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Gi»e umstrittene Nßtversrduuug qeßen den 1. Mai als gesetzlichen Feiertag. Braunschweig» 28. April. Der Hauplausschuß des Braunschwei, gischen Landtags Hai durch eine Notver ordnung dem im Freistaat Braunschweig seit 1920 bestehenden Maifeiertag deu Charakter des gesetzlichen Feiertages genommen. Der Beschluß wurde mit der Mehrheit von einer Stimme gegen die Stimmen der Sozial- dernokraten gefaßt. ES wird von sozialdemokrati scher Seite lebhaft bestritten, daß dieser Beschluß verfassungsmäßig ist, da Notver ordnungen nur dann zulässig sind, wenn das Staats wohl deu Erlaß von Notverordnungen dringend verlangt. Tie Rechtsparteien haben außerdem beantragt, den kirchlichen Bußtag in die Reihe der Festtage wieder aus- Lunehmen, der irr Braunschweig seit mehreren Jahren kein Festtag mehr ist. Tie Denkschrift über die Be steuerung von Inflationsgewinnen. Berlin, 28. April. Dem Reichstage ist jetzt die angekündigte Denkschrift über dcn Ausbau der Be steuerung von JnslationSge Winnen zu- gegangen. Es wird darin insbesondere auf den engen Zusammenhang von Jnflations- steuern und Aufwertung hwgewiesen. Werde die Wirtschaft genötigt, Kreditverhält nisse der In- pationszeit nach ihrem Goldwert mehr oder weniger über den Rahmen der dritten Steurr- notverordnung hinaus aufzuwerten, so entfalle damit in gewissem Ausmaße die Möglichkeit, eineir Anteil des wirklichen oder angeblichen Jnslationsgewinrres in Anspruch zu nehmen. Eine Besteuerung der dem Reiche, den Ländern und anderen öffentlich rechtlichen Körperschaften gewährten Kredite werde nicht in Frage kommen können, damit würde ciac der stärksten Schuldncrgruppe» von vornherein aus dem Kreis der Lteucrpflich- tigcn ansjcheiten. Zu der Frage der Besteuerung des «cchselvertehrs führt di: Denkschrift aus, daß für die Um rech- nungsarbeit aus dem Jahre 1923 allein etwa 340000 Arbeitsstunden erforderlich wären. Es müßten also einen Monat lang 1500 Beamte bei neunstündiger Arbeitszeit zur Verfügung gestellt werden. Die Dentsch.ift behandelt dann ausführlich die Besteuerung der Rotgeldausgadr. Für die Besteuerung leimen nicht in Frage alle genehmigten und gedeck en Noigeldausgaben. Ende November 1923 lief ungedecktes, wertunde- fländiges Notgeld im Betrage von insgesamt 320 Trillionen Papiermark um, wovon schätzungsweise die Hälfte auf Notgeld öffentlich-rechtlicher Körper schaften entfiel. Bei völliger Freistellung der öffentlich-rechtlichen Körperschaften würde das Steueraufkommen auf höchstens öv »ili. M. zu schätzen sein. Die Denkschrift behandelt dann die in der Öffentlichkeit vielerörterte Ablösung einer Bestelle- rung der Jnflationsgewlnne durch eine BermSgeuSzuwachs- oder Vermögens- erhaltungssteuer. Die Denkschrift kommt zu dem Schluß» daß dem Gedanken einer Vermögens uwachsbesteuerung mit Beschränkung auf den auf die Geldentwertung zurkkjuftlhrenden VermögenSzuwach» schwer wiegende Bedenken entgegenständen. Die Denkschrift schließt: Das Ziel der Zuwachs- uud Vermögens- erhaltungssteuer läßt sich erst daun wirklich erreichcn, wenn seststeht, daß die Aufwertungsfrage endgültig und irrevisibel gelöst, daß allen vktschaiir-ütern ihr Natürlicher Wert wieder zurückgegete» ist. Danach wird eine Zu wachsbesteuerung, wenn sie überhaupt technisch durchführbar sein sollte, erst mö g- lieh sein, wenn auch die Mietzinsbildung wieder frei und die deutschen Anlage werte der werbenden Wirtschaft wieder voll genutzt sind. Die Ruhrkredite. Berlin, 28. April. Der ReichstagsauSschuß zur Prüfung der Ruhrkredite trat heute im Reichstag zu einer Sitzung zusammen. Der Vorsitzende Abg. v. Lindeiner- Wildau (Dnat.) betont, daß die materielle Spezialprüfung in dem großen Aus- schuß kaum