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Snte 2 r» Nr. 112 Sächsische Staatozeitun« " Mai 1SSS wiederherruftellen, die Zahl der Laien in den Strafkammern zu vergrößern und die Berufung gegen alle Urteile einzuführen. Die HL«ss»ch«»g beim „Vorwärts". Berlin, 14. Mai. Wie der „Amtliche preußische Pressedienst" erjährt, ist die am Montag vorgenommene Durch suchung in den RedaktionSräumen des „Vorwärts" nicht aus Ersuchen der Staatsanwalt« schäft, sondein auf einen Beschluß deS Amtsgerichts Berlin »Mitte hin erfolgt. Las Justizministerium hat zu seiner Information bereits Bericht eingesordert. Dementi in Sachen Höflc-Barmat' Berlin, 14. Mai. Durch die Presse geht die Mitteilung, daß gegen die mit der Bearbeitung der Strafsache gegen Barmal und Een. (und damit früher auch gegen Höfle) befaßen Beamten ein disziplinarisches und strafrechtliches Verfahren ein« geleitet worden sei. Diise Mitteilung ist, wie der „Amtliche Preußische Pressedienst" von znstän» diger Seite erfährt, unrichtig. Kernsung im Striegauer Aeichs- banncrprozeß. Striegau, 14. Mai. Hegen das Urteil des Schweisnitzer Schösfengerichts im Reichsbannerprozeß gegen den Stadt, at Müller und Gen. wegen der be kannten Vorgänge am 26. Okiob.'l v. I, ist von den Verurteilten wie von der Staats anwaltschaft Berufung eingelegt worden. Von der Reichsbahn. Berlin, 14. Mai. vs wird uns von zuverlässiger Stelle ge schrieben: Tie von einer Berliner Korrespondenz ver breitete Nachricht über die Konferenz der Hauptverwaltung der Deutschen Reichs- bahngesellschast mit den Reichsbahndirek- tionspiästdcnten ist, so weit darin die Absicht eines Abbaues non 30000 Eisenbahn bediensteten behauptet wird, unzutreffend. Staatssekretär Stieler hat in seinen Ausführungen wörtlich gesagt: „Es ist nicht richtig, daß in der letzten Zeit eine Maßnahme getroffen worden ist, um den Personal.Abbau weiter zu zu betreiben, wie die Presse verbreit t." Hauptzweck der Be sprechung ist gewesen, die Präsidenten über die Lage der Reichsbahn genau aufzuklären, besonders damit sie in der Lage sind, auf Grund persön licher Orientierung ihre Geschäfte zu führen und in der Öffentlichkeit ausklärend zu wirken. Warnnng vor frankophile« Berg- arbeiteragenten im Saargebiet. Berlin, 14. Mai. Der Amtliche Preußische Presseoienst schreibt. Es steht zu erwarten, daß in absehbarer Zeit eine nicht unerhebliche Anzahl von Bergleuten abgelegt wird. Im Hinblick hierauf erscheint es angebracht, auf einen Vorgang hinzuweisen, bei dem arbeitsuchende Berga beiter durch das Treiben eines gewissenlosen Agenten zu Schaden gekommen sind. In Marl bei Recklinghausen sind Anfang März d. I. arbeitslose Bergarbeiter von einem Weitere Empfange beim Reichspräsidenten. Die Glückwünsche des diplo matischen KorpS. Berlin, 14. Mai. Der Reichspräsident hat heute mittag 12 Uhr die Glückwünsche der hier beglaubigten fremden Missionschef» entgegengenommen. Hierbei hielt der Doyen des diplomatischen Korps, der apostolische Nun Nutz M fgr. Pirelli, in französischer Sprache eine Ansprache, die in der Übersetzung wie folgt lautet: „Herr Reichspräsident l Das diplomatische Korps ist hoch erfreut, sich heute um Ihre Person vereiniget! zu können, um dem neuen Reichs Präsidenten seine aufrichtigen und ehrer bietigen Glückwünsche darzubringen. Wir hegen den Wunsch, daß unter Ihrer weise» Führung die deutsche Nation im Jmurn nicht allein ihre mate rielle Wohlfahrt, ihre Arbeit-- und Pro duktionsfähigkeit, sondern auch die Skier höherer Ordnung zur Blüte dringen möge, welche die sicherste Gewähr für Zivilisation und Fortschritt der menschlichen