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Sächsisch eSlaalszeilung den Zreistaat Sachfen Staatsan^eiger für Ankündigungen: Die 32 ww breite Grundzeile oder deren Raum 30 Pf., die 66 mw breite Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 60 Pf., unter Ein gesandt SO Pf Ermäßigung aus GeschästSanzeigen, Familiennachrichten u. Stellen- gesuche. — Schluß der Annahme vormittag- 10 Uhr. Erscheint Werktag» nachmittag» mit dem Datum de» Erscheinung»tage». Bezugspreis: Monatlich 3 Marl. Einzelne Nummern 1b Pf. Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 2129S — Schriftleitung Nr. 14574. Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. — Stadtgirolonto Dresden Nr. 140. Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, VerkaufSlifte von Holzpflanzen aus den StaatSsorstreviere». verantwortlich für die Redaktion: I. B.: OberreglernngSrat Hau» Block in Dresden Nr. 142 Dresden, Montag, 22. Juni 1925 Volksgesundheit und Zollvorlage. (Sitzung des Reichstags vom 20. ^uni.) Die Haushaltberatung wird beim Jnnenmini- slerium fortgesetzt und zwar beim Kapitel Gesundheitswesen. Abg. vr Moses (Soz.): Im Haushaltausschuß hat der Vertreter der Regierung aus Grund amt lichen Zahlenmaterials mstget.ilt, daß die allge meine Sterblichkeit non lb pro Tausend vor dem Kriege im Jahre 192i auf 12,5 Proz zurück- gegangen sei, wenn auch die Säuglingssterblich keit von 2 >,7 Prvz. im Jahre I9I9 auf 10,6 Proz. im Jahre >924 zurückgegangen ist, so erfüllt uns das nist Hoffnung aus eine bessere Zukunft, gibt aber noch lange keinen alleinigen Maßstab für die tatsächlichen Gesundheitsverhältnisse im deutschen Volke. Rein zahlenmäßig betrachtet, ist die Säuglingssterblichkeit in anderen Län dern noch viel geringer als in Deutschland. In dieses Kapitel gehört auch die Mitteilung des Ministers, daß die Zahl der Todesfälle au Kindbcttfieber von 21,9 Proz. im Jahre 1913 auf 46 Prvz. im Jahre 1921, also weil über das Doppelte zugenommen hat. Tie Schuld an diesen furchtbaren Zahlen ist wohl neben der Zunahme der künstlichen Fehlgeburten auf die traurigen Wohnungsvcrhältnisse bei uns m Deutschland zurückzuführen. (Sehr richtig b. d. Soz.) Wir begrüßen jede Maßnahme, die der „Ertüch tigung" unseres Volkes, die der Volksaufklarnug auf Sozialhygicmschem Gebiet dient. Tic Bergarbeiter stehen jetzt auch in gesundheitlicher Beziehung in scharfem Kampfe mit dem Untern'eh mer - tum. Durch das Reichsknappschaftsgesetz ist die bis dahin vorhanden gewesene Mehrleistung in der Krankenversicherung der Pensionskassen den Bergarbeitern entzogen worden, weil die Unter nehmer dadurch einen D r n ck a uf d i e B e rg a r b er t e r zum Nachgeben in Knappschaftspensionsfra gen ausüben wollten. Die Versuche der Arbeiter- Vertreter im Knappschastsvorstand, die Familien - Hilfe wieder zu erlangen, sind gescheitert, da man sich auch an den Regierungsstellen über den Ernst der Lage anscheinend nicht klar war. Nunmehr sehen sich die Bergarbeitergezwungen, durch Selbsthilfe diese notwendige Familienhilfe zu erreichen. Die Notwendigkeit dieser Selbst hilfe ergibt sich aus dem erschreckenden Gesundheitszustand in den Bergarbeiter- samilien, wie durch ärztliche Be richte bestätigt wird. Der Redner verliest mehrere dieser Berichte, die alle darin übereinstimmen, daß die schleunige Wiedereinführung der Fa- milienhilfe dringend notwendig >ei. Das zu