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Sächsische Staatszeitung : 12.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192505125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250512
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250512
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-12
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 12.05.1925
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Seite 7 zu Str. 10r» — SLchMch« St»atAieUNtt- — Dien-tag. 12. Mat L»2L lennie Schauspielerin Hedwig Mangel in Sttlin Ins Leben gerufen. Die Hedwig Kangel-Hilfe hat die Ausgabe ein mutter« liches Heim für judendliche weibliche Straf- entlassene zu schassen, verbunden mit einer Fach schule und Aibeitsstätte für Schneiderei usw., die zugleich der ärmeren Bevölkerung zu billiger, guter Instandsetzung ihrer Kleidung verhelfen sollen. Tie Künstlerin, die jetzt zum ersten Male seit 15 Fahren wieder an einer Bühne, und zwar in der Ausführung von „Robert und Bertram" in Steinhardts „Komödie" auftritt, fxllt den ge samten Ertrag ihrer Bühuen- und Vertrags lSvgleit in den Dienst dieses sozialen LiebeS- ivelkrs. Die weiteren finanziellen Mittel werden aus sreiwilligen Beiträgen und aus der Keilschrift .las Tor der Hoffnung" gewonnen. stii, 19 jähriger zum Tode verurteilt. Schweinfurt, 11. Mai. Las hiesige Lchwurgericht hat den ledige« l» Fatzrr altc« Kaufmannssohn Schwarz aus Gtroljhofk« zu«; Lode verurteilt. Schwarz hatte am 22. Februar d. I. die bei seine« Mrn in Dienst stehende 21 Jahre altc «ilhcl- «tnk Schleis, die vo« ihm seit 7 Mouatcn in guter Hoffnukg war, ermordet. Bor den Zug geworfen. Selbstmord eines Liebespaares. Uottvns, 11. Mai. ytstcrn nachmittag warj sich zwischen Sallgast «d Polch ein Liebespaar vor die Räder kiacs von Finsterwalde kommenden Zuges. Dem kttoa 25 Jahre alten Rann wnrdr der Kopf vom Kampfe getrennt. Tas 22 Jahre alte Mädchen Ml schwere Lchädrlverlctzimgtn. Es handelt sich um den Sohn eines Arbeiters aus Polch aud ein Mädchen ans Senftenberg. Wieder ein Felssturz auf Helgoland. Hamburg, 12. Mai. Am Loiiuabknd ereignete sich auf Helgo» ia»d wiederum ein erheblicher Gestein- fturz, der den beiden vorausgegangrneu Gestein- jiiiizr» au Umfang gleichkommt. Eiseubahnunfall. Aachen, 11. Mai. Heute früh gegen 2 Uhr tiennte sich auf der -trecke Aachen—Montzen in der Bleybergstraße infolge Bruches einer Kuppelung ein Teil eines nach Belgien fahrenden Güterzuges. Ter loSger'ssene Zngteil wurde von der am Schlüsse dee^ Zuges nachdrückenden Maschine mit solcher Gewalt aus dem langsam fahrenden Vorder teil des Zuges geworfen, daß mehrere Wagen zertrümmert wurden. Der Zugführer Riechen aus Altenberg wurde durch den Anpiall fort- »schleudert und schwer verletzt. Zuchthaus für eine« Falschmünzer. BreSlau, 11. Mai. Tas Schöffengericht in Glatz verhandelte am -ornabend gegen den bereits sechsmal vorbestraften Nbeitcr Richard Freund und dessen Schwester »egen Falschmünzerei. Sie hatten falsche Dreimarkstücke in den Verkehr gebiacht. Richard Freund erhielt drei Jahre Zuchthaus, seine Schwester acht Monate Gefängnis. Ein mit. angcktogter Bruder Karl Freund wurde frei- gesprochen. Großer Kabrilbrand. Reichenberg i. Böhm., 12. Mai. Fu einer hiesigen Porzellanfabrik brach Feuer aus, das sich infolge des Windes