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Sächsische Staatszeitung : 04.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192504049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250404
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-04
- Tag 1925-04-04
-
Monat
1925-04
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 04.04.1925
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Bor eine» »e»e» Birgerkrieg in Chi»a. London, April. Die „Morningpost" m ldet aus Tientsin, Mr Anzeichen deuieten darruf hin, daß ein »euer Bürgerkrieg in gröberem Maßstabe »enn se bevorflehe. In chinesischen »reisen werde angenommen, da^> ein Kampf zwischen Tschangtsolin und Fengyusien ausbrechen werde. Japan baut neue Kriegsschiffe. Tokio, 3. April. DaS Marineamt kündigt den Bau von 22 Kriegsschiffen mit einer Gesamtlonvage von 124 900 t an, darunter befinden sich 8 Kreuzer 1. Klasse, 3 Kreuzer 2. Klasse, 10 Zerstörer und ein Flugzeugmutterschiff. Das Kriegsministerium hat beschlossen, während der nächsten drer Jahre sieben Sachverständige nach Frankreich, fünf nach Amerika und drei nach Deuischland und England zu senden, um die Fortschritte in der Waffen- technik zu studieren, Gesöuguis für Hakenkreuzler- Totschlager. Berlin, 3. AprU. Nach einer Meldung des ,Berl. Tagebl." ver urteilte das Tilsiter Schwurgericht drei jugendliche Anhänger einer rechtsradi kalen Organisation, die am WeihnachiS- Heiligabend vorigen Jahres den jüdischen Hand, lungsgehilfen Julius Simon zu Tode ge prügelt hatten, zu Gefängnisstrafen von 1 biß 3 Jahren, Meine Potttische Nachrichten. Berlin, 3. April. Der Bildungsausschuß des Reichstages lehnte heute den Antrag der Regierung, die Abstimmung über die Durchführung der Einheitskurzschrift bis zur Vorlage einer Regierungsdenkschrijt zu vertagen, ab und nahm einen Antrag auf Aussetzung der Maß. nahmen zur Durchführung der Einheits. kurzschrift bis zur Nachprüfung des Systems durch den Bildungsausschuß an. * In dem Prozeß gegen die wegen Be günstigung und Beiseiteschaffung von Urkunden angeklagten sieben Justizbeamten wurde heute das Urteil verkündet. Kassen- direktor Zirke erhielt wegen Begünstigung 500 M. Geldstrafe, Justizoberrentmeister Szotowki und Justizobersekretär Bigalke je 300 M. Geldstrafe. Die übrigen An- geklagten wurden freigesprochen. Heute wurde zwischen dem Metallarbeiter verband und dem Verband Berliner Metall, rndustrieller wegen eines Streikes der Berliner Kupferschmiede Verhandlungen geführt, die zu keinem Ergebnis geführt haben. Es ist damit zu rechnen, daß am Montag in den vier Lokomotivfabriken von Borsig, der AEG, Schwartzkopff-Wildau und Oren- stein L Koppel und in der Turbinenfabrik AEG rund 7800 Arbeiter entlassen werden. Washington, 3. April. Sch urman, der am 20. April Peking ver. läßt, wird sich zunächst nach Washington begeben, um mit Coolidge und Kellogg zu beraten. Zu stznem Nachfolger in Peking ist Oberstaats, selreiär MacMurry ernannt worden. Dichtung »p 12 (Erstaufführung), Chopin «lavierkon,ert L-woU, Tschaikowiky Symphonie Nr. 4 r-woU. — Mittwoch HS im Palmengarten Liederabend Gudrun Haensch. Lieder von Brahms, Wolf, Reger, Strauß. — H8 spricht im Künstlerhaus FriedrtchSrhard Bon ewiger Liebe — Petrarca und Dante. — H8 im kl Saal der Kaufmannschaft