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Sächsische Staatszeitung : 11.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192401119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19240111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19240111
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-11
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 11.01.1924
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Seite S zu Rr. S — GLchWhchO M»«tDztltn»g — Freitag, 11. Mannar und Kleinhandel mit ÄlaSwaren aller Art; Ge- schästslokal: Pillnitzer Str. 12); 2. am 8. Januar 1924 auf Blatt 274, die Firma A. Georg Hirsch in Arnsdorf betr., daß dem Kaufmann Carl Rudolf Emil Liebich in Arns, dorf Prokura erteilt worden ist; 3. am 9. Januar 1924 auf Blatt 484. die Firma Pusch K Barth, Gesellschaft mit be schränkter Haftung in sRadcberg betr., daß die Gesellschaft aufgelöst, der Gest Uschaftsoertrag durch Beschluß der Gesellschafter vom 8. Januar 1924 in 8 5 (Dauer der Gesellschaft) abgeändert, der Geschäftsführer Franz Pusch in Radeberg aus- geschieden und zum Liquidator der Kaufmann Franz Pusch in Radeberg bestellt worden ist; 4. am 9. Januar 1924 auf Blatt 466 di« Firma Radeberger Glasgroßhandlung Eduard Hirfch L ho., Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Rade- bcrg betr., daß die Geschäftsführer Viktor Alex, ander Eduard Hirsch und Alfoed Bernhard Greiner ausgeschieden sind. 8235 Amtsgericht Radeberg, am 9. Januar 1924. Auf Blatt 183 des hiesige» Handelsregisters ist heute die Firma Walter Posselt in Reichenau und als deren Inhaber der Buchbindermeifter Georg Walter Posselt in Reichenau eingetragen worden. (Angegebener Geschäftszweig: Geschäftsbücherfabri, kation und Papierhandlung.) 8239 Amtsgericht Reichenau, am 7. Dezember 1923. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. ReichSgesetzblat«. Die am 11. Januar ausge- gebene Rr. 1 von Teil II enthält eine Bek. über die Bestimmungen, betr. die Grenze zwischen Deutschland und Belgien. Aus Sachsen. RcgierungSrat Wcflphälinger ans Schutzhaft nNlMfc«. (X.) Nachdem am Wcihuachts - Heiligen - Abend der Oberregierungskommissar Miersch aus der Schutzhaft entlassen worden ist, ist auch heute, nach 5^ wöchiger Schutzhaft, Regierungsrat West, phälinger entlassen worden. Ter Anlaß zu dieser Maßnahme ist gegenstandslos geworden, da beide nur Aufträge der Regierung ausgeführt haben. Spcndcu für die Sachsenhilfe erbschaftsftcuerfrei. (X.) Tas Ministerium des Innern weist be sonders darauf hin, daß alle Zuwendungen an die unter dem Namen „Sachsenhilse" für Zwecke der Ernährungsfürsorge und zwar in erster Linie für Massenspeisungen in Sachsen laufende Lamm- lung nach 8 21 Abs. 1 Nr. 19b des Erbschafts- stcuergesctzcs in der Fassung des Art. III Nr. 8 der zweiten Steuernotvcrordnung vom 19. Dezember 1923 von der Erbschaftssteuer befreit sind. Lrachtcn- und Kostümfeste. (X.) Nach einer Bekanntmachung des Ministe- riums des Innern findet das in diesem wie im vergangenen Jahre erlassene Berbotder Maske n- und Kostümbälle auf Trachten- und Kostüm- feste, die innerhalb eines