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Sächsische Staatszeitung : 12.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192405125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19240512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19240512
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-12
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 12.05.1924
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Seite 8 zn Nr. 109 Tageschronik. Ein neuer deutjcher Wettre.ors im Lekelfiu«. Königsberg i. Pr., 11- Mai. Beim Ltgeiflugwettbewerb in Rofitten gelang Ferdinand Schulz ans seinem Apparat F. S. S im Lause des Sonntag vormittag »wischen Predienberg und Sliewitberg ein neuer glänztnder Tauerflug. Mit einer Abslughöhe von 4«,4 m landete Schul» etwashöher aus der Predien» kuppe nach einer Flugdauer von acht Stunden 42 Minuten » Sekunden. Da mit hat Schul» den Weltrekord gebrochen. Ter Flieger Martens hat gleichfalls einen erfolg reichen Flug am Tonnlag unternommen nnd ist hart an der litauischen Grenze gelandet. Pion bösen Jungen verfolgt. Crimmitschau, 11. Mai. Unsinnige Klatschereien brachten die 32 Fahre alle Spulerin Emma verw. Profeld im nahen Neukirchen zu dem unseligen Ent- schlug, sich und ihre beiden 4 bez. 21/2 Jahre alten Kinder zu töten. I» der von ihr mit- benutzlen Wohnung ihrer Muller öffnete die junge Frau den Ga Hahn, nachdem sie ihre letzen Wünsche in einem Briefe an ihre Angehörigen niedergeschrieben Halle. Als di: Wohnung infolge starken Gasgeruches geöffnet wurde, waren die beiden Kinderchen, ein Knabe und ein Mäd chen, bereis tot. Bei dec Mutter hatten die Wiederbelebungsversuche Ersolg. Tie Unglückliche wurde dem Krankenhause Elimmilschal zugesührt. Sie dürste mit dem Leben davonkommen. Folgenschwerer Leichtsinn. Plauen i. V., 12. Mai. Ein junger Man» aus Oelsnitz t. B. beguig die Unsitte, aus einen einsahrenden Zug zu springen, um sich einen sicheren Platz zu verschaffen. Dabei geriet er unter den Wagen, wurde überfahren und getötet. Ein rabiates Liebespaar. Fusstritte in der Notwehr. Berlin, 12. Mai. In dem Hause der Kleinen Markus- straffe 4 wohnte dcr Maschinenbauer Katt Hoch- Häuser zusammen mit der unverehelichten Margarete Horchert in wiNer Ohc. Wüste Szenen waren in der Wohnung an der Tagesordnung Die Haus bewohner Härten fast täglich Lärm und Geschrei. Am 30. September v. I. waren die Hilferufe der Margarete Horchert deiart laut, daß die Haus» bewoauer sich veranlag sahen, die Polizei holen zu lasse». Mau fand die Horcher im Betle liegen. Sie war am gan.cn Körper mit blauen Flecken überdeckt und halte Biffwunden. Ta sie über surchibare Schmerzen am Unterleib klagte, die nach ihrer Angabe davon herrühren sollten, daff dcr Geliebte mit Füßen auf ihrem Leib herumgetreten sei, wurde sie als schwer verletzt inS Krankenhaus eingebesert, wo si: nach wenigen Tagen an Bauchfellentzündung starb. Tie Folge dieses Vorgänge- war, daff sich Hochhäuser gestern vor dem Schwurgericht I unter der Anklage der schweren Körperverletzung mit tödlichem Ausgange zu verantworten hatte. Ter Angeklagte entschuldigt seine Handlung-- weise damit, daff seine Geliebte immer be trunken gewesen sei und dann mit ihm Streit achesangen habe An