Liederabend von Sharlotte Nötzold mit Ingeburg Hartmann am Flügel. Lieder von Brahms, Hugo Wolf, Reger, Rich. Strauß, Ingeburg Hartmann (Manuskript) — Donnerstag HS tm »ereinsyaus Liederabend von Sigrid Onegin: Lieder von Schubert Brahms (4 ernste Gesänge und Frühlingslteder). — HS im Künstlerhaus letzter Kammer musilabend der Striegler.Quartett». — Karfreitag K in der Martin-Lutherkirche Passiön». Oratorium von Joh. E Bach (,um erstenmal in Dresden). Kammerorchester Dre-dner Künstler und Römhildchor. Leiiung: Richard Fricke. (Karten bet F. Met.) Uranfsnhrun, «euer Lieder von Kurt Slriealer. Im nächsten «ammeruiusilabcn» de« Striegler-Quartett» Donnerttag den s. April im «ünstlerhause gelangen durch die Kammersängerin E l i s a S l ü n » n e r unter anderen Werken von Ku.t Striegler drei Lieder auf De;te von Wilhelm Busch zur Uraufführung. Kathalische Hoskirche. Sonntag, am 5. April, vormittag» H lt Uhr: öltsm» von Biadana,- l'nnkio nach Matthä»» von Bittoria; O baue gesu von Palestiina. L«» stnatltch» Kunstgewerbemuit», (Eliasstraßc 34) bleibt den April über noch ,u denselben Zeiten wie im Winter geöffnet: Wochentag» von lv-u, Sonntag« von 10-4, Montag« geschlossen. In Vorbereitung eine Sonderaussteilung: Moderne Beleuchtungskörper von MaxKrüger, Berlin. Sächsischer Knnstverein zu Dresden, Brühlsche Terrasse. Gestern wurde im Hauptsaal die Böhmerwald-Au»- stellung eröffnet, an der die Maler Erich Fraaß, Otto Meister, E A- Mühler, Georg Siebert und Otio Schubert beteiligt sind. Außerdem Eonderaudstellungen: Orttverband Dresdner Künstlerinnen, Kurt Preißler, Drctden, Ernst Srarser, Stuttgart, Wilhelm Eller, Dresden, und Gruppen von Horst Bauer, Paul Dienst, Willi Heribert Fasold, Hon« Jürgen von Gadow, Wtlibald Kühn und Willy Zügel (Dierbionzen). Sin,eiwerke hiesiger und auswärtiger Künstler. Gemälde, Bildwerke, Graphik, Kunstgewerbe. Geöffnet Werktag« von 10 bi« L Uhr, Sonntags von HU bi« HS Uhr. Eintritt für Richtmitglieder «r Pfennige. «nnstautzstellunge«. Emil Rich ter, Prager Straße 13: Donnerttag, S d. nachmittag« Uhr Eröffnung der Ä «- dächtnt«au«stellung Han« Thoma «Gemälde, «qua- »eile, Zeichnungen, Graphik) In den Lberlichtsälen und dem Graphischen Kabinett. An »er Eröffnung Mitwirken»«: Aleran- der wierth vom Staatlichen Schauspte'hau«, da« Ronnefeld- Quartett. Reue Kunst FidG, Zintendorfstr. 2». Sonderaulstellung .Der Sturm». Diesen Sonntag, vorn, Hl» Uhr Führung von Rudolf vlümuer durch die Aurstellung, — Im Kunstkabinett, vtktoriastr. I«: Gemälde von Paul« Modersoh» uud Radierungen »o» Wilh- Ur Bon» Landtag«. Im RechtSauSschub wurde am Donnerstag nachmittag beschlossen, die Beratung der Änderung der Gemeindeordnung am Freitag fort- zuletzen. Ein Antrag der sozialdemokrati schen Fraktion-Minderheit, die Beratungen bis nach den Osterferien auszufetzen, wurde a b - gelehnt. In der Sitzung am Freitag vormittag stellte die sozialdemokratische FraltionSminderheit erneut den Antrag, die Verhandlung zu vertagen, er verfiel wiederum der Ablehnung. Darauf wurde der Antrag gestellt, die Beratung bis 1 Uhr mittags festzusetzen. Mit einer Stimme Mehrheit wurde dieser Antrag angenommen. Die sachliche Beratung, die in den voran- gegangenen Sitzungen bis zu Punkt 11 gediehen war, wurde dann fortgesetzt. Punkt 12 