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— SLchftsche — Die Beratungen des Reichskabinetts über die französische Antwortnote. Stile S zu Rr. 147 dc,n bisherige» Znstand eine erhebliche Besse- rring bringen. Abg. Stöhr? Völk.) meint, es sei nicht wenig, was an sozialer Reform durch die Vorlage geboten werde; bedauern müsse man, das, eö nicht möglich war, den »kreis der PersicherungSberech- tigten zu erweitern. Das müsse nnn bald ge- schel-e». Damit schließt die Generaldebatte. In der Einzelberatung setzt sich Abg. Anfhäuser (Soz.) sür seine m Antrag ein, die Angestellten des Gast wirtsgewerbes und der Theater sofort in den Krris der Unsallvcrsicherungspsttchtigen aufzunehmen. Ministerialdirektor Grieser vom Reig'sarbeiis Ministerium verweist demgegenüber auf die im Aus schuss angenommene Entschließung und die Zu- sage der Regierung, daß sie die in dem Antrag Aushäuser gewünschte Einbeziehung der erwähnten Berussgruppen in einem besonderen Gesetz entwurs vornehmen werde und sich ernsthaft mit der Frage beschäftige. Abg. Andre (Ztr.) bittet mit Rücksicht aus diese Erklärung des Rcgierungsvertreters, den Antrag Aushäuser abzulchneu. Abg. Frau Schröder (Soz.) verlangt von der Regierung die schnellmöglichste Embezuhnng des Krankenpflcgcpersvnals in die Nnsallver- sichcrung. Sie weist auf eine Enquete des Ge meinde- und Staatsarbeiter-Verbandes aus den Fahren 1923/24 hin, die geradezu erschütternde Zahlen an Todesfällen und Infektionen an Lungentuberkulose des Pflegepersonals er geben hat. Ter Antrag der Sozialdemokraten wird gegen die Stimme» der Sozialdemokraten und Kommunisten abgelehnt. Annahme findet ein Antrag Ziegler (Dem.), der im Gesetz die Bestimmung einfügen will, daß die Versicherungsträger dem Reichsver- sicherungsamt nach seinen Bestimmungen diejenigen Mitteilungen zugehen lassen sollen, 'deren es zu seinen statistischen usw Arbeiten bedarf. Abg. Karsten (Soz.): Air beantragen an Sülle der bisher gezahlten 66'/, Proz. 10Ö Prvz. des entgangenen Lohnes sür Schwer verletzte zu zahlen. Abgesehen davon, daß diese Unfallv rlctzwn in ihrer ganzen Existenz vernichtet werden, das; cs ihnen nicht möglich ist, sich eine wirtschastlich gesicherte Znkunit zu schassen, erleiden sie auch noch viele andere wirtschaftliche Schäden. Sic haben durch ihren körperlichen Schaden nicht nur täglich Leiden euszustchen, sic zählen heule als Verletzte auch zu denen, die man nicht als gleichberechtigt anerkennen will. Unser Antrag enthält also eine direkte Forderung, und wir er warten Ihre Zustimmung. Abg Moldenhauer '(Tisch. Vp.) spricht sich gcgeu den sozialdemokratischen Antrag aus, der auch materiell nicht begründet sei. — In namentlicher Abstimmung wird der sozial demokratische Antrag mit 247 gegen 138 Stimmen abgelehnt. Abg. Frau Schröder (Soz.) begründet dann einen Antrag, zu jeder Rente sür jedes eheliche Kind bis zum vollendeten 18 Lebensjahre einen Zuschlag von 10 Proz. zu gcwahren. — Auch hierzu ist namentliche Abstimmung beantragt. — Die Aus- schußsassung sieht einen löprozcntigen Zuschlag nur zu Schwerverletzten-Renten und nur vor für jedes eheliche Kind bis zum vollendeten 15. Lebensjahr. Nur, wenn ein Kind infolge körperlicher oder geistiger Gebrechen nicht imstande ist, sich selbst zu er nähren, sollen nach der Ausschußfassung auch nach dem 