dem fraglichen Tage habe sie ihm die Schnapsflasche an den Kopf ge worfen. Als er sich entfernen wolle, sei sie ans oem Bett gesprungen, habe ihn an den Haaren gepackt und geschlagen. Zur Abwehr labe er ihr einen Tritt mit dem Stiefel gegen den Körper gegeben, sodaff sie ins Bett zurücksiel. ES sei möglich, daff er auch bei dem Kampf ihr Schläge versetzt - habe. Die Zengcnvernehmung ergab, daß der Angeklagte im allgemein«» ein ruhiger Mann war, der auch seine Geliebte gut behandelt habe, daff sie dagegen zu ihn: immer sehr häßlich gewesen und in der Trunkenheit sich höchst rabiat gezeigt habe. Der veneidiger ver trat die Ansicht, daß der Angeklagte in Notwehr gehandelt habe, und daß ihm Milderung-gründe im weitesten Maße zugesagt werden müßten. Da- Gericht ging weit unter den Antrag de- Staal«. anwaltS herunter und verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren Gefängnis. Kotaittschmuggel in Särgen. Trier, S. Mai. Am Karsonnabeud fuhren durch Trier zwei Autos, die beide je einen mit viele n Blumen kränzen geschmückten Sarg führten. Die Chauffeure erklärten, die in d:n Särgen befind lichen Leichen sollten in Frankfurt verbrannt werden. Eine Woche später wurden die beiden AutoS in Simmern angchalten, da sie die Auf merksamkeit der französischen Zollbeamten erregt halten. Man sand in de» Särgen aber weder Leichen, noch Knochen, sondern Kokain, da« über den Rhein ins unbesetzte Deutschland ver schoben werden sollte. Volkswirtschaft und Handel. * Senkung der Großhandelsindexzisfer um tt,5 2g. In der Bcrichtswoche (beginnend mit dein 3. und endend mit dein 9. Mai) hat der Groß- l andelsindex der Industrie und Handelszeitung eine Senkung von 137,58 aus 136,92, also um 0,5 2o erfahren. * Lie Reichssilberprägung. Ter Nachweis der deutschen Münzstätten für den 6. Mai enthält erst malig Anlagen über d e Reichssilberprägung. Da- nach wurde» im April für 4 667 550 M. Tre - Markstücke und für 1 769894 M. Einmarkstücke ge prägt. An Re ntenpfe 11 nigi» ü nzen wurden neu geprägt: 64 792 M. Einpfennig-, 43046 M. Zweipfennig-, 2,06 Mill. M. Fünfpfennig., 3,47 Mill M. Zehnpsennig- und 10,19 Milt. M. Fünfzig» Pfennigstücke, zusammen 25,09 Mill. M. Tie Ge- samtprägung an Renicnpfenmgmünzcn beläuft sich aus 78,48 Mill. M. * Goldbilanzen und Inventare zu Steuer- Zwecken. Auf Grund des Artikels 1 z 35 und des Artikels 19 z 6 der Zweite» Steueruolverorduung vom 19. Dezember 1923 bestimmt der Reichs minister der Finanzen unter dem 30. Apr-l zur Durchführung der Vorbereitungsarbeiten für die Besteuerung des Einkommens im Jahre 1924 fol gendes: 1. Steuerpflichtige, die Handelsbücher nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches zu führe» ver- pflichtet sind, habe» dem Fruanzainl felgende Un- terlagc» einzureichen: a) Abschrift der Eröffnungsbilanz in Goldmark iin Sinne des § 2 Absatz 1 dcr Verordnung über Goldbilanzen vom 28. Dezember 1923, sofern eine solche für einen Stichtag ausgestellt worden ist, dcr in die Zeit von einschließlich 1. Juli 1923 bis ein schließlich 1. Januar 1924 fällt, ltberstcigen die 1» die Eröffnungsbilanz eingestellten Werte ter Gegenstände des Betriebsvermögens ihren An- schaffungs« oder Herstellungspreis, abzüglich an- gemessener Absetzung für