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Sächsische Staatszeitung : 29.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192504298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250429
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-04
- Tag 1925-04-29
-
Monat
1925-04
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 29.04.1925
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Mittwoch, 29. April 1S2H- Aus Sachsen. Sine Aalschmeldrm- der relegraphen- Nnion. Die Dresdner Filiale der Telegraphen-Umon brachte kürzlich eine Meldung heraus, die besagte, daß der sozialdemokratische Abgeordnete Bethke dem sozialdemokratischen Abg. Weckel einen Brief geschrieben habe, in dem gegen Wecke! der Borwurf erhoben wurde, er sei wieder in die Kirche eingetreten, um sein Kind taufen zu lassen und hinterher sei er wieder ausgetreten. Abg. Weckel erklärt jetzt, kein Kind zu haben und nie eins gehabt zu haben Bethke erklärt, daß er weder schrist lich noch mündlich je eine solche oder ähnlich lautende Behauptung ausgestellt habe. Ter Telegraphen. Union wird Gelegenheit gegeben werdm, sich vor dem Strafrichter zn rechpertigen * Die staatliche Sraftwagenlinie Glauchau - tzrimmijchan tvird am 1. Mai nach besonderem Fahrplan in Betrieb genommen. Auskunft über diesen Fahrplan erteilen die Auskunftsstellen der Reichsbahn, die Staatliche Kraft Wagenverwaltung, Dresden, Münchner Str. 1b, Telephon 41011, sowie die Betriebsleitung der Staatlichen Kraft wagenverwaltung Zwickau, Crimmitschauer Str. 36, Telephon 2063. * Kraftwagenverkehr nach Lad Elster. Am 1. Mai d. I. fährt ein offener 17sitziger lüft- bereister AuSsichtskrastwagen von DreLdcn nach Bad Elster. Fahrgäste nach Chemnitz, Zwickau, Planen und Bad Elster werden, soweit Sitzplätze vorhanden sind, mitgenommen. Die Preise betragen für eine Fahrt von Dresden nach Bad Elster 8 M., von Dresden nach Plauen i. V. 7 M., von T resden nach Zwickau 6 M. und von Dresden nach Chemnitz 4 M. Fahrkarten sind in der Geschäftsstelle der Staatlichen Kraftwagen- Verwaltung. Dresden, Münchner Str. 1b, Telc phon 44 011, zu entnehmen. Fahrgäste für weitere Strecken erhalten den Vorzug. G Chemnitz. Ter Vorstand der Schubert L Salzer Maschinenfabrik Aktien-Ge cllschaft in Chem- nitz beantragt, aus dem Reingewinn des Ge- schüMahres 1924 der Generaldirektor-Fritz-Lässig- Stiftung 200 000 Reichsmark für Angestellten, und Arbeiter.Nothilfe mit der Bestimmung zu über weisen, daß davon ein Betrag von 150 000 Reichsmark einer besonderen Verwaltung für Angestellten zwecke Vorbehalten wird. Reichenbach i. V. Der Sächsische Mili. tärvereinsbund wird seine Bundesversamm. lung Sonnabend, den 4. und Sonntag, den 5. Juli, in Reichenbach i. B. abhalten. Schwarzenberg. Die Stadtverordneten haben den Ankauf einer Motorspritze für den Stadtbezirk unter Bewilligung der Kosten von rund 30 000 M. genehmigt. Stollberg. Im Kinderheim Hormersdorf wurde eine außerordentliche Sitzung des Bezirk's aus- schusses der Amtshaup tm annsch af t Stoll- bcrg abgehoben. Vor Beginn der Sitzung er- folgle eine Besichtigung des Kinderheims, der Jugendherberge und der Gutswirtschaft. Der Aus schuß beschäftigte sich dann mit verschiederwn Fragen des weiteren Ausbaues des Kinderheims. Durch einen Bamckenbau soll