15. Lebensjahre bei Schwerverletzten Reuten weitergezahlt werden. In der Abstimmung wird der sozial demokratische Antrag gegen Sozialdemo kraten und Kommunisten abgelehnt. Der Ablehnung verfällt auch gegen die gleichen Stimmen ein kommunistischer Antrag, der die Kinder zuschläge auf 20 Proz. erhöhen wollte. Namentliche Abstimmung wird über einen Antrag der Regierungsparteien b.antragt, den Gesetzesparagraphen zu streichen, der die Unsallrente mit Wirkung vom Tage des Unfalls festsetzt und den Verletzten so lange als Kür die alsbaldige Fortführung der Karantiepaktverhandlungen. Berlin, 26. Juni. Das Reich r kabin e t t hat sich in diesen Tagen mit der franzvsiscken Antwortnote zur SicherheUSsrage befaßt. Über das Ergebnis der Beratungen erfahren wir an zuständiger Stelle folgendes: Auf der letzten Vollversammlung des Völker bundes war ein Protokoll über di: friedliche Er lediguug internationaler Streitigkeiten, das so genannte Genfer Protokolls ausgestellt worden. Ferner war durch im Kreise der Alliierten gepflogene Erörterungen über die Räumung der nördlichen Rheinland zone gegen Ende der vergangenen Jahres das Sicherheitsproblem erneut in den Mittelpunkt der internationalen Er wägungen gerückt worden. Tie deutsche Außenpolirik sah sich damals vor di? Frage ge stellt, ob sie Vie Lösung der Sicherheitsfrage den alliierten Westmächten allein überlassen oder auf eine Lösung unter Milbetciligung Deutschlands hinwirken wolle. Deutschland lag daran, deu anderen Mächten gegenüber klar zum Ausdruck zu bringen, daß cs bereit sei, an einer Sicherheit- regetung mitzuwirken > deren Endziel die von Deutschland selbst erstrebte Entwickelung aus den Bahnen des allgemein?» Fried?ns dureb ein wir Nick e Befriedung Europas fein sollte. Dem- gemeß eifolgte seitens des Auswärtigen Amies um die Wende des Jahres eine entsprechende diplomatische Fühlungnahme. Reichskanzler vr. Luther hat in seiner Rede vom 30. Ja- nuar vor der ausländischen Presse zum Ausdruck gebracht, daß Deutschland an der Ver wirklichung des Sicherbeitsgedankeus ein reales Interesse habe und zur positiven Mitarbeit daran bereit sei. Im Einklang mit diesem Grund gedanken erschien cs nach dem Ergebnis der di plomatischen Sondierungen unter Berücksichtigung der außenpolitischen Gesamtlage dem Auswärtigen Amte angebracht, den alliierten Regierungen zur Kcnninis zu bringen, auf welcher Grundlage eine Mitwirkung Deutschlands an der Regelung der ^oll erwerbsunfähig betrachten will, als er Krankengeld aus der .llrankenversicherung bezieht. Tie namcntliche Abstimmung rrgibt die An nahme des Antrages mit 22t» gegen 17ü Stim men. — Damit st also dieser Gesetzeste l ge strichen. Abg. Schmidt (Köpenick, Soz.) begründet einen Antrag, wonach die landwirtschaftlichen Ar bei ter bei der Festsetzung des Jahresdurchschnitts- Verdienstes sür die Unfallrente ebenso wie die indu- sirkellen Aibeiter behandelt weroen sollen. Die Ausschußvorlage sieht die Festsetzung des Turchschnittsjahresvervienstes der landwirtschastl chen Arbeiter durch cinenbeson deren Ausschuß der Landwirtschaftlichen Bc- rusSgenossenschaft vor. In namentlicher Abstimmung wird der sozialdemokratische Antrag mit 247 gegen 135 Stimmen ab gelehnt. Nach weiteren weniger bedeutsamen Abstim mungen wird die 2. Lesung beendet und die Vorlage im ganzen angenommen. In