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Dresden. Der Dresdner Sender. Oberingenieur Wolfgang Filzinger hielt am Montag abend im großen Saale des städtischen Ausstellungspalastes einen zahlreich besuchten Bor trag über den Dresdner Lender «nd seine Bedeutung, der für alle Rundfunkfreunde von größtem Interesse war. Der Vortragende wie» zunächst darauf hin, daß das Reichspostministerium die rein technische Bewirtschaftung der Sender übernommen, die Programmgestaltung dagegen privaten Gesellschaften überlassen hat, was nach seiner Meinung eine glückliche Lösung darstellt- da einmal beim staat- lichen Senderbetiieb die rein geschäftliche Aus nutzung entfalle und infolgedessen der kulturellen Aufgaben des Rundfunks nicht beeinträchtigt werden, während die Heranziehung privater Ge- sellschaften in bezug auf die Programmgestaltung einen Wettbewerb der etnzelnen Sendestaiionen ermöglicht, der dem ganzen Nundfunkwesen zu- gute kommt. Die Rtmdfunkieilnehmcrzahl im Deutschen Reiche beträgt zurzeit gegen 600000, wächst jedoch jeden Monat um durchschnittlich weitere 80 000, sodaß im Sommer mit einer Tcilnehmerzahl von 1 Mill, zu rechnen ist. Ten Vorsprung, den hcute noch Amerika und England in der Sendetechnik haben, dürften wir bald überflügelt haben, da bei uns auf diesem Gebiete intensivste Arbeit geleistet wird. Mit dem Dresdner Sender hat man nach Überzeugung des Vortragenden keinen schlechten Griff gemacht. Es handelt sich nicht etwa um einen ausprobierten, abgelegten und für Dresden gerade noch als gut genug befundenen Sender, sondern um das neueste Modell, was vom Reiche für Rundfunksender im allge meinen verwendet wird. Dresden ist mit den Städten Bremen, Kassel und Hannover gleich gestellt, die über die neuesten Erzeugnisse der Tele funken-Gesellschaft verfügen. Die Leistungen der Rohre des Dresdner Senders betragen 1,5 Kilo watt. Die Maschtnenanlage befind.'t sich im Keller geschoß des Neuen Rathauses, während die Sende station in der 4. Etage liegt. Von größtem Wert für die Reichweite des Senders ist die Höhenlage der Antenne. Der Draht zwischen Ralhausturm und Kreuzkirche ist kaum sichtbar und verunstaltet das Stadtbild in keiner Weise. Die Seele des ganzen Rundfunk- betriebs ist der Besprechungsraum. Die größten Schwierigkeiten bereitet die Übertragung der Darbietungen in die Leitung, um am Hörer größte Lautstärke und Klangfülle ohne Verzerrung zu er zielen. Außerordentlich bewährt hat sich der Tetektorapparat, der keine Nachteile für uns hat, wohl aber mancherlei Vorzüge gegenüber dem Röhrenapparat aufweist, insofern er gleichmäßig, klangrein und laut empfängt, während die Darbietungen beim anderen Apparat infolge der damit verbundenen Geräuschstörungen nicht immer einen ungetrübten Genuß bieten. Noch höher als die Wirkungen des Dresdner Senders nach innen, d. h. für die Lösung kultureller Aufgaben, schätzt der Vortragende dessen Wirkung auf das Ausland. Es sei nicht von zu unterschätzender Bedeutung,wenn Deutschland Sende stationen besitze, die auch dem Auslande einen Ge- ruß bereiten. Ausführlich behandelte der Vor- tragenoe auch die Technische Leite de» Rundsuntwesens, wobei er auch auf die in Nr. 7 des „Sächsischen Rundfunk" enthaltene Anleitung zum Selbstbasteln eine» DetektorapparalS hinwieS. Der Film brachte Bilder von der Anlage und Disposition des Luftleiters zwischen Kreuzkirche und RathauSlurm, vom Aufziehen der Antenne, von den Maschinen-, Sammler- und BetriebSräumen, Er- läuterungen einer einfachen