die Möglichkeit geschaffen werden, während der Somnierzeit noch ungefähr 120 Kinder unterzubringen. Der Erweiterungsbau soll in einfachster Form etwa wie die Einrichtungen des Kinderheims Wieck auf Rügen erfolgen. Tie Notwendigkeit zu diesem Erweiterungsbau wurde von allen Seiten anerkannt. Weiter wurden noch Mittel bewilligt für Entwässerungs- und Forst- arbeiten und einen bescheidenen landwirtschaftlichen Pktr eb im Kinderheim. Lößnitz i. E. Der städtische Haushalt, plan, der mit 758132 M. Einnahmen und 732 132 M. Ausgaben abschbeßt, ist von den Stadtverordneten unverändert angenommen worden; diese haben ferner beschlossen, die Nicht Wähler bei der Wahl des Reichspräsidenten am 26. April öffentlich bekanntzugebsn. Stollberg. Da es der Amtshauptmannschaft trotz vieler Bemühungen nicht gelungen ist, die Städte Lugau und Oelsnitz zur Anstellung eines Fürsorgearzles zu veranlassen, hat der Bezirks ausschuß die Anstellung eines zweiten Wohl, fahrlsarztes für den Bezirk beschlossen, der gleichzeitig die armen- und schulärztliche Tätigkeit in diesen beiden Städten mit zu übernehmen hat Strehla (Elbe). Aus Mietzinssteuer- und Dar- lehnrmitieln werden in diesem Jahre sieben neue Wohnungen, undzwar: zweiSiedlungs- Wohnungen und fünf Wohnungen durch Ausbau des allen Stadthauses beschaffen. Die Stadtver- ordneten haben ferner den Beitritt zum Zweck- verband „Sächsische Landesbühnc" ein stimmig beschlossen und der Bcrbandssatzung zu- gestimmt. Weiter wird in einem gemieteten Ge- bäudeteil ein städtisches Jugendheim er- richtet. Die EEchtungSarbeiten werden im Wege der Selbsthilfe geleistet. Spenden, insbesondere an Baumaterial, sind bereits zugesichert worden. Um den Feueralarm wirksamer zu gestalten, soll im Rathausturm eine Motorsirene untergebracht werden. In der letzten Stadtverordnetensitzung gab der Stadtveroidnete Berger die Erklärung ab, daß er aus der kommunistischen Partei ausgo. schieden sei und sich der sozialdemokratischen Fraktion a,«geschlossen habe. Lbereunncrsdorf bei Löbau. In Gegenwart des Kreishauptmanns Richter in Bautzen und anderen Behördenvertrcter ist das zweite sächsi- sche Heim für Wanderarme eröffnet worden. Tas Heim soll alten würdigen Wanderarmen eine bleibende Heimat bieten. Es hat Platz für hundert Heimleute und ist neu eingerichtet. Soweit es ihre Kräfte zulassen, werden dieHemleute in der Haus- Wirtschaft, im Garten oder auf dem Felde be schäftigt. Großschönau. Am Sonntag ist hier die Grün- düng einer Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold vollzogen worden. Zweenfurth. Durch Volksabstimmung vom 19.April ist das hiesige Gemeindeparlament aufgelöst. Die Mehrheit für die Auslösung war gering. Der Auflistung liegen mehrere Beschlüsse ter alte« Gemeindevertretung zugrunde, toelche die Billigung eine« großen Teile« der Einwohnerschaft nicht geinnden haben. Volkswirtschaft und Handel. * Wochenbericht Ler ReichSbant. Die Ent lastung des Status der Reichsbank, die nach dem Quartalsschluß anfangs verhältnismäßig langsam einsetzte, hat sich während der dritten Aprilwoche beträchtlich verstärlt. Nach dem Bankausweis vom 23. d. M. ging die Wechsel- und Lombard- anlage um 166,8 auf 1272,6 Mill. RM. zurück. Von der privaten Wirtschaft wurden rund 100 Mill. RM. an Krediten