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14 Sächsisch eStMszeilung Staatsan^eiger für den Freistaat Sachsen M.208 Dresden, Sonnabend, 6. S eptember 1924 Pie Antwort Kerriots icherhcit und Abrüstung als untrennbare Lord Parmoor erklärt den ver spraZ) Wir haben früher in Deutschland die Idee des zer Tas Frankreich kennt keinen Haß, denn wir -n Herriet hat cb:rso wie Racdouald Ter ein-igr Vorbehalt, der hier -u icher- Präzisierung dieses Artikels. Tie Auch für den außer Kraft getreten sind. r ine» igem unde aus aller dies« soll, erscheint mir ab r nicht not- Diese Aib-il kann von der schon vor ersten und drillen Kommission des revidie-en wendig, haudeneu um im störenden Militarismus bek mpft, die sich i ^atze ausdrücke: Not kennt kein Gebot, niemals haben wir das Unglück des in dem Aber l deut' wahre wissen, sein, wenn durch u. sere gemeinsame Arbeit den Ruinen unseres eigenen Landes und Länder, die durch den Ltrwg gelitten haben, sich kein im Kriegs- finanziellen kann. Ter :em-> > de» den , die Ein ihre vill", imen. durch > die igen- aller Zweifel und Bedenken unvermeidlich und in gewisser Hinsicht sogar erwünscht, damit endlich alle Borwände zur Aufrechterhaltung der Kontrolle erledigt werden. sä >,>e durchaus der englischen . ussajsunz. Dir sind dieselben, die Macdonald in seiner Ned» Zahrt ). Nr. r. cietö- naten loßer r be- l im Aber e er geren Ä-ld- ch zu eiten, eilen rliche nicht ejflich nun äuka- -rzige Ma- nach- fidele '/,8: mtag mne- Der Non- mal): gsda. Ma. '/r«: gsda. cltag inne- Der Völkerbundes ausgefüh t werden. Auf jeden Fall stehen wir zu unserem Grund- fatz, das Vorhandene nicht zu zerstören, sondern zu vervollkommnen. Schiedsgericht, Sicherheit, Abrüstung, das sind drei Forderungen, die wir erheben, aber nie und nimmer voneinander trennen lassen. Die VorbeLingung z«r Abrüstung ist die Sicherung des Beistände» für den An> gegriffenen. Diese Zusicherung muß aber jederzeit eingeiSst werde« könne», und deS- Haltung gegenüber haltmachen, sondern das ganze Land z Angriffsziel nehmen. Um diesen Weg Keime zu ersticken, gibt es nur den Ausweg des obligatorischen Schiedsgerichtsverfahren?. Heils trage hat zwei gauz verschieden: Formen. gerichttver'ahr.'ns bereiterk.än. Tirjenigc Macht, die sich diesem Verfahren einzige Weg zum Frieden liegt in der allgemeinen Annahme der Schiedsgerichtsbarkeit, und wenn diele loyal durchgeführt wird, so ist der Garantiepakt überflü sig. (Lebhafter Beifall ) nicht unterwirft, ist, wie Herriot bereits sa:te, von Anfang an als Angreifer zu er klären, aus d n a'le ökonomischen und finan ziellen Sanktion«n, die das Statut Vorsicht, anznwenSen find. Tiefe sind so erdrückend, daß kein Land es wagen wird, der Möglich keit dieser Sanktionen rntgegenzutreten. Hnriot hat von einer internationalen Kon- ferenz gesprochen, zu der die Völkerbunds, kommission die Vorarbeit leisten soll. Ich gehr noch weiter und verlange, daß diese Konferenz von dem Völkerbundsjekietanat einberufen wird. Ter Entwurf des Garam-epakUS ist werUos, da er auf alte» und unanwcnddarrn Grund satz n beruht. Zrine Anwendung würde die Welt wiedrr mit eincr Wei e des Miliiaris- Es wird das Hauptwerk der fünften Völker- bundsrcrsammiung sein, diesen Gedanken auszu- bauen und festzulegen. Ter Schiedsgerichtsgcdanke entspricht dem Artikel 12 des Völker'Undspaktes. Wir