mit imheimlicher Schnelligkeit auf die umliegenden Verkc verbreitete. Tie Feuerwehr, die mit N Schlauchleitungen vorging, mußte sich bei der ungeheueren Hitze darauf beschränken, die weitere Umgebung des Brandherdes zu schützen. Zahl reiche Maschinen und 70 Waggon Holz sind den Flammen zum Opfer gefallen. Ter Schadcn beträgt etwa 2 Mill. Kronen. Land-u.Forstwirtschast. Landwirtschaftliche Landesausstellung. Im Rahmen der vom 4. bis 7. September >, I. auf dem Ausstellungsgelände Dresden- Heick geplanten Landwirtschaftlichen Landesausstel- iwg wird die dcutscheFlachsbaugesellschaft, Meilung Sachsen, in einer Sonderschau eine Auswahl von Sorten Qualitätsflachs sächsischer krzeuger und außerdem zweckmäßige Düngungs- cersuche vorMren. Der Flachs dürste für die Zukunft eine der rentabelsten Kulturpflanzen sein, »ine andere Untergruppe der Ausstellung wird Landfraueuarbe it — Berufsarbeit in »erschiedenen Abteilungen vorführen. Vorsicht bei der Geflügelcinfuhr aus dem Auslände. Wie wir erfahren, hat der Landeskulturrat zu nein Rundschreiben des Reichsinnenministeriums »aus aufmerksam gemacht, daß in Sachsen in den l tztcn Jahren tue Tuberkulose und Diph« therie unter dem Geflügel beträcytlich zugeuommcn HU. Tie Verbreitung dieser Seuchen ist wahr- schcinl'ch darauf zurückzusühreu, daß das Geflügel durch eine mangelhafte Ernährung während der Lricgsjahre anfällig geworden ist und daß in der Hochzucht die Widerstandsfähigkeit gegen Seuchen noch nicht wieder voll erreicht ist. Der Landes kriliurrat hat aber insbesondere darauf aufmerksam gemacht, daß eine Übertragung von Krankheiten durch eilgeführtes italienisches Geflügel, das kkets bllig airgeboten wird, anzahlreichen Vor fälle» nachgewiesen werden kann. ES ist deshalb der Vorschlag gemacht worden, die Gcslügeleinfuhr aus dem Ausland«, überhaupt zu vcrbieten. Sollte sich aus wirtschaftlichen Gründen eine derartige Verfügung nicht rechtfertigen lasse«, so verlangt der Landeskultulrat zum mindeste« die Einfuhr nur auf rtschlach tetes oder Zn ch tge fl üg el beschränk. Dresdner Kurse vont u. M«i Deutsche Staat-papien. Wertb. Ani. d. T, Reichs l—5 Doll. 8- «wo, des««. 6 A 10-1000 Doll Dt. Doll.-Sch.-Äniv. o. Dentsche Reichsanleibe 8 u desgl. desgl. 3)4 v. desgl. desgi. 4 v. desgl. desgl. 8 I/- L-uische -V—v. Reicks Sch. ISN 41, 0,53 B l/? desgl. Vi.—lX. desgl. 4)4 0,H1 G I/? Deutsche Schutzgebiets Anleihe 4 1 G Deutsche Spar Prämien-Anlethe U 0,34 H Sächsische Rente 3 l/. desgl. StaatSaill. v.52/68 ?, IV» M 3K 8/9 desgl. desgl. (Reichsschuld) 4 z/Z desgl. desgl. cLandesschnldf 4 desgl. desgl. vom I./1.23 8 l/7 c'öbau-Zittauer Lisenb.-Alt. 5 300 M. bk 1/7 desgl. desgl. 5 75 Pi. 4 l/7 Lanoeskulturrenle L tiooo wi. 3)4 8,80 O desgl. ä 30000 u >00» M. 4 v. Preu», kons. Anleth' 8 0,80 v. desgl. desgl. 3'/- ü ->esgl. desgl. <1 Bcrschirdcue Anlrihcn 1/7 Weißeriktalsperre 4 8 G Y l/7 Dresdner Handelskammer 4 Dresdner Logen-Anleihe 4 Stadt-Anleihe». 1/10 Treclmcr Ltadtschuldscheine v. ISO- 3'/, 4,85 G 1/7 desgl. desgl. o, isi8 t »,6 bz 1/1« desgl. desgl. v. 1820 4'/- 0,2 0» l/7 desgl. desgl. v. »S22 8 —E 1/7 desgl. desgl. » 1823 8 -18 18 Ls.IMil!- S/S Bauzen 1823 1t E» desgl. s -20 E— 1/7 Buchhol, ISOL 4 — Chemnitz 3'/, s.ss G deSgl. 4 «,»5 G </I0 Lcwzig 1323 » — >/7 Plauen i. B ISO! ck/> 5 Ä >/7 oesgl 1892 5 5 G >/? desgl. 