Suche löschen...
Sächsische Staatszeitung : 02.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192504023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250402
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-04
- Tag 1925-04-02
-
Monat
1925-04
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 02.04.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Seil« S zu Rr 7» Donnerstag L. Plprck K92L immer «och große politisch: Hindernisse entgegen weil Moskau fortfahi«, sich tu die tonrren An. gelegenheiten anderer Länder auf dem Wege über die kommunistischen Palleten einzumischen. * Die Anjfaffmtg der ttaliemscheB Regierung. Rom, I. April. Bezüglich des deutschen Garantievor- Vorschlages gibt „Ag«nzia dl Rom»" die Auf- sassung der i-talienische» Regierung wieder, die sich erstens für »l»e» Palt s« i- schen sünf Mächten, zweitens gegen das Genfer Protokoll ausipreche, drittens wünsche Italien eine grundsätzttche vorherige Verständigung zwischen Rom, London» Paris und Brüssel und alsdann eine Ein ladung an Deutschland, diesen Grundsätzen zuzu- stimmen. Endlich wünsche Italien, dass eine Kon ferenz aller interessierten Mächte Unberufen würde, um ^Grundlinien prattnch festzulegeo. Räumung des Nuhrgebietcs Ende 3uui. Berlin» 1. April. Aus diplomatischen Kreisen hären wir, daß die ReichSregierung durch den Botschafter v. Hoesch den Ministerpräsidenten Herriot um Auskunft ersucht hab', wann die Räumung des Ruhrgedietrs erfolgen werde. Die Antwort soll dahm gelautet haben, daß man gemäß dem Londoner Abkomme» End« Juni räumen werde. Außenminister vr. Stresemann werde diese Tatsache in der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses morgen Mitteilen und über den gegen wärtigen Stand der Sickwihettsverhandlungen b> richten. Neue Aufschlüsse über die Haltung der Reichsicgieiunz zu dies« Frage oder zum Eintritt in den Völkerbund werden gegenwärtig noch nicht erwartet. Das Oberhaus imL die deutsche« Verstöße gegen die AbrLftnngs- bestimm»ilgrn. London, t. April. Im Oberhause fragte Lord Parmoor die Legierung, ob die Abrüstungsverzüge, die Deutschland vorgeworfen werden, Fragen ein- schließen, für die eine zeitliche Begrenzung im Art 213 des Versailler Vertrages vorgeschrieben sei. Pamoor wies darauf hin, daß der Art. 213 ein Verfahren i» Aussicht nehme, nach dem dis Militärkontrolle von der interalliierte» Kommission auf den Völkerbund übergehen solle. Lorr Par- mour fragte, wann dies geschehen werde. Lord Newton erklärte, es sei von den deutschen Be hörden tüncht gewesen, die Bestimmungen des Versailler Vertrages zu. umzehen. Aber, fuhr Lord Newton fort, würden wir schließlich nicht dasselbe getan haben? Würden wir nicht in jeder Weise Obstruktion geübt und gehofft haben, eines Tages unsere frühere Stellung wiederzuerlangen. Lord Salisbury erklärte, die deutsche Regierung habe »en Friedensvertrag noch nicht voll ständig erfüllt; sie zeige jedoch gegenwärtig einen guten Willen, den er mit Freude aner kenne. Calicbuiy erklärte weiter, er sehe keine Möglichkeit, wie durch eine andere Maschinerie, als die intei alliierte Kontrolle, dis den Alliierten aus oem Fried.'Nsvertrage erwachsenden Rechte durchgeseht werde» tonnten. i Di» deutsche Regt»»»»- ,»ig» g»gea- wärteg guten Willen, de» wir mit Freude» anerkenn«, müsse». Hinsichtlich der speziellen F-age, di» Lord