bei seinen Besuchen in Hamburg auch die Oper kennen (Reinhard Keiser). Aber auch die Lebensauf fassung Bachs ist barokken Ur sprungs, ebenfalls in einer leben diggebliebenen Tradition gewach sen und in einer selbstverständlichen Frömmigkeit (I u th e ri sc h-protesta n- tisch) aufgefangen. So war einer seits sein Streben und Wirken allein zu Gottes Ehr' („Soli Deo gloria" fügte Bach als Motto seinen Wer ken bei) ohne Frage, andererseits aber auch höchst irdisch, lebenser haltend. Sein Berufsziel war es kei neswegs, unbedingt ein kirchliches Amt, ein Kantorat (also die Kompo sition geistlicher Vokalmusik), schon gar nicht das Thomaskanto- Wohlfühlhaus Tanzsaal & Gaststätte - Tanz- und Fitneßkurse - Tanzveranstaltungen - Familienfeiern - Kleinkunst - Ausstellungen - Workshops - Vermietungen Tanzen, Essen und Trinken ist Wohl-Fühlen für Körper und Seele. Dieses Motto ist für uns Programm. Wir verbinden aktive Lebensweise mit Niveau. ego Das Wohlfühlhaus Königsbrücker Landstraße 7A 01109 Dresden Tel.: 880 2000 Fax: 880 2002 rat, zu erhalten. Eine gut dotierte Kapellmeisterstelle an einem Für stenhofe hätte es ebenso getan. Ein Barock-Mensch wie Bach dach te durchaus ökonomisch. So mußte er an seinen Lebensunterhalt und den seiner großen Familie denken und als schaffender und schöpfen der Musiker nach Möglichkeiten suchen, mit weitaus weniger zeit aufwendiger Kompositions- und Schreibearbeit sehr viel mehr zu schaffen. Das aber war insofern geradezu lebensnotwendig, als die Vielzahl der musikalischen Ver pflichtungen ihn zwangen, ständig neue Werke zu produzieren. Als Thomaskantor hatte er die Pflicht, für jeden Sonntag eine neue Kanta te zu komponieren und einzustudie ren. Er nutzte deshalb oftmals eine sehr gängige Praxis, ganze Werke oder auch Werkteile immer wieder umzufunktionieren für solche „Ge brauchsmusiken". Vor allem in sei nem Kantatenschaffen ist es auffäl lig, wie oft er ältere Teile in neue Kompositionen - umtextiert - einge baut hatte, weltliche und geistliche Vorlagen vermischte. Aber dieses Prinzip ist auch in seinen Instru mentalwerken erkennbar. Einmal verfertigte Konzerte wurden für an dere Soloinstrumente überarbeitet und umgeformt. So führen viele Ver bindungsfäden zu längst verschol lenen Werken. Die eigentlichen Originalwerke, solche Frühfassun gen von Konzerten mit Melodie instrumenten z. B., sind wohl in der Regel verloren. Wir kennen heute meist nur Übertragungen oder Um- Biographisches: •geb. 21.3.1685 in Eisenach, gest. 28.7.1750 in Leipzig • erste musikalische Ausbildung in Ohrdruf bei Bruder Johann Christoph, dort auch Latein schule, danach Klosterschule in Lüneburg • 1703/07 Organist in Arnstadt, in dieser Zeit mehr monatiger Studien aufenthalt bei D. Buxtehude in Lübeck • 1707/08 Organist in Mühlhausen • 1708/17 Hoforga nist und Kammer musiker in Weimar (ab 1714 Konzert meister) • 1717/23 Kapell meister in Anhalt- Köthen •ab 1723 Thomas kantor und Director musices in Leipzig • 1729/37 und 1739/ca.41 zusätzlich Leiter eines Collegium musicum in Leipzig