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Sächsische Staatszeitung : 02.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192503022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19250302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19250302
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-03
- Tag 1925-03-02
-
Monat
1925-03
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 02.03.1925
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Das Urteil -es Auslandes. den« sch»« Kr««khett ihn tefal« h«Ue, hat « jede Mckjicht «of jetre Grsundheit tznt« de» schwnen A»fo:d,run-« s«l»«s hohen Amtes und sein« Arbeit p»rü»«tt» laßen. Der «sie Reichspräsident der Deutsch»n Repiivlit »Kd im deutschen Volke all eine reine uns vornehme Pmpnlichkettj als ein vorbildlicher Bürger weiter- leben. Im Anschluß an die Worte des Minister- präsidenten Marx beschloß da» Staatsrnimslerium die folgende Kundgebung: „Der RcichsHrSjivent Friedrich Ebert ist heute morgen seinem Leide, erlege». Mit dem D,»Ischen «eich, dessen Geschicke erseitde« schwere» rage» de» Zusammenbruchs »ach de« derk»re»e» Kriege »i» heut« mit bewundernswerter »rast ge. leitet hat, erfüllt das Land Prneße» a»s» richtige Trauer um diesen ersten Präsidenten der Deutschen Republik. Seine hohen Verdienste um den Zusammenhalt des Rrichs und um dessen genade in de« letzten Hahr so deutlich hervor- getreteanir Wiederausban wird einst die Geschichte j» würdige« wissen. Im Ramen Preußens betont das Ltaatsministcrium, daß Preußen sich wohl be- wnßt ist, i» de« verstorbenr» NeichSpräsidente» einen Mann verloren zu haben, der für die durch die Geschichte bedingte politische Stellung Preußens stets volles Verständnis gezeigt hat. Tas Staatsministerium wird de« vortreffliche» Rann, an dessen Bahre es trauernd steht, stets rin ehrendes Andenken bewahren." * Da? Preußische Staatsministerium hat beschlossen, daß am Tage der osizirllen Trauerfeier im Hause des Herrn Reich-Präsidenten der Unterricht in den preußischen Schulen ausfällt, und daß in einer Schul feier des toten Reichspräsidenten gerächt wird. * Tas Staatsministerium halte sich noch mit der Frage zu befassen, ob nicht mit Rücksicht auf die zweifellos ewstehenden wiitschafilichen Härten das allgemeine Verbot von Thea e ausführungen für Sonntag, den I. März «ufzuhebe» oder ein- zuschränien ist. Mi: Rücksicht jedoch darauf, daß an sich schor der ernste Charakter des l. Mär; als Volkstranertag für die Gefallenen Theater- aussührungen nicht ernsten Charakters moralisch auchchließe und mit Rücksicht weiter darauf, daß eine künstlerische Differenzierung zwischen Theater- auffühiungen ernsten und nicht ernsten Charakters sehr schwierig ist, wurde beschlossen» es bei dem allgemeinen Verbot zu belassen. Bayer«. München» 28. Februar. Tie bayerische Regierang hat durch ihren Gesandten in Berit» v. Preger der Reick-regio- rung und der Familie de- Reich-Präsidenten ihr herzkichsteS Beileid auLsprechen kaffen. Landtag-Präsident Königsbauer hat folgender Telegramm au die Reichsregierung gesanvt: «Zu dem schweren Verlust, der die Reichs- regierung durch das Ableben de- Reichspräsidenten genossen hat, bringe ich namens der bayerischen Volksvertretung va- Gefühl der herzlichst.'» und tiefsten T auer zum Ausdruck." An Frau Reichspräsident Ebert ging folgendes Telegramm ab: „Aus Anlaß de- Ablebens Ihre- hochver ehrten Gatten gestalte tch mir im