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Sächsische Staatszeitung : 05.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192503053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250305
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-03
- Tag 1925-03-05
-
Monat
1925-03
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 05.03.1925
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übe« unserm Volk, und nur von sei» sahst Du den Morgen dämmern. Eck war Dir nicht ver»ön»t, in de» Hellen Lag zu treten, wo die schwerste» Sorgen für unser Bot sich mildern und auch für Dein Wert erst ein «öschUezetide» Nrlett möyl'ch war. Das Schicksal ver'agt Dir, eine ruhige Würdigung Deiner Mühen zu erleben. Nun verläßt Tu Berlin, die Stätte Deines Werkes, Deiner b S zur Erschöpfung gehenden An sirengungen, Leiner Erfolge, ost erst erreicht nach bitteren Enttäusch ingen, während Du so v el dem Lande gabst, daß für dee treue Irr«, sür oie Kinder, kaum e ne Pause übrig blieb. Tu ziehst hinaus aus der Stadt der rastlosen Arbeit und der politischen Kämpfe in die stillen Berge Teiner badischen Heimat, die die sorgenlosen Tage Demer K nd ie t sahen. Im Rauschen de-Neckars, an dem der Knabe gespielt, hebt sich jetzt die schwere Last, die auf Teiner Brust geruht und die Tu sür uns yctragen Und wenn über Deutschland und Europa einst die Fahne des wahren Friedens weht und gerecht verteilter Wohlstand herischt, wird sich an Deinem Hügel neigen die Deutsche Nation. An der Stelle, an der Du im Angesicht von Zehntausenden den Kran; sür die Geiallenen niederlegtest, der auch die eigenen Söhne ehrte, bringe ich Dir den l e tz t e n G r u ß d e s Deutschen Volkes. Während der Feier vor dem Reichstags- gebäude bot das große weit« Rund des Königs- Platzes ein unvergeßliches Bild. Die schon fast im Verschwinden begriffene Sonne beleuchtete den Platz und warf lange Schatten von der SiegesSule und den Denkmälern über die Menschen. Soweit vom Reichklag aus da? Auge den Platz überblicken konnte, standen die Massen Kopf an Kopf, Hunderte von Fahnen in Schwarz-rot-g old und namentlich in einsarbigem Rot, belebten, im Winde flatternd, das Bild. Die Häuser, die den König-platz auf dec einen Seite flankieren, waren an jedem Fenster und auf den Dächern von teilnehmenden Zuschauern gefüllt. Auch sämtliche Fenster und Balkons des Reichstag-- gebäude- an allen vier Fronten waren mit Gästen, dir der Reichstag geladen hatte, besetzt. Vom Reichstag ging der Lrauerzug durch die Budapester Straße zum Potsdamer Bahnhof. In der Mitte der Budapester Straße, vor dem Gartenportal deS PalaiS des Reichspräsidenten, hatten Fahnenträger des Reichsbanners Aufstellung genommen. Hier hielt der Trauerzug einige Sekunden strll, um der Stätte, wo der entschlafene Reichs- Präsident gewirkt hat, einen letzten Gruß zu senden. Dre Schaufenster der nach dem Pots damer Platz gelegenen Geschäft« in der Budapester Straße waren mit viel Geschmack dem Ernst des Tages entsprechend würdig geschmückt worden. ' Am Potsdamer Platz, der schon kurz nach der Mittagsstunde a-zesperrt wurde, waren ring- an den ZuganaSstraßen un gezählte Tausende, die mit Geduld trotz der scharfen und kalten Märzenluft stundenlang au-hrelten. Die Bäume, die Dächer, die Fenster, jedes Eckchen, jede- Plätzchen dicht mit Menschen besetzt. DI« Absperrungsmannschaflen hatten