der dritte i Lesung begründet m der Einzelberatung Abg Rädel (Komm.) einen Antrag, dec dc Mitwirkug der Betriebsräte bei dec Un- SicherheitSfrazen in Betracht kommen tonnte. Zu diesem Zwecke wurde den alliierten Regierungen im Februar ein Memorandum Überreicht, das verschiedene LösnngimögUchkeiten zur Erörte rung stellte. Nachdem die von dem jranzösischen Botschafter übergebene Note vom 16. Juni kon kieke Vorschläge gemacht hat, die die deutscher seits bezeichneten Lösungemüglichkeiten teils ändern oder miteinander veibinden, und ihnen neue Vertragskonstrukiionen hinzuzusügen, ist nun mehr das Kabinett zu einer Beratung des Gesamtkomplexes der dadurch aufgeworfenen Fragen zusammenge treten. Tas Kabinett ist dabei iide re in- stimmend zu dem Ergebnis gelangt, daß die in der jranzösischen Nsle »orgejchlagenen Erörternngcn zur Vorbereitung der end gültigen Stellungnahme alsbald auf- znnehmen sind. Tic dcutsche Regierung, die im Einklang mit den Schlußworten der sranzösi- 'chcn Not? auch ihrerscits das Zustandekommen von Brrhandlungen begrüßt» würde, die zu einer Ariedtnsgcwähr führen, wird «nenlwegt an dem Ziel Deutschlands festhalten, im Sinne der vor stehend dargelegten Bestrebungen zu einem wirk lichen Friede» zu gelangen, der durch ein Sicherhcitsabkommen aus völliger Gegenseitigkeit begründet werden soll. * Die Ministerpräsidenten derLändn in Berlin. Berlin, 27. Fmn. Heute vormittag lü Uhr traten unter dem Borsitz des Reichskanzlers Ur. Lnther die Ministecpräsidenttn der Länder in der Reichs kanzlei zu einer Besprechung der schwebende» außenpolitische» Fragen znsammen, an denen auch sämtliche Reichsminister und die Bertreter der Länder teNnahmcm Reichsminister des Äußern vr. Stresemann rrstattete zu nächst Bericht über die äußere politische Lage. Hieraus ergriffen die Ministerpräsidenten der Länder das Wort. s allv c rhül u n g fordert Dieser Antrag wird a b g e l e h n t. Die Vorlage wird auch in dritter Lesung angenommen. De Schlußabstimmung findet auf Antrag des Abg Esser (Z.) namenilich statt. ?as Ergebnis ist, daß die Vorlage mit 3S4 gegen 2« Stimmen an genommen wird. ^iins Abgeordnete haben sich der Stimm? ent halten. Es solgt die Beratung des deutsch nativ- nalen Antrages aus Abändernngsverhandlnngen über den deutsch- spanischen Handelsvertrag nnd etwaige Künvi- gnng. Ministerialdirektor Winter erklärt namens icr Reichsregierung, daß bereits 30 Millionen Nark als Kredite für die Winzcr zur Ver- ügung gestellt seien. Hinsichtlich der Steuer. Erleichterungen für den Weinbau habe die Re chsregierung, was die Reichssteucrn anlange, die inauzämter verständigt und auch auf die Landes- regicrungen cingcwirkr. Was die Weinsteuer anlange, habe die Regierung im Weinsteuergesetz die möglichen Erleichterungen vorgesehen. 7er deutsche Botschafter in Madrid habe Sonnabend, 27. Juni lvLL sotzleich nach der Ratifizier»^ des Haiidelsver tragt mit Spanien bei der spamschen Regierung be« antrastt, sofort neue Verhandlungen über die vom Deutschen Reichstag aufgesührten Beschwerden einzuleiten. Eine Antwort sei zwar auf diesen Antrag noch nicht gegeben worden, jedoch hoffe die Reichsregierung, auf dem Berhand- limgsw'ge zu dem gewünschten Ergebnisse zu kommen. Das Haus beschloß dann gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Völ- kischen und Kommunisten, «licht