ZUR EINFÜHRUNG Zur Musik Nach drei Piano-Akkorden eröffnet das Soloinstrument auf einem Streichklang-Teppich eine weitgespannte, innig-wehmutsvolle Kantilene (Nicht zu schnell, a-Moll, 4/4-Takt). Wie in dem bereits etwas früher entstandenen Violinkonzert von Mendelssohn gibt es kein Orchestervorspiel mit einer Themenaufstellung, sondern es wird nachgereicht, und ein zweites Thema wird geboren. Danach bleibt dem Soloinstrument das Feld weitgehend überlassen. Es zeigt sich heiter, virtuos, ernst, kapriziös, es singt, klagt, begehrt auf und beruhigt sich. Orchestereinschübe setzen dagegen. Klagend leitet das Violoncello zum 2. Satz über (Langsam, F-Dur, 4/4-Takt). Eine sehnsuchtsvolle Melodie hebt an. Splitter aus dem 1. Satz klingen auf. Und schon eilt das Cello allein zum 3. Satz (Sehr lebhaft, a-Moll, 2/4-Takt). Lebensfrohe Zuversicht spricht aus diesem Rondo. Weitaus mehr als anfangs wechseln sich Solist und Orchester ab. Tänzerische Elemente treten hinzu, gesangliche Episoden. Vitalität durchzieht den Satz. Geradezu siegesgewiß jagt der Solist, begleitet von Thementeilen im Orchester, dem Schluß zu. sich dafür nun doch kein Cellist ge funden hatte und nach weiteren Ar beiten an dem Werk immer noch keiner finden wollte. Erst 1867 fand dann mit David Popper in Breslau die eigentliche Urauffüh rung der originalen Fassung statt. (Mit Klavierbegleitung war es bereits 1860, also auch nach Schumanns Tod, am Leipziger Kon servatorium aufgeführt worden.) Schumann hatte versucht, seine Er fahrungen bei der Komposition von Cellowerken innerhalb der Kam mermusik zu erweitern und nach damals noch ungewöhnlichen klanglichen Ausdrucksmöglichkei ¬ ten gesucht. Neben Partien rezitati- vischen Charakters finden sich kantable und virtuose Elemente in bewundernswerter Synthese. Die dreisätzige Anlage verschmilzt durch fließende Übergänge und ei ner engen Substanzgemeinschaft zur Einsätzigkeit. Immer neue Aus drucksschattierungen geben dem thematischen Material eine unge heuere Vielfalt. Das Soloinstrument darf sich vergleichsweise frei ent falten, gleich einer „Phantasie", Tutti-Passagen bleiben auf ein Min destmaß beschränkt. Das Konzert gehört heute zu den großen Violoncellokonzerten der Weltliteratur, wird oft und gern ge spielt. e WERNER LEHMANN Goldschmiedemeister am Nürnberger Ei eigene Werkstatt für Anfertigung und Reparatur Nürnberger Str. 31 a 01187 Dresden Telefon (03 51)4729147 ehern. Kaitzer Str./Altplauen