1837 4 5 G l/7 deM. iso» 4 5 G >/7 desgl »»io 4 5 G 1/12 deSgi. 1923 4 '/I Zwickau g —26 O.SSGl iMili Tcutschc Pfand- ll. Hhpotheten-Uritfe. v Cirundr. u ^VPotü -Ansl Dr. Psdbr. 4 4,9 LG desgl. VII-X j-. 4 4,8 bG v. desgl. LI s 4,05 bj v. oesgl Ärundrenlenbk Reihe 1—III 4 4,4 G 1/10 deegl deSgl. desal. IV 4 1,25 b. v lireditansl. Sachs. Gem, «om. Kreditbriefe Ser. I/N 4,5 G s. oesgl desgl. Ill 4 1,75 G v. desgl, desgl. IV/v 4 0,2 -L 4/10 oesgl. desgl VI 8/18 — l/7 desgl. »vm. Pfands Reihe , t — 1/W La«dw. Pfandbriefe 8 13,5 G v. desgl. desgl. 3)4 13,25 G 0. desgl desgi. 4 0,9 B '/7 beSgl Kreditbrief- 3 9 B l/l desgl. desgl. 3'/, 8,5 bl V. desgl. desgi. 0,06 G l/7 desgl. desgl. 7 — 1/7 Laufttzer B'andbr. Ser. ll, IV 3 3»/, 6.8 bG 1/7 desgl. »reditbr. dgl. V 3'/, 4,9 G 1/7 desgl. desgl. dgl. Vl 4 8,75 G 1/7 desgl. desgl. dgl. VII 4 ! 1,25 G v. Scwz. Hnp.-Bk. Serie li 0, O. L t, VII-X VI , 3./ 4 5,4 G l/7 desgl. Serie XVII " ' — 1/7 vesgl. Serie XVIII IS — v. Mitleid. Bodenkr Pfundbl. l. iv V1, VII 'z-, 4 5, IS G oesgl. Grundrbr. N. I—V- 3, -/ " 4'/, S G >/7 oesgl. Komtnunaloblig. « ! v. Preuß. Centr. Bod. ,889, 1901. 07 4 ' 8,1 G 1/7 desgl. desgi. dgl. ». O. isoi/iz 4 -9 B u. Sächs. Bodenkreditanstalt Hyp.-Pfandbe, Serie I—II 3'/ . 4 5 H 4,10 desgl. desgl. desgl. 12 4 3 G 4/10 desgl. desgl. desgl. 13 4 0 6 G 1/10 desgl. desgl desgl. ls 4 4/10 desgl. desgl. desgi. -.40 4 0,08 1/7 desgl. Zlvm.-Obltg. Serie 1 4 1/7 desgl. desgl. dgl. 2 4 1/7 desgl. desgl. dgl. s 4 1/7 Sachs. Lrbi. Serie :7a. nOo , 4 1/7 desgl 3'/, la G 1/7 oesgl. Serie 22u 4 13 g G 1/7 »eSgi dgl. 23 4 S,8 0» Wertbeständige Anleihe» Sächs. Braunkohlen I/Il » 2,25 G desgl. III 5 2,25 G desgl. IV 5 2,25 G Sächs. Roggen-Anleih« 5 7 G Dresdner Roggen-Anleihe 5 5,9 G Bautzncr Roggen.Anleihe , 5 5,9 G Landeskultur-Roggenrenten scheint 5 8 G Gow Landeskulturieutenscheine 8 84 G Goldpfandbr. des landw. 6reditv 5 1,77 G Lausitzer Goldpfandbriefe 5 67 G Kraftwerk Plauenscher Grund 5 0,22 G Sach,. Bodencredit Gold-Hup -Pjandbr. b 70 G desgl. desgl. desgl. Reihe z 8 87,75 G Kreditanst. Sachs. Gem. Goldlreoitbr. 0 90 G Zwickauer Eteinkohlenwertsanleihe s — Volkswirtschaft and Handel. Die Eisen- und Stahlivarenindustric im -lpril. Vom Eisen undStahlwaren-Jndustrie- bund Elberfeld wird uns geschrieben: Die wirtschaftliche Lage der deutschen Eisen- und Stahlwarenindustrie im Monat April 1925 hat sich nach einem Bericht des Eisen- und Stahl- waren-Jndustriebundes gegenüber dem Vormonat wesentlich nichtgeändert Die Beschäftigung ist. abgesehen von einigen Ausnahmen, glcichgeblieben. Die Aufträge scheinen allerdings schwächer ein gegangen zu sein. Allgemein wird auch im Monat April über scharfen Kapiialmangel sowohl in der Indu- stric als auch bei der Kundschaft geklagt. Die Preise für Eisen- und Stahlwarcn sind sehr gedrückt. Stellenweise sind Lohnerhöhungen eingetreien, die die Gestehungskosten der Waren noch weiter er höhe», ohne daß der Ausgleich in einer Erhöhung der Verkaufspreise gefunden werden köm t: In der Märkischen Eisenfertigwaren- Industrie hat sich die Beschäftigung im April gegen die ersten Monate dieses Jahres entschieden verschlechtert. Wurde schon in den früheren Monaten wesentlich darüber geklagt, daß größere Abschlüsse nicht zu erzielen sind, und nur