ein schweres Stück Arbeit z» leisten, um die Menge, die immer wieder den Versuch machte, den Blick auf den Potsdamer Bahnhof zu gewinnen, puückzuhalten. Der Potsdamer Platz machte in seiner Menschenleer« einen eigenartigen Lindruck. Der Bahnhof hatte ein wür diges »>««««-ew«»d »»gelegt. Zu dm h»iv«» Seite» de« Tritz e»«>sg«»ges st»nd<» vt»r große -iahiu»maft»n mit laugen schwarz«» Fahne». Die Vorhalle do« Bahnhos«- »ar schw«, u» grün aurgeschmückt, schwer« schwarz» Vor häng« fiel«» von de» Säule» der Bo,h»lle »iev«. Un nntwlbar hei der Treppe war ein großer Kata falk errichtet worden, zu dessen beiden Seiten auf hohen schwärr und grüngezierten Postamenten zwei grox« Opferb«cken stände». Rach langem, langem Harren tauchte kurz »ach 5 Uhr a« der Spitze des Drauerzuge» die Reichswehr auf, di« mit Trauermusik über den PotSvamer Platz und am Bahnhof vorbei oa. Der Reich-vehr folgte Marine. Als die Musik der Reichswehr verstümmle, setzte eine Kapell« der Schutzpolizei mit einem Trauerchoral ein. Es wurde totenstill über d«m weiten Potsdamer Platz. Di« Ops«tschalen b gannen zu rauchen: rote Flammen schlugen empor und Weihrauch strömte dem heran-iehrndeu Trauer;ug entgegen. Plötzlich entblößten die Menschenmasse» ri»gs»m do» de» Zufahrtsstraße» ihr Haupt, der wie Reichspräsident kam heran. Der Sarg wurde auf den hohen Kaiafalk gestellt. Umer den Klängen der Trauermusil zogen die Fahnen de» Reichsbanners und der Sozialdemokratie vorüber und senkten sich vor dem Sara«. Stellenweise brachen die Absperrketten und ein Tril der Menschen nassen flutete über den Pots damer Platz he'an. Tie Dämmerung brach an. Tie Musik spielte eine ergreifend wehmütige Weise. Gespenstisch 1 lugen die Flammen aus dru Opferschalen. Die ersten Schatten der Nach«, die Traueifahnen, der wehende Weihrauch schufen einen magisch wirken den Hintergrund, aus dessen Tunke' plötzlich grell blitzende Fackeln auftaucht-n. Eisenbahner, Fackeln in den Händen, traten an, uin den Sarg zum Zuz zu tragen. ES war ein überwälirgender Anblick, wie sie deren Umrisse nur ganz schattenhaft waren, deren Gr- kalten gar nicht körperlich zu sein schienen, wie aus der Nacht heraus, gleichsam aus dem Tor deS Tod s kamen, um den Toten hin vegmtragen. )undeutansenve aas dem in Dämmerung dalirgen- den Potsdamer Platz standrn mit entblößtem Ha pl und schweigend da. Lre Fackelträger verschwanden mit dem Sarg im Dunkel, dir Musik verllang... Der Wagen des Londerz« -es, der den toten Reichspräsidenten in die Heimat ührt, war mit Tannengrttn undEichenlaub aus oer -Schorfheide, dem Jagdrevier des Präsi- deuten, ausgekleidet; da- Geweih de» letzten Zwölf- udrr-, den der Präsident erlegte, schmückte den Wagen. Die g>oße Mengs prachtvoller und Herr- ichrr Kränze werden den Sarg mit in» Grab dr- gleiten. " - ' Während der Zug mit dec sterblichen Hülle >es ersten Präsidenten ver Deutschen Republik vte Reichshauptstaot verließ, pilgerten Hunderttausende n Berlin heimwärts. Ein Meer von Menschen, von Männern und Frauen, von Kopf- und Hand arbeitern strömte vurch die Straßen heimwärts; Massen waren eS, die aufg?stand:n waren, um ülr den toten Präsidenten Ebert und für d e Re- rubük zu zeugen. * Die Zufa nmenballung der ungeheuren Menschen- mass« am Reichstag, dem Brandenburger Lor, dem Polsdamer Platz und den Straßen, die der ug mit d«r Leiche des Retchepräpven'en