekrrtärS Ehamberlain an d:n fronzäsischen Botschafter in London. Dieses in freundschaftlichem Ton; gehaltene englische Memo randum schlage vor, die französische Regierung möge ein Angebot, wenn auch nur provi sorisch, machen. Außerdem werde erllärt, wenn Frankreich mit den Bereinigten Staaten ein Ab kommen treffe, werde die englische Regierung in gleichem Verhältnis eine Rückzahlung der ihr zu kommenden Summen fordern. Der Außenminister Briand werde morgen dem Ministerrate Kenntnis von der englischen Note geben und alsdann in Gemeinschaft mit dem Finanzminister Caillaux über die zu erteilende Antwort beraten. Todesurteil im Moskauer Studentenprozeß. MoSkau, 3. Juli. Ter Lberstc Grrichtshof verurteilte nach stündiger Beratung Sindermann, Wolscht und ». Dittmar zur Todesstrafe. Meldung der russischen Telegr.-Agentur. Gegen das vom Obersten Gerichtshof gegen die drei den:schen Studenten Kindermann, Molscht und v. Dittmar gefällte Urteil kann Berufung nilt eingelegt weiden. Tas Urteil ist endgültig. Den Verurteilten steht jedoch das Recht zu, innerhalb einer Frist von 72 Stunden nach Einhändigung deS Urteils ein Gnadengesuch beim Zentralexs kutivkomitee der Sowjetunion einzureichen. Die Ausstände in Belgien. Brüssel, 2. Juli. In Gent ist heute vormittag in verschiedenen Betrieben der Metallindustrie ein Streik ausgebrochen. Etwa 1500 Arbeiter sind in den Ausstand getreten. — Wie aus LouviSres gemeldet wird, haben die Metallarbeiter der mitt leren Provinzen heute vormittag auf einer Versammlung in Jolimont beschlossen, den Streik fortzusetzen und die am Sonntag in Brüssil zusammentretende Delegiertenkonferenz der Metallarbeiter auszufordern, den Generalstreik im ganzen Lande als Gegenmaßnahme gegen jede Lohnherabsetzung vorzuschlagen. Vertrauensvotum für das Kabinett Ponllet. Brüssel, 2. Juli. Tie Kammer hat dem Ministerium Poullet mit 125 gegen 37 Stimmen bei 15 Stimmenthaltungen das Vertrauen aus- gesprochen. Aufseupolitische Erklärungen Mussolinis. Nom, 2. Juli. Im Ministerrat legte heute Mussolini den Stand der auswärtigen Politik dar und sagte u. a., daß die Verhandlungen über einen deutsch-italienischen Handelsvertrag wieder ausgenommen worden seien und Die Pachtschiltzverordmuig verlängert. Sitzung des Reichstags vom 2. Juli. Das LauS tritt nach Erledigung kleiner Vor- sagen in die weitere Beratung des HauShaltS des Aeichsfinanzministeriums ein. Abg. Dietrich-Baden (Dem.): Das Heer der Beamten in diesem Ministerium sei zu groß. DaS ze ge sich auch in den Ausgaben, die im Finanzministerium heute um ein Vielfaches hoher seien als vor dem Kriege. Nachdem das Reich die Steuern übernommen habe, dürfe den Ländern, im Interesse der auch auf diesem Gebiete erforderlichen Stabilität, nichts wieder davon zurückgegeben werden. Aus dem vorliegenden statistischen Material lünne man schließen, daß der Branntweinverbrauch gegenüber der Vorkriegszeit zurückzegange» sei. Tas sei aus finanz-eklen Gründen zwar bedauert äi, aber aus bevölkerungspolitischen um jo mehr zu begrüßen. Da außerdem im Brannt- weinmonopo! nicht produktiv gearbeitet werde, müsse da eine Änderung einlreteu. Das Finanzministerium müsse mit Be.ug aus die Spar samkeit allen anderen vorangehen. (Beifall links.) Reichest mnzministcr v. Schlieben wendet sich zunächst gegen den