wünschen, daß die fünfte Versammlung den Lchiedsgerichtsgedanken dahin anslegt, daß derjenige, der Lchiedsgerichtsgedanken abweist, der Angreifer ist. Frankreich wird an der Ausarbeitung eines zu- sammcnfassenden Schiedsgerichts« planes voll Mitarbeiten. Wir sind für jedr Maßregel zur Unter- drückung des illegalen Waffenhandels. Die Schaffung einer besonderen Kom. Mission, die unter Berücksichtigung der vor» gebrachten Einwände den Gmantiepakl^Lniwurf Zahlt ). Nr. Erscheint Werktag- nachmittags mit dem Datum deS ErscheinungStageS. Bezugspreis: Monatlich 3 Mark. Einzelne Nummern 15 Pf. Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 21295 — Schriftleitung Nr. 14574. Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. — Stadtgirokonto Dresden Nr. 140. auf die Vorgänge des Angcnbtttts gefühlsmäßig reagiere» mag, fein Tnn und Laffcn ansschlicßlich darnach einrichten, daß das Ziel erreicht, das heißt, daß die Gcneralinspcktion wirklich zum Schlußakt der interalliierten Kon trolle wird. Keine Hemmung des Personen verkehrs mehr. Berlin ». September. Gegenüber noch bestehende« Unklarheiten wird von znstänriger Stelle mitgcteilt, daß die Verfügungen und erdonnanzc« der V.satznngs- mächw, die bisher de« Personenverkehr zwischen dem besetzten und unbesetzten Ge biete gehemmt haben, seit dem S d. M. Ankündigungen: Die 32 ww breit« Grundzeit« oder deren Raum 30 Pf., die 66 will breite Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 60 Pf., unter Ein gesandt 90 Pf. Ermäßigung aus Geschäftsanzeigen, Familiennachrichten u. Stellen- gesucht. — Schluß der Annahme vormittags 10 Uhr. schen Volkes Mou- nach 9596 ustag nach 9766 woch: ncrs- nach 9936 reitag nach .0196 -onn- Zahr! i.Nc. mas überfluten. lus dem Völkerbundsrat lägt militärisches Organ machen, das falle die Truppenkontingente und die Beiträge der Nitgliedstaatcn bestimmen rein formellen Gründen ihre Mitarbeit weigern werden. Unter allgemeiner Aufmerksamkeit Herriot dann von TeMschland. Heiriot erinnerte dann an die dritte Tagung des Völkerbundes, der die so- genannte Resolution 14 gefaßt habe, die zuerst den Gedanken des Garantiepaktes aus» sprach. Dieser Äarauiepakt sollte sich auf den Artikel 8 des Paktes stützen. Ec sieht eine Ab rüstung vor, soweit sie mit der nationalen Sicher- heit der Länder vereinbar ist und erklärt, daß ein Verstoß als nationales Verbrechen betrachtet wer den soll. Hier anknüpfend fuhr der französische Ministerpräsident fort: Ter moderne Chemie- und Luftweg wird vor den Fronten nicht mehr Kraftwagenverkehr sind keiuerlei beson dere Ausweise der vesatznngSbehörden mehr Nötig. Für die Einreise in« besetzte Rheinland und in» «nhrgediel genügen die von der »kutschen Polizei anßgestellten und mit Lichtbild versehene« Perfonalansweisc. Weiterer Ans- weis« bedarf e» also nicht mehr. issenc da'; jeder Haß nur neuen Haß nach sich zieht. Wir sind bereit, die aufrichtigen Be weise des Versöhnungswillens in Teutsch land ebenso aufrichtig zu beant worten. In London haben wir den Weg der di- rektenVcrhandlnngcn mitTeulsch- land begonnen und wir wcrder riesen Weg auch writerhir beschreiten. Aus der Zusammenarbeit aller Völker erwächst die Einheit Europas. Schiedsgericht, Sicherheit nnd Abrüstung sind die Säulen, auf denen das neue Gebäude des Frieden; ruht. Wir reichen unser: brüderlichen Hände allen