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59 — Sämmtliche Mitglieder j hiesige und'auswärtige, werden- hiermit ersucht, sich recht zahlreich dazu ein» zufinden. Frankenberg, den 27. Januar I86S. Dek Bor-imd. Die Directivu der Bich-Berfichtrangs-Bank für Deutschland in Berlin hat Herrn F. A. CrufiuS in Frankenberg eine Agentur übertragen, waS hierdurch bekannt ge macht wird. Dresden, den 5. Januar 1863. Der Bevollmächtigte für das Königreich Sachsen. M. Eckardt. Die Buchhandlung von Gustav Crncsti in Chemnitz, Markt Nr. 18, empfiehlt sich zu prompter Ausführung aller im Buch- und Kunsthandel vorkommenden Aufträge an- gelegentlichst, und sind bei derselben alle literarischen Erscheinungen, gleichviel wo oder von wem an- gekündigt, zu gleichen Preisen zu haben. , , Deutliches. Frankenberg, 26. Januar. Die durch den Blitzstrahl am 20. d. M. beschädigten Fangspitzen der Blitzableiter unsrer Stadtkirche sind durch den kühnen Schieferdeckermeister Zschockelt herabgenom men worden, um wiederum ergänzt zu werden. — Durch ein inniges Dankgebet beim gestrigen Vor- miltagSgottesdienste, für die Bewahrung unserS Gotteshauses in der Stunde der Gefahr, welches Herr Sup. vr. Körner vor der Gemeinde am Al täre darbrachte, wurden die Herzen aller anwesen den Andächtigen voll der innigsten Dankesgefühle zu Gott erhoben. — Gestern Abend 10 Uhr ver kündete durch sein Nachtzeichen unser Thürmer lei der noch ein Schadenfeuer in der Gegend von hier auS über Ollendorf gerichtet. Sachsenburg, 25. Januar. Ganz in der Stille und nur im Kreise seiner nächsten Anver- wändten und Freunde gedachte der Gemeindevor- stand und Kirchvater Herr Johann Georg Wießner gestern sein 50jährigeS Ehejubiläum zu feiern; aber schon früh um 8 Uhr überraschte ibn der Lehrer Herr Glauch mit seinen Schülern in Begleitung mehrerer GemeinderathSmitglieder mit einem MorgengMldge und herzlichen Glückwünschen. Abends genossen^ie eingeladenen Freunde in der Wohnung des noch rüstigen und frohen Jubel paares eine einfache aber recht trauliche Mahlzeit. Heute, »ach den gewöhnlichen Aufgeboten, erinnerte der Herr Pastor Leonhardi an das Aufgebot vor 50 Jahren und veranlaßte die Gemeinde zu theil nehmender Danksagung und Fürbitte, was einen sichtbaren Eindruck hervorbrachte. Das Bett des Schreckens. (Fortsetzung.) Eine völlige Veränderung war plötzlich auch über den Braven gekommen-. Er nahm eine gewaltig feierliche Miene an, schwur und fluchte nicht mehr, kurz er war förmlich ein Anderer geworden m wenig Augenblicken. „Hören Sie, lieber Freund," sagte er in geheim nißvoller Weise, „hören Sie auf den Rath eines alten Soldaten. Ich habe mit der Wirthin deS Hauses gesprochen — eine reizende Frau und ein Genie, was das Kochen betrifft — und ihr an empfohlen, uns besonders starken und guten Kaffee zu machen. Den muffen Sie trinken, um Ihre lie benswürdige Aufgeregtheit los zu werden, ehe Sie nach Hause gehen; Sie müssen, mein lieber, leut seliger Freund. Da Sie so viel Geld mit sich zu nehmen haben, ist es eine Pflicht gegen Sie selbst, vollkommen Herr Ihrer Sinne zu sein. Die Gesell schaft, die heute Abend anwesend war, weiß, welch' unglaubliches Glück Sie im Spiel gehabt, und ob gleich die Herren von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet, sehr würdige und vortreffliche Män ner sind, so bleiben sie doch nur sterbliche Menschen, mein Herr, und haben ihre schwachen Seiten. Brauche ich mehr zu sagen? O nein, nein, Sie verstehen mich! Nun will ich Ihnen Vorschlägen, was Sie thun müssen. Sie müssen nach einem Cabriolet schicken, sobald Sie sich ganz wohl fühlen, müssen die Fenster aufziehen, wenn Sie einsteigen und dem - Kutscher befehlen, nur durch breite und gut beleuch tete Straßen Sie nach Hause zu fahren. Folgen Sie mir und Sie und Ihr Geld bleiben sicher und morgen werden Sie einem alten Soldaten Dank wissen, Sie so gut berathen zu haben." Gerade als der Brave seine Neve in weichlichem Tone beendet hatte, wurde der Kaffee, bereits in zwei Tassen eingeschenkt, herein gebracht. Mein auf merksamer Freund reichte mir leine derselben mit einer Verbeugung. Ich war verschmachtet vor Durst und trank den Kaffee auf einen Zug auS. Fast augenblicklich darauf überfiel mich ein starker Schwin del, und ich wurde noch berauschter als zuvor, da- ganze Zimmer ging im.Kreise herum;' der alte Sol dat schien sich auf und ab zu bewegen, wie der Kol ben einer Dampfmaschine. Ich hatte so heftige-