geschlossene» Personen- kreises und ohne öffentliche Bekanntmachung statt- finden, keine Anwendung. Mit Rücksicht auf die zahlreichen Gewerbe- treibenden und deren Angestellte, die nach de» gegenwärtige» Verhältnissen unmittelbar oder mittel bar von diesen Veranstaltungen abhängen und bei vollständigem Ausschluß derselben aufs schwerste in ihrer Existenz getroffen würde», wollte man das Verbot nicht weiter Platz greifen lassen, als es seinem nächsten Motive entsprach. Dieses lag bc- kanntlich in dem Mißverhältnis, in das sich der artige, nach außen hervortretcude Be- lustigungen zu der m der Bevölkerung herrschende» Notlage setzten. Mißbräuche, die bei dieser Rege lung versucht werden sollten, bleiben polizeilicher llberwachung und Einschreiten überlassen; die Ber- anstaller würden nach der Verordnung über Tanz vergnügen vom 8. Juli 1922 (GBl. S. 245) be- straft werden und sich polizeilicher Schließung mis- sepcn. Dritter «achf»«lm,gtzlehrga«g für Wohlfahrtstpflegerinnen. (X.)DasMinisterium des Annern, Landes- amt für Wohlfahrtspflege, will in den kommenden Monaten bei der Sozialen Frauenschule von Frl. Vr. Lotte E. Schurig in Dresden einen Dritten Nachschulungslehrgang für Wohl- sahrtspflegerinncn, zur Erlangung der staat- lichen Anerkennung gemäß 8 17 Abs. 2 der Ord nung für die Prüfung von Wohlsahrttpflegerinncn vom 21. Januar 1922, veranstalten. Der Lehrgang beginnt Anfang Februar und schließt Ende Mai mit einer Prüfung ad. Zur Teilnahme werden Persönlichkeiten zugelassen, die seit drei Jahren in der WohIfahriSarbeit stehen und außerdem eine pflegerische, pädagogische oder Wirt- scbaftliche Fachprüfung abgelegt Haden. Gesuche um Ausnahme, gerichtet an das Mini- sterium des Innern, IV. Abteilung, sind möglichst bald bei der Sozialen Frauenschule von Frl. Ur Lotte E. Schurig in Dresden-N., Wilhelmplatz 7, einzureichen. Dem Gesuche sind beizufügen: 1. ein ausführlicher Lebenslauf, 2. ein bezirlSärzlliches Gesundheitszeugnis, 3. das letzte Schulzeugnis, 4. Zeugnisse über fachliche Vorbildung, 5. Zeugnisse über bisher geleistete praktische Arbeit. Mitteilungen über die Höhe der Teilnehmer gebühr werden noch bekannigegeben. Vraudversichernng. Seit deni 1. Januar 1924 ist den Gebäude- besitzen» die Möglichkeit gegeben, den Unterschied zwischen dein Vorkriegsbaupreis von 1914 und dem heutigen Goldmarkbauprcisdurch eine freiwillige Zusatz Versicherung bei der LandeS-Brandvcr- sicherungsanstalt z» versichern. Versicherungsanträge sind an die Sächsische Brandversicherungskamm er. Dresden-N. 6, Wilhelmplatz 3, zu richten. Nähere Auskunft er- teilen die Brandversicherungskammcr und alle Brand- vcrsichcrnngSämter. . Tie Allgemeinen Versicherungs, vedingungen sind bei den genannten Dienststellen sowie auch bei den unteren Verwaltungsbehörden zu erhalten. Offene Sleke« für Lehrer. Nadelarbeitslehrerinnenstelle an der Berufssch. zu Einsiedel. Ortskl. v. Fähigkeit zum Turnunterricht erwünscht. Bew. bis 31. Jan. an den Bezirksschulrat für Chemnitz II (Amls- hauptmannschaft). — Ständ. Lebrerstellc an der Bolkssch. zu Riederzwönitz, Ort-kl. 0. Fa. nrilienwvhnung wird voraussichtl. im