Parmoor an ihn gericktet habe, berufe er sich auf sein» Üeeeit» gemachte» Au«. sührunV». Di» Entscheidung in diese, Sache lieg« in d«n Händen der interalliierten MrlitLrkontrollkommissiov. R:«to« habe in scharfe» Worten gesprochen» wie er eS über- Haupt im allgememie» bezüglich de, interalliierte» Kommission getan habe. Lia ganze Maschineri.' aus der Zeit des Krieges s:i in diel« Hinsicht lmkeftledigcich. Jedermann würde froh! s»in» »»»« dl« Zett -«komme» »Lee, da dt»se Kommissii»» oeejch winde« würd« « setz« wirklich ktt« Möglich lest, wi« durch eins and«, Maichmeiie die des Alliiert«» aus oem FriediMoertrag» «wachsenden Rechte durch- gesetzt werde« tSnaten. Os G«rjetzl»nge»vo»Hefaltc» seiee ade, «ich«, »chfr dm»h dies« «rmtrollvrtzcrjchaft,» eat. schtedn, »erd«» »tese Körpe,jch»ft«» müßte» ihre Tättglett Hitz z« dem Aettpunkte s»rtfetze», d» dl« Kl»», set» de, «erteage» «,s»llt sele», di« bis jetzt »och mcht «fSUt fei«». We»« ji« etmual «stillt sei«», dann würd« di« Louieoll, tättgßeä d« «Emissio» btnid« sei». Lam, wiird« dt« Kontra»« a» et»« »»mwrist«, übergeh««, die v»m ViitSe«»»!» grdiwet wtirde. Die Masttzi»«ri» dtrse» »ommisst,« sei bereits auSgearbettet; s»»«ß die Kontrolle »» dtafrS Jastrumrut b«S Völkerbundes f»fort «berAehen könne, wem» die mterawirrt« MW- tärt»«tr»llp, n»»ssioa »»ter de» »o» ihm «de» dittirrtr» «rdchgurr«,» ihr« Arbeit «ingestrM hab«. Das Grundfchnlgesetz im Reichstag. Sltznng am Mittwoch, 1. April. Präsident Löbe eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 20 Mm. mit fo.gend« Ansprache: Die erschütternde Nachncht von dem smechtbare» »«gtüevtzfckll, der fo viele Angehörige der deutschen Reichs, wehr betroffen hat, hat sich leider bewahrheitet. Uber 70 Personen sind bei der Ausführung ihrer Übungsaufgabe» mit ihrem Offizier in den Fluten der Weser ertrunken, «nd es besteht geringe Hoff, nung, daß von den 78 Vermißten noch jemand gerettet werden könnte. Mit der Reichswehr trauert die deutsche Volksvertretung um die vielen noch so jungen Opfer ihres Soldatenberusä uns spricht den Angehörigen, den Kameraden und der Heereöleituuz ihre tiefe Teilnahme aus. (Das Hans hat sich von den Plätzen erhoben.» Reichswehrminister Ur» Geßler dankt dem Präsidenten für den Ausdruck der Teilnahme und ebenso dem Reichstag, der sich dieser Teilnahme angeschlossen hat. Die Katastrophe an der Weser stehe beispiellos üc^ vor allein durch die Zahl der Opfer. Er sei noch nicht in der Lage, heute e ue verantwortliche Erklärung über die Ur fachen des Unglücks abzugeben, die erst festzestelll werden müßten durch eine Untersuchung, zu der er den Ches des Pionierloesens abgeordnet habe, und dann aber auch durch eins gerichtliche klüter- suchung. — Der Minister teilt mit, daß wahr scheinlich ei» Offizier 78 Mann ertränke u seien. Verstärkt werde die Trauer »och durch «men neuen Unfall, der sich am Dienstag bei der Marine ereignet habe, wobei 2 Heizer und 2 Arbeiter ihr Leben eingebüßt haben und eben soviel Personen verwundet sind. Der Münster stellt auch hierüber einen amtlichen Bericht in Aussicht. Auf der Tagesordnung steht dann der Bericht des Geschäftsordnungsausschusses über die Anträge des Landgerchts Magdeburg auf Erteilung der Genehmigung zur Vernehmung mehrerer Neichstags- abgcordneter im Rothardt - Prozeß. Abg. vr. Bel» (Z.) berichtet, der Ausschuß hat 'olgcnden Beschluß gefaßt: Der Reichstag wolle »eschliehenp 1. Die Genehmigung zur Vernehmung der Mitglieder des Reichstages Silberfchmidt, Graßmann, Schlicke und Giebel wird versagt, da das Interesse des Reichstags an >er Slusübung der parlamentarischen Pflichten sinar Mitglieder das Interesse der Rechtsordnung m der Feststellung des im Ersuchungsschreiben des Landgerichts Magdeburg angegebenen Beweis themas überwiegt. 