Vorwurf, daß sein Ministerium kein soziales Verständnis habe. Der Etat für 1025 habe gegenüber der ersten Vorlage eine ungünstigere Gestaltung von 754 Millionen aufzuweisen. Bon diesem Betrage seien allein über 500 M ill io- nen für Maßnahme» zugunsten der minderbemittelten Bevölkerung bestimmt. Auch bei den Steuern sei das Finanzministerium durch sein Eintreten für die Ausdehuuug des Kinderprivilegs und die Verbesserungen in der Lohnsteuer den sozialen Mißständen nn Nahmen des Möglichen gerecht geworden. Eben- falls sei in der Aufwertungsfrage, die den Reichstag ja in den nächsten Tagen beschäftige» werde, die Regierung besonders für die Minderbemittelten cingetrUen. An der Spitze aller Erwägungen müsse zurzeit aber stehen: Jetzt und in den kommenden Jahren den Etat zu balancieren. Es sei begrüßenswert, daß diese Notwendigkeit von den meisten Rednern des Hauses anerkannt word:n sei. Der Apparat des Finanzministeriums sei zwm sehr groß, für d e Fülle der zu erledigenden Aufgaben im Moment aber noch nicht ver. lleinerungsfähig. Das Bestreben des Finan Ministeriums sei, mit den Ländern in Har rn o n i s ch e r Z u s a m m e n a r b e i t zu wirken, wenn auch hie und da sachliche Differenzen bestehen. D e Branntwernmonopolverwaltung fei ein echtes Sorgenkind der Reichsregierung. Eine durchgreifende Reorganisation rocrde sich nicht um» gehen lassen. Von den reichseigenen Betrieben zeigten namentlich die Deutschen Werke keinen befriedigenden Status. Die übrigen Reichsbetriebe hätten sich unter ihrem Dach, der Fiag, wohl bewährt. Die Ver. waltung werde sich bemühen, in dem anerkannten Sinne weiter zu arbeiten. (Beifall rechts.) Abg. Ronneburg (Dem.) beantragt, die Be- ratung des Etats des Finanzministeriums abzu- brechen und erst die dritte Beratung des Gesetz- entivurss über die Änderung der Pachtfchutzverordnung vom 9. Juni 1920 vorzunehmen. Mit den Stimmen der Lin keir und Völkischen wird dieser An- trag angcnominell. Abg. Nr. David (Soz.) wendet sich gegen einen Antrag derRechtsparteien, wonach die Verbesserungen der zweiten Lesung w eder beseitigt werden sollen. Tiefer Antrag will den Landesbchörden die Besugnisje der Pachtjchutzordnung übertragen. Cs ist zu befürchten, daß die Landesbehvrden aus fiskalischem Interesse, das sie als Domänenpächter haben, von einer Durchlöcherung des Pachtschutzes Gebrauch machen werden. Damit wurde das Reich auch seine Kompetenzen an die Länder abgrben. Emen weiteren Vorstoß gegen die Beschlüsse der zweiten Lesung unternimmt oer Antrag, indem er die Bestimmung der Notverordnung vom Februar 1924 in Kraft setzen will, wonach alle nach dem l. März 1924 abgeschlossenen Verträge nicht mehr dem Pachtschutz unterworfen wer den sollen. Tiefe Bestimmung soll sogar noch erweitert werden, indem in Zukunft alle neuen Verträge nicht mehr unter den Pacht schutz sollen sollen. Würde dieser Antrag an- genommen, so bedeutet das, daß der Pachischutz bis auf einen kümmerlichen Nest erledigt wird. Wir haben die Pachtschutzordnung nicht gemacht, um sie von der Regierung durchlöchern zu lassen. Wir ersuchen, der Fassung zuzustimmen, wie sie bei der zweiten Lesung vorgelegt wurde, um wenigstens den kleinen Pächtern den Schutz zu gewähren, auf den sie Anspruch erheben können. Dcr Redner wendet sich dann gegen eincn weiteren