kleinere Bestellungen cmgehen. so zeigte der Monat April auf den meisten Gebiets» ein wesentliches Nach lassen auch dieser kleineren Aufträge. Es wird sehr darüber geklagt, daß das Zustandekommen von Handelsverträgen mit Frankreich, Spanien und Italien so lange auf sich warten läßt. Die Ausfuhr in Eisensertiger- Zeugnissen ist nach wie vor sehr gering. Ls machen sich die Untervalutaländer wie Frankreich, Belgien, aber auch andere Staaten wie England, die Schweiz, Italien, Österreich auf den inter nationalen Märkten stark bemerkbar. Die deut schen Preise liegen immer noch höher als die Weltmarktpreise und verhindern das Auf leben der so dringend notwendigen Ausfuhr. Ständig ist die Klage über die schlechte» Eingänge der RechnungSbeträae von der Kund schäft und damit die Ve rs ch ä rf u ngder Geld- und Kreditnot. Es ist Tatsache, daß diese Geld- und und Kieditnvt in Verbindung mit der ungeheuren Steuerbelastung das WiederausblülM der Eisen- ferligwarensabrika ion außerordentlich stark zn- rückhält. In der Remscheider Werkzeug, »du- stric, der C^onenberger Hämmer-, Äxte- Beil- und Sch raub enindustrie, der Vel berter und Radevormwalder Schlosser- und Besch lag Industrie ist der Umsatz im Monat April gleichgeblieben. JnderFeilen- industrie dagegen ist er zurückgegangen. Auf» träge gingen im Berichtsmonat nicht überall in ausreichendem Maße ein. D:e Löhne wurden inr April teilweise bis zu 10^, erhöht. Die Verkaufspreffe sind ür einzelne Artikel wegen der starken Konkurrenz gedrückt. Ter Mangel an Barmitteln macht sich in den genannten In dustrien nach wie vor sehr bemerkbar. Tic Gc- schäftsaussichten sind nicht günstig. In der jSchmalkalder Kleineisen- nnö Werkzeugindustrie hat der verflossene Monat April wesentliche Änderungen in der allgemeinen Lage nicht gebracht. Der Beschäftigungsgrad ist im großen und ganzen glcichgeblieben, ieilwci e wird aller dings auch von einer Abschwächung beichtet. Die allgemeinen Schwierigkeiten sind nicht geringer, sondern eher givßer geworden, weil die Löhne eine weitere Aufbesserung erfahren haben, ohne daß in den allermeisten Fällen die Verkaufs preise mit dieser Lohnerhöhung Schritt halten können. Di: starke Konkurrenz im Export macht eine Preiserhöhung unmvglich, im Gegen- teil wird fortwährend auf billigere Preise gedrängt, und die Industrie muß, um sjck ihre Absatzgebiete zu erhalten, in sehr vielen Fällen auch Preis- ermäßigungen einlreten lassen. Das In l a n d s g e s ch ü f t leidet an dem großen Kapitalmangel, der sowohl die Bestellungen hemmt, als auch die Schwierigkeiten der Werke infolge verzögerter Zahlungen immer größer werden läßt. Tic Aussichten sür die Zukunft sind im Schmalkaldcr Bezirk augenblicklich, was d c Bc- schäfligung anbelangt, nicht ungünstig, doch wirs es viel darauf ankvmmcn, wie die Abschlüsse der Handelsverträge aussallen. In der süddeutschen Eisen- und Stahl- waren indu stric entsprach die wirischafiliche Lage im Monat April im allgemeinen der des ver gangenen Monats. Es lägen noch genügend Auf- träge vor, uni den Beschäftigungsgrad aufrecht erhalten zu können. Dies wird voraussichilich auch im laufenden Monat noch der Fall sein. Geklagt wird vor allem über die hohen Frachtsätze, die die Konkurrenz der süddeutschen Firmen sehr erschweren. * In der Frage der Anlage der