ständige Arbeitsministerium hat bis jetzt nicht eingegrifsen, es erklärt, daß es nicht zu ständig sei. Wenn Ressvrtstreitigkeiten und Prestigefragen bei den einzelnen Ministerien ge rade auf dem Gebiet der Bevölkerungs- und Gesund heitspolitik in die Erscheinung treten, dann wird das Unheil noch größer, als es ohnehin namentlich schon im Bergbau ist. Wir müssen verlangen, daß der artige kleinliche Dinge beiseite zu stehen haben, wenn es sich um die Lösung so großer Probleme handelt. (Zehr wahr b. d. Soz.) LDas Reichsgefundhcitsamt muß in weit stärkerein Maße als bisher alle wirt schaftlichen und kulturelle» Probleme mit einer richtig verstandenen Gesundheits- und Bevöl kerungspolitik durchdringen, damit die Lehren und Ergebnisse der Forschung auf dem Gebiete der Menschenökonomie mehr Eingang in unserem öffentlichen wirtschaftlichen und kulturellen Leben finden. Minister Schiele hat im Ausschuß gesagt, daß Mie der Geburtenrückgang besonders in den Großstädten mit ernster Sorge erfüllen müsse. Ter Geburtenrückgang ist in der Tat ein ernstes Problem. Es schneidet tief ein in alle Fragen des sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesundheitlichen Lebens. Der starke Geburtenrückgang ist aber keine besondere deutsche, sondern eine internationale Er scheinung. In Berlin betrug im Jahre 1870 die Geburtenziffer 47,2 Proz., im Jahre 1923 nur noch 10,4 Proz. (Hört, hört!), also noch knapp ein Viertel der Ziffer von 1870 Der Ge- burtenrückgang zeigt sich aber nicht nur in den großen Städten, sondern auch in starkem Maße aus dem Lande und in allen Schichten der Bevölkerung. Mit der sogenannten Moral hat dieses Problem schon deshalb nichts zn tun, weil es eine absolute Moral noch niemals gegeben hat. Die Begriffe von Moral und Sitt lichkeit sind nur Spiegelbilder unserer sozialen Verhältnisse. Eine Besserung werden Sie (nach rechts) nur erzielen können, wenn Sie die Änderung der schweren wirtschaftlichen Verhältnisse als Ihre Aufgabe ansehen. Wer heule den dar. benden und hungernden Massen des Proletariats ! das Evangelium der Fruchtbarkeit verkündet, der verlangt Übermenschliches. (Sehr richtig!! b. d. Soz.) Er möge an die Besitzenden seine Predigt richten,- die weit eher in der Lage sind, dieser nationalen Pflicht der stärkeren Kindererzeu gung nachzukvmmen. Verlangt aber der Slam von den ausgemergKten Frauen und Müttern des Proletariats die Gebärpflicht, dann obliegt ihm aucti die Nährpflicht. (Sehr richtig! b. d. Soz.) Wie Sie aber mit einer Schuhzollvorlage, einer Vertenernng der notwendigsten Lebens mittel und dem dadurch hervvrgerufeucu Nieder gang unserer Volksgesundheit den Kampf gegen den Geburtenrückgang ausnchmen wollen, erscheint mir schleierhaft. In Frankreich sehen wir jetzt einen gewaltigen Aufschwung auf sozialpolitischem und sozialhygienischem Gebiete. Frankreich führt geradezu einen Feldzug gegen einen vorzeitigen Ver- brauch seines Menschenmaterials Tie medizinische Wissenschaft ha! die Pflicht, überall da ihre warnende Stimme zu erbeben, wo die Volksgesundheit durch gesetz geberische Maßnahmen in Gefahr kommen kann (Sehr wahr! b. d Soz.) In einer Zeit, in der die breite Masse des Proletariats noch immer in so un geheuerlicher Weise an den Folgen der Unter ernährung zu leiden hat, in der seine Reserve- kiäfte vollständig aufgczehrt sind, bringt die Regierung die Schntzzollvorlage ein, die alle