br- thrte, führte zu zahlreichen, zum Glück meist leichteren Unfällen. Die Ohnmacht-- a»fSU« giügen tn di« Tmstnde; alloidin-» m«rcn auch fchwirrre Verl«tz»»,e» zu «« zeichnen, die bei de» Dräng«, der Masst«, do» an sich unv«meivlich«n stbs»«lun-»m«tz»ah>»en dor Pottz« und d»m starken Einstitz d»r>tw»«, Polizei entstände». Besonder» zahlreich war»» daher auch die Verletzungen durch Pferdrtritte. Arbeiter-Samariter-Lund und Rotes K«uz be wältigten ein: unieheuie Arbeit, um den Ohn- mLchiigrn bei,»flehen. di« Vnletzlen zu verbinden und, soweit das möglich war. für d«n Abtransport durch die Mens enmassen in die Krankenhäu>er ode in die Wohnungen zu sorgen. Todesfälle sind nicht zu verzeichnen. * Die letzte Fahrt durchs Reich. Frankfurt a. M., 4. Mär'. Um 6 Uhr 35 fetzte sich der Zug tn Bewegung. Der Abschied, den das Volt von Berlin dem Reichs.räsieeiilen Friedrich Ebert entbleiet, ist still aber ergrenend. Dichte Menschenmenge» fällen die Bahnsteige der Zorortbahnhöfe und dlängen sich an dir Umzälmnng der Bahn- stiges heran. In Potsdam grüßt das Reichsbanner mit gesenkten Fahnen. Unzählige b.grü en mit entblößten Häuptern den langsam fahrenden Zug. der mit der Leiche d.s eriten Bürgers des Reiches sein: Familie, sein: nächsten Angehörigen und oie Spitzen der Reichs- und Siaatkbehörd.n, dec Parlamente und des Reichkrateri d:r Städte u. a. dem l-tzten Abschied entgegensührt. Auch in Brandenburg a. d. Havel steht namentlich das Landvolk in dickten Scharen auf dem Bahnsteig. Lodernde Pechfackeln be- leuchten die Farben der Republik. I» Magdeburg sind 10 Minuten Aufenthalt. Aus den Bahn- steigen -sind endlose Reihe» der Mann schaften des Reichsbanners ausgestellt. Auf den breiten Zufahrtsstraßen zwischen den beiden Bahnhofshallen standen Tausende und Abertausende wie die Mauern. Ehrfurcktsvo les Schweigen emvfängt den toten ReickSpiäsidentem Tann blasen Spielleute, von wirbelnden Tum meln begleitet, dre Melodie vom guten Kameraden. Wie der Zug den Bahnhof entgleitet, geben die gedämpften Trommeln des Reichsbanners den Abschieds^rui-. Noch in Oschersleben stehen viele Hun- derte entblößten Hauptes. In B«bra grüßt da? Reichsbanner mit gedämpsrem Trommel- llang. Nun geht es in di; stille Mondnacht. Heidelberg, 5. März. Die Begrüßung des Drauerfouderzuges auf den Durchfahrtsstationen, die dir ganze Nacht gnduich nicht aufhöite, urd z. B. in Götting en einen ähnlichen großartigen und erheben den Charakter hatte, wie tn Magdeburg, wiederholten sich mit Tagesanbruch tn immer rascherer Folz«. Darmstadt, wo Reichsmimstn a. D. vr. David, Finanz minister Henric, Minister des Innern v. Bren- tano und Reichsbahnpräsid:nt Lochte den Zug bestiegen, entbot einen besonders feierlichen Morgengruß. Die Studentenschaft, das Reichsbanner. die Polizei nnd eine große Anzahl von Vereinen hatte in langen Reihen und tief gegliedert auf dem Bahn- teig Aufstellung genommen. Auf dcn folgenden Stattonen der Bergstra e, deren Frühlingsgewand durch den starken Nacht,eif verhüllt war, er ¬ schienen namentlich auch die Schulkind«, in tz»u«> Hanfe» I» Weiihetm mn d«S tadische GtaatSministcrium mit »«« Ministers»,ästde»t vr. Hellpach a» d«Spitz«, fo»ie der L»»dtag»präs,dent vr. Baumgartner erschienen, nm d m tote» Reichspräsidenten die ersten Grüße des Heimat landes zu bringen, und sich dem Trauergefolge anzu Meßen. In Heidelberg. Schon