zurückgezahlt gegen insgesamt 44,7 in den beiden Vorwochen, während durch weitere Wechielrediskontierunaen an öffent liche Stellen das Portefeuille der Bank um 66,6 Mill. RM. vermindert wurde. Die Summe der rediskontierten Wechsel belief sich am 23. d. M auf 683,2 M>ll. RM. Das Darlehen beider Rentenbank zeigte diesmal eine nur gering fügige Abnahme um 0,6 auf 35,8 Mill. RM. An Banknoten und Rentenbankscheinen zu- sammen sind 283,6 Mill. RM. iir die Kassen der Bank zurückgeflossen (gegen 178,1 Mill, in der zweiten und 75,4 Mill, in der ersten Aprilwoche). Der Banknotenumlauf nahm um 65,6 auf 2032,1 Mill., der Umlauf an Rentcnbankfcheinen um 118 auf 1366,6 Mill. RM. ab. Die Bestände der Bank an Rentenbankscheinen erhöhten sich demgemäß auf 544,7 Mill. RM. Im Zusammen- hing mit den Zahlungsmiltelrückflüffen stiegen die fremden Gelder der Bank — nnd zwar wiederum überwiegend die öffentlichen Guthaben — weiter um 115 aus 974,6 M,ll. RM. Der Bestand an Gold und Deckungsdevisen vermehrte sich um 0,5 aus 1338,8 Mill. RM. — 1004,1 Mill. Gold und 334,7 Mill. Devisen. — Infolge Bei- Minderung des Notenumlaufs verbesserte sich die Notendeckui g durch Gold von 45,9 auf 49,7 H, durch Gold und Deckungsdevisen von 61,8 auf 66 2 Die Scheidemünzenbestände nahmen um 2,7 auf 66.4 Mill. RM. zu. * 7S Fahre ReichSkurSbach. Die Postverwal- tung wird von jetzt ab wieder jährlich vier «««gaben des Reick «kurSblrche« heran«- bringen und außerdem die drei ersten Teike de« Trtsvner Kurse vom 28. April putscht Staal-Papiere. L,rtb. Aul. D. Reich» 1—5 voll, d^ »A. lO-lOW?,» Tt.Lotl.-Sch.-Anw, s. M> lu 84,7t Vz «.10 G 0,77 S 0,885 bj 0,685 b, 0,b85 G 0,53 G 0,5« bG 4,05 bj 0,33 bG 0,705 b " 0,05 G ». o o t,- l/^ - l/7 Tcutschr Reichianleihc de-gl. desgl/ desgl. detgl, l V^^Retchr-Cck). 1SU dein! V1.-IX, deSal. , Deutsche Schutzgebiets-Anleih« Deutsche Spar-Prämien-Anleihe LSchstsche »eilt« desgl. Staatsanl. v. 52/68 L ir> - 8 8K 4 b 8 4 0 S SN 8/9 dergl. bergt. (Leichsschuld) 4 0,30 B 0,01 G 1,50 B 1,50 G 8,80 G 0,02 G 2/S desgl. desgl. (LaudesschMch 4 desgl. desgl. voml./1>23 8 Löbau-Zittauer Nseub.-Slkt. ä SlX- V/. »n l/7 1/7 desgl. desgl. ü 75 Bl. LaudeSruIIurrente L 6000 M. 4 »N l/7 desgl. ä 80000 u 0000 B!. 4 V. Preuß. kauf. Anleih Ä 0,70 G 0,70 bG 0,70 L r deSgl. desgl. »'/, 8es,!. desgl. s Verschiedene ««leihen 8 S '/7 Dcißerltztalsperre 4 l/7 Dresdner Handeinammer t 8 G l/7 Dresdner Logen-Anleihe 4 Stadt-Anleihen. 4,85 G 4/10 Trcsdner Stadtschuldscheine v. ISO- SV. 1/7 desgl. desgl. v. 1918 » 1,75 G 4/lü desgl. desgl. v. 1820 47, 0,25 G >/7 desgl. dergl. v. 1822 8 1/7 dergl. dergl. v 19LS 8 -18 ISGf.lMll. 3/9 Bangen 1823 11 — z/A desgl. s Buchhol, 18VL —20 t>7 4 —»» Chemnig S'/. 4,85 G dergl. 4 4,35 G 4/10 Leipzig 132S » — 7? Plauen i. B 1003 47, 5 G de-zl 1832 S 5,10 bB l/. desgl. 1837 4 5,10 bB l/7 desgl. 1803 4 5,10 bB 5,10 HP 1/7 desgl IMO 4 1/12 desgi. - -1623 4 — 1/1 o Zwickau » —2« 0,»SGs.1MIl deutsche Psaud- «.Hhpothcken-Briefe. u Grundr. » Hhpoth.-Anst Tr. Pfdbr. Reihe I—IV, VI 4 5,35 G dergl. VII-X »/ 4 5,35 G v. deigl. XI 4 1,23 bG v. desgl. Grundrenten:-!. Reihe l—II s 5,«- G 4/10 desgl desgl. desgl. IV s 1,15 b! V. Kreditanst. Sachs. Gem. Kam. Kreditbriefe Ser. I/N t 5,35 G v desgl desgl. III 4 L,5 G v. desgl. desgl. IV/v 4 0,23 G 4/IV oergl. desgl VI 8/18 — >/7 desgl. Kom. Pfänder Reihe 4 0.5 G 4/10 Landw. Pfandbriefe S 15 G V. dergl. desgl. SN 15,1 B 0. desgl desgl. 