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Sächsische Staatszeitung : 16.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192401167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19240116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19240116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-16
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 16.01.1924
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Maschinerie zu schassen, die dies« Lage bessern könne. In der Sitzung ergriff auch Lloyd George dar Lvort. Er begann seine Rede mit einem heftigen Angriff auf di« gegenwärtige Regierung und insbesondere ihre Haltung tnderReparationsfrage.diccr beanstandete. Er sprach dann vor allem über die besetzten deutschen Gebiete. Seine Anfrage an die Regierung betreffend bas Auftreten der Franzosen dortselbst, wird Mac Neill voraussichtlich heute beantworten. Nach einer Erörterung der kata strophalen Möglichkeiten, die sich aus der Besetz ung des Ruhrgebiets ergeben könnten, kam Lloyd George auf die separatistisch« Bewegung ju spreche« und sagte, wenn einer der AlUiertcn sie ermutigen würde, so wäre das ein schänd licher Bruch des BcrjaUlcr Brrtrages. Er erinnerte in diesem Zusammenhänge daran, dass er sich 1»l», als de französischen Militärbesehlshaber im Rheinlande ver suchten, eine separatistische Bewegung cinzu- teiten, unverzüglich an die sranjöjische Regie rung gewandt habe mit dem Eesolgc, das; man nichts mehr von der Sache gehört habe, da Millerand und Briand sich seiner Stellung» - „ahme angcschlosjen hätten. Was die Aussichten einer Arbeiterregie» ruug anbclange, so sagte Lloyd George schliess lich, Macdonald werde es nicht gelingen, seine Ideale in die Tat umzusctzcn. Nach Lloyd George sprach Baldwin, der das vergangene Jahr als nicht erfolgreich für die Förderung der Sache des Friedens und der Wohl fahrt in Europa bezeichnete, aber gleichzeitig die Ernennung von Sachverständigenaus- schlissen zur Prüfung der deutschen Fi nanzlage durch die Reparativuskommission als einen ersten Schritt vorwärts begrüßte. Es lönne sein, daß die französische Regierung im gegenwärtigen Stande der Pariser Devise einen Anlaß finden werde, ohne weiteres Zögern jenes Problem, dessen Lösung sie mit jo viel Erfolg während des ganzen vergangenen Jahres verzögert habe, in Angriff zn nehme». Nach der Bemerkung, daß die separatistische Bewegung in den besetzten deutschen Gebieten der britischen Regierung die größte Sorge ver- Ursache, schloß Baldwin seine kurze Rede mit der Erklärung, wenn uns im Unterhaus der Fehdehandschuh zugeworfen wird, so find wir bereit, ihn aufzunehmen. Er teilte mit, daß die Konservativen eine von Parlcünteressen diktierte Opposition gegen eine nichikonservaiioe Regierung nicht beabsichtigten, vielmehr bei der Lösung der schwebenden Probleme, wie z.B. der Arbeitslosigkeit, Mitarbeiten wollten. Schwierigkeiten bet der Aufstellung deö Arbeitsplanes des Sachverstän- digenanSschuffes. Paris, 16 Januar Nach dem „New Jork Herold" ist es dem SachverstäudigenauSschuß noch nicht ge lungen, einen Arbeitsplan auszustellen, drr die Aufnahme in den beiden Unterausschüsse« ermöglichen würde. Er hofft, dies heute bewerk stelligen zu können. Die Schwierigkeiten seien hinsichtlich verschiedener Dele