in den fiüh.'n Morgenstunden fluteten gewaltige Menschenmassen au» oernäheien Um ebung nach Hetv«lberg, um d«n Tiaueizug zu sehe». Um 6 Uhr 51 Min. lief »in Sonder- zug au» d.'r Richtung Mannheim ein. In ganz kurzen Abständen folgten nunmehr umner weitere Züge, sie immer neue Menschenmasfen brachten. In dem um 9 Uhr 5 Min. aus Karlsruhe ein- laufenden Zuge befanden sich die Mitglieder des badischen Landtages und der Siadtoerral- mng Karlsruhe sowie Zahlreiche höhere Staats- beamte Badens. Vorher waren bereiiS aus Darm- stadt die Vertreter der hessischen Regierung und ve» hessischen Landtag»prästdiums eingelroffen. Inzwischen Halle sich der Drauerzug in drei Teile geordnet und in der Plöckflraße gegenüber der Au»gaiig«halle und der anschließen« den Rohrbacher und Ludwigstraße Aufstellung genommen. Tie Spalierbildung in der Rohrbacher Straße durch Schulen, Vereine und d.s sehr zahlreich vertretenen R e ichsbannerS Schwarz. Rot-Gold war bereit» kurz nach ^9 Uhr voll endet. Heidelberg, S. März. Ter Souderzug mit dcr Leiche des ver« storbem» Reichspräsident«» ist um S Uhr 36 hier eingetrofse«. Heidelberg, ii. März. Lange vor Ankunft des LrautrzugeS batten sich aus drn Bahnsteigc» und vor dem Bahnhof em« vieltauiendtöpfige Menschenmenge eingsfunden. Auf dcm Bahnsteig selbst, aus Lem t«, Zug einlanfe« sollte, hatte eine Abord nung der Schupo Aufstellung genommen. Der Zug wird sich tn drei Tellen nach dem Friedhof bewege». HiMcr dem Traucrwagc«, de« die Sra»jtriigcr vorauSgehen, werden die Auge hörigen deS Verstorbenen uns der 'Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg chreitc». Hieraus folgen der Reichskanzler und die anderen Vertreter d«r Reichsreg crung nnd der Länderregierungen. T«n Abschluß bilde« die Vertreter aller polnische« Parteien, d«, Gew erksch aftsverbündr, Rektor nnd Te«at der Hochschule, StadLrat und Bürgerausschuß von Heidelberg, Tum« und Sportvereine sowie eine Reitergruppe. Ter Zug »Ibst wird umrahmt von zahllose» Träger» des Reichsbanners Schwarz-rot-gold. w Eine Friedrich Ebert-Straße in Berlin. Berlin, 4. März, Der Magistrat hat am Mittwoch besilosten, «ine ver Hauptverkehrsstraßen in Berlin in Zukunft „Friedrich Ebert-Straße" zu nennen. Die Bestimmung der Straße soll durch einen Ausschuß bez. di« Stadtvt'ordnrtcnversanm. lang erfolgen. Die Ne«a«fiührn»g do» Mozarts „JdomeaeuS" i« der StaatSoper. ES ist ein scköne- Bonecht von Bühnen vom Rang der unseren, ihre Kräfte dann »na wann auch ctnmal in den Dienst rein künstlerisch-idealer Bestrebungen za stellen, wie eS die mal der Fall war. Den», oaß Mozarts „Jvomeneu»" nickt in dem Sinne zu „retten" war, daß ein „Kassrnstück" au» ihm wurde, war ja vorauszusehen. Jndrssen sür diejenigen Hörer, die auch historisch m ge- »eßen verstehen, einmal eine besondere Gabe ge- hoien zu hab:n, da» bleibt da» unbestreitbare Ver dienst unserer Opernleitung sü, dies« Veranstaltung. Uns daß man dabei d«n Wunsch «ine« einheimi sche» geschätzt«» Mozartoerehrer« und -k«nner« benützte, war nur recht und Hillig. Die Frag« ist nun di«, hat dieser, unser geichätzwr Prokeffor Ernst Lewicki, den rechten Weg etngeschlagen, Mozarts „Idomenäu»' unserer Zett wiedrr näher- zubringe», »na dies» möchte ich nicht beat»gungs los bejahen. Erstens «inmal ist es immer ein mißliche« Din- » n soll, nachträgliche Bearbeitungen, und mir tst eigentlich