Antrag, wonach eins Bestimmung wieder hergestellt werden soll, daß die Pacht, die an ein Arbeitsverhä ltnis geknüpft ist, z. B. bei den Heue klingen, gekündigt werden kann, wenn das Arbeitsöcrhättnis gelöst wird. Das sei eine arbeiterfeindliche Bestimmung, die wieder gestrichen werden müsse. Von allen Ver bänden der kleinen Pächter ist das dringende Ersuchen an den Reichstag ge- richtet worden, den Pachtschutz aufrecht zu er- haltens Die großen Pächter lassen aber davon nicht ab, bis zur dritten Lesung Sturm dagegen zu lausen. Eine solche krasse Jnteressentenpolitik muß zurückgewiesen werden. (Lebhafter Benai! b. d. Soz.) - Abg. Hörnle (Komm.) weist die Auffassung zu- rück, daß die Kommunisten die arbeitenden Klein bauern enteignen wollten. Abg. Logemann-Hannover (Dnat ): Im Interesse von Pächter und Verpächter muß dcr Pachischutz a b» gebaut werde», damit das freie Spiel der Kräfte einjetzen könne. Neue Pachtverträge dürsten nicht mehr in den Pachtschutz hinein. (Bei- fall rechts.) Abg. vr. Gildemeister (T.Vp ) spricht sich eben falls für den Abbau der Pachtschutzgesetze aus. Abg. Weidtlrhöfer (Volk.) schließt sich den Aus führungen des Vorredners an. Abg. Rönneburg (Dem.) setzt sich demgegenüber für den Pachischutz aller Verträge ein und be spricht seine Vorlage, die gekündigte Verträge nicht 2, sondern 5 Jahre sortsetzen und ebenso bei Verträgen verfahren will, tue ohne Kündigung ab laufe». Abg. vr David (Soz.) bedauert, daß die kom- muttistischen Auträge nicht schon dem Ausschuß vor- gelegt worden sind. Ter Redner wendet sich dann gegen den Antrag, der den Landes- be Hörden weitgehende Befugnisse für die Aufhebung des Pacht schütz es bei den größeren Pachte» geben w ll. Das würde dahin führen, daß die kleinen Pachten zu großen zu sammengelegt werden, um sic aus dem Pachischutz herauszunehmcu. Damit schließt die allgemeine Aus sprache. In namentlicher Abstimmung wird ein völkischer Antrag, sämtliche Pacht- Verträge aus Reichs Währung aus der Schutz- Verordnung Hera usz unehme n, mit 390 gegen 23 Stimmen ab gelehnt. Vier Abgeordnete haben sich der Stimme enthalten. In einer weiteren namentlichen Nb- stimmung wird ein Antrag der hinter der Negierung stehenden Parteien, der die nach In- krasitreten ver Pachtjchutzordnung abgeschlossenen Pachtverträge nicht unter den Schutz stellen will, mit 210 gegen 201 Stimmen bei 10Entba!tuugen abgelehnt. Dagegen wird in Übereinstimmung misdem Beschluß zweiter Lesung beschlossen, daß Pachtverträge, auf die »ach der b s- Her gen Gesetzgebung die Pachtschutzordnng keine Anwendung gefunden hat, unberührt bleiben. Die Schlußabstimmung ergibt die Annahme der Novelle im ganzen mit sehr großer Mehrheit. Nächste Sitzung: Freitag. Kleine Vorlagen, Finanzetat. daß sie wahrscheinlich noch vor Ablauf des jetzigen Mockus vivsncki ihren Abschluß finden würden. WaS den Sicherheitspakt anbetreffe, so sei man augenblicklich auf einem toten Punkt angelangt. Weder eine Ablehnung noch eine Annahme feien erfolgt. Es werde vielmehr auf die durch die Ereignissr bedingte Entwicklung der Dinge gewartet. Kommunistenverurteilnnq in Sofia. Sofia, 3. Juli. In dem Prozeß gegen die Mitglieder des früheren Zentralkomitees der kom munistischen Parei, die angeklagt waren, den Aufstand im September 1923 hervorgerufen zu haben, verurteilte