Laufe d. I. beschafft. Bew. bis 1. März an den Bezirksschul rat Chemnitz II (AmtShauptmannschaft). * EhreufrikderSvurf i. Krzged. vom 12. bis 23. Januar findet durch den hiesigen Krippen- verein die vierte große Pyramiden- Weihnachtsberg, und S chnitzku nstauS. stell ung statt. Die Ausstellung dürfte wie schon 1922, einen vollen Erfolg versprechen und eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges werden. Zur Ausstellung kommen — sämtlich von hiesige» Ein- wohnern angefertigt — etwa 30 Weihnachtskrippen, 35 Weihnachtspyramiden neben Schnitzereien und sonstigen Gegenständen der Schnitzschule Ehren- friedersdvrf. Die Ausstellung ist täglich von 10 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends in geheizten Sälen geöffnet. Die Eröffnung findet am 12. Januar nachmittags 3 Uhr im Saale des Rathauses vor einer großen Anzahl geladener Gäste statt. Das städtische Heimatmuseum mit seiner wertvollen Mineraliensammlung ist während dieser Zeit täglich geöffnet. Lohnbewegung. Dresden, 11. Januar. Zwischen deni Zen- tralverband der Angestellten und dem Arbeitgeberverband der Schokoladen- und Zucker waren-Jndustrie ist für den Monat Januar ein Tarifvertrag abgeschlossen worden. Tarifverträge sind zum Preise von 10 Pf. (bei Zusendung durch die Post ist Rückporto bei- zufügen) im Bureau, Schützenplatz 20, Hth., erhältlich. Dresdner Kurse vom 10. Januar. Deutsche Ltaatspapiere MillionenM. Lcrid. tzlnl. d. D Reich; l—5 Doli. s.S —— drtgl «»/, io-lOOODoll. —— Di lollar Sch.-Anw. — v. Teutsche Re>chi<uUechs s 2«aa«x> l-B v drtgl detgl. b-MM dB v dctgl. de«<» t 6<E» i'B v dktgi. drtgl b 1/7 Dcuvche I V -V. Reicht-Sch. ISIS tK laoooo bG r/7 - VI. IX. . tK 100000 !>B /7 Leutschc Schutzgrbiri-Anlrihe t lüamon vg» lettische Lvar-Pram,en-A»leide 0 rwvoo diA t Sächsische Rente 3 400000 b« »,S - - Ltaarsanl./Laudtsschuld) « — Sächsische Siaaitanirihe vom i./i. 23 8 ,2coo B ',7 detgl. detgl. v. 53/68 415««. -"4 — r/r detgl. detgl. v. »L 4« a 3V4 . — r/7 Lodaü ZillünerEilend. AN. 4 300 Li. — ,/7 - - t 7S - 4 —— 1/7 Landetkulwrrenie d emo M — r/7 - » ,300 . —— 1,7 » sm —— '/7 4 —— » Prentz. koiii. «nlci-e 3 7^0000 dz v detgl detgl. 4M000 dB d detgl. detgl. t — Verschkdtue Auleih««. Leiberitztolsperre 4 — 1 7 Tn'tdner Han de Mommer « —— 1,7 Dretoner Logen Anleihe 4 —- >7 Lchwarzdg. LandceNrdilk. Rxdomadl 4 — riadt-Nutethen. «0V Lrrtdner Stodrschuldscheine ». ,sos Z00000 bG r,7 detgl. K-rgl. tSI3/lS 4 — 4/10 des gl. detgl. is 20 — 1/7 detgl. detgl. iS« s 6500 bv vairtzen ,S23 ,, — r/7 Cdemniser Lisdtanieihe v. isog — 1'7 detgl. detgl. v. IS07 4 —— >/7 detgl. detgl. Ler.Iu.II 4 — 1./7 detgl. detgl. » i,it 4 4/w deogl. detgl ,920 — 4/10 Leipzig ,887, II x »»4 — Deutsche Pfand-«. Hhpoiheken-kriese. r. <Srundr.-u. Hy-..«ng.Drctd. Pfandbs. 3'/ 100M00 O » 4 13" 00« dB ». - - - - - Ncnrenbfe. 4 LSOO» bv Lre». Sachs. Sem., Lom. Ur.-Br. 4 70000 dH r/7 detgl So»..Pfaadbr. R. L 4 lOO SiK) O 4/10 Land«. Pfandbriefe 3 1100 000 bv d. « « »Zd 8 «00000 dB d. t 6000000 bt 1/7 - - »rediwr. 3 — V7 « » » 2500000 dS ». 