Namen veS bayrujchen Landtag- das herzlichste Beileid und die innigste Anieilnahme au Ihre» großen Schmerze au-zulpreche». Königsbauer, Präswent." Wien, LS. Febr»ar. Die gesamte Wiener Presse widmet de« Tode deS Reich-Präsidenten Ebert ausführliche Artikel. Die .Neue Freie Presse" schreibt u. a.: „Der erste ReiApräsident hatte die seltene Gabe, vie politischen Bechältnkffe mit scharsem Blick zu durchschauen, selbständig zu urteilen und den eigenen Willen ohne Rechthaberei und Ausdring, lichkeit mit Geschick und Ruhe zu vollbringen." Auch da- christlichkoziale Organ schreibt: „Österreichs das an der Trauer für den Volks- genossen im Reich aufrichtigen Anteil nimmt, be- trauert in dem Verstorbenen einen Mann, der Verständnis für die österreichische Art zeigte und Hel sende Worte für die Leidcusgeuosseu au der Dona» ;u finden wußte." Paris, 28. Februar. Die Nachricht vom Ableben des Präsidenten der Deutschen Republik wurde in der Kammer gegen 11 Nhr bekannt. Sie rief offensichtliche Bestürzung hervor. Die Kommentare, die die Trauerbotschaft auslöste, geben einen starken Beweis von der Achtung und dem Ansehen, das Fritz Ebert in de« politischen Kreise» Frank- reichs, ohne Unterschied der parteipolitischen Ein- stellung, genoß. Selbst die Politiker des Nationalen Blocks zollen der Loyalität, der Charakterstärke und den Verdienste«, die der Berstorbene sich um de Wahrung und Festigung de- Friedens erworben hat, rückhaltlos ihre Anerkennung. Die französische Regierung hat sofort nach Empfang der Todesnachricht dem Deutschen Bot- fchafler ihr Beileid zum Ausdruck bringen lassen. Auch die Presse wird dem Reichspräsidenten in vollem Umsange gerecht. Der „Matin " stellt fest, daß der Tod Eberts in de» demokratischen und republikanischen Kreisen der ganzen Welt die stärkste Bestürzung und Trauer ausgclöst habe. Der „Petit Parisien" spricht von einem unersetzlichen Verlust für die deutsche Demokratie. Solange Friedrich Ebert Präsident der deutschen Republik gewe'en sei, habe man im Ausland die unbcdmgte Überzeugung ge- habt, daß jeder Versuch der Reaktion in Deutsch, land, die gegenwärtige Verfassungsreform zu stürzen, wenig Aussicht auf Erfolg haben iverde ... Der „Jntransigeant* meint, Eben sei euer der wenige» deutschen Republikaner gewesen, die nicht nationalistisch gewesen seien. Sogar die ultrareaktionäre „Libertö" erkennt au, daß Ebert ein unbedingt aufrichtiger Republikaner gewesen sei. Tie Monarchisten in Deutschland eien sich dessen wohl bewußt gewesen, daß jeder Versuch zur Wiederherstellung der Monarchie in dem Präsidenten der Republik auf einen unüber- Windt ichen Widerstand stieß. Im „Quotidien" schreibt der Sozialist Grumbach, daß Ebert ein Staatsmann aller ersten Ranges gewesen ist. Die „Sre Nou velle " bezeichnet Ebert als einen Republikaner bis in die Fingerspitzen. Tas Blatt erim ert an die Energie, mit der er dem Staatsstreich der Kapp-Lüttwitz und Genossen widerstand, und fürchte», daß mit seinem Tode die deutsche Republ'k chweren Tagen entgegemehe. Mecklenburg. I« Reichstage gingen folgende Telegramme ein: Dem Reir-tage gestatte ich mir an» Anlaß de- Ablebens de- Henn Reichspräsidenten im Namen de- Meckkenburgifch-Schwertnschen Landtage- d.'ss:n aufrichtige Teilnahme au?