mehr in die Beratung der Anträge auf Kündigung des spanischen Handelsvertrages einzutreten. Die Sitzung wird aus Sonnabend vertagt; Kleinere Voilagcn. Die Neueinteilnug der Reichstagsausschnffc. Berlin, 26. Juni. Der Ältestenrat des Reichstags bZchäs- tigte sich am Freitag mit der Neueinteilung der Ausschüsse entsprechend d.n Beschlüsse» de: Plemm?. Eine Einigung konnte nicht erzielt werden, da die deulschvölkische Arbeite gemrinschaft ihren Anspruch auf de» Vorsitz im Auswertungearitschuß anmetdele und für diesen Posten ihren Hospitanten vr. Best vorschlug. Auf Antrag des ReichstagsprSsidenie» Löbe wurde ein Unteraus schuß eingesetzt, der sich mit dieser Angelegenheit lushästignr soll. Bis dahin sollen die Acsjchüssr unter ihiem bisherige» Vorsitzenden Weiterarbeiten. Die Zokvoria^c im Ausschuß. Berlin, 26. Juin. Jni handelspolitischen Ausschuß des Reichstages leitete der Reichsernährungs minister Graf Kanitz am Freitag die Bc- raiung der Zollvorlage durch eine längere Rede ein, in der er nochmals die Notwendigkeit des landwirtschaftlichen Hochschutzzolles begründete. Tie Ngrarzölle seien zur Hebung der Produktion und als Grundlage für Verhandlungen über dieHandelsverl rägs insbesondere mil Rußland, Pole nm d Kanada nm wendig. Die Weltmarktpreise könnten der druischen La».Wirtschaft auf die Da »er nicht genügen, da sie schon sitzt in den Zeilen der Getreideknapphrit wesentlich unter den Inlandspreisen lägen. Von der IN AnSsicht stehenden guten Äellrrnte sei ein erheblicher Preisabschlag zu erwaUeu. Tiese Situation sei sür die deutsche Landwirisk asc, die infolge ihrer Kapitalknapphett schnei! verkaufe» müsse, besordsrs drückend. Die Mindest zolle seien unbedingt notwendig, da autonome Zölle, cbenso wie gleitende, sür die Han- delsvertragsverhandlungen völlig un geeignet seien. Am Schluß gab der Minister zu, Kv die Schutzzölle die Lebenshaltung des deut schen Volkes verteuern werden, aber ei» maßvoller Schutz sei unbedingt noiwendig. Man könne es getrost der Zukunft üb:rlass?n, ob man die zu errichtende Zollmauer später abbaue» oder »och mehr erhöhe» solle. Im übrigen würde durch diese Zölle die Exportfähigleit der Industrie nicht gehemmt, sie prvsine : viel- mehr schon durch den Agrarzoll und könne darüber hinaus infolge ihrer straffen Organisation im Gegen satz zur Landwucischaft dc» Wcltmarkisprris plus Zoll erlangen. In dec Generaldebatte sprach Aba. Schmid: (Soz.), der sich gegen die Behauptung die teils aus nur zwei Staubgefäße», teils aus einem Fruchtknoten und zwei Staubgefäßen be stehen, und also der Lockmittel sür Insekte» ent behren, welche die Kionblättec anderer Blüten darstellen. Unsere heimische Esche ist aus Wind- beftäubung angewiesen, und da an einem voll- belaubte» Baum? das Blätterwerk dem Blüten- staub hinderlich wäre, tritt die Blüte vor dem Laubausöruch ein. Anders die Manna-Esche. Ihre Biütm haben «"her dem Fruchtknoten und den Staubgefäßen noch Kelch und vier weiße Kronblätter, welche die zur Zcllenverb eitung geeigneten Bi?ncn und andere» Insekten anlock n würden, auch wenn ein starker Honiggeruch nicht als besonderer Reiz noch bemerkbar wäre. Tie Honigschlecker sind.'» ihren Weg von Blüte zu Blüte, trotz vorhandener Blätter, und so ist denn I'rrrxinus Or»»8 von bruxinuz vxeelsior durch Blüle nach erfolgten« Laubausbruch