kaum «>» Fast bekannt, wo sie von wirklichem Erfolg be'leitet war. Ja, wen» wenigüen» der Komponist selber hi« N« fesflin-en btwirkle, wie «r twi Beethoven« „Fidelio" ver Fall! Wenn also aach Mozart, nachdem er di« Schwächen ve, Kunstgaiturn sei»»« „Jvomeneu«', d« opsr» sono, erkannt, dirs« Bearb.'itung vor- g«»omm«n hätte! Da gilt eben dir all« ?atz: 81 ckno km-iani ickom, von vot icke«. B«i Um schreibung einiger Partten in anver« Gttmm'aren wäre e« bei Mozart sicher nicht geblieben. Aber was und wie er die Sache -«mack» hätte, dn»h brauchen wir un« schließlich heute den Kvik nick» zu zerbrechen. Lewicki» Zrel war nur, kur, gesagt, die Konventionen d«S Zeiigefch'chilichea, die open, —ri»-Momt»te möglichst au-zumer-rr^ und d,r drama ffchr», i» di«,ein Fall« s»,usag«n at« Gtuck sihev, z» »M«'sl»eich«». Ich »atz nun oste» be- h»»««n, «ig««»ch ha» «, »», da» Mne erreicht die Handlung al« solche, die dramatische Sruno- läge, schärfer Hernortreteri zu lassen. In musika- listirr Hinsicht ging vock aber, vrrgl-ichr man die jetzige mit der hier früher üblichen Fassung, manckeS veiloren; und gerave dem Dualismus in ihr, daS Nebe' einander von opera seria uns Gluck'lil empfand de jenige, der Oh en hat zu hören, «her als Rei, denn als 'angel. Das Werk bleibt nun einmal ein „Jugendwnk ; eS entaand r nter den Emdrück:«, die Mo art in Patts auf der» -toden der Kämpfe zwi-chen Glucksten und Piccmi'ien empfing. Nnd ist e» la sättlich so eiwaS Befiemdenoes für den Hörer, daß den Jdama-tteS eine Altistin gab? Ich er innere mich noch Irene v. Chavannes, die neben Loren o Ries« (Jdamante-k, Laura Friedmann (Elek ia), Clementine Schuch (Ilia) umer Adolf Hagen die Rolle gab. Nehmen wir nicht auch hente noch di« Jüng- lingsgestalt Aöiisrr» von ei>«r Dame veiköipe t hin; und ich sage offen, ich empfänd« einav drrror, den Glnchchen Orpheus von einem Baritoniste» v.'rkörpert zu sehen. Die Ha p-fach« d»«kt mich Henie, wo die »«"« St "stell ui»g zu d«n Kunst- werken vieliah geschwu»d:n, da» Histons be ver- ständms beran «öiiae». Wollt« man auf Sin- > z«ln«S eingehen, so war »«elleicht di« glücklichst» Maßnahme, daß VW Bar i» de» Arbaces einem ! Bassiüen gegeben wurde, und «in m solchen hätte auch die de» Oherpiikste»» gegeben wmden Awnen. Tev» mle Ob«,priestei «oUen uns sei» dem Sarast » nickt mehr in den Sinn, es müßte» »en» -am ander» stimmbr- abt« w,n. wie »» diesmal v«r ! ^all war. llbrrhaupt tonnt« ick m ch rwt d«, Besetzung nickt in all«-« h«fr« »de». Ich ««in», sie hätt» mit den b«stcn Geirn-«»,äst«» «rfrlgen müfl.'n, die zur Verfügung stehen; denn Mozart, auch der dr-rmaitst:«, wist »an «inmrll »»fungen w» de». — JewnfaK» st«nd sür mich Wald«ma» <Lta«-eman»alr Jh» r ,n«u» ob«»«», rrn Kü»'il«» von t» j'd« Hinflch» g«ftakie»s»r Krcht Stz« pansch wiitt«, wk»a a»ch etiva» »rwäststch SR N»a >»g,I« »«lata» G»st«»t» H»,». Hardt» Elektra fehlten hingegen noch die stimm lichen Ausmaße für diese im vollen Sinne hoch- dramaiische Partie, für die als Sängerin Char lotte Viereck dir beiusene Vertreterin ge- w se» sein würde. Auch di« Rolle deS IdrmanteS war nicht ganz zweckentsprechenv mit Heinrich Kupprnger besetzt, da er mit den bei oanto nock ou^ gespanntem Fuße stcht, und ebensovemg genügte Ludwig Eybtfchal« Oserpriester. Dagegen zog sich Willy Bader al« «rbaces ehrenvoll au» dir Affäre. Wobei ich nod bemerken