Abnutzung, so ist dieser Wertunterschied entweder in der Bilanz oder in einer der Bilan; beizufügenden Erläuterung ge sondert für die Bilanzposten auszuweisen,- der Aus- weis ist nicht erforderlich für Vorräte und Waren aller Art, besonders Rohstoffe, Halb- und Fertig- sabrikate und Betricbsmaterialien sowie für Werl- papicrc und ausländisch: Zahlungsmittel, soweit die Wertpapiere und ausländischen Zahlungsmittel einen Börsen- oder Marktpreis haben. Ter An- schaffungs- oder HerstellnugspreiZ ist nach Maßgabe des Z 4 Absatz 3, 4 der Zweiten Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Goldbilanzen vom 28. März 1924 zu b:rech,ie». b) Eine Vermögensaufstellung nach Art und Menge (Inventar im Sinne des Art. 1 § 34 der Zweiten Steuernotverordnung) auf den 1. Januar 4924, sofern eine Eröffnungsbilanz der unter »be zeichneten Art nicht aufgestellt worden ist. In dem Inventar dürfen Gegenstände des Betriebs- vermögens von gleicher oder ähnlicher Gattung in soweit gruppenweise zujammengefaßt werden, als sie am 1. Januar 1924 annähernd gleiche Werte hatten. Tie Einstellung eines Wertes in das In- ventar ist nicht erforderlich. c) Tas letzte vor dem 1. Januar 1924 aufge- stellte Inventar, sofern regelmäßige jährliche Ab schlüsse in der Zeit von einschließlich 30. Juni bis einschließlich 31. Dezember gemacht werden und weder eine Eröffnungsbilanz der unter » bezeich neten Art noch das unter b vorgesehene Inventar aus den 1. Januar 1924 aufgestellt worden ist. Tie Bestimmungen unter b Absatz 2 »nd 3 finden ent- sprechende Anwendung. 2 . Die im Absatz 1 bezeichneten Unterlagen sind dein Finanzamt bis 15. August 1924 einzureichen; ist eine Eröffnungsbilanz in Goldmark der im Ab» satz 1 zn » bezeichneten Art bis zu diesem Zeit punkt nicht ausgestellt, so kann da- Finanzamt die Frist auf Antrag angemessen verlängern oder die Einreichung des Inventars nach Absatz 1 zn k oder c verlangen. * Umwaudluug der Reichs-Kredit-ätesrilschasl. Im Zusammenhang mit der Goldmarkbilanzierung wird die bisher in der Form der G. m. b. H. arbeitende Reichs-Kredit-Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Tas Gesellschaft-kapital der G. m. b. H beträgt 500 Mill. M. Die Anteile befinden sich aus schließlich im Besitz der ..Viag", vereinigte Industrie-Unternehmungen Akt.-Ges. (der Dach, gesellschaft der dem Reiche nahestehenden Betriebe). Die Umwandlung erfolgt derart, daß die Aktien- gesellschaft für Verwaltung von Grundstücken, die ebenfalls eine Tochtergesellschaft der Bereinigte Jndustrie-Unternehm ungen Akt-Ges. ist und u. a. da« Gebäude des ehemaligen A. Schaaffhausenschen Bankverein- in der Behrenstraße und Französische Straße sowie den Bayernhof in der Potsdamer Straffe 10/11 besitzt, ihr Aktienkapital auf SO Mill. M. erhöht und die Firma RcichS-Kredit- Gesellschaft Akt.