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Gustav Wähler Symphonie Nr. 1 in D-dur wohlbekannte parodistische Zeich nung. Wohlgemerkt: das sind Asso ziationen einer Stimmung, eines Grundgefühls, nicht etwa konkrete Vorstellungen, die in Töne gesetzt werden sollten. Die Trauer wird nicht nur absichtsvoll verzerrt und paro diert, sie wird geradezu ins Gemeine pervertiert im Sinne des Jugendbrie fes, daß Mahler Ekel empfand vor al lem, was ihm heilig war. Dem steht, nach knappstem Über gang, das „Andere“ gegenüber, so plötzlich, wie es wieder verschwinden wird: Alles wird hell, heiter, voller Sonne, die Abendglocken klingen zu sammen, die ein freundlicher Luft hauch zu mir herüberträgt, und die Zweige des Baumes schaukeln im Winde hin und her, wiegen mich ein... Grundiert von lockeren Harfen- und Pizzicatoklängen, in gelöstem G-dur, singen die Geigen die Melodie vom Lindenbaum, „Sehr einfach und schlicht wie eine Volksweise“. Unver mittelt bricht sie ab und der Bruder Jakob zieht wieder ein, diesmal einen Halbton höher in es-moll, einer Ton art, bei der man nicht mehr dumpfe Trauer, sondern bittere Trostlosigkeit empfindet. Beide Seiten werden exi stentiell erlebt und dargestellt. Ver einen lassen sie sich nicht. Ein Wort noch zum letzten Satz. Es wurde schon erwähnt, daß die Sym phonie auf das Finale zusteuert. Die- d i e a d r e s s e für £/ a s s i £ f r eunde grosse a u s w a h I - fachberatung - beste 11 service klassik cd's, Ip's und musikliteratur alte bis neue musik in hochwertigen interpretationen von aktuellen titeln bis zu historischen aufnahmen fachbuchhandlung für musikliteratur antiquariat - bücher, noten und tonträger udo janik, schiffstraße 5, 91054 erlangen mo - fr 10 -20 uhr, sa 10 - 16 uhr (nähe markgrafentheater, 8 min. vom bahnhof, ab er-nord)