- zusprecheru Metterhaulen, Landtag!vo'.sitzender. * Dem Reichstage bitte ich von dem AuLdiuck aufrichtigster Teilnahme des Landtage» von In der Beiteilung der politische» Folge» de- Tode- de- Reic^prasidente» ist mau t» Pari-ungewöhnlich pesjimistlsch. Ma« weist vorauf hin, daß der Tod Ebert- in einem Augen blick erfolge, in dem die monarchistischen Parteien <um Äeueralstur» gegen die Republik rüsten. Man befürchtet, daß die Rechte in Deutschland sich die neue» Verwicklungen der politischen Lage zunutze machen werde, um vielleicht de» Prinzen Ruvprecht von Bayern oder einen der Hoyenzollernprinjen als Kandidaten für die Präsidentschaft vorzuschlagen. Man macht jedoch gleichzeitig keinen Hehl daraus, daß ein «ersuch dieser Art zu neuen schweren Er- schütterungen iu der interuatioualen Politik führen müßte. Die „vietoire" erklärt, daß die Alliierte» die Entscheidung über die Räumung Kölns vertagen müßten, bis die Wahl des neuen Präsidenten Klarheit darüber geschaffen habe, ob Deutschland »och eine Republik oder bereits wieder eine Monarchie sei. New York, 28. Februar. Die Nachricht vom Tode de» Reichspräsidenten Ebert wurde hier mit tiefster Trauer ausgenommen. Hervorragende Persönlichkeiten erklärten, daß das iahe Ableben des Reichspräsidenten nicht nur für da- deutsche Volk, sondern auch für die ganze Welt einen schwere« Schlag bedeute. * Kundgebuugeu des Auslandes. Berlin, 28. Februar. Im Reichstag gingen folgende Telegramme ein: Aus Anlaß des jähen Hinscheidens des Reichs- Präsidenten Ebert drückt der Volkstag derFreien Stadt Danzig dem Deutschen Reichstage sein tiefempfundenes Beileid aus. Präsident Dr. Treichel. Tief ergriffen von der Nachricht über das Ab keben des Herrn Reichspräsidenten Ebert, bitte ich namens des Präsidiums der österreichischen Rationalrates den Ausdruck herzlichster An teilnahme an dem überaus schweren Verlust ent- gegenzuuehmrn, deu die deutsche Republik durch den To) ihres Oberhauptes erlitten hat. Millas, Präsident des österreichischen Nat onalrals. Aus Anlaß des herben Verlustes, von dem das Deutsche Reich zur Zeit seiner schweren Er- probunge» durch das Ableben des Herrn Reichs- Präsidenten getroffen wurde, bitte ich nn Namen der Ungarischen Nationalversammlung den Ausdruck innigster Teilnahme enlgegcnzu- nehmen. Präsident der Ungarische» Naiianalver- sammlung. Bela von ScitovSky. * Der Vorstand des Vereins der ausländischen Presse hat an die Prrsseabieikung der Reichs- regierung folgendes Telegramm gesandt: „Der Verein der ausländischen Presse zu Ber lin, erschüttert durch den Tod des von ihm hoch- verehrte« Reichspräsidenten, spr cht der Reichs- regierung sein tiefgefühltes Beileid zu dem Ber- «ste, den die deutsche Republik erlitten hat, aus." Mecklenbnrg-Strelitz an dem Tode des Herrn Reichspräsidenten Kenntnis zu gebe». Landtagspräsident Trick. * Dle Tranerfeier in Berliu. Berlin, 1. März. Amtlich wird miigeteilt: Die Tranerstie, »er Reichsregierung für de» verstorbene» Reichspräsidenten fixbet »« Mitt woch, de» 4. »ärz, nachmittags - Uhr im Hause d«S ReichsPeSfibent«» statt; der Reich», kozler n»tr» hierbei VW Gede,tr«b« hatten A« «»schloß a» »lese Feier erfolgt mew« «M. tsrischer r»a»ertz«rabe »ie Übersüh. r»»g ,»m Got»»a««r Bahnhof; der Mg de» Dvv>erl»»»«d» geht »«rch da» »««»,«- b«rge» Do, »« d«» Relch»t«t»geb«nde hemm; »ort findet vor dem auf der Rampe haltende» Leichenwagen eine AbschiedSkund. gebung be» Reichstages statt, dessen Prästbe»« den letzten Gruß der deutsche« Volksvertretung überbringe«, wird. Tiefer Traneratt wir» »»gleich grüß««« »««gen »er ve»blken«g »ie Gelegenheit gebe«, »r« toten ReichSpräsidnUe« »ie letzte» Grüße darznbringe«. D«ra»s wir» »er Zn, be» «eg durch »ie FriedenSallee ««» die Budapester Straße nach dem PotSdawer vahnhos fortsrtze», dessen Portalfront einen würdigen Trauerschmuck er halten soll. Vom Potsramer Bahnhof findet dann etwa ?