Detektorschaltung usw., ferner Bilder von dem fab ikmäßigen Zusammen- setzen von Rundfunkempfängern und von der Prü- fung der Apparate nach ihrer Fertigstellung. Aus der Lätiftleit des SertehrSauS» schusseS des Dresdner BerlehrSvereinS. Bei dem Verkehrsamt der Deutschen Reichs- bahn, Gruppe Bayern, stellte der Ausschuß den Antrag, die Schnellzüge Landshut — Salzburg über Mühldorf wieder ein- zuführen, da hierdurch der Weg Berlin und Dresden—Triest über die Tauernbahn um rund 100 lcm und die Fahrzeit Dresden—Triest um zwei bis drei Stunden gekürzt würde. Tie Reichsbahndtrektwn Dresden wurde gebeten, bei einer Wiedereinführung der Eilzüge auf der Strecke Chemnitz—Annaberg.Buch. Holz, die sehr erwünscht sei, für tunlichst sofortige An chlüsse in Flöha von und nach Dresden zu sorgen, da ein großer Teil des Verkehrs solcher Züge auf die Richtung Dresden entfallen würde. Die Oberpostdirekt on Dresden wurde gebeten, in denjenigen größeren Orten der Sächsischen Schwei», in denen jetzt nur eine werktägliche Postbestellung stattsindet, die Anfang 1921 weg- aefallene zweite Postbestellung, besonders auch mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Sommer, srischler, nach Möglichkeit wieder einzuführen. Die Oberpostdirektion hat tunlchste Erfüllung des Wunsches, zunächst für die Orte mit Postämtern, zuge agt. Die Direktion der Städtischen Straßenbahn wurde gebeten, die Unterscheidung der nach Loschwitz oder Neugruna fahrenden Wagenzüge der Linie 1 durch verschiedene Ge- staltung oder Farbe der jetzt eingeführten Schluß, nummerschilder oder durch andere Kennzeichen zu erwägen. Uder Wünsche aus Kreisen der Anwohner der Eisenbahnlinie Arnsdorf —Kamenz, den vorletzten Zug (Nr. 897) dieser Strecke, jetzt im Anschluß an Zug 707, ab Dresden Hbhf. 7,28 ver- lehrend, wieder früher, und zwar inr Anschluß an Zug 723, ab Dresden Hbhf. 6,20 zu legen, sprach man sich gegenüber der Re chsbahndirektion Dresden durch eine Eingabe im ablehnende» Sinne aus und erbat Belassung der jetzigen Zugslage, da sie eine günstige Verbindung nach den Orten der Linie Kamenz—Senftenberg darstellt. Die Oberpostdirektion Dresden wurde um Auf. stellung eines Briefkastens an dem verkehrsreichen Fürstenplatz (Knotenpunkt von sieben Straßen- bahnlinien) gebeten. Postamt 16 hat Erfüllung des Wunsches zugesazt. Die auf den Dresdner Herbst-Verkehrs-Tagun- gen vorgebrachten Wünsche der Lößnitzortschaften und Meißens einerseits und Großenhains anderseits auf Halten wenigstens einiger Schnell» züge in Coswig und (für Großenhain) in Priestewitz wurden der Reichsbahndirektion Dres- den befürwortend übermittelt. Der Berkehrsaus- schuß fleht zwar grundsätzlich auf dem Stand- punkt daß im Interesse des Fernverkehrs das Auf. halten von Schnellzügen an mittleren Orten nach Möglich'eit vermieden werden müsse, erkennt aber an, daß man im vorliegenden Fall Ausnahmen wenigstens in gewissem Umfangs nicht gut be. kämpfen könne. Großenhains Verbindungen mit Leipzig und damit nach dem Westen Deutschlands sind infolge des Fehlens von Schnellzugsver. bindungen tatsächlich recht ungünstig. Und die rechtsufrigen Ortschaften des Elbtals von Dresden bis Meißen stellen einen dicht, und beinahe zu. sammenhängend besiedelten Komplex dar, der für die Verbindung mit Leipzig und darüber hinaus und mit Berlin auf den Knotenpunkt Co-wig an- gewiesen ist und den man nicht auf die auSschließ- Uche Benutzung von Perwneniügen nach und von Leipzig und Berlin verweisen kann. Bedenkt man, daß beispielsweise Wurzen, die CoSwig