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Sächsische Staatszeitung : 10.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192502107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250210
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-02
- Tag 1925-02-10
-
Monat
1925-02
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 10.02.1925
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Die Barmataffäre Var dem Untersuchungsausschuß. Vernehmung KlinghammerS «ud vr. Kalts. Berlin, 9. F-broar. Der BarmatarSschutz deS Preußischen Landtages s.'tzte am Montag seine Beratung.'« Art. Abg. Kuttner (Soz.) gab zu Beginn der Sitzung folgende Erklärung ab: -« der „Si«KMlk»»," Li» ich in einem Artikel deS Herrn Fernande» als ei» Ver teidiger »es Echteberkaptt»l» »eteichnet Varden. Lieser «ar^nrf wird ausgedehnt aus meine politische» Freunde, und zwar deswegen, Mell wir unS gestattet haben, eine Behauptung de» Zeugen Kliughammer einer sachlichen Nachprüfung t» unlerzlehe», und, soweit die vehauptnng unwahr war, sie richtlgtustellen, Wir m«jsr» in einer derartige« schimpflichen Behauptung eine« er presserischen versuch gegen Ausschuß- Mitglieder erblick,«, durch de« sie adgrhalien werde» sollen, hier an der Ermittlung der Wahrheit mikMwirke«. Wir nehmen uns das Recht, unwahre Behauptungen, die hier gegen irgendwelche Persönlichleiten erhoben werden, klarMsteNen und auch in dieser Ve- tiehung der Wahrheit »nm Durchbruch zu verhelfen. Der Vorsitzende kibt daun Kenntnis von einem Brieftelegramm d«S Reichs wirtschaf iS Mini sters, in rem mitgeteitt wild, »aß die über die angebliche Ausfuhrerlaubnis Wissens an- gefort^rteu Alte» nicht von heute auf morgen herausgesucht w.rsen können und außerdem gegen die Herausgabe grundsätzlich« Bedeute» be ehen. Außerdem wird Kenntnis gegeben von eiuem Schreiben der Bochumer Handelskammer, in oem mitgeteilt wird, baß die Handelskammer die von ihr gewünschten Allen dem Untersuchungs richter zu treuen Händen eingerricht habe. Anschließend wird in die Vernehmung der Zeugen eingetreten. Abz. Kuttner (Soz.) wendet sich zunächst gegen eine Aussage des Zeuzen Kling Ham mer, der am Sonnabend behauptet hat, Kuttner hätte seine Informationen aus dem Beamten- ausschuß wahrscheiiüichrom Polizeipräsidenten Richter empfangen. Der Betroffene bezeichnet dtese Be hauptung als falsch. Ministerialdirektor Falk gibt daun genauen Ausschluß über di« Dauer seiner Tätigkeit und die des KriminaloberkommissarS Klinghammer im LandeSpolizeiamt. Kkinghammer bestätigt dies» sü» den Gang der Untersuchung nicht wesentlichen Aussagen und erklärt im wetteren Verkauf seine» Verhörs, daß die von »hm bewilligte Ausfuhr genehmigung für Druckpapier mit einer ge fälschten Unterschrift des Minister» Wiffell versehe« war. Er wendet sich dann gegen die von Kuttner in der Sonuab.'ndsitzung ausgestellten Behauptungen und befreitet besonders erregt die angeblich von Kuttner zu seinem Nachbar gemachte Bemerkung, er, der Zeuge, habe einen schwung- haften Handel mit den in der Barmaisache gefundenen Dokumenten getrieben. Kling hammer versichert mit erhob.