gierten entstanden, bezüglich deS Jranzoirn Parmentier, des Belgiers Francqni und dcs Engländers Kindersley, die sämtlich sowohl persönlich wie in ihrer Eigenschaft aN Beamte an den »«dgetäre» Fragen und auch an den Anleihefragen interessiert seien nnd die alle darauf beständen, in den petden NnterauSichässe« zu sitze». General Dawes sei der Ansicht, daß dies die Arbeit deS Komitees verlangsame» würde, und versuche, mit Hilfe der itali> Nischen Delegierten die sührcnden franzö sischen und belgischen Sachverständigen davon zu überzeugen, daß keine Gefahr bestehe, da die Delegiert n ständig miteinander in Fühlung liegen und die Unteransjchüsse keine Entscheidung tresfen würdrn. * Schacht soll «ach Paris kommt«. Paris, 1b. Januar. Der von der Reparationskommission eingesetzte CachverständigenauSschuß ver öffentlicht heule eine Erklärung des Inhalts, daß seine Beratungen bis ans weiteres geheimer Natur seien und seine Mitglieder sich verpflichtet hätten, sich jeder privaten Mitteilung an die Presse zu enlhalten. Der Ausschuß teilt weiterhin mit, daß er beschlossen hat, den Präsidenten der Rcichsbankvr. Schacht zu bitten, nach Paris zu kommen, um über einige mit dem Problem der deutschen Währungsstabilisierung zu- sammenhängcude Fragen Auskunft zu geben. Nollet prüft die deutsche Note über die Militärkontrolle. Paris, 15. Januar. Nach dem „Pelit Parisicn" uutcrliegt die d c u t s ch e N o t e betreffend die M i l i t ä r k o n t r ol l e zurzeit der Prüfung des Generals Noll et, der sie mit seinen Bemerkungen der Botschastcr- konferenz übermitteln wird. Vergebliche Gcneralstreiksversuche in Essen. Essen, 15. Januar. In Essen hat die kommunistische Ortsverwal- tung des Deutschen Meiallarbeüervcrbandcs in den letz en Tagen den Versuch untcrnommen, den Generalstreik zu inszenieren. Bei den beschäf tigten Arbeitern herrschte aber keine Neigung, dieser Parole Folge zu leisten. Die Kommunisten selbst waren sich von Anfang an uneinig über die Durch führung des Generalstreiks. In einer Bctriebsratsversammlung der Firma Krupp, die sich eingehend mit der Lage beschäf- tigte, haben selbst führende kommunistische Nrbeiter- ratsmitglieder sich entschieden gegen die Verbreitung eines Flugblattes ge wandt, das zum Gencratstreik aufforderte. Tie Vertreter der SPD.-Metallarbeitcr hoben her vor, daß man, bei aller grundsätzlichen Anerkennung des Kampfes für den Achtstundentag, zurzeit die allgemeine Lage nicht verkennen dürfe, die einem Streik voraussichtlich nicht einmal einen Achtungserfolg bringen würde. Trotzdem erhielt der Vorsitzende bei der Schlußabstimmung, in der Hauptsache durch den Druck der Arbeitslosen, eine Mehrheit sür den aussichtslosen Kampf. Ter Ge- neralstreikparole wurde aber in keiner Weise Folge geleistet. In den» Riesenbetrieb der Firma Krupp sind, nach genauer Zählung, kaum 120 Personen in den Generalstreik getreten. Am Dienstag fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Deutschen Metallarbeiterverbandes statt, in der, wiederum durch den Einfluß der Arbeitslosen, di« Fortsetzung des Kampfes m verschärfter Form beschlossen wurde. Auch dieser Parole sind die Arbeiter der Firma Krupp nicht gefolgt, die Arbeit wurde vielmehr restlos ausgenommen. — Die Lage ist im allgemeinen mhig. O Solingen, 1t. Jan« ar. Hier