Aufführungsdauer der Sinfonischen Tänze: ca. 21 Minuten Aufführungsdauer: ca. 4 Minuten Aufführungsdauer der Drei Tänze: ca. 8 Minuten Struktur verband er auch in seiner sinfonischen Musik mit seinen Stücken fürs Tanztheater und immer auch für den Broadway. Und doch sollte man sich hüten, Bernsteins Musik nur in Analogien zur „West Side Story" zu suchen. Sie ist mehr, viel mehr! Dieses Konzert am heuti gen Abend soll davon zeugen. 1956 schrieb Bernstein sein ein aktiges Musical Candide nach dem gleichnamigen Erziehungsroman von Voltaire, anfangs noch unterti telt als „A Comic Operetta", arbeitete es allerdings 1973/74 stark um. Deutlich treten Offen- bachsche Züge hervor. Walzer, Balladen, Tango und viele andere populäre Formen tragen das Stück. Das Werk selbst gehörte zu Beginn nicht zu den ganz großen Erfolgen (nur 72 Aufführungen am Broad way gleichen einem Mißerfolg). Nach Umarbeitung des Textbuches änderte sich das Bild positiv. Die Ouvertüre ist zu einem zugkräfti gen Repertoirestück vieler Orche ster geworden, ein Publikumserfolg ersten Ranges. Dem Ballett Fancy Free (1944) hin gegen war schon anfangs ein sehr guter Erfolg beschieden. Es ist eines der lebendigsten amerikanischen Ballette, das auf vielen Reisen des Ballet Theatre (Metropolitan Opera House New York) in die Welt ge tragen wurde, ja deren Markenzei chen es schließlich war. Bernstein wurde reich damit. Drei Tänze (Three Dance Variations) aus die sem Werk (Galop, Waltz, Danzon) werden gern als eigenständige Konzertnummern aufgeführt, als Theatermusik für den Konzertsaal. Eine enge Verbindung von der Büh ne zum Konzertpodium schuf Bern stein (Instrumentation zusammen mit Sid Ramin und Irwin Kostal) 1960 mit einer Zusammenstellung ver schiedener Stücke aus der West Side Story, den Sinfonischen Tän zen. Der überaus große Erfolg seines Musicals (1957) - welches das „Romeo und Julia"-Sujet ins moder ne Amerika der 50er Jahre verlegt (u. a. mit einer ernsthaften Themati sierung des Rassismus-Problems und einer Infragestellung von Ar beitslosigkeit, Kriminalität und Dro genmißbrauch) - veranlaßte den Komponisten, eben auch die „Sym phonie Dances" als Suite zusam menzustellen. Es ging ihm weniger darum, die Höhepunkte des Musi cals erneut zu verkaufen, als viel mehr, aus den herausragenden Partien ein eigenständiges konzer tantes Werk zu schaffen. Die neun Teile sind unabhängig von der Rei henfolge im Musical ausgewählt. Hier wird die Musik des Broadway sinfonisch aufgewertet und quasi in die gute Stube gebracht. Das Hauptwerk des Abends, Bern steins Sinfonie Nr. 3 - „Kaddisch", kommt naturgemäß aus einem an dersartigen Genre. Und doch ist das tragende Element wieder thea tralischer Art. Das Wort (vor allem durch den Sprecher) ist dominie rend. Bilder entstehen, verschiede ne Ebenen, Klang und Wort bedin-