/z7 Uhr abends die Überführung «ach Heidelberg statt, wo Donnerstag vormittag die Beerdigung erfolge» wird. * Tie offizielle Trauerkundgebunz erfolgt unler Beteiligung des Berliner Domchor» und drr Kapellen des SlaatsihcaterS. Der offiziellen Frier schließt sich die Parade der Reichs- wehr av. A» ihr sind unter Leitung eines Generals ein Bataillon Infanterie, eine Schwa dron Kavallerie und eine Batterie Artillerie be- teiligt. Tie Laleinen der Wilhelmsträß« und de« übrigen anliegenden Straßen werden aus Anlaß der Feierlichkeit dem Ereignis entsprechend ge- chmückt. Bor dem Reichstag hält der Leichen- wagen auf der -roßen Rampe, «n jener Stelle, von wo Ebert lm vergangenen Jahre aus .'lnlaß der Tranerkundzebung für die Gefallenen des Weltkriege- gesprochen hat. Der Reichstags- Präsident wird hier, begleitet von den ibiigen Mitgliedern des Präsidium», die letzten Grüße der Deutschen Volksvertretung über- bringen. Tiefer Akt dürfte ungefähr 2V Minuten in Altspruch nehmen. Der Trauerzug wird sich mnn über die Budapester Straße in der Richtung ves Potsdamer Bahnhofs zu in Bewegung setzen und an dem Garten des Reichspräsidenten, der nach der Budapester Straße hin liegt, erneut eine halbe Minute halten. Gegen 5 Uhr nachmittag; wird der Sarg vor dem feierlich geschmückten sauptportal de» Potsdamer Bahnhofes ausgestellt »erden. Seine Verladung erfolg: am 6,30 Nhr. Die Abfahrt nah Heidelberg ist für 6,35 Nhr vorgesehen. DaS Programm für die Trauerfeierlich- keit in Heidelberg ist noch nicht endgültig estgelegt. Der Heidelberger Okerbürgermeist'« risst am Montag vormittag in Berlin ei», um hier mit der Familie des Reichspräsidenten und der ReichSregierunz dl: Einzelheiten des Festaktes zu besprechen. Die Trauerfe erlihleite» weiden i« Sinne d.S Tote» in einem möglichst begrenzten Rahmen erfolgen. Die offizielle Trauerfeieiltchkeit ersetzt am Mittwoch nackmittag im Festsatts ves Reichs- präsidentenpalais. Der Sarg wild im Festste aufgebahrt werden, vr. Luther hält die Trauer rede. Bom Bureau de» Reichspräsidenten ergehen zu dieser Feierlichkeit an die au ländischen Ver treter, an die Parteien und wirtschaftlich«!! Ver bände Einladungen. Während der offiziellen Trauer- Veranstaltung halten Offiziere am Sarge d.s Ver- storbenen die Ehrenwache. Netto patöübergabe au -er Technische« Hochschule. Die Feier der Nekiorot-.i Vergabe an der Technische» Hochschule ging am Sonnabend in der überlieferte» Ferm vor sich. I» der über füllten Aula die Abordnungen der Studenteu- koiporattonen, zum Teil, wegen des Tode» des Reichspräsidenten, mit umflorten Fahnen. Dann Sin ug der Profeffsrenschaft und Jntonierung eines WeihekiedeS. De» bisherige Rektor magnifikns, Pwf. Nägel, gedachte in feiner Ansprache deS ver storbene» Reichspräsidenten und seiner Verdienste um dir Wirischaf shiffe d«r deutsch«» Student«»- schäft. Z» Chien d«» To:en sanlle» sich die Fahnen, die Be-sammln»- erhob sich. Pwf. Nägel begrüßte sodan« die Ehrengäste, zunächst den Vertreter der Sächsische» Staats - regierung Mimsterialdnektor vr. Woelcker. In dieser Zett der Not sei die Unte>stütznng, die der Hochs.kiule d»-ch