ist der Generalstreik, der am ver gangen n Ire tag au gehoben war, im Zu nehmen begriffen und dehnte sich euch auf das „Sol «qer Da^eb att" aus, das tnsvlgrdefsrn nicht «scheint. Die üb.igc» bürgcr ichea Blätter nnd di „Arbeitkrstlmme" find vem Gtneralflrcik nicht betroffen. * Kamps ans der ganzen Linie. Köln, 16. Januar. Zur Lage in der rheinisch-westfälischen Tex tilindustrie meldet die „Köln. Ztg.", daß eine vom rhein schcn Textilarbeiteroerband in Elberfeld e »berufene Konferenz von Vertretern der rechts- rheinischen Texlilarbeiter einstimmig be schlossen habe, den Kampff auf der ganzen Linie anfzun chme n. Der christliche Textil- arbciterverband versuchte dagegen die Verhand lungen mit den Arbeitgebern noch fortzu - fepen. Ter christliche Arbeiterverband in München-Gladbach hat beschlossen, in den Aus stand zu treten. In einer größeren Anzahl von Betrieben wird weiter gearbeitet und sogar Mehrarbeit geleistet. * Streit in Mitteldeutschland. Magdeburg, 1». Januar. Die Lage in dcr Magdeburger Metallinbustrie hat sich wesentlich jugtspitzt. DerSchieds- sprach des Schlichters ist von de« Ber- trauensleutc» all r brteiligte» Mctallarvctter- orga»isationen einstimmig abgelehnt worden. Die Arbeitgeber dagcg>n Haden len Spruch angcnvmmc» und die Löhne cntsprech nd festgesetzt. I so ge dcü Beschlusses der Ber rauensleutc ist an S elle der von den Arv.itgclern vorgcnommencn Aussperrungen der Streik der Metauarbeitcr gereun der am Dienstag mi tag bereits ten gri ßten Doil brr hiesigen Metta«'inlus.rie bitrofsen hat e. Ais Grund der Av eh'ung des Schied sprucheS wird dic unzurcichcnoe Lohnhöhe und die große Spannung zwischen dc» Löhn n der gelernten und ungekerptrn Arbeiter bcznihnct. Auch in Halle nnd Dessau, f,r dcrcn Grbic.e dcrSchiedsspruch cd nsalls Gi l igk.it hat, haken kic Arbeitnehmer die Anerkennung dcs Lp uchrS abgelehnt. Bisher werden nur rcilstreiks gemcltrt. * Bremen, 15. Januar. Die Weigerung der Arbeiter, länger als acht Stunden zu arbeiten, hat nunmehr auch in Bremen zu Streiks und Arbcitcraussperrungen geführt. Infolge gewisser Lohn- und Arbeitszeitdisscrenzen sind die Arbeiter der Hansaloyd-Werke, etwa 2000 Mann, in den Streik getreten. Aus dem gleichen Grunde hat die Direktion dcs Hochofeuwcrkes Norddeutsche Hütte dic gesamte Belegschaft von etwa 800 Ar beitern fristlos entlassen. * 60000 Metallarbeiter in Lber- schlefien aiEgesperrt. venthen, IS. Januar. In dcr obcrfchlejischcn Metallindustrie find, nach Mi teil» «gen von g-wers. östlicher Seite, 66Wtt Arbeiter auSgesperrt. Mit Ausnahme der DonnerSmarühütte und der.Oberschlesischen EisenbahnbedarjS-A. G., wo teilweise gea.bcuet Ernst Toller. Zur Erstausführung des „Hinkemann" im Schauspielhause. Am Donnerstag wird zum erstenmal ein Stück von Ernst Toller im Staaislhealer gespielt, und damit holl unsere erste Bühne nach, waS sie schon längst hätte tun sollen: sie stellt den An schluß mit der ernsthaften zeitgenössischen Drama- tik her. Es ist hier nicht der Ort, über Mangel des Lpielplans zu reden — das mag gelegentlich an andrer Stelle geschehen — sondern hier handelt es sich darum, Hindernisse hinwegzuräumen, die dem Scbaffcn Ernst Töllers im Wege stehen. Nicht als ob wir in diesem Dichter den Gipfel des deutschen Pamaß sähen; wohl aber geht