Gesellschaft bieten. Wir wünschen, d^ff. unter Ihrer höchsten Leitung der deutsche Staat nach außen hin seine Beziehungen z„ vr» ande"» Völkern befestigen möge zum Triumph der großen Sache, der Welt- befriedung. Tann wi d der glühende Wunsch alle, edelmütigen Herzen erfüllt weiden, die in mitten der Schwierigkeiten der Gegenwart danach streben, unter den Menschen den geistigen Frieden in der Einheit der Wahrheit, den internationalen und sozialen Friedcn durch das Walten der Liebe und Serechtigkeit begründet zu sehen. In diesem Sinne sei es dem, der es sich zur Ehre und Freude rechnet, heute das Wort an Sie zu richten, hier gestattet, die gött - lichen Segnungen auf Sie. Herr Reichs präsident und die deutsche Nation herab zuflehen. Der Reichspräsident erwiderte auf diese Ansprache des Nuntius fol- gendes: Tie Worte, die Ew. Exzellenz im Namen des diplomatischen Korps an mich als den vom deutschen Volke gewählten Reichspräsidenten zu richten die Güte hatten, erwidere ich mit Emp findungen aufrichtigen Dankes. Es ist mir eine besondere Freude, die Glückwünsche zu vernehmen, denen das diplomatische Korps in so ehrender und sympathischer Weise heute für meine Amtstätigkeit und für die Wohlfahrt des deutschen Volkes durch Ihren beredten Mund Ausdruck verleiht. Seien Sie versichert, Herr Nuntius, daß ich die von Ihnen ausgesprochenen Gedanken der Entwicklung aller Elemente des menschlichen Fortschritts in vollem Maße würdige. Wer an die Spitze eines großen Volke» berufen ist, kann keinen höheren Wunsch kennen, al» den, sein Volk in Frieden und Gleichberechtigung an den Aufgaben der Welt Mitwirken zu sehen. Mit Ew. Exzellenz verkenne ich nicht die Schwierigkeiten, die sich auf diesem Wege vorfinden. Aber ich lebe der Hoffnung, daß sie nicht unüberwindlich sein werden. Was an mir liegt, an diesem hohen Platze zur Lösung der unserer Zeit gestellten Aufgaben beizutragen, da» soll mit Ernst, mit Gewissenhaftigkeit, mit voller Hingabe geschehen. Wenn alle Völker gleichen Willens sind, wird auch Gottes Legen, de» Lie, Herr Nuntius, für uns anrnfen, der Welt nicht fehlen. Hierauf zog der Reichspräsident den apostolischen Nuntius in ein Gespräch und nahm die Vorstellung der Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger entgegen. Beim Empfang waren Reichskanzler Dr. Luther, Reichsminister des Auswärtigen Dr. Stresemann sowie die SkaatSsekreiäre v. Schu- bert und Dr. Meißner zugegen. Empfang der Staatssekretäre des Reiches. Berlin, 1». Mai. Der Reichspräsident empfing heute die Staats- sekretäre des Reiches. In ihrem Namen richtete Staatssekretär ttr. Joel vom Reichsjustiz ministerium folgende Worte an den Reichs- Präsidenten: Herr Reichspräsident! Namens der Staats sekretäre der Reicl sministerien gestatte ich mir, Ihnen unsere ehrerbietigstenGlückwünsche beim Antritt Jhies hohen Amtes auszusprechen. Es ist unser aufrichtiger Wunsch, daß es Ihnen, Herr Reichspräsident, beschieden sein möge, lauge Jahre an der Lpitze deS Reiches zu dessen Wohl zu wirke». Di: in den Staatssekretären der Reichsministerien vertreten: Beamtenschaft des Reiches ist durch die Staats Umwälzung und die damit verbundene politische und wirtschaftliche Umschichtung vor schwerste Aufgaben ge stellt worden. Getreu ihren großen Tra ditionen hat die Beamtenschaft in zäher, ost c nts igungsvoller Arbeit alle Kraft daran gesetzt imd Reich vor der Auslösung zu bewahren und die staatliche Ordnung sichequftellen. Die deutsche Beamtenschaft blickt in Ehrerbietung und vollem Vertrauen zu Ihnen, Herr Reichs- präsivent, auf. Cie ist entschlossen, Sie mit allen Kräften in Ihrem