der Vorlage will den 8 62 der jetzt geltenden Gemeindeordnung redaktionell anders formulieren und dann folgende Änderung zu Punkt 4 treffen: „Den Vorsitz in ge mischten Ausschüssen führt ein Vertreter des Ge- m e ind era t s, den dieser bestimmt." B'Sher konnte diese Frage ort-gesetzlich geregelt werden. Tie sozialdemokratische Fraktionsminderheit be kämpfte diese Änderung. Schließlich wurde sie zu nächst abgelehnt. Die Frage soll bei der zweiten Lesung nochmals eine Rolle spielen. Außerhalb der Tagesordnung stellte der demo kratische Abgeordnete vr. Weigel den Antrag dem § 60 der Gemeindeordnung, der von der Pflicht der Amtsverschwiegenheit der Gemeindeverordneten handelt. Straf bestim- mungen anzugliedern, wonach Gemeindeverord- nete entweder durch die Gemeindeverordneten oder auf Antrag des Gememderats durch die Beschluß, behörde bis zu 150 M. Ordnungsstrafe er halten oder während drei Monate von den Sitzungen ausgeschlossen werden können mit Verlust der Entschädigung, Gegen diesen Plan wurden Emwände gemacht, weil er politisch einseitig auszenützt werden könne. Zwar sei es richtig, daß in den Gemeinden die Pflicht zur Amtsverschwiegenheit besonders bei gewissen geschäftlichen Angelegenheiten gelten müsse, doch sei es völlig abwegig, anzunehmen, daß Straf- bestimmungen das geeignete Mittel seien. Hinzu komme, daß ein objektives Werturteil über etwaige Indiskretionen in der Praxis nur schwer möglich sein würden. Da auch den Rechtsparteien gewisse Bedenken gegen die Formulierung des Antrags vr. Weigel gekommen waren, beantragten diese, die Abstimmung über diesen Antrag auszusetzen, aber mit der Maßgabe, das nächste Mal nur eine Abstimmung herbeizusühren, also keine Aussprache mehr zuzulassen. Dieser Auf- fassunz schloß sich auch Bethke an, während die sozialdemokratische Fraktionsminderheit ver langte, daß über eine Abänderung des Antrags zweckmäßigerweise auch gesprochen werden müsse. Sowohl der Antrag, die Abstimmung zu vertagen als auch der Antrag, die Frage überhaupt auszu setzen, wurden ab gelehnt und schließlich der Antrag Weigel angenommen. Die Ver. treter der sozialdemokratischen Fraktion-mehrheit, die dem Antrag zugestimmt hatten, behielten sich ihre endgültige Stellung in der Hoffnung auf eine g.eignetere Formulierung für die zweite Lesung vor. Ein Antrag Nebrig, der sich darauf br- zieht, daß in § 56 der Gemeindeordnung bei Gegen- ständen einfacher Natur keine mündliche Verhand- lung nötig ist, wünschte den Absatz im Gesetz zu streichen, daß durch Orsgesetz noch weitere Vereinfachungen eingeführt werden können. Es habe sich gezeigt, daß in kleineren Gemeinden diese Bestimmung einseitig und dem Willen des Gesetzgebers zuwider ausgenutzt worden sei, um gewisse Fragen der öffentlichen Diskussion zu ent ziehen. Ter Antrag Nebrig wurde von der Koali tion mit Unterstützung der Deutschnationalen ab- gelehnt. Bei der Beratung des 8 57, der die Auf. wandsentschädigung für die Gemeinde, verordneten regelt, wurde u. a. von der so zialdemokratischen Fraklionsminderheit beantragt, die Bestimmung zu streichen, daß da- Mini- sterium des Innern allgemeine Anordnungen für die Höhe der Entschädigung erlassen kann. Dieser Abänderungsantraz wurde abgelehnt. Die Beratung wurde darauf auf Dienstag vormittag vertagt. Die