- Ves. annimmt. Die durch di« Kapilalserhöhnng gcschaffcnen jungen Aktien gehen sämtlich in den Besitz dcr „Viag" über. Der Zweck des Unternehmens, das den Gesellschaften der „Viag" als Konzernbank dient und andere Bankgeschäfte betreibt, wird nicht geändert. Z» Vorstandsmitgliedern der Reichs-Kredit-Gesellschaft Akt-Ges. sind die Herren Geh.Regierungsrat Felix Heimann, Oberregierungsrat z. D. vr. Landauer, Geh. Regicrungsrat I)r. Lcuzmann, Bankdircktvr Scheibner, Bankdircklor Simmonds, sämtlich zu Berlin, bestellt. Den Aussichtsrat bilden: Reichs- Minister a. D. H. F. Albert (Vorsitzender), Geh. Regicrungsrat Gaßner, Generaldirektor Henrich, Direktor Jahncke, Ministerialrat Köbner, Geh. Regicrungsrat Norden, Generaldirektor vr. v. der Porten, Ministerialdirektor l>r. Schäffer. Die Verwaltung der ReichS-Kredit-Gesellschast ist der Ansicht, daff sie ihrer Aufgabe, als Konzern bank der in der Viag zusammengefaßten ehe maligen Reichsbetriebe zu suugieren, in der Form dcr Aktiengesellschaft besser gerecht werden kann, als in der der G. in. b. H. Vor allem die bevor stehende Ausnahme ausländischer Beziehungen zur Beschaffungen von Krediten für die Viag-Unter- nehmungen ließ die Umwandlung in eine Aktien- gesellschaft zweckmäßig erscheinen. Rach einer Äuße rung dcr Verwaltung der ReichS-Kredit-Gesellschaft «r fft es nicht zu, daß die zahlreichen von ihr ge- tätigte» Effektenumsätze aus eigene Rechnung er. folgten. Es soll sich hierbei ausschließlich um Auf träge dcr umfangrc cbcn Kundschaft dcS Instituts handeln. Die deutsche -iuSwauderung in» Jahre 192:t. Tas Wirtschaslselend der Nachkriezsjahre hat die Auswanderungen ans Deutschland nach Ubersee überaus begünstigt, sodaff im Jahre 1923 mit rund 115 416 Auswanderer eine Rckordziffer erreicht wurde. Tie Zahl wird ollem Anschein nach im Jahre 1924 noch überholt werden. Da der starke Abfluß an Menschen einschneidende Folge» für unsere Gesamlwirtschaft hat, interessiert cs besonders, wie sich diese Teutschlondmüden zu- sanimensetzen nnd aus welchen Berufen und Be- zirken sie kommen. Nach den Angabe» de» Siatistifche» Reichs- amtcs wurde» unter den deutsche» Auswanderer» 65 734 männlichen und 48 078 weiblichen Geschlechts festgestevt; 34 466 waren verheiratet und 79 346 ledig. Tie Zahl dcrFamilien betrug 11 419, sodaß auf je eine Famile ein Kind entfällt. Uber die Hälfte (Männer 59, Frauen 54 "g) standen im Atter von 17 bis 30 Jahren, die alte Erfahrung wiederholend, daff immer der kräftigste Teil eines Volkes auswandcrt. Von den 115416 Auswanderern kamen: auf 100000 gingen von Einwohner: nach: Eiirop. Preußen 54 719 145 Ländern 328--- 0,3 davon aus: Berlin Pommern 8 559 2 420 224 129 Nord- antcrika 93576 — 81.1^ Sachsen 3 321 101 Mitlcl- Schleswig. amerika 408 — 0,4^ Holstein 5157 339 Rheinland 8 266 116 Brasilien 8920--- 7,7^» Bayer» Bayern 15 878 215 Argen ¬ rechtrrh. 15 066 233 tinien 9640 — 8,4^ Pfalz 812 89 Sachsen 7201 118 über Süd ¬ Württem- amerika 1733--- 1,5^ b-lg 12 706 486 Baden 7154 310 Afrika 635— 0 5 Thüringe n 2 254 142 Hesse» 1 550 115 Asien 125-- 0,1 Hamburg 6 085 570 Bremen 2 666 832 Australien 51— — Die stärkste Zunahme entfällt auf Württemberg (5mal soviel als 1922). Auf den Landhunger als Au-wanderungSgrund läßt die starke Beteiligung der agrarischen Gebiete Preußen« gegenüber Bettin schließen. Andere Ursachen ergeben sich au« dem Beruf der Abwandernden. E« waren be- sckmftigt in: männlich weiblich Land- und Forstwirt ¬ schaft .... 11805 5098 Bergbau, Hütte, Sa- line . . . 1411 432 Industrie, Gewerbe, Baugewerbe . . 33 458 1t960 Handel, Versicherung 8 951 4 119 Verkehr, Gast- und Schankgewerbe . 2 446 682 HSu«. Dienste . . 