tunlich sein werde. Abg. Stöcker (Komm.) bestrei'et die Nechts - gültigkeit des Kabinettsbeschlusses be- treffend Auszahlung der Ruhrentschävigungen ohne Billigung deS Reichstags und beantragt die Vernehmung der damaligen Rtichsministcr vr. Stresemann, Sollmann, Luther »nd Schmidt. Lors. Abg. v. Lindciner-Wildau (Dnat.) und Abg. Landsberg (Soz.) sind der Meinung, daß die Vernehmung dieser Zeugen zu einer Klärung der Rechtsfrage nicht bei tragen kann. Abg. Esser (Z.): Die Hauptfrage für uns ist, ob der Anspruch des Bergbau lichen Vereins begründet ist, also ob die Zahlung berechtigt war. Die Existenz des besetzten Gebietes stand auf dem Spiele. Erkennt mau grund sätzlich die Berechtigung der Entschä- digung an, so muß doch festgestellt werden, daß die Erledigung dieser schwerwiegenden Angelegenheit in einer Form erfolgt ist, die zu den jchwerstcn Bedenken führen muß. Der Verlauf der ersten entscheidenden Kabinettsiitzung muß näher aufgeklärt werden. Wir müssen die Reichsminister als Zeugen über das Zustandekommen der Kabinettsbeschlüsse und des Schreibens vom 1. No- vember an Stinnes hören. Das Gutachten suchte die Ansprüche der Ruhrindustrie aus drei Punkten zu rechtfertigen: 1. aus dem preußischen Landrecht. Diese Begründung hält der Justitiar für unzutreffend. Tie zweite Begründung behauptete das Vorliegen eines Vertrages. Auch diese Begründung hielt und hält der Justi tiar des Reich-sinLnzm'Nlste.'lums für ziemlich schwach. Die dritte Begründung wies auf den Gesichtspunkt einer ungerechtfertigten Be reicherung des Reiches hin. Auch dies hielt der Gutachter nicht für zutreffend. Die priratrechtkiche Bindung sei erst später entstanden. Abg. Büll (Lem.): Gehen wir wir Abg. Esser von moralisch-rechtlichen Gesichtspunkten aus, dann steht bas Reich vor einer riesigen Fülle von Ansprüchen der Kreise, die aus vertragsrechtlichen Gründen von der Regie- rung abgewiesen sind. Abg. Landsberg (Soz): Wir müssen von vertragsrechtlichen Gesichtspunkten ausgehen. Das Gutachten der Nuhrindustriellen er wecke den Eindruck, als hätten die Ruhr- industriellen den passiven Widerstand nur deshalb geleistet, weil sie sich in ihren Leistunzen gedeckt fühlten durch das hinter ihnen stehende Reich. Wenn in diesem Kriege das Reich seinen Bürgern im Einbruchsgebiet gewisse Gebote und Verbote auferlegte, so war das die Ausübung eines Hoheitsrechtes und das Reich kann deswegen nicht in Entschädig nngsprozessen vor Gericht gezogen werden. Würde man einen Entschädigungsanspruch der Ruhrindustrie aus solchen Gründen anerkennen, so würde das zu ganz unabsehbaren Konsequenzen führen. Der RegierungsVertreter Ministerial- direktor Brandt betont, daß nicht lediglich eine politische Aktion beabsichtigt gewesen sei. In einem Briefe vr. Stresemanns vom 1. No vember heißt es: „Das Reich erkennt die Verpflichtung zur Zahlung an." Abg. vr. Dietrich-Baden (Dem.) meint, die moralische Verpflichtung stehe wohl für alle fest; sie gelte aber für viel wei- tere Kreise. Der Rechtsfrage müsse be- sonder: Aufmerksamkeit zugewandt werden. Abg. vr. Rademacher (Dnat.) sieht in dem Briefwechsel Stinnes.Stresemann cine absolut klare vertragliche Verpflichtung des Reiches zur Entschädigung, In Stresemanns Briefen werde ganz klipp und klar eine privat- rechtliche Schuldv.'rbindlichkeit des Reiches fest- grlegt. Abg. Stoecker (Komm.) hält eine genaue Aufklärung über das Zustandekommen der Kabinettsbeschlüsse durch Zeugender- nehmung für dringend erforderlich. Abg. Esser (Z.) Hütt di; moralische Ent- schädigungspflrcht für alle Opfer des Ruhr- kampfes für gegeben. Auch die Konse quenzen für die Auslandsd.'utschen und Jnfla- tionsverlierer könnten da nicht schrecken. Abg. Ersing (Z.): Nicht nur die großen Betriebe, sondern