zur Erhaltung der Körperlichste eines Volkes notwendigen Lebens mittel verteuert und die Gefahr hervorruft, daß das Volk wieder zurückgeworfen und in der Aufrecht erhaltung seiner körperlichen und geistigen Kräfte bedroht wird. (Sehr wahr b. d. Soz.) Und das nennen Sie Gesuudheitspvlitik, Bevvlkcrungspoliük treiben! Mein ärztliches Gewissen treibt mich dazu, aus die Ungeheuerlichkeit einer solchen Gesundheits- Frankreich und die Aufnahme der Note in Deutschland. London, 22. Juni. Der Pariser Berichterstatter der „Times" be richtet, die französische Regierung sei mit der Aufnahme ihrer Rote durch vr. Stresemann zu- srieden. Es dürste nicht als ausgeschlossen gelten, daß schon in naher Zukunft, sobald die deutsche Regierung die wesentl chen Grundsätze der französischen Rote angenommen habe, eine Konferenz einberusen werde, um dem ge planten Rheiuland-Garaniiepakt die end gültige Gestalt zu geben. Um eine Besserung der französisch-deutschen Beziehungen zu zeige« und ihre Aufrichtigke t zu beweisen, werde die französische Regierung, wie erwartet wer den dürfe, sehr bald eine politische Geste tun, die in Deutschland Befriedigung verursachen dürste. * Reichskabinctt und Pattfrage. Berlin 21. Juni. Tas Reichskabinett trat gestern in der Reichskanzlei zu einer Sitzung zusammen, in der dringende außen- und innenpolitische Angelegenheiten behandelt wurden. In der Kabinettssitzung wurden vor allem Schütte er- wogen, die die Regierung zur weiteren Fort führung der Sicherheitsverhandlungen unternehmen müßte. Nachdem der Schlußbericht der Militärkonlrolle Anfang der nächsten Woche mit dem da>u notwendigen Material zusammen vorliegen wird, ist nunmehr eine erneute Ein berufung der Konferenz der Minister- Präsidenten der Länder vorgesehen. Inner- politisch wurde di: Zollvorlage und die Aus- einandersetzung darüber im Reichstag, die morgen beginnt, durchgesprochen. Im Anschluß daran fand ein: Ministerbesprechung statt. * Vor der UnterlMSdebatte über die Paktsragc. London, 21. Juni. Die am Mittwoch stattsinvende Unter- bausdebatte über die Pakisiaae wird in und Bevvlleruugspvlitik hinzuweisen. Diese Vorlage in einem solchen Augenblick, nach einem solchen Krieg und seinen Auswirkungen eingebracht, bedeutet nichts anderes als ein Attentat aus die Volks gesundheit. (Lebhafte Zustimmung b. d. Soz.) Glaubt der Minister Schiele wirklich, den hohen Stand der leiblichen Gesundheit, von dem er im Ausschuß gesprochen Hal. mit einer Schntzzollvorlage fördern zu können? Hat das Reichsgcsundhcitsamt es nicht für feine Pflicht gehalten, in eine Prüfung der Vorlage einzu reten, die von jo tief in die Volksge undheit einfchneidender Bedeutung ist? Wir sind stolz daraus, daß kein Land der Welt so viel zur Bekämpfung der Tuberkulose getan hat und schlagen gleichzeitig alles kaputt durch eine Gesetzgebung, die die Grundlagen jeder Tuberkulose bekämpfung zunichte macht. (Zehr wahr b. d. Soz.) Als 1902 in diesem Hause die Kämpfe um die Schutzzollvorlage tobten, sagte Friedrich Naumann: „Ter Tuberkelbazillus weicht dem besseren Brote, bei billigerem Brote werden die Lungen freier und stärker." Es wäre eine verdienstvolle Tat des Reichsgcsund- heiisamtes gewe cn, wenn es rein wissenschaftlich alle Stimmen der Wissenschaft gesammelt und der Regierung überreicht hä te, die das verflossene Jahr hundert bis in unsere Zeit über die gesundheit lichen