Versicherungs, gelber haben am 8. Mai beim Reichsversichc- rnngsamt sür Privatversicherung Be- sprechungen stattgesunden, an denen alle interes sierten Kreise, also auch die geldsuchenden Kreise, wie die Landwirtschaft, beteiligt waren. In der Sitzung wurden noch keine bindenden Entschlüsse gefaßt, doch wurde in allgemeinen Erörterungen die Frage, wie die Versicherungsgelder sür die Wirtschaft am besten nutzbar gemacht werden können, nach allen Seile» hin beleuchtet. Es wurde beschlossen, zunächst in kleinerem Kreise wcilcr zu verhandeln, doch wurde allseitig fest- gestellt, daß bereits jetzt allgemein Einverständnis über die Berechtigung der Wünsche der geldbedürftigcn Kreise erzielt worden sei und daß eine Vereinbarung im Rahmen der be stehende» Gesetzgebung möglich sei. Tas Aussichis- amt wird Richtlinien für die weiteren Verhand lungen aufstcllcn. * Angleichung der nugarischcn an die öster reichische Krone. Fast unbemerkt hat sich in den letzten Tage» aufdcm internationale» Devisenmarkt ei» inter nationales Ereignis vollzogen. DieungarischeKro » e hat sich der Bewertung der österreichischen Krone aus de» Auslandsplätzen fast vollkommen genähert. Erst Ende April 1925 war die Ungarkrvne unter die österreichische Krone gesunken: 10 000 ungarische Kronen wurden damals in New ^)oik mit 12 Dollarcents, die gleiche Summe österreichische Kronen mit 14'/, Cents bewertet. Als dann im Juni die neue Ungarische Nationalbank ihre Tätig- leck ausnahm, wurde die Krone zwecks Stabili- sierung an das e n g l i s ch e Pfund derart ange- schlossen, daß der Wert eines englischen Pfundes mit 345 000 Kronen festgesetzt wurde- Diese neue Parität konnte auch aufrechter halten werden. Damit aber machte die Ungarkronc gleichzeitig de» Aufstieg des Pfundes mit und ii» Verlauf dieser Steigerung Hai sich die ungarische Krone praktisch auf die Hohe der österreichischen Krone gehoben. In London wurde in den letzten Tagen Budapest mit 345 000 Kronen und Wien mit 344 500 (34,45 Schilling) gehandelt. D.e weitere Entwick lung der Ungarkronc wird nalnrgemäß von der Bewegung des englischen Pfundes abhängen. * Norwegische Valuta. Ter „Franks. Zig." wiid geschrieben: „D'c gewaltsame Steigerung der norwegischen Krone, die das Pfund gestern auf 28,80 und de» Dollar auf 5,93 stellte, wird i» Norwegen n »freund! ich angesehen, und zwar nicht nur in Kreisen der Schiffahrt und der Export- industrie, sondern auch in der auf den einheimischen Verbrauch cmgcslelHen Industrie, die nunmehr eine neue Herabsetzung des vom Kroncnkurs abhängigen Goldzollzüschlagcs befürchtet. Die ausländi schen Kroucnkäusc an der Börse in Oslo halte» weiter an und haben ganz den Charakter von Spelulationskäufen angenommen, zumal ein Gerücht über eine norwegische Tollaranlcihe hierher gelangt ist, dos jeder Grundlage entbehrt. „Daily Expreß" wollte sogar wissen, daß Norwegen in Ncw Dort wegen Ausnahme eines Goldkredits arbciie, um zum Goldstandard zurückzukehren. Dieses Gerücht wird vom norwegischen Finanzminister cnischieden dc- mentiert, der meint, daß von einer Niedrr- schreibung der Krone und einer Einführung des Goldstandards keine Rede sein könne, und daß die Regierung an ihrem Programm, die Krone langsam wieder auf Pari aufzuarbeiten, unbedingt festhalten werde." * Verkürzung der Loudouer WoUauttionen. Eine