4 600000 d« V7 7 350000 b« r/7 Lausitzer Pfandbriefe 3 — >/7 3ZL 3500000 dB r/7 - Kreditbriefe 4 — r/7 4 «soooo dz r/7 Leipziger Hvpoihekendanl Ser. 1b 12 300000 dB ». »Meld. Bodcnkr Leihe II—I V, VI 4 ». Geunheei lenintef» t — >/7 . Lommnnalodli-, k — d Lä»s Vodcntred.-Pfdbr. k. I, II 4/,0 ^«al. de«g> S. v» -'/> liooooo <» r/7 detgl. detgl. E. III 4 1300000 d« 4,10 detgl. detgl. S.IV,8,S,W,U 4 2,00000 bv 4„0 detgl. detgl. S. 1« 4 1000000 v 4/m detgl detgl S.,4» 4 60000 b» ». Preutz. voak. Ser »erjch. 4 — 400 - - - 30 4 — r/7 LSchs. Erbl. Pfandbriefe »X — Volkswirtschaft und Handel. «-irtsckaft-zahlcn vom 11. Januar. Tollarmittelkurs 420« Milliarden, Goldmark liOW Milliarden, Reichsrichtzahl für Lebenshaltung 1130 Milliarden (— 1,5 °o). «ichtzahl 117« Milliarden <4- «,4 «X»), Großhandel 11»,7 Milliarden f— 2,2 «/„), «oldankanfsprei» 2» M. - 1»2«7,5 Milliarden, SilderankaafstzreiS 1 M. — 400 Milliarden, Stenern- und Siseubahu- Cchlksselzahl: 10«« Milliarden. Die Entwicklung des Reichsiudex für die Lebenshaltung. (1913/14--1) Durchschnitt Oktober . 3 260 000 000 - November 657 000 000 000 l Tezcmber 1 247 000 000 000 1. Oktober .... 40 400 000 8. - .... 109 100 000 15. . .... 691900000 22. . .... 3 045 000 000 29. - .... 13671 000 000 5. November ... 98 500 000 000 12. - .... 218600 000 000 stellt worden über die Möglichkeit, die Eisen- 87 544 101 149 672 907 . 831 000000 000 . 1 535 000 000 000 . 1 515 000 000 000 . 1 269 000 000 000 . 1 163 ,»00 000 000 . 1150 000 000 000 . I 147 000 000 000 .113« GW «00 «v« 4 901102 807 464 796 19. November. 26. 3. Dezember 10. 17. 29. 7. Januar . Im einzelnen ergibt sich für die Reichsfinanz gebarung folgendes Bild, wobei in der Übersicht auch die Vcrgleichszahlcn für die Zeit vom 16. No Einzahlungen: Überschüsse der Finanz- kaffen Verschiedene Vermal- tungseinnahmen . . Einnahmen ans dem Ver- kauf von Geldanleihe * Deutsche Währungsbank in der Schweiz? Dem „ Vorwärts" wird aus Zürich gcmel- det: Zur Schaffung der deutsche» Währungsbank meldet die „Neue Zürcher Zeitung" aus Bern: Tie Frage der Gründung einer deutschen Währungsbank in der Schweiz oder einem anderen Staat befindet sich gutem Vernehmen nach noch im Stadium der Vorbesprechungen. Tie be- züglichen Besprechungen finden in London statt. Tein Prospekt liegt die Idee zugrunde, daß die Geld- geber unter den jetzigen Verhältnissen Bedenken tragen werden, die Golddeckung in Deutschland selbst zu deponieren. Voraussetzung für das Ge- lingcn des Planes ist, daß die Neparations- komMission sich damit einverstanden erklärt. * Ermäßigung ber Gütertarife. Bei der Reichsbahn sind eingehende Untersuchungen ange Summe der Einzahlungen 88 851 338 Auszahlungen: Ausgaben in auslän discher Wahrung für Ausführung des Frie densvertrages ... 