auch die kleinen lagen still; und die haben keine privatrechtlichen Zusagen bekommen. Sie haben auch Ent- schädigungen bekommen, aber noch nicht in vollen! Umfang. Daß das Reich die mora» lieche Verpflichtung halte, etwas zu tun, der Meinung stimmen wir zu. Tas stimmt auch mit der von der Regierung getanen Äußerung überein, daß die Rheinprovinz keine Rcparationsprooinz sein solle, sondern die Allgemeinheit d ie Schäden tragen solle. Anders liegt es mit der etatrech tlichen Frage, ob die Regierung nicht eine Gesetzesvorlage einbiingen oder nachträglich Indemnität verlangen mußte. Vors. v. Lindeiner-Wildau (Dnat.) faßt als Ergebnis der heutigen Verhandlungen zu- sam mcn: Wir alle anerkennen auch in diesem Falle wie in allen anderen cine gewisse moralische Verpflichtung des Reiches; Herr Stoecker will sie für die Arbeit geber nicht gelten kaffen. Falls wir n«, eine Bindung de« Reiche« politische» Art anerkennen, wäre nach unserer Meinung die Regierung auf Grund des Etatrechter verpflichtet gewesen, vor der Zahlung das Einverständnis der gesetzgebenden Körperschaften elnjnholen bez. Indemnität zu verlangen. Läge aber eine privatrechtliche Bindung vor, so müßte geprüft werden, ob durch den Brief wechsel Stinnes.Stresemann eine ver tragliche Bindung gegeben war. Der Ausschuß beschließt sodann die ZeugenvernehmNng der Herren Mimstcnal- direktor Ritter, Ministerialrat Lvr», Gehcimrat Reichelt, Ministerialdirektor Kiep und biclitim- rat Klausen darüber: Ist das Schieiben des Reichskanzlers vr. Stresemann vom 1. November 1923 m Gemäß heit des Kabinettebeschluss-s vom gleichen Tage, d. h. unter Zuziehung eines Ausschusses, in dem die Reichskanzlei, das Reichrinnenmini- sterium, das Rtichswirischafisminüteiium und das Reich-Ministerium für Wiederaufbau v-vretrn waren, zustande gekommen? Ferner sollen die damaligen Minister vr. Stresemann, Vr, Luther, Sollmann und Schmidt darüber ver nommen werden, was ihr Wille bei den Verhandlungen nüi der Ruhündustrie gewesen ist, ob privatrechtliche Bindung oder politische Verpflichtung. Die nächste Sitzung des Ausschusses ffndrt am 1. Mai statt. Konrad Haenisch gestorben. Frankfurt cr. M., 28. Apnl. Komad Haenisch, der in den ersten beiden Jahren nach der Revolution preußischer Kultusminister und in den letzten Monaten Regierungspräsident von Wiesbaden war, ist am Morgen deS 28. April in Wiesbaden an den Folgen einer Venenentzündung im Alter von 49 Jahren gestorben. Der Verstorbene stammte aus einer kcusn* vativen pommerschen Familie. Am 14. Mär; 1876 war er in Greifswald als Sohn eines Ante- geboren, besuchte das Gymnasium seiner Heimat stadt und machte sich schon so früh durch seine Hinneigung zum Sozialismus bemerkbar, Laß er als Oberprimaner wegen „sozialistischer Umtriebe" vom Gymnasium relegiert wurde. Haenisch wmde Redakteur an sozialdemokratischen Blättern. Jin Jahrs 1913 wurde er in den preußischen Landtag gewählt, dein er bis zu seinem Tode angehört hat. Nach der Revolution wurde er, zu nächst mit Adolf Hoffmann gemeinsam, später allein preußischer Kultusminister. Als solcher hat er eine Reform der preußischen Schuls eingeleitett — Die Arbeit wurde im Jahre 1921, als das Ministerium Stegerwalv ins Amt tiat, durch das Scheiden Haenisch' aus dem Amt unterbrochen. Seit einigen Jahren war Haenisch Präsi dent des Republikanischen Reichs- b u n d e s. Der Stellvertreter des Reichspräsi denten und der preußische Ministerprä. sident Braun haben der Witwe des Ver storbenen Beileidstelegramme gesandt. Mombert. (Zu seinem neuen Gedichtwerk „Atalc", Insel- Verlag 1925^ Aber einmal in jeder Ewigkeit stapft ein fclsenhoher Mann von der Welt Enden — mächtiger Schritt — heran, heran. („Die Schöpfung» 15S.) AuS dem Bannkreis der „raUo" vorzustoßeu zum „Wesen", zu dem, waS der Chinese mit dem uralten Geheimniswort des „Tao" bezeichnet, deS Welt-Sinns, der noch hinter aller Polarität als das unnennbar Eine und Evige waltet, zu dem, was der Inder das Seiende („süt") heißt und dem Brahman gleichsetzt, — in die „Zeitlosigkeit" („ackvaitLm*): — diese Wendung, welche sich heute, um 1920, ebenso in der philosophischen und lheo logischen Wissenschaft wie >n den Künsten und auch in so ialen Lebrnsäußerungen vollzieh', hat daS dichterische Schaffen bereits um das Jahr 1900 genommen. Innerhalb dieses Schaffens (— und im gesamten Schrifttum des letzten Menschenalters überhaupt) »st Alfred Mombert das größte Ingenium. Keiner hat jenes unerkennbare Erne — „Ich bin die Heimat s und singe leise" („Der Denker" 19) — so hoch umkreist wie er. Sei» Wort und Werk verändert da? menschliche Bewußtsein von den Dingen der Welt, gibt einen neu:n Überblick über sie, leiht ihnen andere Farben, und für die innere Erfahrung, daß der Geist heimischer ist »n der „himmlischen" als in der irdischen Sphäre, findet eS Prägungen von biblischer Größe. Seine Dich- tung ist .uferlos künftig". Scho» heute könnte er der Lruchttmm sein, nach dem die Menschen- fchifscr ihre Fahrt richten. Jedoch Stunde und Stern sind noch nicht gekommen für ihn. Noch steht er als „der Geheimnisvolle" im Hintergrund. Aber hier in der Verwandlung — der Geheimnisvolle — lehne ich sinnend an der Säule, den Zeigefinger auf der stemernen Lippe. »i«« de« - IVI.) Die Spannung zwischen seinem Nott «nd dem Unaussprechlichen, was sich dahinter birgt, ist heule noch zu stark als daß Erkenntnis und Anvertrau- ung schon möglich wäre. Und der Führer zu diesem „Hoch-Tenker ter Erde", der Ausleger seines Wortes, der Perieget und Hierophant, muß erst noch abzewartet werden; die Mitlebenden können nur vorbcreiten auf die schöpferische Syn- these seiner „explanatio verbi". ES muß einer sein, der dem Verfasser der unvergänglichen „Redcn über die Religion" gleicht, ein Friedrich Schleiermacher, der mit intuitivem Blick vor Mom- bertS Denlnrale und Wunder innerer Wirklichkeiten tritt und sie in „Redcn über die Aeon-Religion" bestrahlt, sodaß auch diejenigen magnetisch zu ihnen gezogen werden, die heute noch fern und un- bewegt bleiben. Denn das Tonspiel der wunder- samen Harfe des Heidelberger Meisters ist, wie schon ang-dkutet, keineswegs bloß Dichtung im ästhetischen Sinne: poetische Verzauberung be liebiger Zustärde und Vorgänge deS äußeren und inneren Lebens, sondern Verkündigung von an- geborenem und entwickeltem Welt-Wrssen, einer Schar, eie das Ganze des Lebens betrifft und den ganzen Menschen angcht. Immer wenn Momberts Seele ihren Aufflug nimmt, erreicht sie die sakralen Bezirke. Sie ist erfüllt von dem Glauben an ein künftiges Menschen- bilv, das auf der Erde zu verankern von Anfang an ihre Berufung war. „Den großen, glühenden Stoß hab' ich getan, s Hier hebt eine neue Schöpfung an." Der Mensch, den Himmel tragend wie Herakles als das Über-Irdische, und den Gott als das Über-Mcnschliche. Eine neue Wiederherstellung der ursprünglichen Einheit deS Menschlichen und deS Göttlichen. Ein AuSströmen der Gottheit, nicht, wie in der alten Mystik, ein Einströmen. Die ewige Beziehung de« Einzel- Ich- zum All-Jch. Der Mensch al« „der Held" der Erde und — „sonnehast: der himmlisch« Held" (Atarr II11). Die „furchtbare Herrlichkeit" de« Lebens. „Wenn e« »n« auch zerreißt, s wenn e« nn« schier zerbricht: s ES ist doch der Geist; e« ist ja da« Licht ff (.Der Sonne Geist" S. SH, Der Acon-Dichter rührt also vor allem an die religiöse Seile unseres Wesens. Durch die Wolken, die für gewöhnlich den Tempel unseres Inneren bedecken, zucken die Blitze Gottes. Ahnungen erdämmern uns von