3. Nachdem sämtliche Abgeordnete, deren Zeugenvernehmung in der Strafsache gegen Rothardt genehmigt worden war, ausführlich der- nommen worden sind, wird die Genehmigung zu weiteren Zeugenvernehmungen dieser Abgeordneten versagt. Ohne Aussprache wird der Antrag in beiden Teilen vom Reichstag gegen die Stimmen der Dentschnatonaken und Völkischen an- genomnre n. Darauf wird die zweite Lesung des Gesetzent- Wurfs üb« den Lehrsaug der 8r«ndfch»ke Abg. Seiffert (Völk. Bgg.) hält eS für erfor- derlich, daß die besserbegabten Schüler die Schule i» einem kürzeren Zeitraum durchlaufen. Abg. Hleitz»« (Soz.): Die zu diesem Gesetz, entwurf emgeurachte« Antrag« haben die Absicht, a«S Grundschutgesetz zu verschlechtern. Die Abänderungen, di: verlangt werden, beweisen, daß man das Prinzip des Grundschulgefetzes ainreifen will. In ihrer Wirkung würden sie eine völlige Zertrümmern»; des Prinzips der Grund- schule bedeuten. Der jetzt gestellle Abänderungs. antrag verlangt, daß nämlich die wichtigste Bestimmung herausgenommen wird, wonach die Zustimmung des Lehrers bei der Verkür zung d«r Schulzeit i« der Grundschule nicht mehr notwendig ist, soudern daß er nur »och gehört werden soll. Ich muß drin gend darum bitten, dieser Abänderung auf keinen Fall zuzustimmen; würde si: angenommen, dann hätte die Rechte ihrs Absicht erre-cht. Wie sich die Meinung der Antragsteller ge ändert hak, das zeigt sich deutlich darin, daß der Abg. Runkel (ein Schulmann) sich 1920 ent- schieden für die Grunoschule eingesetzt und es geradezu als eine Erlösung bezeichnet hat, daß der Schulstoff auf vier Jahre verteilt werde Die jetzigen Versuche, das Grundschulgefetz zu ändern, sind aus großen Widerspruch gerade bei den Lehrern gestoßen. Die Grundschule ist die wichtigste Grund- tage für die Weiterbildung zur Einheiks- schule. Aber vielleicht wollen Sie gerade das verhindern, um überhaupt das Prinzip der Grund- schule zu erschüttern. Hier heißt es: Wehrt den Anfängen! (Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Schon seit Monaten list dem Ausschuß ein sozialdemokratischer Antrag vor, wonach die »mbemittetten Etter» befähigter Kinder aus allgemeine» Mittet» unterstützt werden sollen. Sie (zu den Bürgerlichen) haben diesen Antrag im Ausschuß abgelehnt. (Hört! Hört! bei den Sozialdemokraten.) Wo bleibt hier Ihr soziales Empfinden? Sie haben heute Gelegenheit, unserm Antrag zuzustimmen. — Ter Redner teilte einige bemerkenswerie Äußerungen aus Eingaben von Lehrerveremigunqen mit, die übereinstimmend fordern, daß der Reichs- tag die Anträge der Rechten ablehnt. Wir verlangen, daß gerade auf dem wichtigen Gebiete des VvlkSsch^Iwefens nicht rückwärts, sondern vor- wärts gegangen wird. (Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Ministerialrat vr. Kestner vom Preußischen Kultusministerium befürwortet eine Einigung in der Grundschuksrage. Ran sollte weitere Be- unruhigung von der Grundschule