4 1,2 G >/7 beSgl. Creditbrief- 3 9 B l/7 desgl. desgl. S7, 9,5 G V. desgl. desgl. 4 0,05 bz 1/7 desgl. desgl. 7 — 1/7 Lausitzer Pfandbr. Ser. I/, II z, S7, 6,9 bG 1/7 desgl. »reditbr. dgl. V 37, 4,4 bG 1/7 desgl. desgl. dgl. VI 4 3,7 B 1/7 desgl. desgl. dgl. VIl Letpj. HyP.-BI. Serie N v, i», tl 4 1,25 G v. I, VII-XVI >/ desgl. Serie XVIl .4 5,5 bG l/7 ' 4 — 1/7 desgl. Serie XVIlt 18 — v. Mttteld. BoLenkr Pfandbr. I, IV. VI, VII 3'/ oergl. Arundrlr. N. I—V! S, 7., z , 4 5F G 47. 3,7 G l/7 oesgl. Kommunalobltg. « V. Preuß. Centr. Bob. 1899, 1901, 07 desgl. desgl. dgl. K. O. I90I/I2 4 6,35 G l/7 4 2,75 bG v. Sachs. Bodenkredilanstalt Hhp -Pfandbr. Serie 1—11 3'/. , 4 5,35 bG 4/10 desgl. desgl. dergl. 12 ' 4 3 35 bG 4/10 de-gl. desgl. desgl. 13 4 0,6 G 4/10 desgl. desgl desgl. 14 4 0,13 G 4/10 desgl. desgl. desgl. 14.-, 4 0,11 G l/7 desgl. Kom.-Oblig. Serie i 4 l/7 desgl desgl dgl. 2 <t l/7 desgl. desgl. dgl. e 4 0,105 G l/7 Sächs. Crol. Serie :7». :o-, , 4 l/7 desgl 37. 18,1 G l/7 desgl Serie Ll.. 4 15 5 G 1/7 »csgi dgl LS 4 3 b, Wertbeständige Anleihen. Sächj. Braunlohlon I/I> ü 2,25 G desgl. II! !> «,25 G desgl IV b 2,35 G Sächs. Noggcn-Änleilie 7 G Dresdner Roggeu-Anleihe b 6 G Bautzner Roggen-Aniethe Lanberkultur-Rogge»rcntenschemt s> 6 G b 6,8 G Gold LaudeHuIturrentenscheine 8 86,5 G Goldpfandbr. des landw. Creditb b 1,77 G Lausitzer Goldpfandbriefe ü 67 G Kraftwerk Plauenscher Grund b 6,»4 G Sächs. Bodencredit Sold-Hnp -Piandür. b 68 G desgl. desgl. desgl. Reihe s 8 87,5 E Kreditanst. Sächs. Gem. Goldtredttbr. b 90 G Zwickauer Steinlohlenwerlsanlethe ü 12,1 G Allgemeiner Dresdner Einzelhandels- Verband. Die Mitgliederversammlung am Dienstag, die sich eines sehr guten Besuch« ersreute, brachte an erster Stelle einen interessanten Vortrag des Gehe mrats vr. Dehne, Direktor der Sächsischen Bank, über Geld und Wirtschaft in der Gegenwart Im ersten Teile seiner Ausführungen beschäf tigte sich der Redner mit unserer neuen Währung, wobei er betonte, daß diese in Wirklichkeit keine Goldwährung ist, sondern eine Dollarwährung. Die in dieser Richtung bestehenden Bedenken würden sich jedoch im Laufe der Zeit verringern, wenn auch andere Staaten, wie Schweden (wo dies be reits geschehen sei), England nnd Norwegen wieder die Goldwährung einstthren, wodurch die Gold basis wieder brerter würde und wir uns damn wieder mehr dem internationalen Goldwert vor dem Kriege nähern. Dann wandle er sich der Frage zu, ob unser Geld schlecht ist und ob wir eine neue Inflation zu befürchten hätten Er be antwortete sie dahin, daß eine Inflation, wie wir sic gehabt haben, hervorgerusen durch die Herstellung unheim lich großer Zahlungsmittel, künftig für Deutschland absolut unmöglich ist. Zunächst würde eine solche schon durch die Bestimmungen des Bankgesetzes verhindert und weiter biete der ausländische Kommissar für die Notenausgabe Schutz. Die Reichsbank dürfe über die Golddeckung hinaus keine Noten drucken. Und die Privatnotenbanken sei?» wiederum au das Aus- gaberccht der ReichZbank gebunden. Richtig sei daß die Auslandskrcdrte inflatorische Wir. knrigen haben können, jedoch nur