22 049 Übrige Re chsverwaltung 153 760 172 Abnahme gegen die Vorwoche 1,5^. Tie Rcichsfinanzcn am Jahres,chlutz. Tie Übersicht über die Gcldbcwegung bei der Reickshauptkassc vom 21. bis 31. Dezember 1923 zeigt, daß in dieser Dekade das Reich e nen Zu- schußbedarf von 64,93 Trillionen Papiermarl hatte. Summe der Auszah. lungen 153 782 221 812 365 898 MithinZuschußbcdarf 64 930 883 626 962 400 Amtlich werden hierzu folgende Erläuterungen gegeben: Vom 21. bis 31. Tezcmber 1923 fallen nur 6 Zahltage. In diesen 6 Tagen betrugen die Ablieferungen 88,8, die Auszahlungen 153,8, der Zuschußbedars des Reiches 65 Trillionen Papier- mark. Damit erhöht sich der Zuschußbedarf vom 16. November bis 31. Dezember 1923 auf 627 Trillionen Papiermark und die Jnanfpruch- nähme des Reichskredits bei der Rentenbank (einschließlich der Zwisckenkredite für besondere Zwecke in Höhe von 165 Millionen Rentenmark) auf 835 Millionen Rentenmark. Der tägliche Zuschußbedars beträgt in der Berichtsdckade 10,8 Millionen Goldmark gegenüber 13,6 vom 11. bis 20. Dezember, 18,4 vom 1. bis 10. De zember 1923 und 30,4 vom 21. bis 30. No- vember 1923. * Underäudette Kurse. An der Berliner Börse erreichten die Umsätze keinen größeren Umfang. Tie Spekulation wurde zur Abdeckung ihrer nicht allzu großen Baisseengagements veranlaßt durch die Nachricht, daß eineErm äßigung derBörsen- Umsatzsteuer bevorstehe. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, daß an eine derartige Maß- nähme an den zuständigen Stellen nicht gedacht wird. ES fehlen der Börse die breiten Käufer- schichten, die ihr im vergangenen Jahre einen starken Rückhalt gaben. Insbesondere haben sich die Kreise der Beamtenschaft und der An- gestellten gehobener Stellung gänzlich vom Effektenmarkt zurückgezogen, da ihre gegenwärtigen Bezüge Kapitalanlage nicht mehr nötig machen. Auch Handel und Industrie nehmen immer noch Verkäufe vor. Tas Ausland verhält sich trotz der stark gesenkten Kurse abwartend. Im Hmblick auf diese Sachlage rechnet man in Börsen- kreisen für längere Zeit mit stillem Geschäft, hält allerdings die augenblicklichen Effektenkurs« für so niedrig, daß Aufbesserungen sehr wohl möglich seien. Am Geldmarkt ist die Lage unverändert. Täglich Geld war mit H <)ß zu haben. Im De visenverkehr ist die Nachfrage ziemlich dauernd ge ring. Anderseits werden noch fortgesetzt Devisen aus Kreisen abgestoßen, di« größeren Bedarf an Jnlandögeld habe*. Infolgedessen konnten gestern bei unveränderten Ku rse» fast auf der ganzen Linie wieder »olle Zuteilungen erfolgen. bah ilgütertarifehcrabzn setzen. Gegen die auch vom Reichsverkchrsminister als durchaus wünschenswert und erstrebenswert angesehene Herabsetzung der Gütertarife sprechen sowohl die angespannte Geldlage der Reichsbahn, als auch die noch ungedeckten fortlaufenden Kosten aus der Ruhrbesetzung. Trotz dieser erheblichen Bedenken hat der Rcichsverkehrsminister sich entschlossen, am 20. Januar eine Ermä ßigung der nor- malen Gütertarife um acht Prozent ein- treten zu lassen. Auch ein Teil der Aus nahmetarife wird ermäßigt, sofern nicht bei einzelnen Tarifen bereits größere Er- Mäßigungen aus der letzten Zeit vorliegen. Die Ermäßigung um gerade 8 Proz. ist aus tarif- technischen Rücksichten erfolgt. Tic Untersuchungen der Reichsbahn über die weitere Entwicklung der Eisenbahntarife sind noch nicht abgeschlossen; namentlich werden weitere Vergünstigungen sür die Durchfuhr und die Ausfuhr, insbesondere Seehafentarife, vorbereitet. Ter Reichsverkchrsminister will mit dieser