Wirken für den Wiederaufbau unsere« Vaterlandes zu unterstützen, dessen dürfen Sie gewiß sein. Der RetchSprilfideat erwiderte hierauf: Meine Herren! Ich dank« Ihnen für die freundlichen Wünsche, die Cie mir dargebracht haben und freue mich, Sie persönlich kennen zu lernen. Ich bin mir voll bewußt, daß die Beamtenschaft des Reiches in selbst- loser und hingebender Arbeit wesentlich da- zu beigetragen ha», daß in den schweren fahren nach denr Zusammenbruch die staatliche Ordnung und die Einheit dcs Reiches erhalten geblieben sind. Ich weiß auch, wie sehr gerade Ihre, der Herr.» Staatssekretäre, unermüdliche Arbeit dem brutschen Volke und dem Reiche von Nutzen war. Ich bin überzeugt, daß Sie, meine Herren» auch in Zu kunft mit dein Beispiel pflichttreuester Arbeit der Beamtenschaft vorangehen werdem Ihnen als den Vertretern der Beamtenschaft des Reiches hier auch persönlich Dank und An erkennung sagen zu können, ist mir heute eine lebhafte Genugtuung. Hierauf ließ sich der Reichspräsident die ein zelnen Herren Vörstetten und unterhielt sich mit ihnen über Fragen der Ressorttätiakrit und der Beamtenschaft. Gctfculiesuchc dcö Rcich§- prüfidenteu. Dic Amnestie. Berlin, 1t. Lai. Ter Reichspräsident v. Hindrnburg stattrtc dem Rcichstagspräsidenten in dessen Wohnung am TonnerStag einen Gegen, besuch ab. In seiner Begleitung bcsand sich der Staatssekretär Meißner. Neichstagspräsident Löbe fragte de» Reichspräsidenten nach dem Lchickjal der in Vorbereitung befindlichcn Am nestie. Dic Erwiderung lautete dahin, daß das Kabinett schon zu Beschlüssen gc- lomme» ist, die aber noch nicht in Form eines Gesetzes dem Reichstag vorgelegt werden könnten, da dic Verhandlungen mit den Ländern nnd den einzelne« entschei- dcnden Ministerien noch nicht ,« Ende geführt wurden. * Um 5 Uhr erwiderte der Herr Reichs präsident den Besuch der Vertretung des ReichsratS im Hause des vreußischcn Staats- Ministeriums, wo ihn der preußische Minister- Präsident Brann mit Staatssekretär Weisman», dic Gesandten und die Bevollmächtigten der Länder zum Rrichsrat empfinge». So wohl am Reichstag wie in der Wilhrlmstraßc wurde der Reichspräsident von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. unbekannten Agenten au'gcfordert worden, durch seine Vermittlung auf Grube „Iägersfreude" b?i Saarbrücken gut bezahlte Arbeit nachzusuchen. Es wurde ein .Hauerlohn von 40 bis 45 Franken je Schicht in Aussicht gestellt. Der Agent sollte die Ctellungsuchenden selbst an Ort und Stelle bringen. Acht Bergleute reisten mit dem Agenten ub, der sich in Köln heimlich entfernt hat. Da die Bergleute die Fahrkarten aus eigenen Mitteln bezahlt hatten, reisten sie nach Saarbrücken weite', um Arbeit zu suchen. Auf der Grube Jägers freude wurde dem einen Bergmann, der diese Angelegenheit den Be hörde» mitgeteilt hat, bekannigegeben, daß er die von Agenten bestimmt zugesagte Wohnung und den kostenlosen Umzug nach Saarbrücken nur dann erhalten könne, wenn er Mitglied des „Saar bundes" würde. Nachdem der Bergmann sich bei anderen Bergleuten über Zweck und Ziel des Caarbundes unterrichtet hatte, hat er auf die Ein stellung verzichtet. Es war auch bekannt geworden, daß je Schicht nicht 40 bis 45 Franken, wie der Agent erklärt hatte, sondern nur 20 bis 25 Franken gezahlt werden. Mittellos wurde die Rückreise angetreten, die nicht ohne Inanspruchnahme von Wohlfahrtsorganisattonen beendet weiden konnte. Der „Saarbund" (nicht zu verwechseln mit dem „Saarverein") ist eine nur im Saar gebiet bestehende und offenbar aus aus ländischen Quellen gesörverte Ver einigung einer verhältnismäßig geringen Zahl