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62 Gchä-Ä stecken gebliebett. Der Kopf ist Huß erlich unverletzt. , SR lAM nehmen die Unordnungen ickmes «chr über HändH Händel und Gewerbe sto cken und die Steuern gehen nicht ein. Selbst in 8W«i ckKimen nächtliche Raubanfälle vor; kürzlich Mächten Räuber ganz in der Nähe dieser Haupt- stÄk'«neu jungen Griechen aus reichem Hause züch GifangeNkk und verlangten 70,000 Drächinen Lösegeld. Die Regierung ist dem herrschenden Wirr warr gegenüber Machtlos. Zn Wien wurde dieser Tage eine bekannte Per sönlichkeit in den Schulvarrest adgeführl, welche M kleines fünfjähriges Kind (ein Mädchen) hilf- loS dem Zufalle oder Erbarmen- guter Menschen zutückließ. Dieses gefallene Opfer, weder im Be sitz von Wäsche noch Kleidung, Holz, Geld oder Brod, ist die unglückliche Baronin Eynattten. Koblenz, 24. Jan. Ein Gymnasiast von hier, Ler Sohn angesehener Aeltern, welcher gestern ei nige Stunden Carcer abzubüßen hatte, nahm sich Lie- so sehr zu Herzen; daß er sich im Carcer Lurch einen Pistolenschuß entleibte. "Im Stadtverordnetencollegium zu Elberfeld ward ein Antrag: die städtischen Straßen mit einer 4pfer- digrn Straßenlocomotive zu befahren, abgelehnt, auf Grund, daß Erfahrung mangle, ob dies ohne Gefahr für das Publikum -geschehen könne. Der Sturm und die Sewitter vom 20. Januar Wären über einen großen Theil von Deutschland Verbreitet. In München und Augsburg stellte sich LüS Gewitter zwischen 0 und 7 Uhr Abends ein; der Sturmwind wüthete in letzterer Stadt an der Spitze deS restaurirlen NathhauSthurmeS der Art, Laß man dessen Einsturz befürchtete. An den mei sten Orten war das Gewitter mit Schneegestöber öder Hagel begleitet. In Wien beobachtete man SM 20. Abends 7 Uhr ein sehr starkes Wetter leuchten am westlichen Himmel. Um 8 Uhr brach ein Sturmwind, zeitweilig von Platzregen begleitet, äüs, der an Dächern, Schornsteinen, Fenstern rc. viel Schaden angerichtet. — Mit besonderer Hef tigkeit tobte der Sturm schon am 20. Januar Mor- gcnS«jn Brüssel, wo er im Park Jahrhunderte alte Bäume entwurzelte, Baugerüste, Stücke von Schie fer-' öder Ziegeldächern und Kaminen herabschleu derte, wodurch, wie die „Ind. beige" meldet, Menschen nicht nur verletzt, sondern selbst gelödtet wurden. Ein einstürzender Farikschlot in der „Rue de Kaserne" erschlug 5 Arbeiter. — In mehrern Theilesi Rorddeutschlanvs waren die Telegraphen- lektüsigen durch den Orcan volle 48 Stunden in ihter Thätigkeil gestört. Italien. Der „D. A. Z." wird von Turin geschrieben: Ich habe einige interessante Mitlhei- lungen über die Ankunft Garibaldi's in Caprera von einem Freunde in Genua erhalten, woselbst ich einige Tage zugebracht habe. Ich lasse meinen Freund, -welcher den General nach Caprera beglei- tivkl hgtke, selbst reden: Am 20. Decbr. nöthigte üstScher in der Bucht von Livorno wüthende Sturm, ist Lttsrn Hafen zurückzukehten, aber schon am 21. Decbr. Morgens früh verließen wir bei schönstem Wetter die Rehde unter dem Beifallsrufen der zahU reich im Hafen versammelten Menge. Der General blieb auf dem Verdeck und schwenkte, sichtbar er regt, sein Schnupftuch. Er lag auf seinem Bett und spürte nicht die geringsten Schmerzen, sondern plauderte und scherzte während der ganzen Reise. In Bastia, wo wir anlegten, kam der dortige ita lienische Konsul an Bord, um den General zu be grüßen und verblieb, daselbst ungefähr eine halbe Stunde. Der General erkundigte sich eingehend nach der italienischen Colonie auf Korsika und sprach den Wunsch auS, daß auch diese Insel bald ihren Besitzern zurückgegeben werden möge. Die Ankunst auf Cavrera war ergreifend; die Hellen Freuden- thränen traten in die Äugen deS Generals, als er von Sohnes- und Freunvesarmen von der Barke ans Land getragen, den geliebten Boden seiner Insel wiedersah. Er umarmte unS alle wiederho- lenblich, und Worte des Dankes gegen den Schö pfer, der ihm seine Gesundheit wiedergegeben, ent strömten seinen Lippen. Er ließ einen melancholi schen Blick über die Insel und dann über das weile Meer schweifen, und indem er die Hand erhob, rief er mit feierlicher, gehobener Stimme: „So wahr als dies Eiland unzertrennlich ist von dem eS umgebenden Meer, so wahr bleibt meine Liebe und mein Leben auch unzertrennlich von dem Lande, VaS mich geboren und dem ich angehören werde mit meiner ganzen Kraft bis zum letzten Augen blick." Kein Auge blieb bei diesen Worten und bei dem strahlenden Gesicht des Generals trocken. „Nom?" rief der brave Major Basso,- „Rom!" riefen wir alle. „Ja, Rom", sagte der General, doch er sprach nicht weiter und winkle nur mit der Hand, als wollte er sagen, wir werden später davon reden. Er ließ sich auf einem kleinen, ei'genS dazu gebauten Wagen durch feine Felder rollen, betrachtete alles eingehend, und als er nach Hause kam, schrieb er einige Briefe und plauderte mit uns noch bis am späten Abend. Der Weihnachts abend war für uns in seiner Gesellschaft eine er hebende Feier. Ich habe Garibaldi nie tiefer durch drungen von den Gefühlen der Religion gesehen, als an diesem Abend und ich muß entschieden die jenigen Lügen strafen, welche behaupten, Garibaldi sei ein ReligionSverächter. Ja, eS ist ein Unter schied zwischen seiner Religion und der der römi schen Cardinäle; welche di/bessere ist, darüber ur iheile die Welt! Eckernförde. „Wir wollen den SchleSwig- Holsteinern mit blutigen Striemen auf den Rücken schreiben, daß sie Dänen sind." Dieser AuSspruch ist in diesen Tagen hier auf eine Weise in Scene gesetzt worden, die einen Sturm der Entrüstung und der allgemeinen Empörung hervorgerufen har. Die Geschichte ist kurz folgende: Ein Knabe spielte in Eckernförde auf der Straße und warf bas Pferd deS Baton Hugo Scheel-Pleffen mit einem Stocke. Der Vater des Knaben ging sofort zum Baron Wessen und bat ihn, seinem Kinde zu verzeihen, was der Baron auch sofort that. Die Polizei ci-