fernhalten, damit ihre fernere Entwicklung gesichert werden Die Gruudschul« sei auf vier Jahre festgstegt und müsse auch so bleibe». Das preußische Kultus- Ministerium habe sich mit besonder« Liebe dies« Frage angenommen. Ler L»te,richtsa»sfchuß des Preu ßische» Landtags hade alle AmrSge auf Schaffang »on besondere» Vegobtrntiefje« »ob auf Zulassung z» de» mittle«» und höhere» Lchulcn »ach dreijährig« Gr««dschute »b» geletzut. (Hört! Hört! links.) Der Redner erhebt Bedenken gegen die tum den Regierungsparteien des Reichstags beabsichtigte Regelung der Grundschule. Abg, Neubauer (Komm.) fordert u. a. Unenk- geltlichkeit der Schulmütel. Tie Trennung zwi schen „begabt" und „unbegabt" stelle lediglich eine Maske dar, Himer der sich der eigentliche Zweck verberge, die Kind« der Bourgeoisie jo früh wie möglich von denen der Arbeiterklasse abzusonder». Die Folge würde sein, dH die Schulen des Prole- tariats alt Pariafchuken behandelt und die Schulen der Bourgeoisie nach allen Kräften gefördert werden. Abg. Krau Pfülf (Soz,): Die Erfahrungen der Lehrer und auch meine eigenen gehe» dahin, daß die Entscheidung über die weitere Schulbildung nach vier Jahren Schulbesuch eigentlich unmöglich ist. Eine Auslese unter den Kindern muß sür das Volt die schwerste» Folgen baben. Ist nicht die Kluft zwischen Kopf- und Geistesarbeitern ohnehin schon groß geiwg? (Sehr wahr! bei den Soz.) Auch nach sechs Jahren gemeinsamen Unten chts ist die Scheidung noch versrüht. Wir sind gern bereit, am Aufbau der Schule mitzuarbeiteu, um sein ganzen Volke Gelegenheit zu geben, nach 8 bis 9 Jahre» -chulbesuch sich weiter zu ent scheiden. Zunächst wünschen wir nur die sechsjährige «,»ndsch«1e. In zahlreichen Fällen find Umgehungen der Arundschulpslicht vorgekommen, i» denen, auf ärztliche Zeugnisse xestützt, die K.nder vom Schulbesuch ferngehaltsn wurde i. Wir bau tragen nunmehr, . daß alle Kinder, die nach ärztlichem Zeugnis zu schwach für die Gr«ndfq«le sind, in ki««m Falte unter »i« Jahre» in die höh««« Schute ausgenommen w«de» dürfe». Es herrscht Kmd«eleiid nicht nur im Proletariat auch in der Bourgeoisie gibt es ei» Kinderelend, das oft durch den Ehrgeiz der Ekler» > erur>acht ist, chre Kinder, wenn sie auch nicht die Befähigung haben, durch die höhere» Schulen zu pe tschen. Vor zwei Tagen «st hat sich in Charlottenburg et» elfjähriges Kind verg stet, weil es zu Ostern nicht verhetzt weden sollte. (Zurufe rechts: Moderne Krankheit!) Immer wieder hören wir die Klagen, daß es für die leitenden Stellungen so wenig und Auferstehung Jesu nach den Evangelien des Neuen Testaments, und die Erstaufführung d« „Leiden:- und Ostergesänge" von Walt« Courooiüer, di: Lilli Schotet mit keidenschMtlich - dramatischem Ausdruck vortiug, bereitete den Fi runden der seinen und neuartige« Kunst dies's selten gehörten Liederlomponisten viel Freude. Als unglücklich emesanv man nur die AufeinanderfolgL der ein zelnen Nummer» drS Programms, die manchmal einen etwas unvermittelten Wechsel drr Stimmung zur Folge hatte. Auch schien die Begleitung am Flügel (durch Hermann DrewS) dem Stil drr gesanglichen Daibielung nicht immer ickäquat. B „WSrzstmme". Tas Reichsbanner „Schwarz- Rot Gold" (Bezirk Groß Dresden) veranstaltete gestern in de» Räume» d:S Ki'stallpalastes einen stark besuchte» Kunstabend. Devise: „Republik und Fn.