frankophiler Elemente. — überdies such jetzt auch auf den Saargruben Feierschichten eingelegt wordem Kunst und Wissenschaft. Frühlingsabend. Vein Herrscher Tag entsinkt das goldne Vließ, ver Abend dämmert an. Ver Abend fällt. Tine große lautere Ltille hält Umgang in der verjüngten Welt: ruht nieder aus Wiese und Lusch, ruht aus in Wipfeln der Haine, ruh-wandelt durch das Feld. Lin Ton wald-abseits, herb wie Gboön-Ton: unsäglich einsam eines Vogels Stimme — so weltverloren! Lin Gräser-Aispern und Gesumm der Imme — so weltverloren! hoch über uns ein Wolken-Zlaum so weltverloren wie der Lebens-Traum. F. X. Venndorf. Franz Heckendors. Franz Heckendorf, der Berliner Land schafter, dem die gegenwärtige Ausstellung in den Oberlichtsälen der Kunsthandlung von Emil Richler (l)r. R. H. Maier) in der Prager Stiaße gilt, i?, wenn ich nicht ine, Schüler von Theo v. Brockhusen gewesen. Seine Malweise erinnert zumindest an den Stil dieses Künstlers. Er gehört nicht mehr zu den ganz Jungen — er wurde am b. November 1888 zu Berlin ge- boien — und er hat auch deren Überschwang nicht mitgemacht. Aber ein Male, der seine besonde ren Wege geh», ist er irotzdem. Steht er auch inmitten d:r Wirklichkeit, so formt er sich doch di- Naturnähe seiner Schilderungen nach seinem Geschmack. Er hat sich» inspiriert wohl duich tauge Aufenthalte i» südlichen Ländern, Italien, Spanten, BaUan, Roidafrika, em Schönheitsideal. aebsDet, dem er mit leidenschaftlicher Hingebung nachlcbt. Das ist das heitere, farbenfrohe, in lichlbreimende Töne getauchte Landschaftsbild, eine Symphonie in Weiß und Blau und Rot und Grün. Leider schematisiert er seine künstlerische Arbeit. Er behandelt ein nordisches Motiv frei lich nicht anders als eiu südliches; sein „Hasen von Spalato" oder ein Blick auf „Teneriffa" oder „Genua" ist koloristisch nicht unter schieden von einem Blick auf „Dresden" oder auf einen „Norwegischen Hafen". Daraus ergibt sich, daß er die Farbe in einer ganz be stimmten Form stilisiert. TaS ist sei« künstle risches Recht. Aber er darf d'ese Stilisierung nicht übertreiben; auch die Landschaft hat ihr Gesiät, das seiner Eigenart nach erkennbar bleiben muß im Kunstwerk. Das eben ist ja das Wcsen des Impressionismus, denr Heckendorf an- gchört, daß er Stimmungen festhält. Und wie heiter auch ein Sommertag in nordischen Gefilden sein mig — das Licht und die Luft südlicher Gestade sind von anderer koloristischer Art. Nnd diese Art, die Eigenart, muß jenem wie diesem Landschaftscharakter gewahrt bleiben, auch wenn man, wie Heckendorf das ganz augenscheinlich tut, ein Gemälde nicht vor der Natur» sondern als Erinnerungsbild in der Stille d:r Werkstatt malt. ys „Tyckcrpstts Erben". „Daß wir gegenüber Tieren keine Pflichten hab:n", sagt Coßmann in seinen „Aphorismen", „ist darin begründet, daß sie nichts besitzen; einen Hund, dem testamentarisch ein gewiss:-Einkommen zuzesichert ist, wird jeder respektieren." Das könnie als Motto über Robert Grötzschs Siück flihen, das vom Schauspielhaus nach mehrjähriger Pause wieder gegeben wird. Die Komödie vom „Herrn Strupp"» »em ruppigen Pinscher, der sich als zeitweiliger Haupteibe zum Herrn und Tyrannen der Billa Tyckerpott aufichwing», bis ihn die NrmesiS ereilt und die Bahn für seinen Beseitiger, de» eigent lichen Anerben, frei wird, ist wirklich lustig, voll zeitsattrischer Ironie und nicht ohne hintergründige Bedeutung. Bor allem aber: es wird, unter Wtert Hs munterer Leitung, in den Hauptrollen einfach glänzend gespielt. Dieser dicke selbst- bedrückte Sckiebcr Gericks Alfred Meyers mit seiner pompösen Ehehälfte Ottilie (Ida