Vertreter der sozial- demokratischen Fraktionsminderheit protestierten, weil nach den Dispositionen des Ältestenausschusses der Dienstagvormittag für Fraktionssitzunge» frei- gehalten werden solle. Der Sonderausschuß für Beamtenfragen des sächsischen Landtages nahm von einer Anzahl Wiederbesetzungen abgebauter Stellen Kenntnis und verabschiedete nach eingehenden Erwägungen mit der Staatsregierung eine größere Zahl Eingaben wegen Neueinstufung von Beamten, namentlich der Universität Leipzig, der Technischen Hochschule und der Sammlungen. Mitteilungen uns ver öffentlichen Verwaltung. Die soeben erschienene Nr. 7 des Ministerial blattes für die Sächsische innere Verwaltung enthält Verordnungen über Gebühren für Genehmigung von Sonniagsarbeit nach 8 105 k der Gewerbeordnung, Einnahmereste, Stiftungskasse des Ministeriums deS Innern, Anstellungsgrunosätze, Grundsätzliche Ent- scheidungen der Gemeindekammer. Wertzuwachs- steuer, Veleranenbeihilfe, Vordrucke für d e Polizei- behörden, 2. Äuderungs der Belleidungsoronung für die staatliche Ordnungspolizei und Landgen. darmerie, Strafverfolgung geringfügiger Vergehen und Übertretungen, Bestellung von Vordrucken, Richtlinien sür Klemgartendaueranlagen, Zuweisung gewerblicher Räume nach 8 16 des Mieterschutz. gesetzeS, Unterbringung von Obdachlosen, WohnungS- bau, 4. Nachiraz zu den lächsi chen Ausführung?, bestimmungen zur Verordnung über Erwerbslosen, fürsorge vom 31. März 1924, Hundeausfuhr aus Tollwut-Sperrbezirken, Anrechnung von Zinsen für aufgewertete Hypotheken auf die ÄufwertungSsteuer, Vorlegung von Grunderwerbssteuerakten, Aemeinlast in der Krankenversicherung, Erste Hilfe in gewerb- Uchen Betrieben. Aus Sachsen. (R.) Der Minister beß Innern MüNe« hat am 4. d. M. einen vierzehntägtgen Urlaub an- getreten. Seine Vertretung hat Ministerpräsident Heldt übernommen. * verbandst«- Sächsischer Polizei- beamter in gwicka«. 1. verhandlnngstag. Unter zahlreicher Beteiligung wurde am 31. März der außerordentliche und zugleich 7. ordentliche Berbandstag des Verbandes Sächsischer Polizeibeamter — die Konferenz war von 180 Delegierten beschickt und von nahezu 100 Gästen besucht — durch den ersten Vorsitzenden Klauer mit einer Begrüßungsansprache in den Lindensälen Zwickau eröffnet. Unter den Gästen waren zu be. merken Innenminister Müller, Kreishaupt- mann Jani (Zwickau), Amtshauptmann Müller (Zwickau), Oberregierungsrat vr. Grünwald und RegierungSrat Fickert von der Staatspolizeiverwal» tung Dresden, mehrere Polizeipräsidenten sächsischer Städte und die Landtagsabgeordneten Schiffmann (D. Bp.), Franz (Soz.), Schn rch (Soz.), Siewert (Komm.) sowie Vertreter des Deutschen Beamten» bundes. Der Tagungspräsisent OberregierungSrat Castan begrüßt die erschienenen Vertreter der staatlichen und sonstigen Körperschaften und sprach die Hoff- nung aus, daß sie sich für das Wohl der Beamten einsetzen werden. Innenminister Müller wünschte in seiner Begrüßungsansprache, daß die Tagung vom Staatsbewußtsein getragen sein möge. Er wisse von den Nöten der Beamten und er werde sich weiterhin für sie einsetzen. Man müsse aber Geduld haben, denn nicht Sachsen allein sei sür die Abhilfe der Röte zuständig. Nach den Begrüßungsansprachen wird in die Tagesordnung eingclreten. Als erster Punkt wird der