-ner Stimme, er würbe gerne beschwören, daß er niemals aus seiner amtlichen Tätigkeit Vorteile gezogen oder sich zugunsten eines hohen Beamten des a..cn Regimes der Aktenunterschlagung schuloiz gemacht habe. Abg. Riedel (Dem.) ragt nunmehr Kling - Hammer, ob der hohe verwaltungrbeamte, der dem Zeugen Einsicht in die Akten gegeben habe, und dessen Namen er nicht neunen wollte, jetzt dem Parlament anzehöre. Klrnghammer verneint diese Fraze. Riedel (Tear) fragt daun: „Ist e» Tatsache, daß am letzte« L»«n- abend, als der Zeug« Falk vernommen wurde, dem Zeugen Slinghammer außerhalb deS Saale» durch ei» Mitglied deS Landtag» AeuutniS von den AnSsage« de» Zeugen Falt gegeben worden ist?" Slinghammer: „Tas gebe ich zu." Der Zeuge oersucht, sich dann gegenüber d:m Vorwurf zu rechtfertigen, daß er von Zeit zu Zeit seine politisch: Gesinnung gewechselt hat. Er will in di:sein Zusammenhang sogar beschwören, daß er ein Mann mit tiefem soziale« Emp finden und mit einem großen individuellen demokratischen Einschlag ist. Ter Ausschuß stimmt dann einem deutsch- natioialen Antrag zu, den Oberverwaltung?- ge.ichlkrat Schoof vorzulaven und ihn über di« Eharakleieigenschaflen von vr. Falk zu befragen. Dieser Antrag wird angenommen, obwohl von demokratischer Seite darauf hii gewiesen wurde, daß diese Vorladung nur einen politischen Sinn Habs. Im Verlaus der weiteren Vernehmung fragt der ' bg. B adt den Zeugen Kliughammer: „Steht Rnhrpanama und Die sozialdemokratischen 8 Berlin, 10. Februar. Auf die letzter: Anfragen der früheren Reichs minister Robert Schmidt und Sollmann hat die Reichsregierung ain Montag mit einer langen Erklärung geantwortet, auf die die beiden ehe- maligen Minister wie folgt erwidern: Wir stellen fest: 1. Tie Reichsregierung kommt u»serer «uf- forberrmg auf lückenlose Beröffentlichmrg der Kabinetts- und «erhandknng»protokolle und des Briefwechsels zwischen dem damaligen Reichskanzler Herrn vr. Stresemann und dem Beauftrngten der Rnhrindnstriellen nicht nach. L. Tie Reichsregierung gibt z«. daß an den Verhandlungen mlt denRuhrtnd«strlelle» kein sozialdemokKtischer Reichsminister be teiligt gewesen ist. ». Tie Reichsregirrnng bestätigt, daß die sozialdemokratischen Reichsminister durch Ltimmenthaltimg die Verantwortung ab- gelehnt haben, als zum ersten Male Entwürfe eines Abkommens dem Rcichskabinett Vorlagen. 4. Tie Reichsregiernng bestätigt, daß in keiner Kabinettsitzung der Großen Koalition erwogen oder erörtert wurde, Zahlung«« an die Ruhrindustrielle« ohne Wissen und Zustimmung des Parlaments zu leisten. Nichts anderes haben wir behauptet. Einzelne Unklarheiten in der offiziösen Erklärung müssen je in Ihrer Eingabe an die Staatsanwaltschaft fol gendes: Tas Verfahren gegen Barmat ist eirige- stellt worden auf Grund einer Verfügung L.S Ministerialdirektor» DeFalk mit der Begründung, Barmal habe mit Mitgliedern de» Reicys- kabinettS Geschäfte gemacht, er sei diher nicht weiter « verfolgen? Da- steht im Gezen- satz zu dem Akteninhalt. Wie erklären Sie sich diesr objektiv falsche Bekundung? Vorsitzender: Wir we.Len zweckmäßig die Ein^ ab: heran ziehen müssen. Kling Hammer: ES ist richtig! Ich habe bei meiner Vernehmung gesagt: ES kann möglich sein, daß es sich um Milglieder des Reichs- kabinrtts oder auch um Mitglieder hoher Reichsbehörden handelt. Ich habe auf meine Eingabe verwiesen; ich !ann geht unmöglich noch die Einzelheiten wissen. Den Aktrninhalt habe ich damals gar nicht gesehen. Abg. Dr. Badt <Soz.): Sie hoben mir gesagt, daß Ler Abg. Heilmann, ein Vertreter d«S neuen Systems, fast unter ^ipeiltcher Be- drohung, beinahe mit Gewalt, in Ihre Akten ein- dringen wollte. Inzwischen kam die Aussage des Ministerialdirektors vr. Falk, dem