249 11 SIL Wechselnde Lohnarbeit 2 186 8L3 Freie Berufe, öffentl. Dienst .... 2 400 2 054 ohne Berufe usw. . 2 S2S 11 SSL Reben den zahlreiche« landwirtschaftliche» und den au-wandernden Dienstmädchen, Proz 14,9 1,6 39,9 11,5 schasteriniien mw. fallen die Abwanderndcn aus Industrie und Handel auf, mit denen unserer Wirt- schäft manche gute Spcziallrast vcrlorcugeht, für die das de« Hauptstrom der deutschen Auswanderer ausnehmende Nordamerika Aufnahmegcbie t ist. Im großen und ganzen steht die Zahl der auswandern« den Industriearbeiter in einem annähernden Ver hältnis zum Sinken unseres Exports, besonders der Meuschenkrasl erfordernden Majchiucnausfuhr. Wir versuchen die Zusammeiihänge durch folgende Auf- stellung zu erläutern: Auswanderer Maschinenexport (in Tonnen) 1913 2 5 843 677 930 1922 36 527 542 2 34 1923 115 416 352 293 Tas Jahr 1922 w es infolge der Inflation einen recht beträchtlichen Maschinenexport (u. a. Loko motiven nach Rußland) auf, die Scheinkonjunktur bält die Auswanderungen i» Vorlriegsgrenzen. Erst das Jahr 1923 bringt den Zusammenbruch unseres Exports und damit die Erscheinung, Menschen a» Stelle von Waren zu exportieren. * Tie dentfche Zuckerindustrie im März. Im Lause des Mürz wurden le ne Rüben mehr ver- arbeitet. Die gesamte Zuckerherstellung, auf Roh- zuckerwert zunickgeführt, betrug im März 29 472 Doppelzentner, vom 1 September 1923 bis 31. Mürz 1924 insgesamt 11200 825 Doppel- Zentner gegen 14 235 791 Doppelzentner vom 1. Sepiemver 1922 bis 31. März 1923. Im ein- zclnen ist über die Herstellung dieser Zuckermeugeu zu berichten: Im März wurden von den Zucker- sabrikc» verarbeitet: 956 118 Doppelzentner Roh zucker 2492 Toppelzeniner Bcrdrauäiszucker, 53 4 0 Doppelzentner Zuckerabläuse. H eraus wurden ge wonnen 53 440 Doppelzentner Rohzucker aller Art und 847102 Doppelzentner Verbrauchszucker. Ter Vcrbrauchszucker verteilte sich auf die einzelnen Gruppe» wie folgt: 267119 Toppelzeniner Kristallzucker, 164 309 Toppelzeniner granulierter Zucker, 12 566 Doppelzentner Kand s, 5645 Doppel- zeiitner Brolzucker, 88 821 Doppelzentner Platten-, Stangen» und Würfelzucker, 12 511 Doppelzentner Stücken- und Krümelzuckcr, 116 549 Doppelzentner gemahlene Raffinade, 172 540 Toppclzentuer ge mahlener Melis, 6305 Doppelzen »er Farin, 737 Doppelzentner flüssi.-e Raffinade, einschließlich des Jnvcrtzuckersirups. Tie Stärkezuckerfabrilen ver- arbeiteten 13370 Doppelzentner in den Betriebe» erzeugte und 39 037 Doppelzentner angetanste Kartoffelstärke, aus denen gewonnen wurden: 257 Doppelzentner Stärtczuckcr in fester Form, 34 491 Doppelzentner Stärkezuckcrsyrup und 646 Doppel zentner Zuckerfarbe. Auf Rübensaft wurden im März verarbeitet 28578 Doppelzentner rohe Rüben und gewonnen 5595 Toppelzeniner Rübcnsaft mit 70—95 und 38 Doppelzentner Rübcnsaft von weniger als 70 hh Reinheitsgrad. In den freien Verkehr wurde» im März 1924 (in Klammern die Ziffern für die Zeit vom 1. September 1923 bis 31 März 1924) übergeführt: 4502 (10 999) Doppel zentner VerbranchSzncker, 10 326(188 313) t oppel- Zentner Zuckerabläuse usw., 31100 (100 415) Doppelzentner Stückezucker. Steuerfrei als Liebes- gäbe ans dem Ausland: wurden 110 (1588) Doppel- zentner Zucker eingeführt. D e Kölner Messe