Völkern. Fiaukreichs reinste Freude wurde es er v ahnt, daß Artikel 16 des Statuts des Anter nationalen Lchicvsgcrichtshofes halb muß auch fernerhin eine stets einsatz bereite Macht hinter ihr stehen. Pascal sagte: „Gerechtigkeit ohne Macht ist wertlos, Macht ohne Gerechtigkeit ist Tyrannei." Wir müssen beides zu verneinen suchen. Tas ist die Ausgab', die sich uns stellt, und wir befinden uns in einer Über gangszeit, die stärkste Vorsichtsmaßregeln erfordert. Aich wir glaube» an die Notwendigkeit einer allgemeinen Abrüstungskonferenz. Aber diese Konferenz ohne eingehende Vor bereitungen abzuhaltcn, würde bedeuten, daß sie von vornherein scheiterte. Uncrlä;- kich ist, daß diese Vorarbeiten dem Völkerbund anvertrant werden, d:r allein über die notwendigen Organe und die notwendig: Autorität verfügt. Zwei Friedens- orgauisationen mit denselben Funktionen können nicht nebeneinander bestehen. Dagegen, daß diese Arbeit dem Völkerbund anoertraut wird, kann man anführen, daß einige der wichtigsten Staaten dem Völkerbunde fernstehen. Ich g'aube aber kaum, daß dis Vereinigten Staaten von Amerika, die uns erst jetzt in London einen Be weis ihres guten Willens gegeben haben, aus völkerung, daß sie alles unterläßt Obstruktion oder als feindselige Verfehlte Agitation. Keine „Industriespionage". Berlin, 6. September. Tie „Kreuzzeitung" benutzt die An kündigung der Generalinspekiion, um von dem „Beginn der Industriespionage" zu reden Tas Blatt erklärt: Wenn Unternehmungen wie Knorr- Bremse, Gocrz, Daimler usw. kontrolliert würden, so bedeute das einen Mifbrauch der Militär- konlrolle zu einer auSgedehn'en Industriespionage. Irgendwelche Anhaltspunkte, daß bestimmte Industriebetriebe wie Goerz, Daimler usw. kon- trolliert würden, liegen nicht vor. Die Möglichkeit dazu besteht selbstverständlich. Allein die Kontrolle erfolgt nur nach Anmeldung, und e« ist gänzlich ausgeschlossen, daß bei der Kontrolle der Weike bestimmte Pläne, Patente usw. zur Jn- spckiion angefordert werden. Gerad: die einwand freie Klarstellung der Verhältnisse in großen Industriebetrieben, die im Kriegsfall eine Rolle spielen könnten, ist im Interesse der Beseitigung i. g briet 62.41 1.15', 2IW5 S7.94 69,17 11,75 10,53 18,55 18,82 4,21 22,37 79,35 55,39 12,03 1,715 0,415 5,93 12,63 5,66 5,46 3.II 75,19 Frieden beruhe auf der Achtung vor geschlossen Verträgen. Deshalb hatte Frankreich zwar nicht am Buch- stabcn, aber am Geiste des Vertrages von Versailles fest, der im ersten Kapitel schon aiisdriickt: Zusammenarbeit, Sicher heit, Recht und Gerechtigkeit. Frankreich wolle den Frieden und Lie Gerecht gleit eher als alles andere und Werre deshalb den bvtkcrbnndsgcdanken mit allen Mitteln stütz». Genf, 5. September. Die Freilag-Vormittagsitzung des Völkerbundes brachte die mit allgemeiner Spannung erwartete grcße politische Ncde Herriots über die Abrüstungs- uild Sichcrheitssrage. Schon das Bild des Hauses zeigte den großen Tag: Tribünen und Saal waren überfüllt, der Zustrom von Journalisten und Photographen über- stieg den der vorhergehenden Tage. Um ^11 Uhr eröffnete der Piäsdent die Sitzung und erteilte sofort Herriot das Wort. TaS Haus er hob sich von den Sitzen und bereitete dem französischen Premierminister eine stürmische Ovation, unter der ec das Rednerpult bestieg. Herriot, der bleich und etwas erregt aussah, sprach mit klarer