Tarifer- Mäßigung de» allgemeinen Preisabbau för- der» und hofft, daß sie beilragen wird, den Ver- kehr zu beleben, dessen Aufschwung die Wirtschaft als Folge der gefestigten Währung erwartet. * Erläuterungen zur Verordnung über die Goldbilanzen. Aus dem Reichsjustizministermm wird milgeteilt: „Tie Verordnung über die Goldbilanzen vom 28. Dezember 1923 (Reichs- gesetzbl. I S. 1253) enthält im 8 17 die Bestim mung, daß bei Neugründungen von Aktiengesell- schäften, Kommanditgesellschaften auf Aktien und Gesellschaften mit beschränkter Haftung das Eigen kapital (Grund- oder Stammkapital) auf Gold- mark gestellt werden muß, und zwar muh das Grundkapital einer Aktiengesellschaft oder einer Kommanditgesellschaft auf Aktien mindestens 50 000 Goldmark, das Stammkapital einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung mindestens 5000 Goldmark betragen. Bei Anwendung dieser Vorschrift sind Zweifel über den Begriff „Neu gründungen" ent standen. Insbesondere ist die Fraae aufgeworfen worden, ob unter Neugründungen alle Grün- düngen zu verstehen sind, wobei die Eintragung der Gesellschaft im Handelsregister vor dem In- krafttreten der Verordnung, nämlich dem 30. De- zember 1923, noch nicht erfolgt ist. Wäre die Verordnung in diesem Sinne auszulege», so wür den sämtliche Gesellschaften, die bis zu diesem Zeit- punkt zwar schon errichtet waren, deren Eintragung in das Handelsregister aber noch nicht vollzogen war, die Eintragung nur durch eine Neugründung auf der Grundlage der Goldmarkrechnung unter Einhaltung der neuen Vorschriften, also durch Fest setzung des Eigenkapitals auf mindestens 50 000 bez 5000 Goldmark erreichen. Eine solche Auf- fassung findet jedoch in der Verordnung keine Stütze. Dadurch, daß die Regelung aus Neu- gründungen beschränkt ist, wird deutlich zum Aus druck gebracht, daß auf bereits gegründete Gesellschaften der § 17 der Verordnung keine Anwendung findet und zwar ohne R ü ck s i ch t d a r a u f, o b die Eintragung bereits erfolgt ist. Die Frage, wann die Gründung einer Gesellschaft als abgeschlossen an- zusehen ist, beurteilt sich nach den handelsrecht lichen Bestimmungen. Aus ihnen ergibt 'sich, daß 1 307 237 26 248 929 9 481 662 185 403 498 vember bis zum Jahrcsschlnß gegeben sind: (alles Bill. Mark) vom 21. 12. vom 16.11. bis 31. 12. 1923 im Falle der Einhcitsgründung (Simultangrüii- düng) die Übernahme der Aktien im Falle der Stufengründung (Snccessivgründung) die Beschluß, fassung über die Errichtung durch die General versammlung, für Gesellschaften mit beschränkter Haftung der Abschluß des Gcsellschaftsvertrages für die Gründung den entscheidende» Akt bildet. Ge- sellschasten, deren Gründung in dieser Weise, de» bisherigen Vorschriften entsprechend, vor deni In- krasttreten der Verordnung erfolgt ist, brauchen daher zu einer Ncugründung auf der Grundlage der Gvldmarkrechmlng nicht zu schreiten. Für sie bewendet cs sich vielmehr bei den bis herigen Vorschriften über die Mindcstgrcnze des Grund- und Stammkapitals, sowie die Stückelung der Aktien und Ctammcinlagen. Selbstverständlich besteht auch sür diese Gesellschaften die