entsprechende Bororttstation im Leipziger Berkehrskreise, er ver. standen hat zu erreichen, daß dort sämtliche Schnell- züge (bis auf 0 202) halten, so wird man billiger- weise Coswig das Halten einiger Schnellzüge nicht versagen können. Kommen wir einmal wieder zur Einführung „wirtlicher Schnellzüge" (wie sich die Bahn kürzlich selbst ausdrückte) auch auf der Lime Dresden—Leipzig und Berlin und damit zu einer Vermehrung der Zugspaare, so müßten allerdings diese wirklichen Schnellzüge zwischen Dressen — Leipzig und Berlin überhaupt ohne Halten durch fahren. Produkten-Börse zu Dresden. Amtliche Notierungen vom S. Februar 1925, nach«. Uhr. Börsen»«»: Montag und Freitag nachmittag» »—>/,» Uhr. Wetter: Regen. Weizen, inländischer, Bast» 71 uz, 247—25», abwartend. Roggen, inländischer, Basis 7» Uz, 250—255, abwartend. Sommergerste, sächsische, 270—»SO, ruhig. Winter- und Futtergerste »25—250, ruhig. Hafer 1SL—21», ruhig. Haler, beschädigter, i?0—IS4, ruhig. Rap», scharf trocken, 390-400, ruhig. Mait SZO—»ZS, ruhig, IleinlSrntg, 215—260, ruhig. Wicken 25,»0—2«,50, ruhig. Lupinen gelbe 19,75—20,7», ruhig. Peluschken 24,50—2S,SO, ruhig. Erbsen, kleine, 27,00 b» 29,00, ruhig. Rotklee »40—27», ruhig, lrockenschnitzel 11,7S-12,25, ruhig. Zuckerschnitzel 19,50—»1.50, ruhig, »ar. toffeislockei>3»,7S-2Z,»5.ruhIg Wei,enlleiei«,20—>6,70,ruhig. Roggenkleie 18,40—16,90 ruhig. Weizenmehl: Bäckermundmehl 41,00-42,50, ruhig. Inland-mehl, Type 70«/„ 37,00-39.00 ruhig. Roggenmehl. Type 7 > «4. 38.00-40,00 ruhig - Feinste Ware über Notiz. Die Preise verstehen sich bi» einschließlich Mai» per 1000 k«, alle anderen Artikel per 180 k« in Goldmark (eine Goldmark -- Dollar). Rotklee, Erbsen, Wicken, Pelusch ken, Lupinen und Mehl (Mehl frei Hau») in Mengen unter 5000 kg ab Lager Dre»den, alle» andere in Mindestmengei von 10000 cg wgfr. (Lchs. Versandstationen Sächsische Landesbibliothek (Japanische» Palais Geöffnet werktägl. >410—2, 4—7. Verzeichnt» der vom 9. bi» 11. Februar tm Lesesaal au»- gestellten Neuerwerbungen. — Bei Bestellungen ist die hinter jedem Titel stehende Standnummer mit anzugeben. I. All,enteil» und »uhrrdentsche Sejchichie und Geographie. von Boehn, Spanien. 8. 8l»p. 532 t. — Wie Edward Bot Amerikaner wurde. Eine» holländischen Knaben Leben»rückblick nach 50 Jahren, 8 Dm Iio»Ik. — Cronau, 3 Jahrhunderte deutschen Leben» in Amerika. 2. Ausl. 8. äw. 260 b — Danzel, Babylon u. Alt- mexito. 8. äs. 1308 x. — Delmar, Französische Frauen. 8. Oali. ä 3O5»V. — D resl er, Mussolini, 8. lt»I. ä 9170. — Driesch, Fern-Ost. Al» Gäste Jungchina». 8. äs. 1962 t. — Eulenverg, Amerikanus. Ameri kanische Lichtbilder. Ik. äm. 772 d. — Feist, Jndogermanen und Germane». 3. Aufl lk. miss, ä 395 d l. — Frantz, Rußland» Eintritt in den Weltkrieg. 8. uoiv. 8 1375 xp. — Di-Geschichtswissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungcn. I. 8. er. 6 559. — Gulam Rassul Galwan, Als «arawanensührer bei den Sahib». II. äs. »59 p — Loi ms», Ivo Haman Lspubiio an« tks t'ouncksr al tvo Lmplro. I—III. H. Lam. 413 m. — Kubltschek, Die Römerzeit sin Österreichs, 8 äustri 602 m. — Die Lage der siebe nbürger Magyaren im neuen rumänischen Königreich. 8. Uung. 1169t. — Lehmann, Japan. H. äs. Si40p. — Marck», Geschichte und Gegenwart- II. mlse. 8 3S9q. — Montt, Jniernationale» Handbuch dec katholischen Organisationen. 8. eeel. 0 »99 q. — Nath» Tausch und Geld in Alt indien. II. äs 1659«. — Rischer Die Römer im Ge biete des ehemaligen Osterreich-Ungarn. 