das Gericht Kabakischieff zu zwölf Jahren Gefängnis und Kvlarosf, Dimitrofi und Jukanoff, die sich in Moskau befinden, i» c-ontumatiam zur gleichen Strafe. Frau Kirkowa, die Gatti» des verstorbnen Kommunistenführers Kirkoff sowie zwei andere Mitglieder des Zentral komitees wurden freigesprochen. Tie holländischen Kammerwahlen. Amsterdam, 2. Juli^ Um 3 Uhr nachmittags stellt« sich das Ver. hälmis der ber den Kammerwahlen abge gebenen Stimmen für di; verschiedenen Gruppen wie folgt: Für die bisherige Koa lition der Rechtsparteien 790058, für die Linksparteien zusammen 076 929 Stimmen. Im einzelnen hatten erhallen: die römisch- katholische Staatspartei 515 936, die Par tien der orihvdoxen Protestanten, Antirevo- lrrtionäre und christlich.historische Par- rci 274 122, Sozialdemokraten 446671, die Liberalen beider Richtungen 230258 und die verschiedenen kleinere» Parteien zu- fammen 199 434 Stimmen. Mtt Sicher heit als gewählt betrachtet werden tonnten um Lies: Zeit von deir 100 Abg-ord- ,eien 16 römisch-katholische, 15 S.'ziaidemo- kialen, 5 Antüevolutionä e, 4 Ch i. lich- hi orisch«, 3 freisinnige Demolraten u-d 4 Ab geordnete des Freche itLbundes. Als sicher kann jedoch ein beträchtliches Anwachsen der Stimmen der Linksparteien vor allem der Sozialdemokraten betiachtet werde». Allgemein wird indessen als unwahrscheinlich an gesehen, daß dieser Erfolg genügen werde, die bisherige Regierungskoalilion zu brechen. Hervor- haben kcinen Willen; ihr Dasein und ihr.Schicksal rollt sich trotz allen Anscheins der Improvisation und des Experiments, sozusagen programmäßig ab. Ste sind ihrem tiefsten Wesen nach un dramatisch. Daß das jüngste Mädchen in einem Bassin ertrinken muß, daß der zehnjährige Junge sich erschießt und die andern in ihrer qualvollen Spannring, in ihrer dunklen schicksalsvollen Sphäre bleiben: das alles ist nicht reine künst- leiische Selbstentfallung eines dichterischen S'offs, sondern vom wirklichen Autor bedachtsam er rechnet. Und es gehört nicht in ein Drama, sondern in einen Roman. Aber im höchsten Grade fesselnd ist dieses paradoxe, wogende, nirgends recht abgrenzbare . Ineinander von Spiel und Leben auf alle Fälle. Und wenn der Direktor am Schluß, nachdem der Spuk vorübergerast ist, die Darstellung der auf. gediängten Familienkataflrophe sich elübrigt hat und die unterbiochene Bühnenprobe wieder be- ginnen kann, vor den Boihang tritt und noch traumhaft befangen voir dem verwirrenden Um- stnrz aller Wirklichkeit, die Zuschauer nach Hause gchen heißt, da sie doch hier nichts zu suchen hätten, fühlt man, zuUeist ergriffen, daß „Schein" und „Wirtlichkeit" nur Worte sind. . . i Georg Kiesaus Regie gab dem Stück, „das gemacht werden soll", die zwitterhafte Atmo sphäre zwischen Realität und Werdedämmer- gram Weihlatlmäßig, nüchtern-grotesk das Spiel auf der Probebühne mit ihren praktikablen Schiebe-, Aufzug. und Senkvo richtunzen: ein zugleich humoivolles und instruktives Kapitel bühnenlechnischen Anschauungsunterrichts. In un bestimmtem Licht, umspielt von den zittelnden Reflexen seelisch vielfach gebrcchener und vielfach incinandergeschlungener Charaltere der ein- dringende Wirllichkeiikspnk, der nach Geburt, nach Vollendung schreit. Alfred MeyerS „Vater": gierend nach Lebrn noch unter dem Felsblock deS zermalmenden