ist am Sonntag eröffnet worden. Tie außer- ordentlich große Zahl der Aussteller, die schon provisorische Erweiterungsbauten der rie sigen Messehallen auf dem Gelände der einstigen Werkbundausstellung notwendig gemacht hat, und die Vertretung der rheinische» Braun- kohlenindustrie mit allen ihren Nebenzweigen, sind ein Beweis, daß Industrie und Handel von Rheinland und Westfalen große Erwartungen an diese Messe knüpfen und eine Erweiterung ihres Absatzmarktes erhoffen. Die Messegebäude bedecken eine Fläche von rund 35 000 qm, ungefähr sechs mal so groß, wie die des Kölner Domes. So zeigt sich Köln in der Messe als das natür liche Handelszentrum de- Westens. Dazu ist die Stadt durch ihre geographische Lage und ihre Überlieferung als alte Handelsstadt besonders ge eignet. Die Messe selbst ist in 18 Abteilungen ge- gliedert, die einen Eindruck von der gesamten Pro- duktion der Westwirtschaft vermitteln. Sie gibt zugleich auch ein Bild von der Leistungsfähig keit des dentschen Arbeiter«, die Qualität«- arbeit schuf und hier mit dem Ausland in Wett bewerb tritt. Leider wird nichts gesagt, ob für diese Qualitätsarbeit auch Löhne gezahlt werden, die den Hunderttausenden in Rheinland und West- falen ein menschenwürdige« Dasein ermöglichen. Eine gründliche Lohntabelle wär« deshalb eine wertvolle Ergänzung der Kölner Messe. * zurlKtieh»«, russischer Gnthahe« «,- Deutschs«»*. Wie wir hören, hat die russische Handelsvertretung in Anbetracht d«S politischen Konflikt« mit Deutschland einen Teil ihrer deutschen Bankguthaben nach London überweisen lassen. Immerhin befinden sich noch erhebliche Be träge der Handelsvertretung bei deutschen Banken. * Tie auswärtigen Arbeiter in Frankreich. Im Jahre 1923 wurden in Frankreich 297000 aus ländischen Arbeitern Stelle» vermittelt. Von ihnen waren 2o2 000 zum erstenmal nach diesem Lande gekommen. Nach der Staatsangehörigkeit verteilen sie sich wie folgt: Italiener 112 000, Polen 50000, Spanier 36 000, Belgier 33 000, Portugiesen 11000, andere 20000. In das Baugewerbe vermittelt wurden 40000 ausländische Einwanderer, in die Landwirtschaft 83000, in verschiedene Gewerbe 51000 und im Bergbau 35 000 sowie als Tage löhner 48000. » Nu« »er TiU,Nit Xr IrtsSuer H«u»kl»l«m»t». DU' Hu»dcl»kammck wurde vkt der ObcrpoiidircNtvn Druden rr< neu« wegen Bcfchtcuntgung der ersten BricsdcNrtl»»« vorstellig. — In einer Eingabe an da» Lmide«finanja>nt wurde darum ersucht, daß die Racherhebung der Börsen- Umsatzsteuer vou Warenverkaufsgcschasteu bi» zur bevor stehenden Entscheidung de» Reich«sina>-zb»se» in dieser St»- «eiegenhett «»»gesetzt werden möchte. — Da» Haupt»ollamt Dresden hat die von der Handel»tammer beantragte Ec- mätzigung de« Znwtuhc« für gestundete gölte avgrietzut. — Da» Wirtschastmninigerium Kat die HandeUtnnimer er such», ihre am Doubergbau interessierte» Finnen a»f deu billigen Bk»ug von Grubenholz au» dcr Sächsische» Schwei» aufmerksam »u machen und besondere Fälle von PreiUreiberei einzubertchte». Bericht «her die Warenpreise im (Srotz- handel in der städtischen «rotzmarkthatt« zn Dresden am S. Mai 1924. Marktlage: Preise: Kartoffeln teurer, sonst in allen Ware» unverändert. Anfuhr: Grünware», besonders Spinat reichlich. Ge schäftsgang: In allen