Sie unmit telbar von dem Zusammenstoß Kenntnis gegeben haben. Nun hat vr. Falk aber s sgesagt, daß »hm Herr Klinghammer von solcher Bedrohung nichts gesagt habe. Klinghammer: Es ist doch gar nicht noi- wendig, daß ich in einem Aktenstück, das eine strafrechtliche Verfolgung betüfst, von einer Be- Sozialdemokratie. Reichsminister gerechtfertigt. doch noch aufgehellt werden. — Tdr ain 2). Ok tober IS2Z in Anwesenheit der sozialdemokratischen MiMer gefaßte Beschluß des Kabinetts gab dem Reichskanzler lediglich die Ermächtigung, mit der Sechserkonrmission in Verhandlungen über die Vorschläge der Ruhrindustricllcn einzutrcten. Daß das Kabinett oder gar die sozialdemokra tischen Reichsminister den Vorschlägen der Ruhr industriellen zugestimmt hätten, wird von der Reichs- regicrung selbst nicht behauptet. An dem, was sich von da ab zwischen Reichsministern und Ruhr industrielle'. abgespielt hat, haben die Sozial demokraten, nach der klaren Bekundung der Re gierungserklärung, keinen Anteil gehabt. Es widerspricht aber den Tatsachen, wen»« versucht wird, die Stimmenthaltung der Sozial demokraten i:: der Kabinettssitzung voin 1. No- qcmber so zu erklären, als sei kein „Einspruch prinzipieller oder sachlicher Art" erhoben worden. Ti« damalige« M »ister Robert Schmidt »ud S,ll»m«« haben mit aller Tr»tkichtci1 Mm Ausdruck gebracht. »aß sie «i«e Bera»t- Wortung für Vorschläge nicht Lbemehmrn kSnnten, die ohne Beteilig«»- der sozial demokratischen Minister zustande gekommen waren und mit einer Plötzlichkeit vorgelegt wurden, die eine UrteUsbikdung über die Tragweite unmöglich ma lzte." ldrohung sp.ech«. Ich kann solche Anztigen doch nicht mit Nebendingen belasten. Abz. vr. Bsdt fSoz.): Sie haben mir gesagt, S>e seien politisch neutral, gehören kein», Partei an. Sind sie al- Diskussionsredner für die Demokratische Parket aufgetreten? Zeuge: Da» ist nicht richtig. Abg. vr. Badt: Ist es richtig, daß Sie sich, Ihrer Behörde gegenüber, als Mitglred der Deu t- schen Volkspartei bezeichnet haben? Zeug«: Das ist nicht richtig. Möglicherweise Habs ich geäußert, man könne wohl bei den Wahlen die Deutsche Volkspartei wählen. Wen solle man denn sonst wählen? (Heiterkeit.) Aber Mitglied der Partei war ich nicht. Abg. vr. Deerberg (Dnat.): Erinnert sich der Zeuge bestimmt, daß die bei der Durchsuchung der Wohnung BarmatS von ihm ungesunden: Aus- oder Einfuhrbewilligung, die mit dem Namen Wisssll unterschrieben war, nicht etwa nar ei« Schriftstück daistrllte, da» nur die Be dingungen für Ein- und Ausfuhrbewilligungen enthielt? Klixghammer gibt hierauf eine aus- weichende Antwort. Er hätte das Schriftstück nur kurze Zeit in Händen gehabt, glaubt aller dings, aus dem Gedächtnis sagen zu können- daß es sich um eine Einfuhrbewilligung ge- hanoelt hab.-. Abz. Kuttner (Soz.): Der Zeu^e Kling- Hammer hat auSgcsazt, bei»« Reichswktjchafts- Ministerium sei eine Pressereferentin Frl. PeterS tätig gewesen, die gleichzeitig Mitarbeiterin der Sozialoemokiatischen Korrespondenz geweien sein soll. Worauf stützt sich diese angebliche Kenntnis? Klinghammer: ,'ch habe gesagt, daß Fräu lein Peters Mitglied meiner damaligen Behörde gewesen ist. Meine Angabe, daß der fragliche Artikel in der Sozialistischen Korrespondenz von Fräulein PeterS geschrieben ist, stützt sich darauf, daß Fräulein Peters als Sozialistin bekannt war und daß si: a s ihrer dienstlichen Eigenschaft Kenntnis der Akten hatte. Ich