-de". Alfred Beierle vom Deutschen Thea! er in Berlin sprach Immanuel Kants viel- zitiertes zu Herz«» gehevoes Manifest „Zum ewigen Frieden", Arnold Ulitz' „Legend« von St. Josef im Kriegs", Karl Kraus' erschütternoes Kiiegebil) „Der Bau«, der Hund und der Soldat* und andere- mit gewohnter Verve. Zündend wirkten die politisch-satirische» Gedichte von Nestroy, Glaßbrniner uns Mühsam. Taß Freilgiach in einem republikanisch eingestellten Programm nicht sehlen darf, versteht sich von selbig Ortrud Abeking von drr Berliner Volksbühne reztt>«te Herwegh, Heine, Werfel, Hedwig Liechmann, Alfred Wolfensteinmnd Chinesisch Pazifistisches (stellenweise mit Lbeistrigrrtem Pathos). Boran ging ein« packend« Amprache Felix Fiche»bachS, de» unschuloig zu Zuchthaus verurteilte» radikalen Publizist«», d« daS Gelöbnis d« Treu« za» Republik »nd zu dm» Errungenschajten der reoo- luivnären Bewegungen von 1848 und 1918 erneuerte. V «»V» Uertt«» » Uh» la d« DEniGslinch« vrockarr- der «,«»»»«« «.»lkrstu-akademie. — KünstUrbM» »ladt«»«,» W» « Parti »irrt Srg. — » »rwtwa-inw twMNWeravknd Sri >L»s»» WSW«» El Lifßtzttz. Die Kunsthandlung von Kühl und Kühn au der Augustusbrück« (auf Neustädter Seite) stellt Aibeiten eines russischen Malers und Architekten El Lissitzky aus, die dieser selbst als Erzeug- nisse der „konstruktiven Kunst" bezeichnet. Lissitzky lehrt an der Moskauer Akademie. Ich habe schon bei dec Besprechung der Aibeiten der BauhauSmeister in Weimar, und zwar insbesondere bei d« Betrachtung der „Gemälde" Kandinskys und vor allem Moholy.Nagys erklärt, daß ich dieser Art von Kunst vollkommen fernstehe, wen» mit ihr an eine Schmückung von-Wohruäume» gesacht werden soll. Lie Arbeiten Lissitzkys mögen Interesse für eine» Konstrukteur von Maschlnrn, vielleicht auch für eine» Architekten hab:» und in deren BureauS Hchmuckfördernü wirken; in einem Ramu, dessen Wände durch Werke der Kunst gehoben w«rden sollen, haben sie nichts zu socken. Si« haben mit Malerei, wie die Allgemeinheit des Volles sich diese denkt, so w.'nig gemein, wie etwa ein« Mchchin« mit Bildhauerei. Mil demselben Rechte, mit dem Lissitzky oder Moholy-Nagy ihre Albeile» Werk« der Malerei orer der Grapnk nenne», kann ein Maschinenbauer eine Maschine ei» Werk der Plastik nennen. Ein Koustwelk, da« ist richtig, kanit auch eine Maschine seu»; ab:r deS Wort ist hte« nur im übertragen«: Siurr« zu versteh:». Sie wird ia Wahrheit so wenig ein Werk der Plastik genannt werdrn können» wi« eine Arbeit Lissitzkys um deSwille» ei« Werk der Malerei» weil sie mit Pinsel oder Griffel auf Leinwand oder Papier hergestellt worden ist. YS «.äshjijMcc Känfttertittj^ünnd. Auf ^eundvcm Feststellung«» de» .Wirtschaftliche» Ver bände» Vllde»b«r Künstle»* «nd da« S. K. H. B. wird vor d« „Dresdner Zweig- stelk»der rla>».jK»ch»-Sttftung Künstler- dank, Sitz Berlin" gewarnt. De« bisherige Geschäftsführer dieser Zweigäells, der angeblich« Bibliothekar Erdmann Lang« (wohnhaft bisher Mosenstr. 