es um einen ehrlich Ringenden und Kämpfenden, bei dem doch, soweit wir sein Schaffen über blicken, Entwicklungsmöglichkeiten nicht nur vor- h»enden sind, sondern auch ausgenutzt werden. Wenn er auch gelegentlich den Pelion auf den Osfa zu türmen versucht, so geschieht das aus titanischem Wollen, aus ungezügeltem Kraft überschwang, ist al er keineswegs „heldenhafte Pofe". Gerade darin scheidet sich Toller von Hasenclever. Beide trug die gleiche Welle in die Höhe; während aber der eine rasch wieder in die Tiese versank, gibt der andere mehr als nur Zeit- auedruck, mehr als nur Sehnsüchte eines Augen blicks. In ihm rangen zum Lichte d e Kräfte einer Zeit, die Kräfte einer gesamten Menschenschicht. Tas allein gibt seinem Schaffen Beachtung, das verleiht ihm Wert auch über die Stunde hinaus. Noch ein anderes aber steht dem Dichter feindlich gegenüber: die Rolle, die er in der revrlutio- närcn Bewegung gespielt Hai. (? D. Red.) Richt von dem Politiker Toller sprechen die folgenden Zeilen, sonde n von dem Dichter, dem Künstler. Der Dichter ist nicht wegen seiner politischen Daten bekannt geworden, nein, umgekehrt liegt der Fall: Aus dem Schr fisteller Toller gewiunen wir Bei träge zum LerständmS deS Politikers, des „Kom munisten" Doller. Tiefe Ethik, echter Glaub« an den Adel dcr Menschennatur erfüllt ihn, innig: Liebe zu den Menschen. Mit dieser Einstellung mündet sein Schaffen in das breite Bett der zeitgenössischen Dichtung, mit der er auch die Ausdrucksform teilt. Weit hinter uns müssen alte ererbte Vorstellungen von Schuld und Sühne, vom Ausbau des Dramas bleiben, wenn wir ibm gerecht werden wollen. Alle normative Ästhetik muß den modernen Dichtern gegenüber schweigen; ihre Werke allein sind der Grund, aus dem heraus sie zu beurteilen sind. Erst wenn wir diese Voraussetzung in uns ausge nommen haben, dann erblüht neue Schönheit ans ihren Schöpfungen. Was diese Dichter wollen, ist nicht neu und unerhört; nur die Leidenschaftlichkeit des Gefühls, die alle Hemmnisse überwindet, der aber nicht eine gleichgroße Gabe der Menschengestallung (vielleicht aber wollen das diese Dichter auch gar nicht) gegenübersteht, jener Gefühlsüberschwang aus dem Tiefsten der Seele heraus, ist neu. Und dock, wer Augen batte, zu hören, der spürte drn neuen Ton in der Kunst Strindbergs und Wede kinds; das Grelle, Bunte, bald Visionäre und Traumhafte, das filmartig Bewegte, das in größter Schnelligkeit vorüberhnschte, wurde mit Entsetzen einst ausgenommen und erst das letzte Jahrfünft Hal diese be den Poeten verstehen gelernt. Hans Franck hat einmal das gemeinsame Ziel dieser überdurchschnittlichen Dramatik formuliert: Totalität, Umfassung des Ganzen, Überwindung der Jndi- viduation, und die künstlerischen Mttel dazu sind: Durchdringung des Gegensätzlichen, innere Ver bindung des nur auf zu niedrig genommener Basis Unvereinbaren, Ausgleich der Zerspaltenheit der Symptome, Berwesentlichung der disparaten Erscheinung formen. Ernst Toller, der nunmehr ein Dreißigjähriger ist, ha» an diesem Ziele mügearbeitet, und wenn wir seinen jüngsten Werken: dem „Deutschen Hinke mann" wie dem „Entfesselten Wotan" glauben dürfen, fo ist er in eine neue schöpferische Epoche getreten. Die Tragik de- Menschenleben- mit tiefstem Ernste und mit überlegenem Humor