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Ein reicher Schieber wi,d wegen falschen Eides am Prmger stehn. Am Tag des Verhörs enloeckt sein Anwalt einen Formfehler im Prozeßverfahren und erwirkt seinen Freisp uch. Am Abend der gleichen Tages zeigt sich der Buische dreist tn einer der vor- dersten Logen d-s Haymarkeltheaters. Wie Foote ihn erblickt, hält er sich die Nase fest zu und richtet an seinen Partner auf der Bühne die Frage: „Haben Sie nicht eine Prije Toback?" Und wie der andere erstaunt schweigt: „Ei ver dammt! Hätte bald einen falschen Eid ge- schworen, daß Sie keine Nase haben. Riechen Sie denn die faulen Eier nicht?" (womit, aller Tradition gemäß, der Angeprangeite beworfen wurde). Man versteht den Wink. Mißbilligendes Zischen treibt den Schieber in die Flucht. So halte er wirklich am Pranger gestanden. In einer vornehmen Gesellschaft nimmt sich ein ungehobelter Lord heraus, ihn „Herr Komö- dlant' «u tilulieren. „Las bin ich", gibt Foote zur Antwort. „Und" — mit einem Blick a >f den adeligen Ilegel — „und studiere jetzt eben denKaliban." Ein a dermal ist er zu einem Gas mahl ge- laden dem sein alter Feind, Lord Sandwich, bei wohnt. Sei seinem Eintritt ins Zimm r ruft der Lord: „Ei fehl, Herr Foote! Leben Lie denn noch?" „Zu dienen, Mylord." „Nun, was werden Sie, Ihrer Meinung nach, zuerst alquirieien: ,die Frandsen'oder drn Siiick?" „O", versetzt der andere trocken: „Las wird ganz davon abhängen, ob ich zuerst mit Ihrer Maiirrsse oder mit Ihrer Denkungsart in Be- rührung komme." Sein körperliches Mißgeschick erträgt er mit stoischem Glerchmit. Wie ihm der Wundarzt Polt sein Bein ablög, ruft er einmal ungeduldig: ob er denn rio y nicht bald fertig sei. In solchem i Falle könne man nichts übereilen, gibt ihm der saure Pott zur Ant voll. „Nun", ruft Foote, halb ohnmächtig, „zürnen Sie nicht, lieber Pott, es ist ja das erste Mall Wenn die Sache wieder vorkommt, will ich mich schon bester drein finden." Sein Hclzbein ist ihm eine unerschöpfliche Quelle ves Witzes, der phäojophischen Heiterkeit. Im .Lahmen Liebhaber", einer seiner Lieblings- rollen, beweist er seinem Pa tner: ein Fuß sei schließlich nur ein unnützer Auswuchs, ein eigent- licheS Nit^tS. „Der Mensy ist eine üppige K-eatnr. Wir könnten gern mit der Hülste untrer Glieder zureütlommen." Durch jenen Jagdunfall habe er im Grinde nur gewonnen. „Bedenk': weder Gallenspat noch Manke, kein Rheumatis mus, kein Povazra, kein Nagel im Fleisch und keine Hühnnaugen! Nienrind stößt nur dar S-bienenbein ennwei ooer tritt mir die Zehen »schänden. Glauben Sie, ich möchte mit Freund Spindel lauschen um einen seiner Trommelstöcke? Oder mit Lord Lunibar um einen seiner Klötze? Auf Ehre, nein! Denn schen Sie, mit d.'m Fuß hier kann ich alles ausrichten. Zwar siehc's albern aus, wenn ich laufe: aber dafür will ich, mit den Belen in der Sia),, um die Weite Hüpfen. Ferner, was das Tanzen beuifft, von Laren Brils parös bin ich freilich amputiert, denn es wird mir sauer tm Gedring) aber in einem ehibaren Tam von wenig Paaren oder auch «m Sestel- menuelt — den will ich seh:n, der's mit mir aufnimmt." (Auf dringenden Wunsch demonstriert er an dieser Stelle das Wesen de» Sestelmenuett», worauf ihm sein Partner zugesteyen muß. daß ihm der Beweis wenigstens zur Hälfte gelungen sei.) „Haben Sie den Mann nicht ge- s.