möbte, daß ich für va« Singen der Monolog-Ai ie» losgelöst von der Szene, d. h. vor dem Vorhang, mich nicht er- wäimen kanir. Im ütiirm durfte nian aber der Spiel" lritung Töllers und der Gestaltung der Bühnen bilder usw. durch Max Hasait, Arthur Pältz u»d Leonhard Fa»to höchste« L»b zolle». Daß dieses auch der musikal scken Ein.ud erung und L.'kung Hermann Kutzschb«ch« zu- kommt versteht sich von selb t. Mit fühlbarer Wärme betreute er den m i kalischen Teil. Und »och El»»: hervor » end waren dt« Chö,«l Karl Pembaur erwarb sich m»t seinen Chordamen und Chorherren einen neu.»» Ruhmestitel. Wie denn der ganze A»env für da» Inüitut «in« künstlerische Tar bedeu eie. Am Schluss« wmdr m t K»tzschbach und de» Künstlern a»h Prof. Lewicki lebhaft aeieiert. v. S Klabwiah«»» Grvlt. Im Palmen-arte» m»si- i«,t« die htefig» Pianistin Sott« Erben-Groll gestern vor ihrer G-mei»»« mir großem Erfolge. Dre Künstlerin, lech ursch vortrefflich -«bildet, zeigt oo» Konzrrt zu Konzert, mir welch« Gewiss«»- hafti,gk«ll un» mit welchem Ernst sch de» G«. danknrinhat» der omzvtrageah«» Werke »ach «ht. Bei Carl Maria von Wsver» groß r Ockar-Sonme betonte st» mtt stecht dir ron«r»uchen Züge und dch lnnMige Rhyihrwck. Bravsk Weber »llv in »euerer Zoi» «el Pi »<»G bearhtet. Daß Lotte Groll sich auch für Max Reger etnsetzte, verdient gleichfalls Aueikennimg. Bon den sschs Jmprovrsaiionk» (Werk 18> lagen ihr tue zweit« und letzte besonder- gut. Nach Chopins großzügig an^epacktsr k'-woll-Phantasie hörte man sünfEtüsra von Serie Borlkirwic«, d:nen d«e Konzrrtgrberm mit wachsende, Spietfreuviqkeit llang»»rk« Farbe» »erltih. Der Beifall war allenthalben groß. —b- „Nnbstrgerliches". Ter Titel klingt verlockend. Man ermattet etwa- von jener saftigen, dem Chanson benachbarten Eigenproduktion, wie sie Frondeure geg:n dch bürgerlichen Lebensmächie vom Kaliber eines Joachim Rrngelnatz zu v«- zapien haben. Aber Carl Junghans, der gestern mit dem goldenen Optimismus der Jugend da» Podium v«» HarmonchsaalS Hs stieg, um unter der genannten Stilett» ein revoluiw- »Les Programm vorzutragd», hat, auch als Inter Peet, nicht» Eigene» zu bchten. Dch radikal« Keltanschaunng allein legsiimiert nicht zum R»,i- tator. Zumindest muß »ran dch vor-ellagenen Verse richtig zitier:» (wa» h»i d.-r Cchlußst ozhe von -eine» „Jammertal" entschreden nicht der Fall war, obrlrich «» sich hier um em »ngemem gekäustge» Gedicht handelt) »nd allenfalS vor- »omme«d< Fremdwort« richtig »»«spreche». Ti« Anthologie, di« man zu höie» lwlam — Fontane k„Dw itten »vH hie Jungr,"», Sin Brief Lenin- an Maxim Gorki, Wrlhelm Weitling, Hebbel (.Dch menschliche Gesellschaft"), I«a» Pottier f„Planetentod", Majakowsky Theobald Tiger u a. m. — versteift« sich mit Vorliebe aus wohl feilsten Atheismus. Wie drr im tiefsten Grund« religiöie Hölderlin („Hperton an Bellarmm") in dieses Programm hinerug«ri«t, ist ein Rätsel. Am besten gelang Brechts „Ballade vom ioien Soldaten"; ab«r auch str läßt man sich lieber von berufen R«ritat»ren, wie Luvwig Ha,dt, sprechen. hau»' Oigan hätte an sich dir nöti e Fülle und Bildsamkeit, aber für den Vortrag in dem ver- hällni-mrßig große» Saal reicht sein« sprach- techaische Schul«»- bet weitem nicht zu. Ma» leit'el dem ju^en Jun-Han» sichrrlich de» wert- vollsten Dtensih wenn man ibm nabrleat. vor
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