war an dem Ar tikel inteicssiect und fragte Herrn vr. Falk, ob er ihn etwa geschrieben habe. Herr Falk erklärte mir, er hätte ihn nicht s:lbst oerfaßt, hätte aber Fräulein Peters die Akten gegeben, und diese würde es wohl gemacht haben. Abg. Kuttner (Soz.) richt«t tau.» an den Zeugen di« Frag«, woraus sich s«ine Behauptung stütze, kaß der Polizeipräsident Richter die Aus künfte über die Sitzung des BramtenauZschuffeS dem Abg. Kuttner gegeben habe. Klinghammer: Meine diesbezüglich« Be- hauptung stützt sich auf die Kenntnis der Tat sache, daß der Herr Polizeipräsident „Partei, beamter" ist. Polizeipräsident Richter hat uns nach oer AuSschußsitzung besragt und ist dana mit dem Material im Auto weggefahreu. Er soll Besprechungen nm Abgeordneten gehabt hab«». Vorsitzender vr. Leidig: Aus der Vermutarg, daß der Polizeipräsident sich in ein Auto seht«, konnten Sie als Kriminalbeamter doch unmöglich den Schluß ziehen, daß er sich «u« nur mit den Sozialisten verständigen könne. Herr Richter konnie doch auch in irgend ein Ministerium oder sonstwohin gefahren sein. Zeug: Klinghammer: Ich konnte nicht annehmeu, daß eine so intime Angelegen- zumal die Wiedergabe ganz vortrefflich war. Tie Bratschen-Lonate von dem Engländer Arnold Bar besticht durch Gegensätzlichkeit deS Ausdrucks. Dann sollten Klavierstücke von Debussy (vorrüberrauschen- der „Markenzug'') und Milhaud, dessen vier brasilianische T«n sätz: knappe Form und pul sierenden Schwung haben (Tango, Jazz usw.) Viel Witz springt i» Nr. 3 auf bei der originellen Verwendung der Tonleiter und in Nr. 4 bei den, man möchte sagen „dionysische«" Kakophonien. Paul Aron spielte diese Sachen blei bend. Am Sälusse stand KomgoldS KlaKeiquintett (Werk 15), ein: stimmungsverwandt: Arbeit aus der Zeit der „Toten Stadt". Schade nur, daß die einzelnen Teile viel zu breit ausgesponnen sind und mit ihre« Schlüssen von der Art Bruckner» säst nirgends ei» End: find?« können. Alles in allem ge nommen, kein aufregender aber ein klangreicher Abens, um dessen Gelingen sich noch der ausze- zeichnete Fritz Rucke, (Flöte(, Willy Janda, der jugendliche Feuerkopf mit dem prachtvolle« Strich und Rudolf Schöne (Violine), der her- voriazeude Bratscher Georg Seifert und Bernhard Günther (Cello) sehr verdient machten. H. Pl PA. Böastiegrl, der Dresdner Maler, ver anstaltet in nächster Zeit SonderauSstellungm in einer Reihe deutscher Städte, darunter i« Mann- heim. Wiesbaden, . raun schweig, ferner eine Wanderausstellung durch di: Städte Westfalens. Blrcheva-Lpikle. Unter de, Leitung von Walte, Blachetta hat sich in Thüringen «i»e freie Spielgruppe geblloet, die auf ihren Reisen durch Deutschland nunmehr auch zu »nS gekommen ist und gegenwärtig an drei Abenoen im Volks- trohl spielt. Genau wie bei Haas-Berkow ist auch bet ihnen die Begeisterung da» treibende Motiv, nur mit dem Unterschied, baß i« ihrem Spiel Zrößer« AuSgeglrchenheit yerlscht. T«zu kommt ein Überwiegen malerischer Elemente, was viel- leicht in dir Persönlichkeit deS Leiters begründet sein mag Sie brachten als erste« Stück Carlo Goldonis .Di*en-r zweier Zerren" zur Auffahrung und waren damit nicht sonderlich gut beraten. Des alten GKdoni alter Stück ist tm Grunde doch nur eine theatcrgeschichtliche Aus- grabing und bleibt es auv, wenn schon Beilin vor kurzem es auch probiert hat. Aber was dort half: der raffinierte szenische Rahmen, siel hier ganz weg, wo alles auf