Verhängnisses, gespenstisch-zäh in seinem Weldevollen, demüng aus Diplomatie, ein ramponierter Wolf. Jenny SchafferS „Stief tochter": ein mondänes Stück Elend, leidenfchast- lich ohne Liebe, mit düsterer Raserei das gewollte Verhängnis schürend; Ida Baidou-Müller als „Mutier": dumpf leidende Märtyrerin ohne Peisönlichkeitsbewußlsein; Felix Steinböck, der abgewandle, hart sich wahrende, Martin Hellberg, der weich mitfühlende, durch Ver- b indenheit zerstörte, sich selbst zerstörende Sohn; Stella David als radebrechende, kesse Ge- legenheitsmach-nn: eine selbstbewußte Ruine, ein grausiges Unterwellsphänomen. Erich Ponto als Direktor: ein zugleich drolliger und rührender Komplex, nüchterner Theatergeschäftsmann mit für ihn fatalen Gefühlswallungen. Daneben köstliche Episodensiguren aus ver Theaterwelt, wie der anspruchsvolle, mit seiner Rolle ewig unzu-, srievene, den almen Di ektor beständig piesackende Mime (Alexander Wierth) oder der gemüt- liche, gcge» Zug empfindliche Souffleur (Adolf Winterfeld). In zahllosen Helvonufen be kundete das Premierenpubliknm den Darstellern und der Spielleitung seinen Dank für di« wage- mutige Wiedergabe einer in ihrem Wesentlichen zwar staik problematischen, auf alle Fälle aber doch ungewöhnlich kühnen und originellen Dich, tung. Max Adler i Las ttsnzcrt Gcfanqstndicrcndcr Robcrt Büffels gestaltete sich in seinem Verlauf zu einen, reckt erfreulichen Erfolg des Veranstalters als Gesangspädagog. Die Leistungen der einzelnen Schüler und Schülerinnen ließen durchgängig die sak,verständig; Anleitung erkennen, die sie in jeder Hinsicht, im rein Gesangliche», im Musika. lrjchen, wie in der VortragSausbildung usw., ge nossen. Natürlich Hörle man in der Fülle des Gebotenen neben ausgereiften Darbietungen auch solche, die uoch im Bereiche des Anfängerhaften standen. Aber darin liegt gerade auch der Rrtz solcher Schüleraufsührungen und ihre Anziehung-- krast. Die letztere wurde diekmal noch dadurch erhöh», daß Büffel sie in einer glänzenden äußeren Aufmachung — unter Mitwirkung des von Maestro Wille geleiteten Orchesters der Orchester- schule — bot. In dem Verlauf des Abends interessierten selbstverständlich am meisten die Sänger und Sängerinnen, die bereits nach Bühnenlorbsern ihre Hand; auszustreckcn in der Lage sind oder gar sie schon nach diesen aus- streckten, wie Hanne Küttner, welche die Micaela-Arie saug, und die beiden Bariionisteir Alfred Gräfe und Ernst Richter. Ihnen möchte man aber doch auch noch Fritz Walter zuzablen, der zum mindesten gleichberechtigte An wartschaft auf ein Bühnenengagement hätte, zu mal er uoch obeidrein der immer bevorzugten Menschenllasse der Tenoristen angehört! — Und übrigens ist, was Stimme und Erscheinung an laugt, auch uoch Ida Sch über lh-Ko ch, die schon einmal erfolgreich als Lirder- sängerin debütierte, für die Bühne becufen. Für die d ir (Palmellgarten-) Saal bis auf den letz en Platz füllend: Hörerschaft bot es natürlich noch eine» besondere» Genuß, die Opernbruch, stück: mit Orchesterbegleilung zu hö,en. Maestro Wille mit seiner kunsibegeistelten jugendlichen Schar geivöhrle abcr noch als Exiragenuß eine samose Wiedergabe drr Figaro Ouvertüre von Mozart. Tie Schül-r aber, die pianiflischer Afsi- stenz bedurften, waren bei vr. Chitz aufs denk bar beste aufgehoben. O. S