ZUR EINFÜHRUNG in Darmstadt, Brüssel und Berlin aufgeführt). Welche Widerstände zu überwinden waren, wird deut lich durch das Bekenntnis Deni- sows, daß im ganzen Jahr 1965 (da war er 36 Jahre alt!) nur sechs Minuten Musik entstanden! Im ersten Jahrzehnt nach seiner Aspirantur am Moskauer Konserva torium schrieb er neben „Ge brauchsmusik" für Film und Theater knapp 30 Kompositionen, fast aus schließlich instrumentale und voka le Kammermusik. Denisow nutzte darin das moderne Arsenal musi kalischer Mittel, wie Tonalität und Modalität, Folklore und freie Seria- lität, Aleatorik, Polystilistik und Collage, Mikrointervallik, Elektro nik und Elemente des Jazz. Nun aber beherrschte er alle wichtigen Gestaltungsmittel der Moderne und verschmolz sie zu einem spezifi schen Personalstil. „Malerei für großes Orchester" ist nicht nur der Titel der ersten großen Orchester komposition (1970), sondern Klang farbe bleibt von nun an neben ly risch-expressivem Ausdrucksgestus, neben Lakonismus der künstleri-