Notwen digkeit des Übergangs zur Bilanzierung und Umstellung auf Goldmark. Was die vor dem Inkrafttreten der Verord nung auf der Grundlage der Reichswährung be schlossenen Erhöhungen oder Herab setzungen des Grund- oder Stamm- kapitals anlangt, so ist die Rechtslage für sie ähnlich wie für die bisherigen Gründungen. Auch sie können, wenn sie den bisherigen Bestimmungen entsprechen, zur Durchführung gelangen. Ob auch diese trotz der später notwendig werdenden Um- stellung auf Goldmark enrpsiehlt, muß der Prü fung der Gesellschaft im einzelnen Falle überlasse» bleiben." « Bedeutender Besitzwechs«l von Zechen im Ruhrtohlenbezirk. Wie oer „Frankfurter Zeitung" geschrieben wird, ist die am linken Niederrhein in der Nähe von Mörs belegene Zeche Steinkohlenbergwerks - Aktien - Ge- feilsch ast Friedrich Heinrich in Lint- fort, Kreis Mörs, in den Besitz der französischen Hüttenwerke de Wendel übergegangen, die sie gemeinsam mit ihrem alten Zechenbesitz, den do Wendel-Zcchen bei Hamm in unveränderter Form wciterführcn werden. Die Zech« Friedrich Heinrich hat eine interessante Vergangenheit. Die Gesell schaft wurde längere Jahre vor dem Kriege Haupt- sächlich durch frauzösisches Kapital unter Führung der Bank von Paris gegründet, und zwar unter Übernahnre der Tiergardtschen Felder. Das Aktien- kapital betrug nach der letzten Erhöhung 22 Mill. M. Infolge Ausbruchs des Krieges wurde die Zeche von Deutschland beschlagnahmt und in Versolg des Gesetzes über die Beschlagnahme und Veräußerung feindlichen Eigentum« im Jnlande öffentlich zum Verkauf gebracht. Der Liquidator hat damals die Zeck)« den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg. Weiderich zugcschlagen auf Grund eines Kaufangebotes von 183 in bar, das sowohl für die in französischem Besitz befindlichen und da- mals enteigneten 20,5 Mill. M. Aktien als auch für den 1,5 Mill. M. ausmachenden Betrag von Aktien von Friedrich zu zahlen war. Die Über- gäbe und die Inbetriebnahme durch die Rheinischen Stahlwerke erfolgte Ende 1917. Der verlorene Krieg hatte die restlose Zurückgabe des Besitze« an die sranzössschc Gruppe zur Folge. Der Übergang von Friedrich Heinrich auf de Wendel ist auch Ver. anlasjung gewesen, daß beide Zechen neben der unter belgischem Einfluß stehenden Bergwcrksgesell- schäft Tahlbusch dem neuen Kohlensyndikate nicht wieder beigetreten sind. Rach ihren Erklä rungen wollen sie hinsichtlich der Verwendung und des Verkaufes ihrer Produkte in jeder Hinsicht freie Hand behalten. * Deutsche «usterausfiellung in Barcelona. Wie der Deutsche Industrie- und Handelstag in Ergänzung früherer Nachrichten mitteilt, besteht für angesehene deutsche Firmen noch die Möglichkeit, sich an der geplanten ständigen Musterausftcllung in den Räu- men des Deutschen Generalkonsulats in Barcelona zu beteiligen. Firmen, die au dieser Ausstellung noch teilzunehmen wünschen, ohne bisher einen entsprechende» Antrag gestellt zu haben, müßten sich bis spätestens 39. Januar an die zuständige Handelskammer wenden, bei der auch die näheren Einzelheiten zu erfahren sind.
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