dann, wenn diese Gelder unproduktiv angelegt werden, was aber nicht der Fall sei. Allerdings habe es eine Zeit- lang den Anschein gehabt, als ob der Zufluß von ausländlschenDevisen doch etwaszu stark wäre, nachdem aber im Februar die Reichsbank ihren Diskont er müßigte, während die Bank von England ihren Diskont herauf etztc, sei die Spannung zwischen beiden so stark vermindert worden, daß der Anreiz zur An- legung ausländischer Gelder m Deutschland sich er- Heblich vermindert habe, sodaß man sogar mit einer neuen Kieoitbeschränkung rechnen müsse, die sich jedoch nicht habe vermeiden lassen. Als Rezept für eine notleidende Wirtschaft komme nur in Betracht: Mehr arbcitrn und mehr sparen. i Unsere Handelsbilanz sei zwar in erschreckendem z Maße Passiv, doch sei auch hier vor falschen Maß nahmen zu warnen. Aufgabe der amtlichen Stellen muffe sein: Nicht dieEinfuhr vermindern, sondern die Ausfuhr verstärken! Wir dürfen uns nicht gegen daS Ausland absperrcn oder auch nur die Einfuhr drosseln, wenn wir gleichzeitig unsere Ausfuhr steigern wollen. Durch günstigeHandelsverträge, die für uns aber nicht zu erzielenseien, wenn wir den anderen nichts ab- i kaufen, müßten wir eine Steigerung des Exports zu erre-chen suchen. Dinge wie die einfache Ab- lehnung des deutsch-spanischen HandelsvertrawS durch den Ausschuß des Reichstages dürften aller- dings nicht wieder passieren. Tas Wohl der Ge- samtheit müsse dem eines einzelnen Standes vorangehen. Weiter sei wieder eine vollständig freie Be- tätjigung des Kaufmanns nötig. Mit den hemmenden Bestimmungen der Kriegswirtschaft, die heute längst überholt wären, müßte endlich restlos aufgeräumt werden. Drittens müsse eine Änderung dev Steuergesetzgebung erfolgen: Alle Steuern, die auf unrichtigen Merkmalen beruhen, müßten schnellstens verschwinden. Endlich sei eine Gesun dung aber auch nicht möglich, wenn sie auf nieb» rigen Löhnen aufbaue. Hier müsse der Grund satz gelten: Für gute Arbeit guten Lohn. Bessere Lohn- und Arbeits bedingungen wären jedoch nur möglich bei einer Erhöhung und Verbesserung der Leistunge n. Die Gewerkschaften sollten deshalb auch von ihren Mitgliedern ein bestimmtes Maß vvn Leistungen verlangen. Die Arbeiterschaft fei eben nicht zu entbehren, wenn die Wirtschaft wieder hoch gebracht werden solle. Im Anschluß daran sprach Landtagsabgeordncter Prof. vr. Kastner über das Thema: DerVinzelhandel und die Steuerreform. Der Einzelhandel in seiner eigenartigen Sonder stellung als Brücke zwischen Produktion und Kon sumtion habe die geplante Steuerreform ernst und fachlich zu prüfe». Der Gedanke der Steuerreform sei grundsätzlich zu begrüßen, um so mehr, als er die Notwendigkeit angemessener neuer Kapital- bDmlg — in gewissem Umfange wenigstens — aniuerkeunen sich bemühe. Zn beanstanden sei, daß die Steuerentwürfe anscheinend in erster Linie von den Interessen des Großkapitals in Industrie nnd Landwirtschaft stark beeinflußt sind, so daß ein größeres Verständnis für die VcrmögenSbildung bei mittleren Einkommen, sowie Stärkung der Konsum kraft der Massen und Bildung auch mittleren und kleinen Sparkapilals gefordert werden müsse. Dazu komme, daß allein das Reich über 2 Milliarden mehr an Steuern aus der Wiitfchaft herausgeholt habe, als cs nach dem an sich schon hohen