die Regierung tm verflossenen Jahre zuteil geworden, doppelt dankenswert und auch notwendig. Der Landtag werde sich hoffent- lich zu weiter«» Hilssmaßnah »«» bereit sinne». Der Retter begrüßt« da»» di« Rittm«» d«r LanorSuninisuLt Leipzig, d«r B«igakad«mie Frribe>g mir der Fvrstlnbe» Hochschule Thrra»dt, wo ei er feiner Senugtmmz Ausdiuck gab über das bisherige wissenschaftlich« Zusammenwirken ver säci fischen Hochschulen. Auch den erschienenen Ehreuvolloie» und Ehrensenawren, den Vertretern ver Gesellschaft der Förderer und Freund« d«r Lechm chen Hochshale und anderen Ehrengästen wurden Worte »e« Begrüß»»- gewidmet. Der Eindeatenschaft gatt die Mahmma, ftrt» der Pflichten .regen da« Vaterland eingedenk ru sein. In dem Bericht iber feine bedrn Rektorat»- jalrre gedachte . Pwf. Nägel Hiera« der To «n au« den Reihe» der Doze»tenschast und der Studi,und««, der Gefallene» d«» Weltkriegs und der Opfer der Doltmunder Bergwerkkkatairoph«. Der Lehrkörper wie» in dieser Zeit eine« Zu ¬ wachs auf. Tie Zahl der Sind«er««den ging dagegen zurück (3850 rmmatiikulieite Hörer und 115 Hospitanten zu An an g, gegen 3043 bez. 283 zu Suve deS Rektorats). Ja der miterirllen und leiblichen Fürsorge für die Studierenden wurde» Fortschr.tte erzielt. Neue lloteuichts- zweige, neue Fo-rschn-gsmstilute diente» dem wissenschaftliche« Fortschritt. Bei der Akadewi- sierung der Volk»- und Berufsschullehrer wünschte Prof. Nägel für die Zukunft Beiziehung der LandeSuntversität und der Technischen Hochschule zur Dorberaiung. Pwf. Nägel vetkündele dann die Da^l vr. pdil. et i»g. Alfred Heiduschka» zum neuen Rektor» lrgte ihm die guldin« Kette au und ernannte rh» somit s«t:rlly zu« Rektor wagnisikus. In semer Antrittsrede betonte Rektor H«iv»schka ekle t« nv, daß in dttfer Zeit de» Diedrmnbai» die Wissenschaft mehr a'S je die größten Opfer und die «xakteste Arbeit erfordere. Hierauf hielt d.-r neue Rektor seinen Fachvortrag über „Die Vitamine in ihrer Brdeutung für die menschliche Ernährung'. Erst seit zwölf Jah en weiß man, daß z«c menschlichen Ernährung noch andere Stosse m>tw«nvi- sind, al» Eiweiß, Kohlehydrate und die anderen bi» dahin brkamiten Stoffe. Zur Ausiechteihalinn-des Zell- üoffvechlels bedarf «» der Srg-nzung-ftoffe» di« man mit einem nicht ganz raffende«Ausdruck „Vitamine* nannte. Ihr Fehle« verursacht ge wisse Kcankhetten, wie die Beri-B.'rt-Kranlheit, -um Teck vermuckich auch die Rachitis. Obst und Gemüse als stationärer Bestandteil derNahrun- stien da» beste Mittel -«-«» die au» diesem Mangel drohende Gefahr. Di« üb«,kow«ene Er- nährunp»werse treffe r« game» die richtige Sprtsen- anSwahl. Ab.-r die Indlckiri« müsse mehr auf dies« ernähruwg»wtchldzen Ergänzung»ftoff« Bedacht nehme». So sollte dir Zuckerinbwirw die Salze und die mnilrlichen Ergänzung»äofse dn Rübe für ihr Pcodukt zu erhalt« suche«. Gesundheit»- schäslich sei die Sitte, Gemüse mit Sova zuzu- bereiten. Aufgabe der Ernähr>zng»chemk wär« die Erforschung der Frage, ob die ElgänzuogS- flösse durch die Pflanze selbst oder durch gewiss? im Bode» enihaltene Batterien gebildet werden. Leider erschwere Deutschlands Btrarmunz die Aofrechterhaltung seiner früheren Stellung auf diesem Forschungsgebiet. Die Hilfe, die man de» deutschen Gelehrten in diks.vl Be iehunz zuteil werdeu lasse, komme auch der deutschen Industrie zugute. * Auf dem Bümarckplatz Halle sich eine große Menschenmenge angesammelt, um der Auffahrt