Geschäfts, und Kassenbericht behandelt. Aus dem gedruckt vorliegenden Bericht und aus den Ausführungen des Geschäftsführers Küttner war folgendes zu entnehmen: Die wirtschaftlichen Nöte der Beamten» schäft im allgemeinen und der Polizeibeamten schaft im besonderen infolge ihrer zum allergrößten Teile in den untersten Besoldungsgruppen liegen den Zugehörigkeit hat keinerlei Milderung erfahren. Die Gerechtigkeit erfordert, dabei anzuerkennen, daß gerade dec sächsische Staat wiederholt versucht hat, von sich aus eine Besserung der Besoldungs. Verhältnisse herbeizuführen. Die politischen Verhältnisse in Sachsen erbrachten im ver- gangenen Jahre eine gewisse Beruhigung, die von den Polizcibcamien dankbar begrüßt wurde. Der Mitgliederbestand des Verbandes be trug am 28. Februar 11738. Der Ausbau der inneren Organisation hat Fortschritte ge- macht. Als bemerkenswerter Erfolg rst die Schaffung einer Polize ifach sch ule auf dem Bundestage des Deutschen Beamlenbundes zu verzeichnen. Der Berichterstatter stellte fest, daß das Verhalten der Landtagsfrakiioncn in der Besoldungsfrage mit Ausnahme der Kommunisten, d>e aus politischen Gründen anders gehandelt hätten, einwandfrei ge- wesen sei. Das Verständnis für d e Belange der Polizei sei im Landtage gewachsen. Der Redner beschäftigte sich weiter m't dem Unfallfürsorggejetz, mit der Übernahme der Hilfspolizei in die Lapo, der gewerkschaftlichen Ausbildung der Unterführer und anderen die Fachgruppen interessierenden Fragen. Daräuf wurden der Kassenbericht und der Kassenbericht der Krankenfürsorgestelle erstattet. In der folgenden Aussprache wurden einige Ent schließungen vorgelegt, in denen es heißt: „D»r verband erhebt gegen die bishertge Btrjchleppungs- prkttik der Reich-Eegiernng in der Besoldnngssrage den schärfste» Einspruch. Die P,lt,»i»e««Ieni»ajt stehi sich in ihrer wirtschaftliche» Cliste»; bedroht und sie bittet »»«Yak» die sächsische «egiernng, mit allem Nachdruck bei »er Reichsregternng »asnr »l»z»- tretrn. da» 1. »a» er» »t derläugerte Besaidnugssperrgesetz mit s»- sartiger Wirkung aufgehoben wird, L. eine »urchaniftio, Nedision der jetzige» B»s»l»n«g,- ardnnng rückwirkend ad 1. April umgehend »nrch- grsühri wir», 8. i» der neuen vejaldungSordunng der äußerst ge fahrvolle Dienst der Polt,eide»mte» durch höhere Ein gruppierung »»«reichend gewürdigt wir», «. »ie neue vrjotdungsorinuna im Sinue einer wirt schaftliche« Forientwicklu», »er Polßeideamten »ach sapalere» «ru«»jätze» »14 bisher »»sgestellt wir»." .Der zu« 7. ardeuNichen veib»»»slag mü«»Iich erlänterte Seschäswbrricht legt erneut Zeugnis a» für die Fülle brr»»»»- »er Fr»,,,, die tr»tz jahrelanger intensivster «rveit ssir »ie Pali,»ibeamte» nach uugelist pn». Der »eschäfMericht be weist aber auch, »ah »le Wit,r»eU »et »er Lösung »ieser Frage» feiten» »er Polizeibtamirnschast nur gewährleistet ist, wen» «»sere gewerkschaftliche vr,,»il«tia» erhalte», weiter andgebant «n» gefestigt wir». Der Verba»»««,, appelliert deshalb an die «ässe der sächsische» Poltzeibeamte», ihr» gewerkschaftlich« Orgaiisatta« stark ,» erhalten, alle treuaenien Momeutr zurück,»stellen und defsr» eingedenk zu sei», da, die Einheit über alle» geht.