biologisch differenziert. Die Manna, eine aus Mannit, Zucker, Schleim und Har; bestehende, frisch süßlich schmeckende Masse, wnd durch Einschnitte in die Rinde ge wonnen, und seit langer Zeit medizinisch ver- wcndet. Hesiod, Homer, Theophia't, Diodorus, Plinius und andere alte Schriftsteller erwähne» sie, und wenn wir auch nicht absolut sicher wissen, von welchem Baume die Alten sie gewonnen — denn es gibt noch einige andere Arten, die solch eine Materie liefen« — so läßt sich doch mit ziemlicher Gewißheit annehmen, daß es die von de» alten Griechen mslia und mclivsin, von den Neugriechen meleo» genannte Pflanze ist, die bei oen Italiener«« omc-Uv, bei den Botanikern kw- xinu» Onurs heißt. Sie bildet einen charatleristi- schen Bestandieil der Karst Waldungen und t«üt auch am Lüdhang der schweizerischen Alpe», be sonders gerne mit dec Hopfenbuche (Ortrva e«r- piniloliu) vergesellschaftet, häufig auf. Bon dort aus zieht sie sich östlich bis nach Kleinasien. Trotz dieser großen Verbreitung ist aber di« Gewinn«-- der Manua im wesentliche» auf Süditäsien be schränkt. Kaiser Friedrich H. erwähnte die Kick« Kunst «nd Wissenschaft. „Bersolstnnft". Erstausführung in« Neustädter Schau- spielh aus. Dietzenschmidt (ohne Vornamen — es gibt nur einen Dietzenschmidt! —) beweg« sich mit Vorliebe im Aufenseitermiliei. Tas kann lohnend sein, wenn ein Autor über die Innen seite jeincr Außenseiter Meseniliches auszusagen hat (wie beispielsweise Tostojewski). Und es wirkl kolportagehast, wen», wie hier, lediglich konventionelle Typen, Ewpsindunge» und Phraien aus der Unterwellsregion der Gioßstavt anein andergeflickt werd n. Immerhin Hai Dieser „Alpdruck in sieben Stationen" den Vorzug der Kürz?. Di: An- gclcgenheit ist um drcwiertelneun Uhr zu Ende. Um diese Zeit herum schießt nämlich der „blöd- sinnige Betteljunge", der, man weiß nicht, warum, beständig unter dem Tisch des .Gehetzten' herum- k.iecht, diesen, im Spiel die tödliche Rcvoloer- kugel in den Kops, ihn wie den Zuschauer auf diese Weise von jeglichem Alpdruck erlösend. Tie Idee an sich — daß jemand, der einmal ein schreckliches Verbrechen beging, nun von de«« stetig wechselnden Personifikationen seiner Ge wisseusangst wie von de» rächenden Erinm.en verfolgt wird — wäre als dramalischer Vor wurf sehr brauchbar, wenn der Per fol ie im übrigen sich als wahrhaft wertiger oder bcdeut'uder Charakt-r ouswiese. Tas ist aber bei dies m larmoyanten, weichmütigen „Gch.'tzlen" «nu «ächten der Fall. Da- „Schicksal als Verfolger", da- i» verschiedenen Marken — als Lebensversicherungsagent, Gläubiger, Erpiesser, Tiki er, Straßenpassant, Zuhälter, Polizeikommissar und Henker — immer wieder seinen Weg kreuzt, gedkauä t den» auch «in Be kehr mit ihm ganz solgenchtig du stehende Amede »Mein Hühnchen". Da .st hi« „Helserin des Geschicks", »ie aU Frau des Veisolgten ungeniert ihre Interesse«« wahrt, als Kaschemmenwirttn giftig: Zigaretten verzapft ui v als Kvntrollmädcl Kassa macht, aus ganz an derem Holze geschnitzt Hi:r weiß man wenigstens, woca» man ist. Wäh end der „Gehetzte" immer Schemen bleibt, niemals Wnkttchk.it gewinnt: auch nicht auf j ner letzten, entscheidenden Leb ns- station, wo er, vom Gewissen überwältigt, der Polizei telephonisch sein Verbrechen beichtet und, Feigling, der er ist, sich von jenem mysteriöse» B'tleljungen niederki a ien läßt, weil er nicht den Mut zum Selbstmord ausbnngt. Die Regi: (Alfred Stöger) versuchte dem fabUhast ungestalteten und »ngekonnte» Stück dinch Schaffung von Atmosphäre ans di? Beine zu helfen Gelegentlich werd?