Versammlung der Wollhändler sowie der Kauf- und VerkaufSmaklcr hat nach der „Franks. Zig." beschlossen, die am 5. d. M. begonnene 'luktionsserie um eine Woche zu verkürzen und sie bereits am 14. d. M. anstatt am 21. d. M. zu beendigen, um auf diese We se der starken Ab schwächung der Preise die Basis zu ent ziehen und sich dem Entschluß der australischen Wollzüchtcr, von dem bisher noch unverkauft gebliebenen Rest von 537000 Ballen 400000 Ballen freiwillig in die neue Saison mit herüber- zunehme», anzupassen. Diese Maßnahme hatte zwar keine Befestigung der Tendenz zur Folge, sie verhinderte aber weitere Senkungen bei dem Verkauf. Die angebotenen Lose wurden zu den letzten Preisen, aber im vechäüttißmäßig größeren Umfange, abgesetzt. Immerhin blieb die Zurück. Ziehung noch sehr erheblich. Am meisten Interesse bestand sür Merinosorien aus Queens land, d e hauptsächlich französische Käufer fanden und zn 23'^ und 28 Pence sür das Pfund ab- gesctzt wurden. Bessere Qualiiäten gewaschener Merinowolle, die zum Verkauf standen, erzielten 59 Pence für das Pfund. Die Mehrzahl der an- gcboienen Krenzzuchiwollcn, die aus Neuseeland herrühren, wurden zu Preisen zwischen 10>H und 24 Pence sür das Psund von der englischen In dustrie abgenommen. Ein kleines Quantum Kapp- wolle wurde verkauft und erzielte zwischen 20 und 43 Pence sür das Pfund. * Vom Mitteldeutsche«! Vraunlohlenjhudilat. Die Verordnung des Reichswirtschaftsmimsters, durch die der Beitritt der Gesellschaften, die den Syndkatsverirag vom 5. Mai d. I. nicht uiüer- zeichnet habe», bestimmt wird, wird im Reichs- anzeiger Nr. 107 veröffentlicht. * Hamburgs Leeschiffsvertehr im April. Jin Monat April sind im Hamburger Hasen seewärts zu Handelszwecken angekommcn: 896 Dampfschiffe (1943:408), im ganzen 1130 Seeschiffe mit 390 916 Netto-Registertonnen (1913: 1291 mit 1200 )01). Bon der Gesamtsumme führten 612 Schiffe mit 492 165 Registertonnen die deutsche, 8 dis russische, 7 die Tanziger, 18 die schwedische, 48 d e »orwe- gische, 65 die dänische, 206 die britische, 99 die nieoerlänsische, 3 die belgische, 20 die französische, 3 die spaniiche, 1 die italienische, 3 dis portugicsi- schs, I die griechische, 16 die amerikanische, 4 die brasilianische, 9 die japanische, 1 die estländ sche, 2 die finnische, 1 die österreichische, 1 die uugari- sche, 1 die rumänische, 1 die tschechoslowakische, 1 die panamaische Flagge. Abgegangc» sind zn gleichen Zwecken seewärts 943 Dampsschiffe (1913: 068) und 427 Segler bez. Schleppschiffs (1013: 468), im ganze» 1370 Seeschiffs mit 1 490132 Netto-Registertonnen (1913: 1436 mit Reg.-To.) von denen 743 die deutsche, 7 die russische, 6 dch Danziger, 21 die schwedische, 53 die norwegische, 68 die dänische, 209 die britische, 91 die nieder- ländische, 3 die belgische, 20 die französische Flagge führten. * Chemnitzer Aktienspinnerei in Chemnitz. Die Generalversammlung setzte die Dividende aus 12 fest. Tie in Aussicht genommene Ec- Höhung des Aktienkapitals wurde von der Tages ordnung abgesetzt. Der Vorsitzende teilte mit, daß sich die Chemnitzer Aktienspinnerei die Weberei Harnisch L Bertel Aktiengesellschaft in Glauchau ungegliedert habe. Generaldirektor Schulz von der Zschopauer Baumwollspinnerei wurde neu in den Aufsichtsrat berufen. Über die gegenMrtigc Lage bei