der verborgenen Welt, mit welcher der Mensch geheimnisvoll ver bunden ist. Wir werden in einen Urzustand der Sprache gezogen, wo sie wieder ganz Bild und Gefühl ist und nicht in Begriffen denkt. Wir lauschen einem Magiker der Bildersprache und bewundern seine Gabe: „die schöne Rosen-Kunst", die so verwandt ist der „Rosenkunst" orientalischer Religionspoesie vergangener Jahrtausende, nicht weniger erhaben, schlicht und inbrünstig a^ diese. Mag eine Sprachschöpsung, die sich des gedank lichen Ausdrucks in viel höherein Grade ent- schlägt als man im Abendland es gewohnt ist, zunächst befremdend wirken und nicht ohne weiteres zugänglich sein, sie leitet doch um so tiefer hinab in die unterirdisch.überirdische Welt jenes heiligsten Seelengebietes, das wir mit dem Namen Mystik gelaust haben. Wer für dieses irgend empfänglich ist, sür den kann die ge- staltete Mystik Momberts, sein Mythos, eine Offenbarung bedeuten. F. K. Benndorf. Als Festausstellnug zur diesjährige« Kantate- feier, der als der 100jährigen Jubelfeier des „Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leip ig" eine ganz besondere Bedeutung zukommt, veranstaltet die Deutsche Bücherei eine Aus stellung über „Neuere österreichische Buch kunst". Die Ausstellung will für ihr Teil mit dazu beitragen, die engen kulturellen Beziehungen, die zwischen dem Österreichischen Bundesstaat und dem Deutsche« Reich bestehen, nachdrücklich hervor- zuh.ben und darüber hinaus die geschlossene Zu- sammengehörigkeit des gesamtdeutschen Buchhandel« zu betonen. Die Atehnug der viicherlotterie zum Besten de, Deutschen Bücherei wird, nachdem heute nach mittag in Gegenwart eine« Vertrete,« de« Polizei- Präsidium« die Einlegung der Lo«- u«d Gewinn nummern in die Trommeln staitgefunden hatte, sowie die anderen vorbereitenden Maßnahmen zur Ziehung getroffen worden sind, morgen mlllaz 12 Uhr im Sitzungssaal der Deutschen Bücherei beginne«. Bis dahin sind die Lostrommeln sowie die Türen des ZirhungSsaalcs von der Behörde unter Siegel gelegt. Die Ziehung, dl; natürlich ebenfalls unter behördlicher Aussicht statlfindet, ist öffentlich. Es steht also einem jeden, der das interessante Schauspiel einer behördlichen Lotterie ziehung noch nicht kennt, frei, daran teilzunehmen. Die Ziehung wird voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die Veröffentlichung der Ge winnliste erfolgt in der „Sächsischen EtaalSzetlung" sowie im „Börsenblatt für den Deuiscken Buch handel", und zwar voraussichtlich om 7. Mai und liegt nach diesem Tage auch in allen Buchhand lungen zur Einsichtnahme aus. Bon den 200 000 Losen, die von der Lotterieabteilung der Deutschen Bücherei sämtlich abgesetzt sind, iit in einzelnen Buchhandlungen noch ein Heiner Rest vorhanden. Eröffnung der Internationalen Ausstellung für angewandte Snnst in Paris. Am Dienstag nachmittag wurde die Internationale Ausstellung für angewandte Kunst in Paris — ein Monat später als ursprünglich geplant — durch den Prä sidenten der Republik feierlich eröffnet. Außer den Mitgliedern der Regierung und den Ver tretern der aurstellenden Länder nahmen etwa 4000 Personen an dem Festakte teil. Auf die Eröffnungsrede folgte ein feierlicher Umzug durch das AurstellungSgelände. Damit ist die Aus- stellung zwar offiziell eröffnet, aber noch keines wegs ferliggeflellt. Tarüb.r dürfte vielmehr noch ein weiterer Monat verstreichen. «Iterttim»«aieum i« «r,hrn «arten. Tie erste dies- jähri-e Führung findet Sonnabend, den r. Mai. nachmiit^j ü Uhr statt. « werden die Slurpiuie« der Renailstmc- und der Barockzeit besprochen werden. «WW Owe« spricht Montag, de« 4. Mai. 8 Uhr in der «rnrn »«st Fide«. Ztnzrndmsstreche st a: ,rt« tznast,- »cm Dostchcwtti. statten daselbst. «tr« u. Rrfidruz-stanf-anl.