Vereinfachlmg gestellt ist und die Szene nur an edeutet wird. Eine solche Stilbühne erforvert beachtliches schauspielerisches Können, da ständig der Blick auf den Spieler ge richtet blribt. Hier ersütlieu die Mitwirkenven nicht alle Forderungen, und es stö tsn gelegentlich selbst Mängel in der sprachlichen Schulung Heute sind für die Menschen Goldonis Typen, denen noch der lebeniheiße Odem fehlt. Nur dort, wo schanspieleüs.he Kunst aus eigenem zu geben vermag, wat der Dichter nicht schuf, wird dis Stück seine Wirkung entfalten. So bleiben unS leicht hinzetuschle Gefallen. Man war mit Lieb: bei der Sache, nur hätte man dem dummen Dwner Truffaloino etwas mehr Schärfe und huu o volle Dummpfiffigkeit gewünscht. Walther Blachetta gab diese Rolle mit allzu großer Schlichtheit, und unter diesem Gesamtton stand die ganze Auffüh ung, an der noch Waltraut Blachetta, Kurt Riemann und Ernst Lachmann stärker be teiligt waren. Wenn Lie Handlung «m 1500 in Venedig spielt, sollte man k-ine Reisekörbe, an denen noch der Zettel der ReiäSbahn klebt, be nutzen, auch d,e Art der Buefoerwendung ist on- historisch. Das Publikum, das die Schwächen über sah, spendete herzlichen Beifall. Brt. Kurt Shwiitersr „Ti? Märch«« vom Para- Liesc". Ein Nachklang des Dadaismus. Kurt Schwitters au» Hannover, Dicht«» von Grotesken «ov Verleger seiner setbst las und sprach Ver- schi«deneS aus seinen Werk?«: sanfte und zugleich «rl«digevde Verhöhnungen des Spießer» In der Art Paul ScheerbartS oder auch Mynouas, ent» zückens« a-grrsstve Primitivitäten aus der Kind«,- peripeklio« ü ja Peter Allenberg. Und «merm Dornengestrüvv der Satire w»ch«rt wild da» frische, hohe Weidegras d:r Poesie. Manchmal ist es, als stäke hinter all diesem unbekümmerten Übermut eine tiefe Melancholie, ein wehes Nicht- oerstehenkünnen, das sich i« Gelächter rettet. Ta ist die Geschichte vom „Herrn Taps". Zwei Bürger debattieren. Um irgend eine Sache. Aber es wäre tapsig, zu glauben, daß es dem Gegner auf die Sach: ankomut. E: kommt ihm lediglich auf das Recht haben an. Sodaß schließlich keiner weiß, was er will und jeeer des andern Standpunkt mit fana ischer Er- bit.eruug verteidigt. Unglaubliche Dinge ereignen sich in den drei „Mä chen vom Paradiese". Es wimmelt von allerlei Fabelge»er: von wunder- eieilegenden Hähnen, mysteriösen Hahnepe. ern, Lippizaner Hengten, tne, streng genommen, Kühe sind, aber in des kleinen Hahnemann „Als ob"-Philosoph:e doch Lippi aner Hengste bleiben müssen, weil sonst seine PaiadiefesiUusion zum Teufel ginge. Dazwischen eine all-rlredste Ver möbelung des Verlegers He rn Flechtheim (alias Ungeflochten) und seines „Que schnitt". Zum Schluß eine Sonate in Naturlauten: eine selbst- erfundene Sprachkomposition mit chacaktelistischem Rhythmus und in festgefügter Sonatenform mit Allegro, Avagio nnd Lche-zo. Anfangs klingt dar Ganze vaüdörfisch. Aber allmählich gewöhnt man sich da:an. Uno gelaugt schließlich zu der Formulierung: Musikalität eines BogeiS, ver zwar zwitschert, wie ihm oer Schna'iel gewachsen ist, immerhin aber Kontrap nkt studiert ha^. M. A ««ndtsprrisident Hai^jch Shrcnrwkwr von Wi««. Die Wiener Univeisstät hat den Bundes- Präsidenten Ha,nisch m Würdigung seiner Ute- rarizchen und wissensHasil,chen Abeilen, seiner Tätigkeit auf volkswilschasilchem Gebiete und seiner hervorragenden Verdienste um das kulturelle Ge deihe« OstcreichS das Ehrendoktorat der StaatSwissenschast