Gefahren der Verteuerung des Brotes geliefert hak Helfferich hat 1902 geschrieben und das ist charakteristisch für seine Ent wicklung: „Ich sehe die Industrie vor mir in Gestalt eines wirklichen lebendigen Industriearbeiters, dem dasZeutnergewichtder Le bene mit t elzöl le auf den Rücken gelegt ist." (Hört, hört! b.d.Soz.) Tie schweren Schäden an der Volksgesundheit, die diese Vorlage verursachen wird, lassen sich jetzt schon Voraus sagen. Meine Ausführungen sollten ein Warnungs signal noch in letzter Stunde sein. Sic sollten der Press: als eine der wichtigsten der Session bezeichnet. Laut „Daily Telegiaph" weiden die beiden Oxpositionsparieun sehr kritisch sein. Es bestehe die Absicht auf seilen der Arbeiterpartei, Macdonald a s die Erklärungen Chan bnlains ant r ollen und Ponsonby sowie Henderson spater eingreisen zu lasten. Di: Hauplwvrlführer der liberalen Partei weiden Lloyd George und Sir John Simon sein. Der diplomatische Be richte'stalter des „Tally Telegraph" schreibt, in Regierungskreisen weide Nachdruck auf die Tatsache gelegt, daß Chambe 'an bisher weder Deuts land noch Frankreich gegrnüber eine b ubende Zusage gegeben habe. Unler den Fr-gen, welche im Laufe der UnleiharMeballe zur Sprache kommen würden, seien folgende zu erwähnen: Würde nicht die fianzösische Auslegung des Paktes für Deutsch land jede Möglichkeit eines Versuchrs beseitigen, durch friedliche Mittel eine eventuelle Änderung feiner Ostgrenzen zu erreichen? Würde ein Pakt ein gegenseitiger sein, was Großbritannien betuffi, d. h. würde Gros,brilannienvonFianlreich und Deutschland Gaiantien e.halten d mn entsprechend letztere ihm Hilse zu l isten hätten, für den Fast, daß es selbst angegriffen Wirde? Wie könne eine Garantie der Gien en Tentschlands, des selbst ein unbewaffnetes Land sei, durch Grosbulannien wiilsam gemacht weiden? * Amerika lehnt sie Rolle des Treu- lfändtrs ab. New York, 21. Juni. Wie „New ?)ork World" ans Washing'on meldet, sieht Präsident Coolidge leine Möglich, keil, wie die Vereinigten Staaten im Zusammen hang mit ven von Fiank eich unleistützten deui- sie» Vorschlag einwilligen könnten, Treu- hänver für die Sicherheitspfänder zu werdrn. Präsiden, Coolldge hat seine Steilung den Fiagenellrrn im Weißen Hause lag:stellt. Er sei der Ansicht, daß Amerika gemeinsam mit den anderen Natwn n an der Sicherheit Europas interessiert sei Doch trete er für die seit langem ge ührte Politik ein, vag sich die Regi-rung co. Verpflichtungen, wie sie vo,geschlagen worden seien, mrücktwUen müKe zeigen, wie wenig Kenntnis in der Regierung vor handen ist von den Ergebnissen der Forschungen auf denr Gebiete der Menschenökonomie. Aber so ist es nun einmal bei uns: Zwei Pferde spannt man vor den Wagen und vier dahinter. (Sehr gut! b. d. Soz.) Was nützt es, der Mutter Schutz und den Kindern das Recht auf eine ausreichende kö«M- liche Erziehung zu geben, wenn man den Alten wie den Jungen die Lebensmöglichkeiteu durch LebensmittelzöÜe erschwert. (Sehr wahr! b.d. Soz.) Wenn das Volk die Wirkungen dieses Gesetzes zu spüren bekommt, daun wird es Rechenschaft fordern von jenen, die berufen waren, die Hüter und Schützer der Volksgesundheit zu sein und dennoch durch ihre volksfeindliche und gesundheitsschädigende Politik diesem schwergeprüften Volke die tiefsten Wunden schlagen. Oavvaut oousule«! Mag sich die Regie rung nach dieser Richtung hin ihrer