Sachliche Opernhaus. Lountog, am 5. Juli, letzte Vorstellung vor den Ferien (Anher Anrecht»: „Der fliegende Holländer" mit Adolph Schoepfti», Meta Leincmeycr, Emt räucher, Elfriede Haberkorn, Heinrich Kuppinger, FrUdrili, Plaschke. Musikalische Leitung: Hermann Kntzschüach. Spielleitung: Georg Toller, An fang HS Uhr Das Opernhaus bleibt vom 6. Juli bi« mit 1S. August geschlossen. Am Sonntaa, den 16. August, wird die neue Spielzeit mit einer Aufführung von Richard Wagner« „Tristan und Isolde" eröffnet. Schauspielhaus. Sonntag, den 5». Juli, außer Anrecht: Wiederholung der Komödie „Sechs Per sonen suchen einen Autor" von Luigi Pirandello in der Besetzung der Erstausführung. Spielleitung: Georg Kiesau. An sang HS Uhr. Kuuftausstelinn, Dr,»»«« 18SS, vr-tziftr Terra-». Heute vormittag n Uhr Eröffnung dieser Ausstellung, welche die Dretdner Kunstgenossenichoft unter Teilnabm» der Dresdner Settssion IVIS und der Renen Gruppe tS2» von FUN bi« Oktober veranstaltet. LKZUühl u. Kuhn Kuustmwjttlluug. Graphit von Otto Dix icmjuuicßlich der Radierfolge „Ter Krieg FelizmüHcr, Engen Hoffmann, Ehr. Boll, Schmidt - Rottluff. Zeichnungen von Rudolf Großmann und F Skade. Plastik von Fiori, Scheibe, Kind, Haller, Barlach, Bölckening u. a. Geöffnet täglich von S bis U Uhr. * Zum Kampf «in die Volksschule. Heraus- gegeben vom Vorstande des Sächsischen Lehrer- Vereins. 1925. Geßner L Schramm, Leipzig. In de» beide» ersten Kapitel» Ler Broschüre^ „Was habe» unsere Kinder während der Kriegs- und Nachkriegszeit aeliitcn?" und „Welche Nöte lasteten zwischen 1914—1924 aus dem äußeren Schulbetrieb und der Lehrerschaft?" wird an der Hand zahlenmäßigen statistischen Materials aus die ungeheueren Schwierigkeiten und Hemmungeu hin gewiesen, unter denen das Schulwesen in diesen schlimmen Jahren gestände» hat. Krasseste Armut, Unterernährung, mangelhafte Bekleidung, Woh- nungselend, katastrophales Anschwcllen der Zahl der Schulversäumnisse durch all diese Umstände, vor allem durch das „Anstelle»" nach denr not- weudigsteir Lebensbedarf, nicht wieder gutzu- machende schädliche Einflüsse ans die KindeSseele infolge der demoralisierenden Wirkung des Krieges auf die ganze Gesellschaft; schulfremde, be- hördlich angeordnete Inanspruchnahme von Lehrern und Schule, Lehr- und Lernmiltelnot, Lehrer mangel, Raumnot in der Schule, Verminderung der Stundenzahl. Herabsetzung der körperlichen und geistigen Arbeitsfähigkeit der Lehrer durch Kriegs- und Nachkriegsnot und erhöhte Inanspruchnahme für allgemeine Fürsorgetätigkeit, endlich mangel- Haffe Lehrerausbildung. Im dritten Kapitel wird auf die innere Wand lung dcr Volksschule, ihre neuen Ziele, Forderung der Selbsttätigkeit und der Gemeinschaft hingewiesen. Tas vierte Kapitel unterstreicht die Eigenart der neuen Schule, das freiere, beglückendcrc Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler, volle Entwicklung der kindlichen Kräfte und seiner Aktivität, Neu- und Höhenbewertung des Körpers. In den letzten Kapiteln nimmt die Broschüre speziell Stellung zu der im Dezember 1924 vom VolkSbiloungsministe- rium herausgegebenen Denkschrift: „Die sächsische Volksschule r ach den von den Bezirksschulräten und den höheren Schulen im Jahre 1924 erstatteten Berichten". B
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