dem Unternehmen wurde mitgeteilt, Vas; die Betrübe in den abgelaufene» vier Monaten des neuen Geschäftsjahres gut beschäftigt waren. Dis vorliegenden Ausiräae sicherten volle Be- schäftigung bis Anfang Oktober. Wen» keine un- vorhcrgesehenen Ereignisse cintreten, werde das Ergebnis für das Geschäftsjahr 1925 kein schlechtes sein. * Schubert L Salzer Aktiengesellschaft in Chemnitz. Lie gestrige Generalversammlung gc- nehmigte den Jahresabschluß sür 1924 und be schloß die Verteilung eine: Dividende von 10 Hs» aus die Stammaktien und von 7 auf die Vorzugsaktie». Die Übernahme der Kapital- ertragssteuer durch die Gesellschaft wurde ab- gelehnt. Die Geschäftslage ist »ach Mitteilung der Verwaltung im allgemeinen nicht besriedigend. Doch sei die Gesellschaft für die nächste Zeit noch ausreichend beschäftigt. * Tic Taoid Richter Aktiengejellichajt i« Chemnitz (Maschinen- und Tüllfabrikatio») beantragt 5^, Dividende sür das neun Monate umfassende Geschäftsjahr. (Das Aktienkapital wurde auf 1,77 Mill. Stamm- und 18 000 Reichsmark Vor zugsaktien umgestellt.) * Mechanische rrcidrirmenwcbcrei und Lril- sabrik Gustav Kunz Akiic«gcselljchaft in Treucn i.Sa. Tie Generalversammlung setzte die Tivi- dcndc auf 5«^ fest. Nach Mitteilung der Ver waltung sind die Aussichten vorerst als nicht n.i- güwtig zu beurteilen. Produlteu-Vörse zu Tresden AmiUchr Notierungen vom N. Mai IV2S, nachm. 3 Uhr. Brrsenzeii: Montag und Freitag nachmittag» 2—^5 Uhr. Wetter: Regnerisch. Weizen, inländischer, Basi: 71 kg, 2,0—2,5, ruhig, Roggen, inländischer, Basil 72 k«, 231—236, ruhig. Sommergerste 230—245, ruhig. Winter- und Futtergersto LIO—230, ruhig. Has er, inländischer, gut 230—210, lest. Haser mittel, 212—221», sest. RaPS, scharf trocken, geschäst«. los. Mais, Laplata, 217—222, ruhig. Mais, anderer Her- kunst, 202-210, ruhig. Mais, CinqnanNn, 242—260. Wicken 24,>»—21,20, ruhig. Lupinen gelbe, IS,50 bi» 20,00, ruhig. Peluschken 21,03—25,00, ruhig. Lrbsen, »eine, 27,00 - 28.00, ruhig. Rottlee 225—253, ruhig. Lrockenschnitzel 11,00—11,50, ruhig. Zuckerschttitzcl 19,00-21,00, ruhig. »ar- tosfelflocken 22,00-22,50, ruhig. Weizenkleie n,70—15,20, stetig. Roggenlleic 15,40-16,40, stetig. Weizenmehl: Bäcker, muadmehl 39,00—40,00, rnhtg. Iniandsmehi, Dhpe 70 55,50—37,50, tilhig. Noggenmehl, Thve 7V hh 84 00 b s 36.00. ruhig. — Feinste Ware über Notiz. Die Preise verstehen sich bis einschließlich Mais per looo kg, alle anderen Artikel per too kg in Reichsmark. Notklce, Erbsen, Wicken, Peluschken, Lupinen und Mehl (Mehl srci HauS) in Mengen unter 5000 kg ab Lager Dresden, alles andere in Mindestmengen oon lOOOo kg wgsr. sächs. Bersandstatwncn. Trrtzdnr, Preise sür Rauhsutter (Stroh und Hcu), scstgestellt durch das Statistische Amt der Stadt Trcsdeu. Großhandelspreise (Preise »n Reichsmark ab Bahnhos) am 11. Mai 1928: «»„enstreh: (Breitdrusch) Alattstroh mit Strohbändern ge ¬ bunden 50 kg von 2,40 R. bis >,ü> M. MaschinenSreNbruich) mit Bindfaden gebunden — L «nitzpreßstroh — , , so - - 2,za . . ,50 Trahtpreßftrvh , , , , 50 - - 2,10 - - 3,70 He«: In Bündeln, sächsische« . 5» - - 5F0 - - 5,00 . lose, sächsisches «... 5« - . - 5.2» . in Bündeln, außersächs. , 50 - - 5,00 - - ,,zo . lolc, außersöchsischG , , SO - - 4.70 , » 4 « .
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