-hen," argumentiert er weiter, „der ohne Hände schreibt? . . . Neulich hatte ich mich im Nebel verirrt: da zeigte mich ein stockblinder Bettler zurecht. Ich will Sie zu einer Familie führen, wo alle taub und stumm sind, wie die Au-iern und schwatzen doch vom Morgen bis in die Nacht mit ihren Fingern. Ich bin mit dem Slückpen Holz zufrieden. Es hat mir in mcinem Leben zu manchem Spaß verhelfen. War da im letzten So nmer zu Tunbridge ein verteufelter Kerl von Melier, der die ganze Gesellschaft mit seinen Heldentaten plagte. Er war gehauen, ge stochen, geschossen, Halle mit einer Mine eine Reise durch die Luft gemacht und drei Tage unter Schutt gelegen, was ihn alles nicht im minde'len anfoht. Die Stoiker waren Waisen- knab.-n gegen ihn, und von dem Ding, das die Welt sonst „Schmerz" nennt, hatte er nur ganz sch vahe Begriffe. Bis ich ihm, des Ausschneidens müde, eine bescheidene Welte anbot: jeder von uns sollte sich einen Korkzieher bis an den Griff in die Wade schrauben . . ." Foote war die „Geige" jeder Gesellschaft. Man drängte sich um ihn. Troße buhlten um seine Gunst, ohne daß er ihrem Hochmut je den geforderten Tribut erwiesen hätte. Von seiner Macht über die Menschen sind unzählige Histoiien tn Umlauf. Johnson erzählt, wie er einst in eine G:>eüschaft gekommen mil dem festen En schluz- Foote, den er damal' nicht aus- stehen konnte, zu schneiden. „Ich aß ziemlich verdrießlich nach einander fort und ta», als be- m<ikle ich ihn gar nicht. Aber der Schelm war so komisch, daß ich Messer und Gabel weglegen, und mich in den Sluhl zurücklehnen mu^te, um mich gründlich salt zu lachen." Unter den mannigfachen und einträglichen Geschäften deS Betiiebssamen war auch das eines Reko nmandrur» für einen B auer. Das Bier war aber so überragend, daß gelegentlich die Bedienten eines auf solchem Wege beschafften Kunden den Bierstrcik beschließen. Um dem Herrn d:S Haufes- der Foote sehr schätzte, die Sache auf gute Art beizubringen, bestimmten sie seinen Lieblingsviener, einen kleinen Schwarzen- zum Deputierten und Überbringer ihrer Vor- stellungen- Der Neger wa tete bei Tisch auf. Foole war zu Gast. Erzählte Geschichtchen und Schwänke und schnitt Grimassen, d.iß es eine Luft war, und dem Mohren die Streikbotschaft im Halse stecken blicb. Seinen Kollegen aver ver kündete er begeistert den Emschluß, FooteS schlechtes Bier ohne Murren weiterzutrinken. Nebst Bier und Humor vermittelte er, sofern eS sich traf, auch Ehen. Einem Jugendfreund, ver dringend Geld benötigte, verschaffte er eine reiche Frau indem er der Abergläubischen einen maskierten Bekannten als untrüglichen Wahrsager empfahl: der dann, umringt von Spiegeln und nekcomantischen Kreisen, ein so genaues Md von dem ihr Bestimmten und von den Einzel heiten ihrer beoorstehenden Begegnung entwarf, daß sie gar nicht mehr fehlgehen konnte. Der kleine Scherz trug dem Vermittler eine sehr er wünschte Leibrente ein. Noch aus dem Jenseits betätigte er sein- bestechenden Eigenschaften: sodaß die von ihm bezauberten Biographen lachend übereinkamen- seine Fehler und Streiche mehr auf Konto an geborenen Leichtsinns als eines verdorbenen Herzens zu setzen. G. Palmer. Reue Ausgrabungen in Indien. Nach den wichtigen archäologischen Funden, die im Pen- schab und in Sind gemacht woiden sind, hat die indische Regierung in Delhi 80 00V Rupien, d. h. über 100 000 M. ausgesetzt, um Ausgrabungen in Harappa und Mohenjodaio vorzunehmen. Die hier gelegenen Rumen waren bisher ungeschützt gewesen und sind schwer beschädigt woiden. ist z. Ä. die moderne Stadt Harappa ganz au» den Ziegeln der alten Stadt aufgebaut worden. Man will durch die neuen Ausgrabung:» retten, w«k noch von diesen Altertümern zu retten ist.