Die Komponisten und ihre Werke » Das 1. Klavierkonzert von Johannes Brahms „Der, der kommen musste“ Schumann feierte den jungen Brahms wie einen Götterboten Die Entstehungsgeschichte des ersten Klavierkonzertes spielt in einer Phase, die dem Konzert gänger relativ unvertraut sein könn te. Sie passt aber ganz ausgezeich net in unsere rheinische Region: Wie das Klavierquartett stammt das von Willy von Beckerath. 1896 Brahms in den Tagen, an denen er gern im „Roten Igel“, einem Wiener Restaurant, verkehrte: Daher rührt der rote Igel auf S. 3 in der Schattenriss-Kari katur von Otto Böhler von 1890 Konzert aus der Zeit vor Wien, mit Stationen in Düsseldorf bei den Schumanns und häufigem Kontakt zu Clara, mit Arbeit in Detmold. Der Musikhistoriker Karl Schu mann: „Dass Brahms jung gewesen ist, will uns nicht in den Kopf. Mit seinem Namen verbindet sich das Bild der Mannes- und Altersjahre: weißer Vollbart, zurückgekämmte Künstlermähne, Gehrock und Zi garre.“ Sicher trug zu diesem Bild bei, dass insbesondere die Sinfo nien erst ab den 1870iger Jahren entstanden. Deshalb beziehen sich biographische Notizen meist auf das reifere Alter des gebürtigen Hamburgers. Beschreibung aus dem Jahre 1875: „Er war vierschrötig, eher kleiner Gestalt, mit einer Neigung zur Dicke. Sein Gesicht war glatt ra siert; die gesunde und lebhafte Farbe seiner Haut ließ die Liebe zur Natur und die Gewohnheit erken nen, bei jeder Art von Wetter in freier Luft zu sein. Das dichte Haar fiel ihm fast auf die Schultern nie der. Seine Kleider und Stiefel waren nicht gerade nach der neues ten Mode, noch saßen sie ihm gut, die Wäsche tadellos. Am meisten nahm mich die Güte gefangen, die aus seinen Augen sprach. Sie waren von lichtem Blau, wundervoll klar und glänzend, hin und wieder schelmig blinzelnd und doch 12 Kontrapunkt-Konzerte