Vor anschlag benötigt habe. Sparsamkeit könne ncht nur von dem Individuum, sondern müsse in noch höherem Maße von den öffentlichen Körperschaften verlangt werden. Eine Periodenweise Offenlegung der Steuereingänge sei eine allzu notwendige, immer wieder zu fordernde Maßnahme. Die elf Gesetzesvorlagen der Reichsregierung brächten zahlreiche an sich begrüßenswerte Neue rungen, zwängen aber anderseits zu eingehen der Kritik. Die notwendige Vereinheitlichung und Vereinfachung des Steuerwcsens in der Gesetzgebung und Verwaltung sei keines wegs befriedigend durchgeführt, die selbstverständliche Forderung bei dem Rückgrat aller Steuern, näm lich der Einkommens- und Vermögensbesteuerung, nur wirkliches Einkommen (nicht den Verlust) und wirtliches Vermögen zu besteuern, sei nicht restlos erfüllt und daher immer aufs neue zu fordern. An der Steuerhoheit des Reiches müsse sest« gehalten werden. Ein Reichsrahmengesetz, das dir Gesamtbesteuerung aus Einkommen und Ver mögen durch Reich, Länder und Geme nden ins gesamt der Höhe nach begrenzt, bleibe nach wie vor notwendig. Der Redner ging dann auf die einzelnen Steuergesetze und die Wünsche des Einzelhandels hierzu ein und betonte am Schlüsse, daß süc die Wirtschaft schnelles, sachliches "Arbeiten der Parlamente notwendig ist. Voraussetzung da für sei indessen, daß wir innen- und außen- politisch vor Störungen bewahrt bleiben und die einzelnen großen Wirtschaftsgruppen mit Sonder- interessc:: die Steuerreform nicht zu belasten suchen. Werles als Sonderausgaben einzeln abgebcn. Die Auszabetermme sind wie folgt festgesetzt worden: die erste Commerausgabe erscheint mit dem In krafttreten des Sommerfahrplanes, die zweite Sommerausgabe am 1. Juli, die erste Winter- ausgabe mit dem Inkrafttreten des Winterfahr planes und die zweite Winterausgabe am 15. Te- zember. Der Preis der in den ersten Tagen der Juni erscheinenden ersten Sommerausgabe ist w eder auf 6,50 Reicksmark festgesetzt worden jede Sommerausgase der drei ersten Teile kostet 2 Reichsmark. Bestellungen nehmen alle Post anstalten entgegen. Die am 1. Juli erscheinende zweite SommerauSgabc, die Jubikäumsaus- gäbe aus Anlaß des 75jährigen Bestehens des Reichskursbuches, wird aus der ersten Umschlagscite als solche gekennzeichnet werden. * Drr deutsche Postscheckverkehr im Jahre 1924 hat sich sehr günstig entwickelt. Tie Zahl der Postscheckkunden ist im Jahre 1924 von 626 103 auf 808 798 gestiegen. Der Umsatz hat 407,5 Millionen Buchungen über 78 501 Mill. NM. betragen, wovon 62 262 Mill. RM., das sind 79,3 bargeldlos abgewickelt worden sind. Tas Guthaben der Poiischeckknnden belief sich Ende 1924 auf 574,5 Mill. RM. * Lermtuderte Warencinsuhr nach Deutsch land. Aus Berlin wird gemeldet: Nach der Außenhandelsstatistik zeigt die reine Waren einfuhr im März gegenüber dem Vormonat eine Abnahme um 34 Mill. RM, während die reine Warenausfuhr gleichzeitg eine Zunahme um 79 Mill. RM. ausweist. Die sich auf Grun» des reinen Warenverkehrs (unter Ausschluß des Außenhandels mit Gold und Silber) ergebende Passivität der Handelsbilanz beträgt im März 328 Mill. RM. gegen 442 Mill. RM. im Februar und 586 Mill. RM. im Januar. Die Einfuhr- Verminderung gegenüber dein Vormonat entfällt hauptsächlich auf Lebensmittel und Getränke (23 