zu überblicken, ist ihm gerade in seinen beiden jüngsten Dichtungen gelungen. Vier ernste Dramen, zwei heitere Spiele und ein schmales Bändchen Gedichte liegen von ihm vor"), aber sie genügen, sein Bild zu runden. Wennschon Ernst Toller in erster Linie Dramatiker ist, so führt doch kaum ein anderer Weg so schnell und so unmittelbar zur Persönlichkeit, zum Menschen Toller wie der Sonettenkreis „Gedichte der Gefangenen", die während des Krieges und nach der Revolution in verschiedenen Gefängnissen während der Jahre 1918—21 entstanden sind. Da bricht eine so reine, kindhaft gütige Natur hervor, der Haß und Abscheu gegen alle Gemeinheiten des Lebens eignen, ein so inniges Mitgefühl mit Mensch und Kreatur, eine so starke Sehnsucht nach der ihm verschlossenen Natur, daß sich ihm das Kleinste und Unbedeutendste adeln. Bon starker Erlebniskraft ist das Gedickt „Fabrilschornstcine am Vormorgen", wo mit suggestiver Gewalt jedem, dcr nicht ganz verdorrt ist, eine Ahnung der Schönheit selbst im Häßlichsten aufgehen muß. Und so ist es kein Wunder, daß in dcr Mehrzahl dieser Sonette die Weltfreude durchklingt: „Ich will d is Leben so, daß mich das Leben liebt Und seinen Rhythmus durch mich strömt." Nur gelegentlich überwältigt ihn tiefste Einsam keit und „der Promethiden ewig «rotzger Schrei". Hingegeben an das Kleine und Unbedeutende, ver liert er nickt das Gefühl des ZusammrnhangS aller irdischen Kreaturen: „Uns alle band ein Sch'cksal an den gleichen Pfahl, Uns alle eint der Kreaturen tausendjähr'ge Qual, Uns alle wirbelt dunkler Zwang durch die Gezeiten." Das ist sein Weg, es zu wenden, um das „Sa krament der Erde zu ringen", das „Reich des Friedens zur Erde zu tragen". -) Die Mehrzahl der dramarischen Werte Und bei «uffav »icprnhener in Potsdam erschien»«, nur die ,«edichte d»r«c- sangenrn" verlegt» Kurt Wolff in Münchrn, und »in klein»« Pupp»nspi-I, «in« Arad«»» s«in»< Schaff»»«. »rschi»n im «o- v«»b.r-«lt »WO d«r .weihe» viSUer- h«t Paul Cassirer in vrrlw. wird, rutz«» all« »«rt«. Im »«^»fatz zu d», Aldettgeder». die die Au«fperr»»g «tt der «ri- gerung der Arbeiter «rktSrc», dein A kommen üb« den tehnstkubige» Arbeitstag nachzukemmcn, behaupte,! die G«w rkfchaf e», die Arbeit r Hütte« den Z. hnstu»dentag abgelehnt, »eil die Arbeitge.er andere Punkte des Abko» mens, w e dir B.stimm ug.« über d u Personalabbau und dic Arvettspausrn, nicht durchgesührt hättcu. Aus -intadnng des Lbtrprästd.ntcn bc- gidt sich heu.c eine Abordnu g aus je dni Ard itgebrrn uud Gewerlsnastlcrii nach Oppeln, um eine Beilegung dcr «rtjis zu versuche». Attentatsplan gegen General v. Seeckt? Line Verhaftung in Berlin. Berlin, 16. Januar. Gestern vormittag ist in dem bekanntcn Eafü Josty am Potsdamrr Platz ein srühcrcr Offiz irr durch die politische Abteilung dcs Polizeipräsidiums verhaftet worden, dcr unter dcm dringcndrn Verdacht ficht, ein Attentat gegen Gtneral v. Seeckt, dcn Khes dcr Heeresleitung nnd Inhaber der Boll- zngsgewalt, geplant zu habcn. Dcr Bcrhastcte soll mehrere Spießgesellen haben, dic angcblich alle denselbcn rcchtsra dikalcn Kreisen angehörcn, wie die Mörder Erz bergers und Rathenans. Gegen dcn Ver hafteten ist bereits dir Bornntrriuchung beim Landgericht 1 eröffnet. Dir Berltner Polizei behörden haben Anweisung, im Jnterejie