Bar- dou-Müller), dieser majestätische Diener Wuttke Erich Pontos und dieser sanfte Moraltrompeter Bliemeister Alexander Wierths sind vollsastige wandelnde Symbole aus der Spießerregion, und in der neu- besetzten Rolle der schwerhörigen, gerissenen und sentimentalen Tiermörderin Karoline Syhnast zeichnet Stella David ein Genrebildchen von farbigster Realistik. Daneben hatten auch Wil helm Höhner als Mann mit der blauan Schürze, Willi Kleinoschegg als resoluter Struppgegner und lachender Enderbe und in kleineren Rollen Walter Liedtke» Tom Farecht und Luise Firle Anteil an der hei teren Stimmung des Hauses und dem Erfolg der wiedererflandenen Komödie. A GcfangSschnle Mary Wollen. Die bekannte Gesangcm:isterin veranstaltete gestern abend im Saale der Harmonie mit ihren Schülerinnen einen Aufführungsabend, der recht erfreuliche Ergebnisse zeitigte. Von den 18 Nummern des Programms (Arien, Lieder usw.) wurden nicht alle in konzert reifer Wiedergab: geboten. Das liegt in der Natur der Cache. Bei einzelnen Schülerinnen ging die gestellte oder gewählte Aufgabe über da? derzeitige Können, bei anderen hemmte das Podimnsieüer den freien Ansatz. Allenthalben war die gute Schulung erkennbar. Genannt zu wer den verdienen zunächst die Damen Schmiedecke, Wegelin, Lubberger, Leonhard», die in den Solo- gesängen wie in einem unbeglciteten Quartett „Märchen" von Möhring sehr Beachiliches leisteten. Elsa Wegelin» Ausführung der Mozart-Arie („N re pastore") mit Vtvline und Klavier zeichnete sich durch schöne Pianowirkunzen aus. Ihre Stimme paßte bei BrahmS gut zu d.m hohen Sopran der Frau Erna Grabner, die ihrerseits der „Traviata"- Arie tauch im Ztergefang) gerecht wurde. Die Damen Schroeder, Jurmann und Paul zeigten erfreuliche Begabung^ Die umfangreiche Klavier begleitung lag in den Händen Herbert Scheu- mannS, der seines Amtes mit Hingabe und musikalischer Sicherheit waltete. Die Violinistin Gertie Hennig und der Klarinettist Herz- seid spielten ihren Teil unaufdringlich. —b- Dlc internationale Konferenz für Anwendung dcs Esperanto in Handel, Industrie und Wissrn- chas» ist am 14. Mai in Paris eröffnet »vordem Die Konferenz arbeitet in zwei getrennten Ab teilungen. In der Abteilung für Handel und Industrie sind vertreten 130 Handelskammern und Handelsvertretungen aus 31 Ländern, sowie zahl reiche wissenschaftliche Verbände nnd die deutsche, französis.t e, italienische, spanische, chinesische und rumänische Regierung. Von Deutschland sind be- teiligt die Handelskammern von Stuttgart, Wies baden, Villingen, Freiburg und Solingen sowie die Messen von Leipzig, Frankfurt a. M. und Königs berg. In der zweiten (wissenschafilichen) Abteilung ist Deutschland vertreten durch Oberfludienrat Prost vr. Dieterle aus Leipzig. Außerdem wird je ein Verirrter des Deutschen Akademischen Esperanto- bundes und des Deutschrn Verbandes der Espe- rantolrhrer anwesend sein sowie ein Vertreter der Leipziger Beilagsfirma Hirth und Sohn als Hauptveilag für Espcrantofchriften usw. Für die Arbeiten sind drei Tage vorgesehen. Zur Jahrta«fcndfeier der RhcinlanLc hat die Stadt Köln in der Jahrtausendausstcl- lung, die am 16. Mai frirrlich eröffnet wird, eine einzigartige Schau geschaffen. Im Mittelpunkte stehen die für die Rhein- laude charakteristischen Werke der Gold schmiedekunst des Mittelalters. Fünf zehn große Reliquienschreine aus rheinisch:» Kirchen sind vorhanden, darunter der Dreikönigen- schrein auS der Schatzkammer deS Kölner Tome», Die großen Altäre von Marienstadt, Oberweseh Ealrar, Eleve u»d Xante» sind herbeigeschasst. Monumental« Plastiken, wie die Apostelfigmea