der Studentenschaft beizuwohuen. Der für den Äbenv geplante Fackelzug mußte «ege» der Trauerbot schaft vont Tode be» Reich-prSsidente» entfall«». Liederabend etargeman». Die 166. Vera», staliung drr BolkSsingakademie im Vereins- Haussaale umfaßte Lieder, Balladen und Volls- weisen, dere» künstlerisch vollendete Wiedergabe zu de» Besonderheiten vr. WaldemarStaege- manu» zählt» wir „Slorchenbokschaft" (Hugo Wolf', „Totentanz* und „Kleirrer Haushalt" (Karl L-»e) und „Für fünfzehn Pfennige" (Richrw Strauß). Zu diesen Glanzstücke» traten drei wirkungsvolle Geslage von Atfsn« Blümel (.Guck- g»S*) und eine Anzahl volkstümlicher Strophen- lieber. In der Charakterisierung de» jeweilig sich Snvemden Textes bei gleicher Melodie ist der Kon eitgebec Meister. Schulbeispiele dafür waren „L, B, T, D", der „Klähwiuller Landsturm* un> „Die Liebeserklärung am Sonntag* (Zugaben). Di« dichtgedrängte Zuhörnschast lauschte mit ge spanntester Auf merk! amkeit — Paul Aron» Begleilkunst nicht zu vergessen l — und entließ die beiden erst, als e» ernfikich Zeit war, „schlaff-n ,u geh'n* H. Pl Kurt Hehnick« - Ab«»d. Kurt Heynicke, der Träger de» lÄeistprrise» von 1SlS, kommt vom , Liurm*-Krei« her. Zwischen eingeborener Must- kalität und dem Willen zur Um-eflaltung spannt sich der Bogen seine» dichterische» Schaffen-. Manche seiner Verse, wie „Die Hohr Ebene* (bie einem seiner Gedichtbäude drn Namen gab), blühen melodisch aus sich selbst. I» ansern ist der Zeit- kriliker am Werk, drr am Dom der Zukunft baurn helfen will („Mein VsU, einst w.nden alle Tinge knien vor dir, denn deine Seele wird enisüegen hoch über Schlote, Städte in dein eignes Herz", singt er im Hymnus „Volk"). Was er am Sonn abend bet Emil Richter la?, zeigt den jugendlit en Menschen, den die Wells dir Begeisterung tiäzt- Manchmal weit über sich hinaus: bis Gott ihm Bruder wird und drr Mensch »um Heiland. Ja seinen Na.urflwph«u, die, auf unterschiedlichrn Stufen der Grstältungsreife, stets unmittelbare; Erlebnis, Schöpfung von Schau und Wort aus erstrr Hand zu bieten suchen, lebt etwas von der Mbeseellheit de» griechischen Weltbildes auf. Dunkle B«rschwist«rung von Mensch und Natur gibt auch manch?» der Prosastücke Heinickes, wie dem NaiurmensLenmythoi „Tei-ao* einen seit- sameu, anziehenden Reiz. M. A Im Saal JoachimSthal sprach gestern Kurt Heynicke, den wir ak» ernsten Poeten schätzen, Über Deutsche Kulturtheater und gab da mit wohl Eindrücke, die er aus seiner Mitarbeit am Düsseldorfer Schauspielhaus gewonnen hat. Was da vor seinen Augen austauchte, waren Er fahrungen, Euttäuschun-e», Hoffnungen und Zn- lunstSpläne. Wie Heynicke als schaffender Dichter sich gegen kle Mechanisierung unseres Zeitalters wendet, so wandte sich all sein bitterer Groll gegen das Theater von Heuke» das nicht nm sein Publikum» sondern auch seine AuSdrucKsorm ver loren habe. Daß da» Theater lm Niedergang be griffe» tst» liegt rach Heynicke» Meinung nicht in der Umschichtung de» Publikum?» nicht in der Disziplinlosigkeit ver Darsteller, sondern ergibt sich aus d«r Abnutzung aller Kräst«, die früher das Theater schöpferisch machten. Und das «st weiter eine Folge de- gärenden, fast chaotischen Cha- rakter» unserer Zeit. Um au» diesem Zustand heranSzukvmme», sieht Heynicke nur ein Mittel: «ine neue Vergeistigung, und dazu entwarf er einen Plan, der auf eine neue Organisierung bet
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