verliehen. eSchpsch« Staailchraier. Over» hau«. Spiel- planän»«ru»g: Am Sonnabend «Kd statt „Maecha- „Da, Troubadour" mit Pattiera tu der Titeir-Ue «ege»«, (autzer «»recht, Anfang k« Uhr). — Dinner,. ltag, 1». Februar, „Fidelio- mit Bader, Burg, Jank- Charlotte Viereck, Schoepsli«, Geete Nikisch, Lange. Musikalische Leitung: Fritz Busch Spielleitung: Aloi« Mora. Anfang Z,8 Uhr. — Am Montag, 16, Februar, wird Karl Maria v. Webcr-Z Singspiel in einem Aufzu, „Abu Hassan- nach mehr als neunjähriger Pause in neuer Jnsze. ueruw, zum erstenmal wieder ausgejührt. Musikalische Leitung: Fritz Busch. Spielleitung: Alsred Reucker. — Am gleichen Abend wird da« Ballett „Coppelta" von Leo Delibes in »euer Wnstudierung von Ellen v. Llevs-Petz wieder in den Spielvian ausgenommen. Das Werk ist im August wur »um letztenmal zur Aufführung gekommen. Musikalische Leitung: Fritz «usch. ' ' Schauspielhaus. Das Lustspiel „Mein Freund Teddy- von Audr« Rivotre nnd Lucien Be«» nard, das am DounerStag, is. Februar, autzer Anrecht, wieder in den Spieipian ausgenommen wird ist in den Hauvirollen folgendermaßen besetzt: Didier-Morei: Mehnert, Maoelaine: Alice Verden, Francine: Gisela Zidek lium ersten Mal), Verdier: Müller, FrancoiS d'AIlono: Paul» sen (zum ersten Mal), Teddy: Mierty, Jaques Bertin: Poss« (zum ersten Mal), Thsodule Raucher: Stella David (zum ersten Mal), Mach Ude: Lotte Gruner (zum ersten Mal), Juli ette Dornoy: Maria Rix (zum ersten Mai), Sorbett: Liedtke (.um erst « Mal), Dominique: Hbhm-r (zum ersten Mail). Svielleiiunq: Alexander Wietth. Damenkleider au« d.-m Atelier Hirsch <d llo., Dre«den. Anfang MUHr. r»iel»tanänder«i»« i» Sch«»I>t»lba«I. Infolge plitz, licher Erkrankung Erich Ponto« wird das ursprünglich für Donnerstag a,«gesetzte Lustspiel „Mein Frennd Teddy- bereits heute gegeben, - Morgen, Mittwech, >48 im Palmen garten III. Kammer musikabend de- Streich.Quartett« der Dr«»du«r StaatSoper (Warwas, Otto Wundcrlich, Spitzner, Pröf. Wille), «arten bei Rier. Morgen, Mittwoch, As. Harmonie-Saal, zum Vesten der Sächsischen KünftierhilfSbunde« Lieder, und Klavier abend Elsa Bartsch, Johannes Strantz. - Melodrai»rw«dend vr Ludwig »üllnrr. vr. Wüllner wird Donnerstag, IS. Febr. A8 tm Screinshau» einen Melo, dramen Abend geben: DI« Wallsahrt nach Kevelaer, Die Weift von Liebe und To» dcs Körnet« ShristovhRilke auf Langenau, Die Nachtigall (Märchen) Karten bei Ri-S. - Tas Dresdner Konjirdniorinm veranstaltet am IS. Fe- bruar abend« A» llhr im Anjialtssaale eine MuMufftthrMlg vor de» Mitgliedern de« Patronatvereins. «ammermuIUabend in der verilibnungskirch«. Der nächste Kammermusiknbend am IS. Februar, AS Uhr abend«, gft» mcindesaal der Bersöhnungsklrche, bringt zwei Werke, di« b«. «anderer Jutere'le erregen dürsten: Mozart: Divertimento Li.cknr für Streichtrt»,- Brahm«: Klavtrrquartett v-nioU, op. M Leitung: AlsredStirr. Gkulptnrrnsammkun-. Die nächste Führung stndet Donner«tag. tü. Februar, 1« Uhr vormittag« statt vr Walter Müller spricht über die grtechijche Kunst in der ersten Hälfte de« S Jahrh v. LH (Olympia). Kabstrstichkebineti. Im Saal« v sind einige Hand,eich- «nagen und LeprodukUonen nach «emälden und Studien Eduard von Gebhardt« au«gestellt, die da« GedäHtnt» de« vor einigen Tagen zu Düsseldorf »erschi»denen, auf oem «eblete »e, proicst mtischm, Kirche »Malerei sehr wichtigen KünsUl K ehren selien.
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