Mill. RM.), sowie auf Rohstoffe und halb- fertige Waren (13 Mill. RM.). * Konkurs einer mittcldcntschen Automobtl- fabrik. Über das Vermögen der Ehrhardt-Auto- mobilwerke in Aella-Mchlis i. Th. ist das Konkins- verfahren eröffnet worden. * Lhemnitzer »Mt««spinncrci, Chemnitz. Wie aus dem Bericht für das Geschäftsjahr 1924 hervor geht, brachten die Sommermonate einen empfind, lichen Rückschlag der anfangs de« Jahres recht regen Nachfrage nach den Erzeugnissen der Gefell- schäft. Gegen Jahresende stieg wieder die Rach krage nach Garnen und brachte rolle Beschäftigung. Auch die der Gesellschaft befreundeten Firmen haben zur Zufriedenheit gearbeitet. Rach Ab- schreibungen von 185 385M. ergibt sich ein Rein- gewinn von 504 889M., an«de« nach Zumeifmig an eine Sondcrrücklage von 75000 M. und an soziale Fonds von 50000 M. 12 ^Dividende auf die Stammaktien und 8 auf die Vorzugsaktien ver teilt werden sollen. Wie bereits kurz gemeldet, steht auf der Tagesordnung zur nächsten General- Versammlung auch Erhöhung des Kapitals um 495 000 RM. In der Bilanz per 31. Dezember t924 stehen bei einem Kapital von 3005 000 RM. und einer Rücklage von 300 500 RM. Gläubigern eon 3 017263 RM. gegenüber Außenstände mit 2 117 821 RM. Ferner sind Immobilien mit l,73 Mill. M.. Beteiligungen mit 0,48 Mill. Kassa, Wechsel und Bankguthaben mit 0,65 Mill. M. und Waren mit 1,85 Mill. M. auf der Aktivseite verzeichnet. * Lüchsijchc Kammgarnspinnerei zu Harthau. Im Jahresbericht des Vorstandes über das Jahr 1924 wird u. a gesagt: Die Beschäftigung ist im abgelaufenen Geschäftsjahr zufriedenstellend ge wesen, die Erträgnisse sind jedoch durch die enormen Zinsen- und Sleuerlasten stark beeinträch tigt worden. Die Wollpreife haben während des ganzen Jahres steigende Tendenz verfolgt. Infolge des im Jahre 1925 und insbesondere in den letzten Wochen eingetrelenen Preisrückganges haben w r uns zu einer vorsichtigen Bewertung der Be- stände veranlaßt gesehen. Die schon seit längerer Zeit zu beobachtende Wirtschaftskrise in der Textil- liidustrie hat, in Verbindung mit der unsichere» Lage des WollmarkleS, die UnternebmuugSlust gelähmt; die Verbraucher unserer Fabrikate waren in der Erteilung größerer Austräge sehr zurück haltend. Nachdem augenblicklich im Abgleilen der Wollpreise ein Stillstand eingetreten ist, hat sich die Nachfiage nach Garn gehoben, die Aufträge bewegen sich jedoch noch in bescheidenen Grenzen und müssen zu gedrüciken Preisen hereingenommen werden. Hinsichtlich der Aussichten für das neue Geschäftsjahr läßt sich wegen der Unsicherheit der derzeitigen Verhältnisse ein Urteil nicht abgebe». Die Jahresrechnung ergibt einen verleckdaren Über schuß von 131149 M. 06 Ps. Der am 11. Mai m Chemnitz staktfindenden 54. ordentlichen General- Versammlung wird die Verteilung einer öligen Dividende vorgeschlagen. Preise kür Rauhfutter (Heu und Stroh) im Waggon- weifen Verkauf durch den Großhandel (Griißhandels. Preis) in Leipzig am 27. April 1985. (Festgestellt durch das Statistische Amt Leipzig.) Wielenheu, lose 5,40. Reggeirstroh tn BtUchetn 1,95. »ieggrnstroh, Biubfabendoiteu, BrE«tck> R.IL. SGgainftrbR tn Trahtbatlen Dt^v-tß «Gehen sich lür Mr, Wk- Gnd-, lrackE Ware per Zentner »> Rdcktzbmarl.
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