- 2. Be,handlungStag. In seinem Schlußwort geht der Vorsitzende Kuttner auf die Ausführungen der einzelnen Redner ein und stellt einige Unrichtigkeiten fest, die den Diskussionsrednern unterlaufen sind, und geht auf die geäußerten Klagen und Wünsche ein. Zur Regelung des Dienstaufwandes bemerkte der Redner, daß die Entscheidung der Regierung Erregung hervorgerufen habe, weil die Zusagen nicht ge. halten worden seien. Weitere Beratungen betrafen den Ausbau der Sozialfürsorge und Satzungs änderungen. Schließlich wurden noch einige An- träge in gewerkschasllichen Fragen angenommen. In der Nachmittagssitzung wurde der Bericht über den Haushaltplan erstattet. Für die Allgemeinheit von Interesse ist davon, daß sich die Gruppe Landespolizei sür die Eihöhung des Bei- träges von 85 Pf. auf 1 M. je Monat einsetzt, während alle anderen Gruppen an dem alten Bei tragssatz festhalten. Aus dem 15 Pf.-Mehrbeiirag sollen rund 11000 M. der Bewisa (Beam'enwirt- schäft Sachsen G. m. b. H.) in Form von Genossen ^chaftSanteüen zukommen, außerdem soll für e ne polizelfachwissen'chafiliche Woche und die Ausbildung von GewerkschaftSunIerführern ein etwa gleichgroßer Betrag verwendet werden. In der Abstimmung wurde dann der Haushaltplanvorschlag 1, der mit 132 000 M. abschl eßt und 1 M. Beitrag vorsieht, mit 601 gegen 499 Mandate angenommen. Der neue Beitrag wird ab 1. Mai erhoben. Die Beratungen wurden dann in geschloffener Sitzung sortgeführt, um die Personenfrage des neu anzustellenden besoldeten Vorsitzenden zu klären. Dieser Vorsitzende soll gleichzeitig in seiner hauptamtlichen Tätigkeit die Geschäfte de» VerbandssekretärS wahrnehmen. Den Abschluß de-zweiten Tage» bildete ein gut besuchter Kommers. * Das amtliche Wahlres»ltat in Lp- sachsea. Der Wahlausschuß für den 28. Wahlkreis Dresden. Bautze« hielt am Sonnabend unter Borsitz des KretSwahlleitrrS »eh. RegierungSrat ». Hetzgendorff ewc Sitzung ad zwecks Fest stellung deS Ergebnisse» der «tichSprSsidente,- wahl 1»2S (1. Wahlgang). Danach weichen die endgültige« Ziffer« von de« diSher belanmrn nur lMwcicniOch ab. Die Zahl der Stimmberechtigten betrug im Wahlkreise 121S SS», die Zahl der abgegebenen Stimmschei«« 1L »»7. Die gültige« Stimmen be- trugen »12 «»7, außerdem wurden 51l» ungültige Stimmen abgegeben. VS habe» erhalte«: Braun (Soz ältst) SS6 081, Held («ayr. Volkspattei) 2V»». Hell- Pach (Demokrat) 88 088, Jarre» (Reichsvlock) SS»242, L«d en d orff(Rationals.) 507». Marx (Zentrum) 17SS7, Thälma«« (Kommunist) »SS»», zersplittert waren S1L Stimmen. * Leipzig. Zur Unterstützung Leipziger Künstler haben die Stadtverordneten in ihrer gestrigen Sitzung nach der Ratsvorlage 140 000 M. bewilligt. Chemuitz. Stadlbaurat MöbiuS, der 1853 in Hosterwitz bei Dresden geboren wurde, ist nach 40 Jahren Staals- und Eemeindedienst, dir er größtenteils in Chemnitz verbracht hat, in den Ruhestand getreten und vom Ratskollegium feier- lich verabschiedet worden. Grimma. Das neue Adreßbuch für die Städte Grimma, Brandis, Mutzschen, Naunhof, Nerchau und Trebsen sowie für 100 Landgemeinden ist erschienen. ES kann vom Herausgeber und Verleger Stadtsekretär P. Rode-Grimma bezogen werden. Pausa. Die Stadtverordneten haben zur För derung des Wohnungsbaues ein Dailehen von 8000 M. genehmigt. Tageschronik. Schwerer Eisenbahnunfall bei Leipzig. Leipzig, S April. Heute morgen gegen 1 Uhr überfuhr der