3) ist im Anschluß a» dis- uut« Mit Wirkung d:r Kiiminakpolizei vorgensmmnien Unter- suchungen dec genannten beiden Organisationen von Dresden abgereist. Weitere Schäwgnnge» der Künstlerschaft v»rch Herrn Lange dürften nicht ausgeschlossen sein. Bedauerlich bleibt aher, da : überhaupt eine immerhin recht große Anzahl Dre dn« Künstler (Maler, Schriftsteller und Ton- künsiler) in überau; leichtherziger W:is« aus die Besprechung?» und Vorspiegelungen ded Geschäfts- sühierS des Künstlertums eingegange» sind, ohne durch Fühlungnahme mit den offiziellen Dresdner Künülerorganisationen festzustellsn, ob und inwieweit die von Berlin ausgehende Dresdner Zwe'gflells des Künsil^dank überhaupt befugt ist, hier in Dresden öffentlich Mitglieder an uwerben «nd ob sie überhaupt irr der Lage ist, iigendwie helfend ernzugreifen. Die Tatsache, daß der hiesige Geschäftsführer des WiMerdank in de» jetzige» schwierigen Zeiten goldene Berge versprach, z. B. den mehna-Len Betrag des eigentlichen Kaufpreises sür eia Bild bewilligte, oder unter anderem größere Tourneen von konzertierenden Künstlern durch das Ausland ab schließen wollte, hätte zn drnkrn geben sollen. Trotzdem sind dcm Künsilerdank arglos MNglirder- beiträz« abzeliefert und zahlreiche Nunstwerke usw. zugesagt worden. Naturgemäß haben weder der S. K. H. B.» noch der Wirtschaftliche Verband j: mehr versprochen, als sie hatten können, und die Dresdner Künstlerichaft wird guttun, sich in Zu- kunft an die aniässigen Oraamsatlonen m wenden und «benio wird da» küastfreud'gs Publi kum gebeten, MiglirderbettrSg« nu» sü, diese ortsansässige« Bereinigung:« zu zahlen. Alle zroeckoienltchea Mitteilungen betL Herr» Erdman« Lange werde» entweder aa Baurat S«itl«, Blumenst«ße 3, oder «r Hoftat Schambach, Dr- Blesewitz, Hechuferfiraße 9» „Keten. StuSienreise der Lhemijchen Abteilung der Technischen Hochfchnle. Vorige Woche führten die Studierenden der Chemis s en Abteilung unter Lettung des Herrn Geheimrat Proft Or. Fritz Farrster und unter Mawirkuug der Herren Professoren vr. Dietz, Or. Sternkopf und vr. Lottsr- moser eine Studienreise in die Jn- dustriegelände des Harzes aus. Nach ein« einachendeu Besichtigung der Znckkrraffinerie in Dessau auf der Hinreise, wurden von der alten Kaiserstadt Goslar mit ihren Erinnerungen an eine große deutsche Vergangenheit aus besucht die Merkliche» Super Phosphat- und Guanofabrikeq, die Hüttenwerke in Oker, die Aufbereitungs anlagen der Frankenscharrnhütte bei Clausthal, das Kaliwerk Vienenburg w-d die Kseder HM« nebst dem zu ihr gehörigen Stahlwerke Pewe. Hochbeftiedigt kehrten die Beteiligten von der lehrreichen Studicnreise, nachdem noch ein Teil deis.lben die' alten Bauten Hildesheims und Braunschweig» bewundert hatten, nach Dresden zurück. P-rsifal^ikNdespi«» für di, ganze Welt. A» Kcv flSttag wild unter der Leitung von Prof. Max o. Schillings von der Sendespielbühn« der Fuftb- stund« in B«rttn da» Bühne«,o«lhp«stspiel „Pa»- szfal" von Richard Wagner aufgesührl werden Das Festspiel wird von d« Station Küwgswust«. Hausen auf Wells 1480 über die ganze Welt ge sendet werden. * Sächsische LandeSbibliothek. Allen denen, die sich zur Teilnahme an dem zweiten biblio graphische« Kursus angemeldet haben und oere« Meldung nicht zurttckgewiese» worden ist, wird hierdurch mitgeteilt, daß der Kursus am Freitag, den 3. April, abends ^8 Nhr, im Lesesaal, I. Stock werk, beginnt. «»m»« e»auspi«l-«u»: Sonnra«, » «vril, wird st» d» A»«tt«-.»»r»ch»» t »hob« r w« «elh, » »»» ro. »»rt l G«rh«t m a n n 5 Lcha»pptel «uhrmann Henschel- «spteN. G » » »b « »», < » » etl G o «t yo » ,0t»» »,»>>s«»>li^P»«La.-' i»d«r nr«»W»st»dt»W» Lvtrllriwn,: Josts «vielen, »nsana 7 Nhr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)