hohen Verant wortung endlich bewußt sein! (Lebhafter Beifall b. d. Soz.) Staatssekietär Zweige«: Ter Reichsminister des Innern hat mich beauftragt, zu erklären, daß ihm die Volksgesundheit besonders am Herzen liegt. Ein gesundes und starkes Volk zu schaffen ist dos Ziel, um das die bewußten Teutschen unserer Tage kämpfen. (Zuruf links: Redensarten!) Henie seien bedauerlicherweise die Gesundheits- Verhältnisse unter den Erwerbslosen und den kinderreichen Familien noch keine guten. (Znrns links: Deshalb die Getreidezölle.) Ter Sia its- sekretär hebt hervor, daß Maßnahmen getroffen seien, die Speisung und Unterstützung der Bedürftigen fcrtzusetzcn, wenn die ausländischen Quellen versiegen. Die Durchführung des Sach- verständigengutachtensdürfe nicht auf Kosten der Volksgesundheit erfolgen. Die Regierung wird an besonderen Maßnahmen für die Volksgesundheit für ihre Gesetzentwürfe gegen den Älkoholmißbrauch, die Geschlechtskrank heiten und den Tube r kuloseeutwurf eintreten und bittet auch die im Ausschuß vvrgeschlageuen Etalerhöhungen für die Volksgesundheit zu ge nehmigen Abg vr. Handcnkamp (Ttschn.) tritt für deu Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Tuber kulose, für ein Reichsirrengesetz und alle sonst geplanten gesetzlichen Maßnahmen gegen schwere Krankheiten ein. Die Deutsch nationalen würden auch ein Verwahrlostengesetz vorlegen und wür- den für die Maßnahmen gegen den A l koholm i ß brauch durch Jugendliche eintreten. Abg. vr. Schreiber (Ztr.) sprach über die Me dizinalpolilik, in der vom Reich Fühlung und Initiative zu verlangen sei. Im Etat möchte ein eigener Titel für Auslandskrankenhäuser geschaffen werden. Die Reichsmittel für Heil- stätten-Kuren müßten erhöht werden. Dem Alkohol-Problem könne man nicht teilnahmslos gegenüberstchen. Abg. Biches (T. V.) fordert ein Bewahruugs- gesetz für die Jugend. Es müsse eine Jugend herangezogen werden, die imstande ist, Deutschland in der Welt wieder die Stelle zu verschaffen, die ihm zu kommt Geheimrat Gamel vom Reichsiunenministerium betont, daß 21 Prvz. der Schulkinder speisungs- bedürjiig, 25 Proz. erholungsbedürftig und 18 Prvz. unterernährt sind. Was den Geburtenrückgang betr ffe, so müsse betont werden, daß bei einem gesunden vorwärtsstrebenden Volke 4 Kinder den Grundstock der Familie bilden'müßten. (Zuruf links: Wenn man sie ernähren kann.) Abg. Frau Arendsee (Komm.) nennt die im Etat für das Gesundheitswesen eingesetzten 1'/, Mil lionen einen ganz lächerlich geringen Betrag, aus dem die Massen des Volkes auch schon ersehen könnten, daß sie von solchen Etatsberatungeu nichts zu erwarten hätten. (Zustimmung bei den Komm.) Abg. Lchorer (Dem.) bedauert, daß bei der Finanzlage des Reiches die Etatpositionen für das Gesundheitswesen nicht die genügende Stärkung erfahren kvnnten; in Zukunft müßten da mehr Mittel eingestellt werden. Wenn auch die Gejiwdheiispslcge Sache der Länder sei, so müsse doch vom Reiche in dieser Angelegenheit mehr In i t iat i ve erwartet werden, wozu es >a das Reichs- gesundheitsamt zur Verfügung habe. Aus Antrag des Abg. Tittmann (Soz.) vertagte sich das Haus auf Montag. Tagesordnung . Fort setzung der Elatberatung. Die Beratung der Zollvorlage im Reichstag. Berlin, 20. Ium. Die Beratung der Zollvorlage in- Reichstag sollte ursprünglich am Montag, de» 22. Juni, beginnen. Da am Sonnaberd nach- Vor mm mWlichtii W WilMs.