der Untersuckung übcr di« Augeltgrnheit riustwcilen w«Urrc Mitteilungen nicht zu verössenklichc». T e Versorgung dcr Kriegsopfer. Beschlüsse d^r Sicichokonferenz. Eine am 12. und 19. Januar in Jena abgehai- tene Reichskonscrenz des Rcichsbundes dcr Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen, an dcr 51 Delegierte te lnahmcn, legte scharfe Verwahrung ein gegen die durch dcn Personalabbau außerordentlich verschlechterte Versorgung dcr Kriegsopfer, zumal de Schwerkriegsbeschädigten und ttricgs- Hinterbliebenen nicht dir genügende Berücksichtig««!; finden. Die Sozial- und Kleinrentnersürsorgc soll, nach dcm Wunsch des Kongresses, zusammen- gesaßt werden, das Reich aber auch fernerhin die Kosten für diese Fürsorge tragen. Unter Mitwir- kung dcr Versichcricn soll vom Reich ein umfassen des Versicherungswesen geschaffen werden. In der Frage dcr Bodenverteilung und des Woh nungsbaues forderte der Kongreß restlose Ver wendung des Ertrages der Mietssteigerung zur Beschaffung neuer Wohnungen nnd zur Durch führung dcs Reichshcimstäitcngesetzes durch die Gemeinden. Tic restlose Erschließung von Moor- und Ödlandcreien solle erfolgen durch Verminderung des Reickshceres. Weit eher das Bild des Grüblers als das des Stürmers trat aus diesen Gedichten hervor und weist aus die tiefe Erschütterung seines Lebens hin, durch die er hindurchgegangcn ist: den Krieg. Tiefer ist für ihn nickt das reinigende „Siahlbad", sondern der grausig gespenstige Tämon, und immer von neuem formt sich ihm die Aufgabe, den Frieden auf Erden, für mancken ein utopisches Ziel, zn verwirklichen. Alle Werke quellen aus dieser tiefsten Erschütterung seines Seins hervor, und erst die letz en weisen darauf hin, daß eine gewisse Wandlung sich voll icht. Wenn man einmal klassifizieren und registrieren will, so ließe sich das Schaffen des Dichters in zwei Perioden gliedern, eine erste, die unter dcm un mittelbaren Druck des Kricgserlebnisscs steht, und eine zweite, in der Toller Distanz zu sich und zu seinem Erleben genommen hat. Tas Visionäre, Traumhafte verschwindet, nnd an dessen Stelle tritt der Versuch, durch Eharakicristik, durch deut- liche feste Formen zu wirken. Oder anders ge sprochen: an Stelle dcs Verschwommenen tritt der Umriß, das Bild. Zwischen diesen Perioden steht, als Übergangserscheinung, da- galante Puppenspiel: „Die Rache des verhöhnten Liebhabers", das, nach einer der Facetten des Kardinals Bandello gebildet, in graziöser tändelnder Form zum ersten mal die humorvolle Begabung des Verfassers ahnen läßt. An sich nur ein Abfall auf dem Wege des Dichters, läßt es dock einen Blick in das Wesen Töllers tun, 1>er ungemein aufschlußreich wirkt. Es ist vielleicht bezeichnend, daß gerade gegen wärtig Hans Meid von dcm listigen barocke» Stücklein zu Radierungen veranlaßt worden ist. Die Frühperiode des Dichters wird etwa durch drei Stücke gekennzeichnet, die in den Jahren 1919—21 erschienen sind: „Die Wandlung", „Masse Mensch" und die „Maschinenstürmer". Von diesen dreien scheint mir das letzie weniger aus innerer Notwendigkeit entstanden zu sein, als bewußt hervorgeqangen durch bestimmte Lektüre. Dem entsprechend finden sich bei ihm auch allerlei literarische Reminiszenzen, die in den anderen
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