«« (möglicheiweise ganz un bewußt ausgeiwmmln?) Tairoffiche Einflüsse spürbar. Das mfeuwlische Geheul des Ungeheuers Großstadt in de» Verwandlungspausen, das Aufblitzcn des nächtliche» Lichlerchaos, der als gichtbrüchiger Passant maskierte Verfolger, cnnnern ganz von fein an Regie- und Tarstellungseffekte im „Mann, der Donnerstag war". Wenn auch Herr Stöger kein Tairoff und Herr Koch, der den „Verfolger" gab, ganz gewiß kein Sokoloff ist. Aus dem „Gehetzten" machte Herr Raabe, was eben aus einem aller Jormung widcrstrebenden Moünsk zu machen ist. Die „Helferin des Geschicks" hielt Jutta Versen sehr geschickt an der Grenze zwischen Menschlum und Dämonie. Der ohne jedc Erholungspause getätigte Alp- druck erregte di: Ungeduld des Publikums, die fit: in häufigen Zwischenrufen Luft machte. Am Schluß, neben schwachem Beifall, energische-Zischen und Pfeifen. Der „Ei'erne" wehrte bescheidentlich die Fortdauer der Ovation ab. M. A Riitolf Schmalnaurrs Gcsangftudierende zu hören, bot sich »n Künstlerhaus Gelegenheit, und man darf festste»«,', daß durchgängig — wenn man seinen Maßstab auf Cchüleileistungen «in- stellt — recht Befriedigend«- gebot«» wurde. Einige Darbietungen ragten ade, so-« H-r-W über das Niveau Des Ansäirgerhaften hinaus. Unter den Sängerin»?» zeickmete sich vor allen Gertrud Milke-Müller aus, die mit ihrem warmen jugendliche» Sopra» nicht nur gesanglich sebr gn! bestand, sonder» auch im Vortrag Bühaen- begabung und Bühnenerfahrung dokumentierte. Außer ihr wären noch als in sichtlich guter Ent wicklung stehend Margarete Kettner und Macgaiete Hentschel zu nennen, jene eine heranreifenDe Jugendlich - Dramattsche, diese eine zukünftige Ko- loiatuisängerin. Unter den Herie», sümtlich Bari- tomsten, siel außer einem offenbar schon i» der Praxis eiprobten und übrigens auch in der Ein stellung fremde (italienische) Vorbüoschaft ei kennen lassend:» Herr«« Erich Anders besonders Einst Noack angenehm auf. Die Slimme erscheint be reits sehr erfreulich eingesuugen. und wenn i» den höheie» Lagen klanglich die nasale Resonanz noch etwas stört, so läßt si h dieser Mangel sicher- li h noch beheben. In« ganzen schied man also von der Veranstaltung, wte gesagt, mit recht be friedigenden, den Ve«anftalter ehrende» Eindrücken, und möchte nur noch seiner vortrefflich am Bech stein begleitenden Gattin Emmy Schmalnaue'r rühmend gedenken. O. S Die Mauna - (tschc. Wer von d.r Bürgerwiese kommend au« Sport platz entlang nach d:r Joha n-Geolgen-Allee ceht und die rcchts stehenden müßig hohen Bäume betrachtet, kann si? ihrer Fndrrblätter wegen unschwer als eine Lschenart erkennen. Befremden könnte es nur, daß diese Bäume am End? ihier Zweige weiß? Blütenbüschel zeigrn, während doch bei unseier gemeinen Esche Vie Blüte«» kaum zu erkennen sind, wenn man nicht einen Zweig bricht und ihn sehr aufmerksam betrachtet. Was am Sportplatz steht, ist di: südcuropäische Manna- cder Blum-n-Efle (braxinur Oruus), di« sich allersingS von der bei ur.t heimischen Esche ^rniivns kxostÄor), wesentlich unterscheidet. Dt-ft ktzttn Blvet Vwten »tnkbnr et»s«chfln AO,