Gattungen mäßig. — Speck, geräuchert, 50 kg, 85 M., Schweineschmalz, 50 kg, 68—78 M., Hühner, A kg, 0,90—1,40 M., Tauben, 1 Stück, 0,80—1 M-, Kabliau, 50 Ke, 16 M., Seelachs, 50 kg, 16 M., Bücklinge, 1 Kiste 2,5 kg, 1,50—2,20 M., Sprotten, 1 Kiste 1,5 Kg, 1,00—2,00 M., Lachs, 1 Dose -- 2 kg. 17 bi« 20 M., Aale, >4 kg, 1,20—3,80 M., Heringe, geräucherte, 100 Stück, 8,50—16 M., Voll- Heringe, 1 Tonne, 25—80 M., Heringe in Gelee, 1 Dose -- 4 I, 2,50—3 M., Sardelle», 1 Anker, 75—100 M., Bratheringe, 1 Dose — 4 >, 2,20—3 M., Russische Sardinen, 1 Dose — 4 I, 2,50—3 M., Olsardinen, 1 Dose, 0,25—2,50 M., Rollmops, 1 Dose -- 4 I, 2—3 M., Molkereibutler, 50 kg, 220—230 M., Landbutter, 50 kg, 220 M., Schweizer Käse, 50 kg, 170—190 M., Weißlack- Rahmkäse, 50 kg, 100—120 M., Limburger Käse, 50 kg, 90 — 100 M., Kümmelkäse, 50 kg, 40—60 Mark, Altenburger Ziegenkäse, 10 Stück, 4,50-5^0 Mark, Thüringer Stangen, 60 Stück, 1,50—2 M., Harzer Käse, I Kiste -- 68/70 Stück, 1,30-1,50 M., Allgäuer Telikateßkäse, 30 Stück, 12 M, Camembert, 1 Kiste — 50 Stück, 7—8 M., Fromage de Brie, 50 kg, 70—120 M., Tilsiter, 50 kg, 80—120 M., Edamer, 50 kg, 90—120 M., Quark, 50 kg, 25 bis 28 M., Margarine, 50 kg, 53—67 M-, Landeier, 60 Stück, 7—7,20 M., Böhmische 60 Stück, 6,60—7,20 M., Äpfel, 50 kg, 15—50 M. Apfel, amerikanische, 1 Kiste etwa 24/25 kg brutto, 28—30 M., Walnüsse, 50 kg, 50—55 M., Hasel nüsse, 50 kg 60—65 M., Kokosnüsse 100 Stück 45—50 M., Apfelsinen, italienische, Kiste 160/360, 18—26 M., Apfelsinen, spanische, 1 Kiste 360/504er, 25-3L M., spanische, 1 Kiste 714er, 38-50 M., Zitronen, 1 Kiste 300er, 10—12 M., Johannisbrot, 50 kg, 25 M., Datteln, 50 kg, 65—75 M., Erd- nüsse, 50 kg, 40—50 M., Feigen, 50 kg, 35—40M-, Bananen, kaiiarische, 50 kg, 90—100 M., Ananas 1 kg, 90—100 M., Pflaumen, 50 kg, 26—45 M., Mischobst, 50 kg, 45—65 M., Marmelade, 50 kg, 30—100 M., Preiselbeeren mit Zucker, 50 kg, 100-150 M., Weißkraut, holländische«, 50 kg, 16—18 M., Kohlkeimchen, 50 kg, 15 M., Spinat, 50 kg, 10—15 M., Rapünzchen, 50 kg, 20—30 M., Kohlrüben, 50 kg, 5 M., Mohrrüben, 50 kg, 5—S M., Rote Rüben, 50 kg, 5—6 M., Karotten, neue, 1 Bdch. 0,80—2 M., Kohlrabi, 50 kg, 6—10 M., Kohlrabi, neuer, 1 Stück 0,25—0,60 M., Schwarzwurzel, 60 Bdch., 0.20-0,25 M., Porree 60 Bdch, 0,10—0,15 M., Petersilienwurzel, H kg, 0,90—1 M., Radieschen, 60 Bdch., 3 — 4 M., Rettiche, 60 Bdch., 4—10 M., Mairettiche. 60 Stück, 25—50M., Meerrettich, 50 kg, 120 M., Rhabarber, 50 kg, 15—20 M., Spargel, -4 kg, 0.50-1 M., Bohnen, kg, 2,50 M., Kopfsalat, hiesiger, 60 Stück 4-12 M., Zwiebeln, hiesige, 50 kg, 20—25 M., Zwiebeln, fremde, 50 kg, 10—15 M, Gurken, ausländische, 1 Stück 1,20 — 1,30 M., Gurken (Salat-), hiesige, H ^8, 1—1,20 M., Kartoffeln, hiesige, 50 kg, 5,50-6 M., neue, italienische, 50 kg, 22—26 M., Morcheln, frische, kg, 1 M., Sauerkraut, 50 kg, 15—17 M., Gurken, saure, neue, 60 Stück, 12—24 M., Pfeffer gurken, 60 Stück, 15—26 M., Senfgurken, 50 kg, 120—220 M. — Für bester« Sorten Ausnahme- preis« über Notiz. H-iwSnkttttSSrse t« Leipzig, de» 14. Mai 1*24. >65 — 1«, ruht,. «1« » 165-11«, ruht« l«—iso, ruh^. Wt»«—S«rftr IM—llv, »Ata- H«fer 161-15«, nihtg. «at« «5—»M, ruht,.
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