Stimme, die den ganze» Saal durchdrang. Ec begann mit einem Tank an alle Delegierten, die sich hier zusammen- fanden, alle mit dem gleichen Ziele: für den Frieden der Welt. Frankreich wolle ehrlich und entschieden am Friedenswerke milhelfen. Der Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, Verkaussliste von Holzpflanzen aus den Staatsforstrevieren. Verantwortlich für die Redaktion: Hauptschriftleiter Bernhard Zolles in Dresden. Eine Aufforderung der Ncichsrcgierung au die Bevölkerung zur Lelbstbehcfrschung. Berlin, 6. September. Amtlich wird mitgcteilt: Am Montag, den 8. September, beginnt die mit der Note vom :w. Juni d. I. zugcstandcnc sogenannte General- infpeltion des deutschen Rüstungsstandcs. Tie Gcneralinspcktion er. Ma- t Uhr. >r. achm. eise): Ende N« Ende "u «o,,tr°N<om>niNione« »vcr ihren Mi,«<>e->cr.. gc. deutet werden konnte. Jede Handlung die,er Art beschwort die crM und-in and-r-s Gefahr heranf, daß sich der jetzige Zustand mit all seinen demütigenden 'di-eine Partei zur Annahme d-s - i-ds. Begleiterscheinnugen verewigt. Jedermann muß jetzt, wie er auch immer göttliche Blume erblühen winde: der Friede. (Tie Versammlung bricht in lanzanhaUendeu Bei fall aus, d-r sich zu einer wahren Huldigung ge staltet.) Als zweiter Redner erhielt Lalandra (Italien) da- Wort: Italien hat nur den einen Wunsch, die jetzt be'ehmdsn Grenzen aufrechtzu-rhallen und den Frieden und die Wohlfahrt seiner Be völkerung zu fördern. Italien hat seit KrngS- e. de seine Streitkräfteunaufhörlichvec- ringert und auch versut t, mit seinen Nachbar staaten zu direkten lkbe.einwmmen zu g-langen. Tie Mügliedstaaten des Völkerbundes besitzen im Völkerbundpakre bereits einen gegenseitigen Ga- rantnfond-. Trotzdem stellen wir un ere Mit- erbeit bei tu Formulierunz neuer erwei'erter Garantien zur Verfügung. Ta- Schiedsgerichts verfahren hat bereits seir langen Jahren in der italienischen Politik mi: Ersetz sein: Anneneung gefunden. Tie Schwierigkeit der beversteheneen Arbeit besteht in der Festsetzung der Kompe.en; die-es Verfahrens in Fragen, die nicht rein recht licher oder technischer Natur sind. In der kommenden Abrü rungskonferen; wer ten wir Mitarbeiten; wir verheimlichen aber keineswegs, daß wir nicht auf dieMacht verzichten könne«, die zur Ausrecht- erhaltuig der äußeren und inneren na tionale,r Sicherheit vorhanden sein muß. Unte: dem Beifall d-r Versammlung ergriff dann 2ord Parmoor das Wort: Nach meiner An'cht entsprecken die von Herriol ausgesprochenen Gruud- Fraukreich will an einem Schiedsgenchtsplaue Mitarbeiten — Schiedsgericht, Forderungen — Eine Ovation für Herriot — Italien kann nicht aus Macht verzichte« Garauticpakt für wertlos — Belgien verlangt Sicherheit. wenn die Gcncralinspektion zufriedenstellend nnd reibungslos vcrlänft. Die möglich: rasch von allen St.a.n an -ro men Neichsregicrnng erwartet hiernach von der gesamte« Be- weiden soll. was irgendwie a ls maten ist, ist die Notvend gk->l elner^vorherig-n ist als abschließender Akt der interalliierten Kontrolle gedacht. Nach den bindenden Erllärnngcn der Gegenseite, insbesondere der Minister- v r c- en ar. Präsidenten von England und Frankreich, kann damit gerechnet werden, daß das System der interalliierten Kontrolle mit seinen in zahlreichen Städten Tcntschlands residierenden ttberwachnngskommissionen verschwindet,