Die Fotos im Foyer des Obergeschosses sind bis zum 14. Februar 1998 zu sehen. des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts aufkommen. In der Kürze der Zeit können diese Fotos nie ernsthafte Reportagen über eine der Städte sein. Es sind lediglich komprimierte Eindrücke, vergleichbar einer Notiz im Tagebuch. Die meisten der gezeigten Fotos sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Die Reduzierung auf Grauwerte ermöglicht mir einen freieren Umgang mit Linien und Flächen. Schwarz-Weiß-Fotografie als Ab straktion der Realität zwingt mich zu einem schärferen Sehen. Nehmen Sie, liebe Freunde der Dresdner Philharmonie, über meine Bilder ein wenig Anteil an dem, was die Musiker auf ihren Konzertreisen erleben konnten. Ihr Frank Hohler Gedanken zur Ausstellung: Wenn man die Chance hat, als Fotograf ein großes Orchester mehrfach auf ausgedehn ten Tourneen in die Metropolen der Welt zu begleiten, werden sicher auftragsgemäß vie le Fotos vom Tourneealltag, von den wichti gen Konzerthallen, von Dirigenten und Soli sten, von Musikern unter den Bedingungen fast täglich wechselnder Auftrittsorte entste hen. Gleichzeitig fühlt man sich als Fotograf herausgefordert, Bilder vom Leben einzufan gen. Vieles in den großen Städten ist ähn lich, wird immer ähnlicher. Andererseits repräsentiert jede der besuch ten Städte eine eigene Lebensart. Jede hat ihren eigenen „Rhythmus und Atem". Als Fotograf hat man die Hoffnung, davon et was mit der Kamera zu erspüren. Jede Stadt empfindet man subjektiv anders, jede wird man anders fotografieren. Die Fotografie ist stets subjektive Reflexion der Realität. Buenos Aires scheint sich den Charme vergangener Zeiten bewahrt zu haben, in fast jedem Winkel der Stadt glaubt man den Tango zu spüren. New York mit seiner manischen Betriebsamkeit hat mich wie mit einer Keule empfangen. Drei Tage habe ich fotografiert, ohne je da von ein Foto verwenden zu können. Erst am dritten Tag bin ich richtig angekommen, erst dann habe ich begon nen, Bilder zu sehen. Japanische Großstädte, in ih rer urbanen Monumentalität beeindruckend, ließen Ge danken an ein Metropolis Foto-Ausstellung von Frank Hohler im Kulturpalast Zwischentöne" Fotografien am Rande Philharmonischer Reisen