Güterzug 714» im Bahnhof Leutzsch da» Halte- signal und stieß auf de« Güterzug v K7S7 auf. Dabei wurde der Oberschassner Snrst getötet uud rin weiterer Schaffner verletzt. Der Güterzug. der sich i» Richtung Wahre» bewegte, war 118 Achse« lang und fuhr auf de« aus ei«emSondergleise stehende« Güterzug mit v oller Gewalt auf. Ter Lokomotivführer und der Heizer, die Ur Kata- strophe vorauSsa-ie«, rettete« sich dnrch Ab springe« vom fahrenden Zuge. DaS Lokomotiv- personal sagt ans, daß sofort die Bremsen an gezogen wurde«, daß der Zusammenstoß jedoch nicht mehr zu verhüten war. Rach dem Bekanntwerde» deS Unglücks wurde» von der Sisenbahndireltion sofort Sonor,wage» mit Hilfsgerät und RettungSmannschafren ad. gesandt. Die Unfallstelle die'et ein Bild schlimmster Zerstörung; die Wage« bilde« einen unentwirrbaren Knäuel. Der Zugführer des Unglückszuges befand sich in dem Packwagen hinter der Lokomotive. Um ihn zu befreie», mußten mit Schwritzapparaten die Sisenteile zer sägt werden. Erst Freitag morgen gegen 8 Uhr gelang es, einen Zugang zu dem Packwagen zu schaffen. Der bedauernswerte Beamie wurde völlig zerquetscht als Leiche ausgefunden. Die Bergungsarbeiten werden mehrere rage in An spruch nehmen. Da sich unter den zertrümmerten Wage« auch Behälter mit Benzin und andere explodierdare Stoffe befinde«, sind umfangieiche Vorsichtsmaßregeln ergriffen worden, um ei« weiteres Unglück zu verhüten. Zum Effeueinfiurz in Bohlt». (sv) Tie BergungSardeite» in Bö llen haben brShrr zurBergnng von zwei bei dem Schornsteineinsturz «erunglück'en als Leichen geführt. Die Art der Verletzungen weist daraus hin, daß sie nicht verschüttet oder erstickt, sondern, ebenso wie die andere« verunglückte», durch die Aber sie hrreinstürzenden Steinmafstn sofort getötet worden sind. Um weitere Menschen leben nicht aufs Spiel zu setzen, hat daher die Staatsanwaltschaft und auch die «mtshaupi- Mannschaft Borna als Baupolizeibehörve die vorläufige Einstellung der wet. terrn Bergungsarbeiten verfüge, bis alle Gefahren sür die Bergungsmannschasten be seitigt sind. Der StaatSanwaltschast ttegt viel daran, daß Vie Untersuchung der Ur sache deS schweren Bauunglücks «nd der Schuld frage nicht durch unkontrollierbar« Meldungen und Gerüchte gestört und behindert wird. Die Ramen der elf tödlich «erunglücklen sind Maurer Simon Kreuz, Arbeiter Rudolf Thtere, Helfer H etnz Walz, Arbeiter Ru dois Radke, Maurer Georg Wtnkenvach, Polter Jo,ef Lissot, Helfer Marti« Oktav, Maurer Joha«« Kreuz, Maurer Marti, Sn«tfch, Maurer Leopols Hollh, Oti« Große. Alle Maßnahme» sür die Hrrbethmung der Angrhörigen der Verunglückten, die meist i» Süddeutschlanv beheimatet waren, sind bereits getroffen worden. Mit den Kindern in den rod. Berlin, 3. April. Heu e vormittag wurde der 45 Jahre olle Schlächi«melier EmU Groihe mit seinen beide, Kindern im Alter von 3 und 5 Jahren in seiner Wohnung in Weißensee durch LeuchigaS ver> giftet tot ausgefunven. Es liegt unzweifelhaft Selbstmord GrolheS vor. Der Grund der Tat dürste in der unglücklichen Ehe Grothe» z» suchen jei«. Herausgegeben von der^GrschäftSstell« der Sächsische« StaatSzeitung, Gr. Zwingerftr. 16« — Druck von B. G. Teubner. — Hier»» eine Beilage und LantttagSbeilage Nr. 226.
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